Themen: Neues Reederei-Bündnis kostet Hamburg Ladung +++ Minister attackiert Bahn +++ Neue HVV-Prepaidkarte verwirrt Fahrgäste.

Eklatanter Vertrauensverlust

18. Januar: „Neues Reederei-Bündnis kostet Hamburg Ladung. Allianz von Hapag-Lloyd und Maersk setzt verstärkt auf die eigenen Terminals der Partner an der deutschen Nordseeküste“

Was ist der Senat bloß für ein Aktionär? Immerhin hatte er erkannt, dass es mit der HHLA so nicht weitergehen darf. Unter der Ägide von Frau Titzrath ist die HHLA zur selbstgefälligen PR-Blase verkommen. Quasi folgerichtig wird sie bei der Suche nach einem starken Branchen-Partner komplett übergangen und mit der Präsentation von MSC als künftigen Fast-50%-Aktionär kalt erwischt. Mit ein bisschen Rückgrat hätte man ob dieses eklatanten Vertrauensverlustes und der daraus resultierender Demütigung seinen Hut nehmen müssen (das gilt noch mehr für den AR-Vorsitzenden). Stattdessen kommen beide auch noch einer (völlig unzulässigen) Weisung des Senates nach, indem sie in ihrer obligatorischen begründeten Stellungnahme den aktuellen Aktionären den Verkauf ihrer Aktien an die Neu-Schweizer aus Neapel empfehlen. Angesichts dieser Vorgeschichte, des abgestürzten Aktienkurses, des eingebrochenen Gewinns, des kontinuierlichen Verlustes an Marktanteilen und diverser Innovationsflops soll die Vertragsverlängerung keine Belohnung der Genossin für ihre Loyalität zum Senat sein? Im Hamburger Hafen herrschen mittlerweile Zustände fast wie in Lagos/Nigeria.

Dr. Ulrich Malchow, Hamburg

Wer trägt die Konsequenzen?

Es ist anzunehmen, dass hinter vorgehaltener Hand im Senat und bei der HHLA den Verantwortlichen klar ist, dass es beim Hafenumschlag keine Zuwächse mehr geben wird. Eher wird das Ladungsvolumen weiter schrumpfen. Es wäre politisch nicht opportun, diese Tatsache öffentlich auszusprechen, weil dieses Eingeständnis mittelfristig mit Konsequenzen für die Hafenarbeiter verbunden sein wird. Die HHLA muss wettbewerbsfähig bleiben, d. h., zukünftig wird in Häfen investiert, die ein Wachstum erwarten lassen und zugleich die HHLA am Hauptstandort modernisiert und über Personalabbau werden die Kosten gesenkt. MSC ist hierfür der passende Partner. Letztlich geht es nur darum, die Macht der Hafenarbeiter zu brechen, um diesen Plan umsetzen zu können. Nach der nächsten Bürgerschaftswahl, die ja schon in gut einem Jahr ist, wird dann die Rechnung aufgemacht, darauf kann man jetzt eigentlich schon wetten. Die SPD bzw. der dann regierende Senat wird sich dann hinstellen und so tun, als hätte sie von alledem nichts gewusst. Leutselig stellen sich die politisch Verantwortlichen natürlich auf die Seite der Hafenarbeiter und arbeiten zusammen mit MSC Sozialpläne aus.

Hergen Hillen

Moorgebiete nicht zerstören

16. Januar: „Minister attackiert Bahn: ,Museumsreifes Schienennetz‘. Claus Ruhe Madsen kritisiert unpünktliche Züge, überfüllte Wagen, fehlende Sauberkeit – und kürzt Schleswig-Holsteins Zahlungen an die DB“

Minister Madsen aus Schleswig-Holstein hat in vielem Recht, insbesondere im Hinblick auf die Bahn. Nur seine Behauptung, dass der Bau der Autobahn 20, welche durch Moorgebiete führen würde, die Natur besser macht, sollte er noch mal überprüfen. Moorgebiete speichern bekanntlich Unmengen an CO2 und wenn diese durch den Autobahnbau zerstört werden, haben wir ein Problem.

Kai Dirksen, Eimsbüttel

Warum nicht die EC-Karte?

