Keine Werbung für Hamburg

20. Dezember: „Hamburger schuldig gesprochen: Er plante Anschlag auf eine Kirche“

Eine Schlagzeile die Fragen aufwirft. Was möchte das Abendblatt damit ausdrücken? Sind Menschen die in Hamburg leben gefährlicher, als Menschen aus anderen Städten in Deutschland? Ist das ein versteckter Hinweis auf die Attentäter 2001, die auch in Hamburg lebten. Ist also die Stadt Hamburg ein guter Nährboden für Terroristen? Genau das könnten Menschen denken, die diese Schlagzeile lesen, überall in der Welt. Schon wieder Hamburg! Genau das impliziert der Aufmacher. Möglicherweise entspricht es ja auch den Tatsachen, aber schlechte Werbung für Hamburg ist es allemal. Wäre der Wahrheit nicht genüge getan, wenn die Erwähnung im Artikel selbst erfolgt wäre?

Fred Bonkowski

Wenig reflektiert

20. Dezember: „Alles so schön bunt hier – wie die Werbung „woke“ wurde. Viele Menschen finden sich in den Kampagnen kaum noch wieder. Der Hamburger Soziologe Oliver Errichiello veröffentlicht Buch zum Thema“

Den Bericht über das Buch „Werbung für den Zeitgeist“ von Oliver Errichiello empfinde ich als wenig reflektiert. Der Autor bewegt sich mit seiner These der Meinungselite, die die Bevölkerung erziehen wolle, dicht an der Terminologie der AfD. Es stimmt allerdings, dass die Werbebranche eher großstädtische Sichtweisen transportiert. Wer durch Hamburg geht, auch durch die gutbürgerlichen Stadtteile, trifft doch täglich auf Menschen unterschiedlichster Herkunft und Hautfarben. Sie alle fahren mit der Bahn und nutzen Nivea-Creme. Warum sollten sie also nicht in der Werbung auftauchen?

Gudrun Schulze-Struck

Pleiten, Pech und Pannen

20. Dezember: „Wie geht es weiter mit dem Elbtower?“

Das Problem in Hamburg ist die SPD, die glaubt, nur sie weiß, was für Hamburg gut ist. Die Fehlleistungen von Olaf Scholz (G20, modernstes Bussystem, Olympia, Cum-Ex, U 5, Elbtower usw.), der als Bundeskanzler übrigens ähnlich schwach agiert, setzen sich unter Tschentscher nahtlos fort. Der aktuelle „MSC-Deal“, ein stümperhaftes Verscherbeln von städtischem Vermögen, ist eine weitere Facette unfähiger Provinzpolitiker. Das Bahnhofs-Desaster Altona/Diebsteich, VET, Hauptbahnhof, Köhlbrand, sinnlose Kreislaufbaggerei (Elbvertiefung) usw. werden Hamburg weitere Pleiten, Pech und Pannen bescheren. Hamburg braucht dringend bessere Politik(er).

Jens Ode

Ein Sieg der Vernunft!

19. Dezember: „Keine Grundlage für mehr Tempo 30. Neues Straßenverkehrsgesetz gescheitert, auch Hamburgs SPD bremste“

Die Möglichkeit, dass Bundesländer und Kommunen zukünftig mit leichter Hand flächendeckend ganze Stadtgebiete, also auch Hauptverkehrsadern, zu Tempo 30- Zonen umgestalten können, ist mit der Ablehnung der Bundesvorlage zur Reform des Straßenverkehrsgesetze vom Tisch. Dies ist ein Sieg der Vernunft! Die Reform sollte u.a. den Verkehrsfluss und die Sicherheit des Straßenverkehrs sowie die Ziele des Umwelt- und Klimaschutzes einschließlich der Gesundheit der Verkehrsteilnehmer berücksichtigen. Diese Ziele werden im Falle Tempo 30 nicht nur nicht erreicht, sondern sind sogar ins Gegenteil verkehrt. Bekanntlich erhöht sich mit Tempo 30 die Verweildauer der Kfz in der Stadt fast um das Doppelte. Damit erhöhen sich analog Kraftstoffverbrauch, Schadstoffausstoß und Dauer der Lärmemissionen in den jeweiligen Bereichen: Kein guter Beitrag für den Umweltschutz und die Gesundheit! Weiterhin fördert ein derartiges Bummeltempo erwiesenermaßen die Staubildung, was somit das angestrebte Ziel eines fließenden Verkehrs konterkariert. Die beratungsresistenten Anhänger der gescheiterten Tempo 30- Kampagne sollten nun die Ablehnung keineswegs als Niederlage, sondern als einen wirksamen Beitrag zum Umweltschutz anerkennen. Die Fakten sind eindeutig. Hiervon völlig unabhängig gilt natürlich, dass zur Entschärfung von Gefahrenschwerpunkten vor Kindergärten, Schulen, Pflegeheimen und in Einkaufsstraßen eine Tempobegrenzung auf 30 km/h beibehalten werden muss.

