Themen: Termin für HafenCity-Einkaufszentrum steht +++ Genossenschaften wollen in Hamburg keine Wohnungen mehr bauen.

Klimaschädlichstes Quartier

16. Januar: „Termin für HafenCity-Einkaufszentrum steht. Betreiber gibt weitere Mieter bekannt: US-Marke zieht in das Viertel – ab 25. April kann eingekauft werden“

Dieses europaweit einzigartige XXL-Zentrum wird, allein durch seine Größe, einen wesentlichen Beitrag zum Untergang der Innenstadt leisten und das mit Billigung des Senats und seiner untergeordneten Behörden der Stadt- und Verkehrsplanung. Es ist einmalig in Deutschland, dass sich ein Stadtstaat dafür rühmt, neben einer autoarmen und Not leidenden Innenstadt ein autogerechtes Zentrum zu schaffen, mit einer mehr als 2000 Pkw fassenden Tiefgarage. Der Fachplaner spricht in einem solchen Fall von Kannibalismus, da heißt nur einer von beiden wird überleben. Es bleibt zu hoffen, dass die Innenstadt mit ihrer städtebaulich so einmaligen Lage an der Binnenalster überleben wird. Einen Vorteil hat die Innenstadt, denn mit dem XXL-Einkaufszentrum plus Kreuzfahrtterminal an der Elbe wird die HafenCity, laut eines unabhängigen Gutachtens, zum klimaschädlichsten Quartier Hamburgs mutieren. Noch kann das oberste Hamburger Verwaltungsgericht die Verkehrs- und Umweltplanung an der Elbe beeinflussen. Die avisierten 16,2 Millionen Besucher pro Jahr, die jetzigen und zukünftigen Anwohner, aber vor allem die Kinder in den nahe gelegenen Spielplätzen werden es ihnen danken.

Bruno Brandi

Danke für die gute Laune!

15. Januar: „Paul McCartney, der alte ,Beatle‘, bringt … mich in diesen ziemlich bedrückenden Tagen unverhofft zum Lachen. Vielleicht probieren auch Sie es einfach mal aus!“

Vielen Dank, Herr Luik, für Ihre berührenden und zum Nachdenken anregenden Worte zum Montagmorgen. Ich habe mir gleich das Video von Paul McCartney angesehen und bin, wie von Ihnen vorher gesagt, mit richtig guter Laune und fröhlicher Stimmung in die Woche gestartet. Vielen Dank dafür!

Christiane Möller, Aumühle

Sofort Bußgelder verhängen

13./14. Januar: „Seniorin traut sich kaum aus der Wohnung. Eisglatte Fußwege sind besonders für ältere Menschen derzeit extrem gefährlich. Ex-Bezirksamtsleiter stellt Forderungen“

Ich habe keinerlei Verständnis dafür, das die Bezirke nur das Gespräch suchen und nicht sofort Bußgelder verhängen, wenn Anrainer ihrer Räumpflicht nicht nachkommen. Jetzt muss ich mal polemisch werden: Dann kann ich ja auch immer bei roter Ampel einfach loslaufen, vielleicht will dann auch nur jemand mit mir reden, wenn ich mich und andere gefährde. Und es scheint auch so zu sein, das die Behörden nur aktiv werden, wenn sich Bürgerinnen und Bürger beschweren. Ich betrachte es nicht als Aufgabe der Hamburger und Hamburgerinnen, die Arbeit des Ordnungsdienstes und der Wegewarte zu erledigen.

Sabine Hartmann

Verzweiflungstat einer Mutter

13./14. Januar: „Die Akte Block: Vom Glück bis zur Polizeirazzia. Eskalierter Streit um die Kinder: Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Christina Block. Wie konnte es so weit kommen?“

Eine unglaubliche Entscheidung des Gerichts, die nicht dem Kindeswohl dient. Das Frau Block in einer ungewöhnlichen „Verzweiflungstat“ ihr Recht als Mutter auf ihre Kinder durchgesetzt hat, ist verständlich. Denn der Vater verweigert seit Jahren jeglichen Kontakt der Kinder zu ihrer Mutter. Warum verfügt das Gericht vor einer Entscheidung nicht, das sich die Eltern zuvor auf ein Umgangsrecht, auf eine Lösung zum Wohle der Kinder verständigen muss z. B. mit Beteiligung des Jugendamtes? Warum kein psychologisches Gutachten? Die Kinder einfach wieder der Mutter zu entziehen, ohne eine Lösung für das Kindeswohl schadet allen, besonders den Kindern, die wahrscheinlich ihr ganzes Leben lang seelisch unter den Auswirkungen leiden müssen.

