Themen: Wie gefährlich ist das rechte Netzwerk? +++ Hafen, Nordstaat, City: Wünsche der Wirtschaft +++ Antrag gegen Parkplatznot.

Komplett überzogene Reaktion

11. Januar: „Wie gefährlich ist das rechte Netzwerk? Bei einem Treffen in Potsdam schmieden AfD-Leute, Neonazis und Unternehmer Ideen für massenhafte Abschiebungen“

Wenn sich gleichgesinnte Menschen ohne irgendwelche exekutiven Fähigkeiten privat treffen und darüber reden, welche möglichen Konsequenzen aus der massenhaften illegalen Einwanderung nach Deutschland erfolgen sollten, wird sofort konstatiert, dass dies ein Fall für den Verfassungsschutz sei. Dann sollte der Verfassungsschutz auch gegen mich ermitteln, weil ich oft mit Freunden darüber sprechen, wie man die komplett unfähigen rot/grünen Politiker aus dem Land vertreiben könnte.

Paul Meier

Umgang mit AfD unverständlich

Eine bessere und günstigere Werbung kann sich die AfD nicht wünschen. Der Artikel und die allgemeine Medienbeachtung dieses Treffens mit ausführlicher Berichterstattung der Vorhaben dieser Rechten ist sowas von kontraproduktiv. Gefährlich ist die Politik der letzten 20 Jahre für das Erstarken der Rechten unterschiedlicher Ausprägung. Ich kann mir gut vorstellen, wie viele Bürger, die keine Lust mehr haben auf diese Migrationspolitik, hoch erfreut sind, über diese detaillierten Aussagen, wie eine Remigration erfolgen könnte, etwas das bis dahin nur geträumt wurde, könnte Realität werden. Und dann die Reaktion der Demokraten mit mal wieder nichts anderem als die AfD zu verbieten. Ein Artikel vorher stand, dass die AfD bei 25 Prozent liegt, nach diesem Artikel und der Berichterstattung in anderen Medien kann ich mir vorstellen in Kürze auch 30 Prozent. Ich kann den Umgang mit der AfD, ohne auf die Geschichte zu achten und die Lehren daraus zu ziehen, nicht verstehen.

Manfred Stöckling

Zu Lasten der Allgemeinheit?

10. Januar: „Hafen, Nordstaat, City: Wünsche der Wirtschaft. Beim Neujahrsempfang sagen Manager, was sie 2024 von der Hamburger Politik erwarten“

Interessant sind die Wünsche aus der Hafenwirtschaft, wie z.B. die von Hapag-Lloyd und ihrem Vorstandschef Rolf Habben Jansen, der von der Stadt jetzt massiv als Ersatz für die Köhlbrandbrücke entweder eine neue wesentlich höhere Brücke oder einen Tunnel fordert. Die immer größeren und höheren Schiffe seiner Reederei können nicht mehr unter der jetzigen Köhlbrandbrücke durch fahren, um am Terminal Altenwerder be- und entladen zu werden. Ich finde, das ist Jammern auf höchstem Niveau, denn die jetzige Brücke war zuerst da und ist zudem ein Wahrzeichen unserer Stadt! Dass Reedereien immer größere Schiffe bauen und einsetzen um mehr Ladung, mit weniger Personal und Aufwand zu transportieren ist zwar verständlich, aber doch nicht mit Anspruch auf Anpassung der Folgekosten zu Lasten der Allgemeinheit und der Steuerzahler! Im übrigen, wieso zahlt Hapag-Lloyd z.B. bei seinem Gewinn von 17 Milliarden Euro in 2022 nur 1,65 Prozent Steuern? Wer gewährt derartige Steuervergünstigungen? Warum soll nun die Stadt Hamburg und seine Bürger eine neue Brücke oder einen Tunnel bauen und finanzieren, wo doch Hapag-Lloyd gerade nur so im Geld zu schwimmen scheint und diese Investitionen einer neuen Brücke oder eines Tunnels durchaus selber finanzieren kann, trotz Dividendenzahlungen von 11 Milliarden Euro noch dazu, bei den gewährten Steuervergünstigungen? Geplante Kosten für einen Tunnel liegen derzeit bei über fünf Milliarden Euro und auch eine neue Brücke würde wohl auch die Milliardengrenze erreichen oder überschreiten. Die nächsten Wochen werden spannend, denn eine Entscheidung soll ja bekanntlich getroffen werden.