Michael Deil, Bargteheide

Politik schaut nur auf Vorteile

19. Dezember: „E-Autos ohne Förderung– Händler sind erbost. Die Entscheidung der Bundesregierung trifft auf Unverständnis. Doch einige Verkäufer verlängern den Zuschuss“

Das Gejammer um den Wegfall der Kaufprämie für E-Autos ist schwer nachvollziehbar. Dies betrifft vermutlich überwiegend nur die besser Situierten. Nur für den, der ein Haus mit Garage, einen der seltenen Firmenparkplätze mit Ladesäule oder einen der seltenen Tiefgaragenplätze mit Ladesäule hat, machte bislang die Anschaffung eines E-Autos Sinn. Das Gros der in Ballungsräumen am Straßenrand Parkenden wird derzeit und auch in Zukunft schon aus Platzmangel nicht an eine Ladesäule in Wohnnähe kommen. Nach Experten-Aussagen ist der Trend zu E-Autos mit großer Reichweite tatsächlich sinnlos für Klima, CO2 und Umwelt. Es ist noch viel zu wenig bekannt und wird von der Politik auch leider nicht kommuniziert, dass ein E-Pkw mindestens ca. 90.000 km fahren muss, um einen CO2-Vorteil gegenüber einem Verbrenner (Benziner und Diesel) zu erzielen, bei höherer Batteriegröße sogar bis zu ca. 160.000 km. Für die Herstellung eines E-Autos wird doppelt so viel Umwelt zerstört, da die Batterieherstellung äußerst ressourcenintensiv ist und große ökologische Schäden anrichtet. Zudem verursachen E-Autos eine höhere Feinstaubbelastung als Verbrenner durch erhöhten Reifenabrieb aufgrund des hohen Gewichts ihrer Batterie. Leider schaut die Politik bei ihren weitreichenden Entscheidungen oft nur auf die Vorteile neuer Technologien und übersieht nahezu vollständig die Nachteile und Risiken, die damit oft verbunden sind. Um so ärgerlicher ist es, wenn der Verbraucher neuerdings zu vermeintlich klimafreundlichen und teuren Maßnahmen gedrängt oder per Gesetz gezwungen wird, insbesondere auch bei Dämmung und Heizungsumbau, die ihrerseits durchaus auch deutlich CO2-lastig sind.

Annelie Kirchner

Ausbau des ÖPNV!

Vollkommen richtig, diese versteckte Subvention für Autokonzerne endlich einzustellen! Die Unsummen, die hier hinein gepumpt wurden, hätten als Investitionen z.B. für den Ausbau des ÖPNV‘s oder Schienenfernverkehrs besser genutzt werden können. Ich will nicht in Abrede stellen, dass sich viele Verbraucher/-innen grundsätzlich Gedanken machen, ihren ökologischen Footprint klein zu halten. Trotzdem brauchen wir dafür nicht immer mehr (Elektro-) Autos, sondern eine echte Verkehrswende. Weitsichtige Politiker/-innen fordern das schon lange. In der Konsequenz heißt das: Ausbau des Bus- und Bahnverkehrs! Keine Milliarden, für die stetige Verbreiterung wichtiger Autobahnen! Keine Erschließung (und Versiegelung) immer neuer Parkflächen und Fortführung des 49-Euro-Tickets.

Achim Bothmann

Taktische Meisterleistung

Nicht alles was die Ampel macht, ist schlecht. Die abrupte Streichung der Kaufprämie für E-Autos stellt sich m. E. nunmehr als taktische Meisterleistung heraus. Siehe da, die Automobilindustrie erklärt sich bereit, diese Prämie zu übernehmen. Geschieht dies tatsächlich nur vorübergehend und aus reiner Fürsorglichkeit gegenüber der Kundschaft? Vielleicht überdenken und korrigieren die Herren Autobauer demnächst ja auch noch einmal ihre Kalkulationen und senken die Preise für E-Autos dauerhaft.

Dieter Buchholz

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