15. Januar: „Neue HVV-Prepaidkarte verwirrt Fahrgäste. Eigentlich sollte die Karte das Busfahren vereinfachen. “

Fast jeder hat eine Girocard, mit der bargeldlos bezahlt werden kann. Beim Einsatz der Kreditkarte werden Kleinbeträge ohne PIN-Eingabe abgebucht, z.B. die Parkgebühren im Elbe-Einkaufs-Zentrum. Weshalb diese Verfahren nicht auch beim HVV möglich sind, erschließt sich mir nicht. Zudem befremdet es, dass in dem Verantwortungsbereich eines grünen Verkehrssenators die Produktion „Plaste und Elaste“ angekurbelt wird.

Dietmar Schulz

Optimale Lösung für Senioren

Die HVV-Prepaidkarte ist eine optimale Lösung für uns als Senioren, speziell wenn man aus Sicherheitsgründen kein Smart Phone nutzen möchte. Als Provokation und Frechheit empfinde ich es, wenn der HVV bei Nutzung von Smart Phones einen Rabatt auf die Zahlung einräumt und nicht bei Nutzung der HVV-Prepaidkarte, denn hier haben wir als Kunden bereits im voraus bezahlt.

Dieter Fries

Kerstan hat keine Lösung

13./14. Januar: „CDU fordert Einsatz von Streusalz. Verkehrssicherheit muss Priorität haben, so die Fraktion. Kritik auch vom ADFC“

Der ADFC fordert und verweist wieder einmal z.B. auf Kopenhagen als vorbildliche Fahrradstadt. Hamburg hat ca. die dreifache Einwohnerzahl und die neunfache Fläche. Dies ist keine Entschuldigung, sollte jedoch nicht aus den Augen verloren werden. Nach eher intensiver Recherche habe ich gefunden, dass in Kopenhagen die Radwege geräumt, gebürstet und gesalzen werden. Schön! Der Umweltsenator Kerstan allerdings hat keine Lösung, bildet einen Arbeitskreis und lobt seine Stadtreinigung. Leider ist die körperliche Unversehrtheit, das Leben der Fußgänger und Radfahrer bei den verantwortlichen Politikern nicht mit der erforderlichen Priorität versehen, sie scheint ein Stück weit egal zu sein. So begeben sich die Hamburger auf Geh- und Radwegen sowie insbesondere auch auf Nebenstraßen notgedrungen in allergrößte Gefahr, bis es endlich taut!

Bodo Sedelies

Wichtigere Berichte

13./14. Januar: „Die Akte Block: Vom Glück bis zur Polizeirazzia. Eskalierter Streit um die Kinder: Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Christina Block. Wie konnte es so weit kommen?“

Das familiäre Drama bei Familie Block ist es wohl kaum wert die Titelseite einer Wochenendausgabe zu schmücken. Das Thema wurde schon ausreichend von allen anderen Medien verbreitet. Es gebe sicherlich wichtigeres zu berichten an dieser Stelle!

Thomas Schendel

Artikel auf der ersten Seite

Ich finde es gut, dass Sie über diese schlimme Geschichte der Familie Bock berichten, auch mir tun besonders die Kinder leid. Was ich nicht gut finde ist, dass Sie den Artikel als Headline auf der ersten Seite der Wochenendausgabe bringen. Angesichts des unsäglichen Leids in so vielen Teilen der Welt, über das Sie berichten, finde ich den Bericht auf Seite 12 angemessener.

Lore Hofmann

Sozialwohnungen fehlbelegt

17. Januar: „Zahl der Wohngeld-Bezieher verdoppelt. In Hamburg und Schleswig-Holstein fehlen laut neuer Studie Tausende Sozialwohnungen“

In der Diskussion über den Mangel an Sozialwohnungen wird meist vergessen, dass viele Sozialwohnungen heute durch unberechtigte Gutverdiener belegt sind. So haben z.B. Studenten mit Berechtigungsschein vor vielen Jahren eine Sozialwohnung bekommen, bleiben als Akademiker mit entsprechend hohen Einkommen aber dann dort wohnen (oder vermieten an andere teuer weiter). Früher gab es dafür eine gute Regelung, die Fehlbelegungsabgabe. Auch heute sollten die aus Steuergeldern hoch subventionierten Sozialwohnungen nur für niedrig Verdienende zur Verfügung stehen.

Harald Meyer, Ottensen

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