Themen: Schüler brauchen mehr Zeit zum Lernen +++ CDU fordert Einsatz von Streusalz +++ Hassmails wegen Gratis-Aktion.

Große Wut, kleine Kürzung

15. Januar: Leitartikel: „Gebt mir einen Trecker! Lust auf Empörung haben alle. Warum wir uns zusammenreißen müssen“

Vielen Dank für den Leitartikel. Das ständige Schlechtreden Deutschlands und der Politik empfinde ich als jenseits von Kopfschütteln. Besonders, obwohl laut Umfrage ungefähr zwei Drittel der Deutschen persönlich mit dem Jahr 2023 durchaus zufrieden war. Doch Opposition und Presse schüren weiter Unbehagen, Angst und Zweifel. Die CDU tut so, als wenn alles Schlechte der Ampel anzulasten sei. Das jahrelange Verschlampen der Globalisierung, die fehlenden Lehrer und Polizisten, der fehlende Wohnraum, hohe Energiekosten, schleppende Bürokratie usw. Alles Altlasten der vorherigen, CDU geführten Regierungen. Nein, mit dem Trecker nach Berlin zu fahren, ist sicherlich keine Lösung um zu protestieren. Bedenkt man, dass ein moderner Trecker ca. 20 Liter pro Stunde subventionierten Dieseltreibstoff verbraucht und tausende von Landwirten jeder viele Stunden benötigt, um nach Berlin hin und zurück zu fahren, frage ich mich, was wirklich mit dem Protest bezweckt werden soll? 3000 Euro sollen die Mehrkosten der kompletten Subventionskürzungen für einen durchschnittlichen Landwirtschaftsbetrieb sein. Das aber ist sicherlich kein Betrag, der die Existenz unserer Bauern gefährdet. Doch CDU und AfD gemeinsam solidarisieren sich mit den Landwirten und übertreffen sich mit Zustimmung und Beifall. Die Aktionen der Klima-Kleber wurden dagegen – zu Recht – vehement verurteilt. Wo ist der Unterschied zu deren Aktionen? Treffend ein Bericht über den Protest der Landwirte in der Neuen Zürcher Zeitung, Überschrift: „Große Wut, kleine Kürzung“

Lutz Donner

Für ein paar Minuten glücklich

15. Januar: „Paul McCartney, der alte ,Beatle‘, bringt … mich in diesen ziemlich bedrückenden Tagen unverhofft zum Lachen. Vielleicht probieren auch Sie es einfach mal aus!“

Die Geheimformel von Arno Luik wirkt. Unglaublich, ich wollte eigentlich nur mal eine Minute bei Paul reinschauen, nachher guckt man sich alles an, ist ergriffen, kleine Träne und für ein paar Minuten richtig glücklich: „ It’s getting better all the time“. Danke dafür!

Gerald Staschke

Lernzeit ist knappe Zeit

13./14. Januar: „,Schüler brauchen mehr Zeit zum Lernen‘. Nach dem Pisa-Debakel: Was Schulsenator Ties Rabe und die Kieler Bildungsministerin Karin Prien verändern wollen“

Ich bekräftige die Aussage von Schulsenator Ties Rabe: „Wenn man genau rechnet, ist nur an jedem zweiten Tag eines Jahres Schule.“ Bei ihrer Jahresplanung muss also Schule folgendes bedenken:Von den 40 zur Verfügung stehenden Unterrichtswochen eines Schuljahres bleiben realistisch gerechnet – bedingt u.a. durch den Unterricht in der ersten und letzten Woche eines Schuljahres, Projekt-/Vorhabenwochen, Schulausflüge, schulinterne Fortbildungen für Lehrkräfte, ausfallenden Unterricht, Unterrichtswochen mit weniger als fünf Unterrichtstagen – 26 bis 28 Unterrichtswochen mit „vollen“ fünf Unterrichtstagen zur Lernplanung übrig. Kernaufgabe von Schule ist guter Unterricht mit gelingendem Lernen. Lernzeit ist knappe, wertvolle Zeit. Idealerweise gestalten Lehrerinnen und Lehrer ihre Lernplanung zusammen mit Schülerinnen und Schülern sowie Eltern.

Eberhard Heim, Schulrat a. D.