Werner Fürstenberg

Sparen an der falschen Stelle

12. Januar: „Hilfreiche Therapie oder Hokuspokus? Seit Jahren werden viele Studien über Homöopathie gemacht. Für deren Interpretation gibt es reichlich Spielraum“

Herr Lauterbach ist schon lange als kompromissloser Gegner der Homöopathie bekannt. Er behauptet, dass die Homöopathie keinen medizinisch belegbaren Nutzen hat. Es gibt inzwischen viele Studien, die eine Wirksamkeit belegen (z.B. von der Mistel), die werden nur leider nicht gelesen oder verschwinden in der Schublade. Abgesehen davon gibt es eine sichtbare Wirkung bei den Menschen, die damit behandelt werden. Laut Umfragen gibt es inzwischen sehr viele Menschen, die sich homöopathisch behandeln. Auch als Heilpraktikerin erlebe ich die positiven Wirkungen jeden Tag. Die Selbstheilkräfte zu stärken ist für mich sehr viel nachhaltiger und gesünder als das eigene Immunsystem ständig zu unterdrücken (Notfälle und erforderliche allopathische Mittel sind natürlich ausgenommen). Aber auch hier können begleitend zu notwendigen allopathischen Mitteln z.B. Nebenwirkungen sehr gut abgemildert werden. Immer wieder wird der Placeboeffekt herangezogen, aber was ist dann mit der Wirkung bei kleinen Kindern und Tieren? Und wenn der Glaube an ein Mittel schon helfen soll, wie viel Geld könnten wir bei den Gesundheitskosten sparen – dann könnten ja alle mit Placebos arbeiten! Welchen Nutzen hat dieses neue Gesetz? Zum einen handelt es sich um eine sehr geringe Ausgabe für die Krankenkasse – 6,6 Millionen Euro 2022 im Vergleich zu 50 Milliarden Euro für andere Arzneimittel im gleichen Zeitraum! Zum anderen tragen wir alle selbstverständlich Kosten mit, die durch verantwortungsloses Verhalten entstehen, z.B. von Rauchern verursachte Kosten (jeder weiß doch, wie schädlich Rauchen ist) oder Folgekosten von schweren Unfällen, die durch verantwortungsloses Verhalten zustande gekommen sind, um nur zwei Beispiele zu nennen. Hinzu kommt für mich noch der maßlose Umgang mit Impfdosenbestellungen während der Coronazeit. Da spielte das Geld scheinbar überhaupt keine Rolle – und wie viele Dosen mussten entsorgt werden, weil sie abgelaufen waren! Darüber hört man von Herrn Lauterbach leider gar nichts… Ich würde mir gerade auf dem Gesundheitssektor Menschen wünschen, die sich nicht nur selbst und ihre persönlichen Ansichten verwirklichen wollen, sondern im Dialog mit den Menschen eine Politik für alle machen! Dazu gehört Herr Lauterbach definitiv leider nicht…

Reinhild Dirks

Aufgeschlossen für neue Wege

12. Januar: „Genossenschaften wollen in Hamburg keine Wohnungen mehr bauen. Soziale Vermieter klagen über schlechte Rahmenbedingungen und hohe Baukosten“

Keine Wohnungen mehr zu bauen, geht in Zeiten der großen Wohnungsnachfrage gar nicht, denn es ist der Markenkern von Baugenossenschaften, stetig preiswerten und guten Wohnungsbau zu erstellen. Angesichts der explodierenden Baukosten ist dies zurzeit nicht einfach, auch wegen der hohen Grundstückskosten. Aber Studien der Stadtentwicklungsbehörde zeigen, dass es Lösungen gibt, nämlich bauliche Nachverdichtungen auf den Grundstücken der 30 Baugenossenschaften mit ihren 135.000 Wohnungen. Hier steht ein großes Potenzial für Tausende von Wohnungen zur Verfügung, ohne dass Grundstückskosten anfallen. Gut gemacht kann dies auch zu einer echten städtebaulichen Aufwertung der genossenschaftlichen Wohngebiete führen. Im Verbund mit einer kostengünstigen, seriellen Bauweise und verbesserten städtischen Darlehen sollte sozialer Wohnungsbau wieder möglich sein, haben sich doch zudem die Baugenossen in ihrer langen Geschichte immer aufgeschlossen für neue Wege gezeigt.

Peter Koch

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