Hans-Jürgen Vogt

Eine ernste Warnung

11. Januar: „Juli Zeh: ,Das sind keine gierigen Dummköpfe‘. Die Erfolgsautorin Juli Zeh hat in mehreren Romanen Menschen vom Lande eine Stimme gegeben. Hinter den Protesten der Bauern steckt viel mehr als Streit ums Geld“

Juli Zeh scheint mir derzeit die klügste Beobachterin der bundesdeutschen Gesellschaft zu sein – und in welchen Abgrund sie abzurutschen droht. Was die Autorin/Richterin im E-Mail-Dialog mit Matthias Iken zu Spaltung, Unverständnis und dem inzwischen desolaten Verhältnis von Stadt und Land sagt, ist das Beste, was ich bisher darüber lesen oder hören konnte. Anstatt ständig den Zusammenhalt und das Unterhaken zu fordern, sollten die politischen Entscheider und ihre Berichterstatter erst einmal anfangen, vor Ort mit den zu Recht frustrierten Menschen zu reden. Anstatt sie pauschal zu beleidigen und zu delegitimieren. Dieses Interview sollte Pflichtlektüre für alle sein, die in diesem Land Verantwortung tragen. Denn es ist eine ernste Warnung, hoffentlich noch nicht zu spät.

Stephan Clauss

Unverständliche Kritik

10. Januar: „Wie St. Pauli und der HSV mit ihren Talenten planen“

Mir ist die Kritik von Tim Walter am Ausbildungsniveau des HSV-Nachwuchses unverständlich. Die U21 ist in der letzten Saison in der Regionalliga Nord mit einer ganz jungen Mannschaft Vizemeister geworden. Von dieser Mannschaft sind elf Spieler in die 2. und in die 3. Liga gewechselt. Der U21 Trainer Pit Reimers wurde vom Norddeutschen Fußballverband zum Trainer der Saison gewählt. Statt das als Erfolg zu feiern, wird die HSV Nachwuchsarbeit mit Horst Hrubesch an der Spitze jetzt schlecht geredet.

Ulrich Kalbitzer

Die Anwohner sind egal

6./7. Januar: „Eimsbüttel: Erneuter Antrag gegen Parkplatznot. Durch den fahrradfreundlichen Umbau von Straßen fallen Parkplätze weg. Nun wird eine alte Idee wieder aktuell“

Es ist kaum zu glauben, mit welcher Dreistigkeit die Grünen den Parkplatzsuchverkehr forcieren, alles damit Herr Tjarks auf unsere Kosten seine überdimensionierten Fahrradwege bauen kann, die im Winterhalbjahr eh kaum genutzt werden, dafür aber die Anwohner das ganze Jahr auf der Suche nach einem Parkplatz im Kreis fahren dürfen. Menschen, die nicht gut zu Fuß sind, werden mehr und mehr der Isolation preisgegeben. Der Parkdruck auf die Nachbarstraßen steigt weiter an. Den grünen Verkehrserziehern sind die Anwohner völlig egal. Nun können die Fahrzeughalter dabei zusehen, wie auf ihre Kosten Fahrradbügel auf ihren Parkplätzen gebaut werden, schöne neue grüne Welt, und die SPD trägt dies mit, unglaublich ist das alles. Wann sind endlich Wahlen, es reicht !

Armin Dreier

Wunderbares Engagement

30. Dezember: „Es ist noch ein weiter Weg bis zu einer inklusiven Gesellschaft. Von Mensch zu Mensch - letzte Podcastfolge“

Ich möchte m ich heute noch einmal in aller Form für Ihre vielen, berührenden und auf angenehme Weise Finger in die Wunde haltenden und auch Mut machenden Von Mensch zu Mensch Podcasts bedanken. Dass es nun schon drei Jahre waren, die Sie die Folgen gemacht haben, ist kaum zu glauben. Die Zeit verging wie im Flug. Und ich bin wirklich äußerst traurig darüber, Sie in diesem Kontext in Zukunft nicht mehr hören zu können. In Ihrer empathischen, Ihre Gesprächspartner öffnenden Art und als fühlbar selbst Betroffene, haben insbesondere Sie, liebe Frau Mydlach, mich immer sehr berührt und auch die ganzen wertvollen Informationen, mit denen Ihre Podcasts angefüllt waren, liebe Frau Tesche, haben mich sehr für die vielschichtige und noch immer viel zu oft unter den Teppich gekehrte Not in unserer Gesellschaft sensibilisiert. Danke dafür! Ihre ganze Arbeit und Engagement diesbezüglich ist wirklich wunderbar!

Anke Messmer

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