Gehen wie auf rohen Eiern

13./14. Januar: „Seniorin traut sich kaum aus der Wohnung. Eisglatte Fußwege sind besonders für ältere Menschen derzeit extrem gefährlich. Ex-Bezirksamtsleiter stellt Forderungen“

Endlich lenken Sie den Fokus auf die Fußgänger und insbesondere die Senioren. Barrierefreiheit ist nicht nur im Sommer wichtig. Während Radfahrer vereiste Radwege meiden können, indem sie zumindest in den Hauptstraßen die geräumte Fahrbahn nutzen, können Fußgänger das nicht. Nun gibt es eine Räumpflicht für Gehwege, die nur oft nicht beachtet wird. Nach einem Gang vom Bahnhof Dammtor zum Gänsemarkt am 8. Januar morgens hätte ich mehrere Beschwerden schreiben können, habe aber nur eine geschrieben, die dann auch sofort zu Reaktionen führte – immerhin. Und im November war es ebenso! Das ganz große Fass (Gehweg Bahnhof Dammtor bis Stephansplatz) habe ich lieber nicht aufgemacht. Hier müsste die Stadt selbst tätig werden. Ich musste die ganze Woche auf dem Eis wie auf rohen Eiern gehen, um nicht zu stürzen. Ein Sturz könnte für die Stadt üble Folgen haben. Wer als Ü60 auf dem Arbeitsweg stürzt und dadurch früher in Ruhestand geht, fehlt als Fachkraft, von der verlängerten, dann fast ungekürzten Rente oder Pension nicht zu sprechen. Wenn ich einkaufe, mache ich das halt online. Da kann der Einzelhandel zumachen. Denn einen Freizeitunfall werde ich tunlichst vermeiden. Und was bedeutet dieses ständige Versagen bei solchen Kleinigkeiten – dafür aber vor aller Augen – eigentlich für das Bild, das der Staat abgibt?

Frank Bokelmann

Umdenken ist erforderlich

13./14. Januar: „CDU fordert Einsatz von Streusalz. Verkehrssicherheit muss Priorität haben, so die Fraktion. Kritik auch vom ADFC“

Und wieder die Diskussion um Anwohnerparken und Fahrradfahrer, die angeblich nicht im Winter fahren. Doch, das machen sie, sogar letzte Woche bei Schnee und Eis. Genau dafür wären geräumte Fahrradwege wünschenswert. Wozu Mensch innerhalb des Rings der U3 ein eigenes Auto braucht, erschließt sich mir nicht. Es gibt Car-Sharing-Angebote und bestimmt auch Lieferdienste, die abliefern würden. Was anderes wäre es nur, wenn Mensch das Auto braucht, um zur Arbeit zu kommen. Was es braucht, ist ein Umdenken, weg vom Verbrenner und hin zu klimaneutralen Verkehrsmittel. Anwohnerparken ist doch für die Anwohner gedacht und auch durchaus sinnvoll. Den Ausbau der Fahrradwege dem Anwohnerparken entgegenzusetzen, ist aus meiner Sicht zu kurz gedacht.

Heini Müller

Tödlich für die Natur

So einfach die Logik, so tödlich für nicht- menschliche Natur. Probleme einfach wegätzen... Das ist doch eine wahrhaft „herrliche“ Forderung. Möge es Streusalz geben für alle Probleme in Stadt und Land – einfach Salz streuen, weg ist das Problem. Nicht mehr körperlich (oder geistig) arbeiten, keine unterschiedlichen Sichtweisen berücksichtigen, keine Schwächen ertragen – einfach Salz darauf streuen! Bezüglich der Bäume, Sträucher oder anderem Grünzeug: Keine herabfallenden Blätter mehr, keine Hindernisse für Füße, Räder oder Motorfahrzeuge mehr, frei werdende Arbeitskraft für alle! Schöne freie Betonwelt!

Susanne Heinrichowski

Nörgler gibt es überall

11. Januar: „Hassmails wegen Gratis-Aktion. Miniatur Wunderland gerät in den Fokus von Hetzern, die Frederik und Gerrit Braun naives Gutmenschentum vorwerfen“

Schlechte Nachrichten gib es ja nun wirklich genug, und deshalb finde ich es auch schade, dass Sie die Überschrift „Hassmails wegen Gratis-Aktion“ für Ihren Artikel gewählt haben. Der Fokus liegt nun auf den „Hassmails“ obwohl, wie ja am Ende des Artikels erwähnt wird, die meisten Reaktionen auf diese großartige Aktion doch durchaus positiv sind. Warum sollten wir den Hassmails so große Aufmerksamkeit schenken? Nörgler und Neider gibt es immer wieder und überall. Dass sich manche im Ton vergreifen, ist sehr bedauerlich und schäbig. Wie schön, dass die Brüder Braun an der Aktion festhalten.

Karin Pabst

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