Bauruine stehen lassen

25./26. November: „Elbtower frühestens 2028 fertig – sind alle Mietverträge nichtig? SPD warnte eigenen Senat vor Bauprojekt. ,Spiegel‘-Bericht: Benko-Krise spitzt sich zu“

Unglaublich, mit welcher Arroganz unser damaliger Bürgermeister Olaf Scholz den Bau des Elbtower seinerzeit initiiert und vorangetrieben hat. Entgegen der Warnungen führender Experten, mit Herrn Benko keine Geschäfte zu machen, hat er sich offensichtlich selbstherrlich ein Denkmal setzen wollen. Dieses absehbare Risiko hätte der Bürgermeister Tschentscher stoppen können und müssen, aber nach dem Motto OWD (Olaf will das) wurde einfach weitergemacht. Man sollte jetzt diese Bauruine so stehen lassen, dann hätte Herr Scholz sein Denkmal und der Name „Kurzer Olaf“ wäre doch passend. Pleiten, Pech und Pannen säumen den Weg des jetzigen Bundeskanzlers Scholz.

Derk Langkamp

Keinen Anspruch auf Parkplatz

25./26. November: „Warum Anwohner gegen Bezirk klagen wollen. Menschen im dicht besiedelten Hoheluft-Ost wehren sich gegen Umgestaltung der Straßen. Was sie besonders erzürnt“

Es macht mich einigermaßen fassungslos, wenn Menschen im Jahr 2023 denken, mit dem Erwerb eines Autos ein Stück Straße in einem der dichtbewohntesten Stadtteile Hamburgs mitgekauft zu haben. Besonders faszinierend ist dabei, dass die beiden Empörten tatsächlich Rechtsanwälte sind. Sie sollten also wissen, dass es keinen rechtlich verbürgten Anspruch auf einen Stellplatz im öffentlichen Raum gibt. Auch nicht für Anwohner. Der öffentliche Verkehrsraum dient gemäß Gesetz dem Allgemeingebrauch und somit allen Menschen gleichermaßen. Die Maßnahmen in Hoheluft-Ost erfolgen zum Schutze derjenigen, die sich in ihrem eigenen Quartier mit Gehhilfen, Rollstuhl oder Kinderwagen fortbewegen müssen. Dass die beiden Herren also meinen, der Gehweg – wohlgemerkt: „Gehweg“ und nicht „Parkplatz“ stünde ihren Autos eher zu als schutzbedürftigen Verkehrsteilnehmern, sagt viel über das Selbstbild dieser beiden aus. Ich freue mich jedoch für den Fachanwalt, der die beiden Vertritt und per nachbarschaftlichem Crowdfunding abkassiert. Ich freue mich auch für Menschen, die im Rollstuhl oder mit Kinderwagen unterwegs sind. Denn sie werden breitere Gehwege erhalten, deren Daseinsberechtigung bald auch richterlich bestätigt sein wird. Vorausgesetzt, die Klage wird angenommen.

Julius Lang

Gezockt und verloren

25./26. November: „Scholz: Ampel setzt bisherigen Kurs fort“

Das Urteil von Karlsruhe ist im politischen Deutschland eingeschlagen wie eine Bombe. Nicht so in der rot-grün-gelben Koalition. Obwohl viele Wissenschaftler und Staatsrechtler gewarnt hatten, dass die Finanztrickserei oder besser der Bruch der Verfassung, ein riskantes Manöver sei, haben Scholz, Habeck und Lindner trotzdem Harakiri gespielt. Gezockt und verloren. Und nun? Vernimmt man die Statements des Kanzlers, des Vizekanzlers oder des Finanzministers ist eigentlich alles ok. Na gut, wir müssen da oder dort ein wenig „umswitchen“, den einen oder anderen Betrug besser kaschieren, die Bürger mehr zur Kasse bitten, aber ansonsten: Wir leisten gute Arbeit. Soweit der Cum-Ex-Kanzler Scholz. Mit derlei Tricksereien kennt er sich bestens aus. Diese Art zu regieren bzw. nicht zu regieren wird uns Bürgern im nächsten Jahr bitter auf die Füße fallen. Es wird höchste Zeit, dem Rechtsanwalt im Kanzleramt die Gelegenheit zu geben, seinen erlernten Beruf auszuüben. Und Habeck sollte sich wieder dem Schreiben von Kinderbüchern widmen. Für Lindner steht als Trostpflaster der Porsche in der Garage. Die Umfragen sehen die FDP eh nur noch im marginalen Bereich einer Splitterpartei. Besser heute als morgen die Brocken hinschmeißen.

Hans-Joachim Wehmeier

Postbank-Odyssee

24. November: „Post schließt vor Weihnachten – aus kuriosem Grund.“

Die Postbank arbeitet langsam aber sicher daran, selbst zu einer Kuriosität zu werden. Am 22. November war die Postbankfiliale in der Eppendorfer Landstraße ganztägig geschlossen. Ein Aushang verwies auf die nächste geöffnete Filiale in der Bartelsstraße. Ich benötige einen größeren Geldbetrag vom Sparbuch für eine Anschaffung. Also fuhr ich mit der U-Bahn zur angegebenen Adresse. Dort ist aber nur noch ein Kiosk, der Pakete an- bzw. ausgibt. Unverrichteter Dinge fuhr ich nach Hause, um dort die aktuellen Öffnungszeiten im Internet zu erfahren. Ach, welche Freude: Die Filiale im Heussweg ist durchgehend von neun bis 18.00 Uhr geöffnet. Also wieder mit dem Bus zur Postbank. Ankunft 13.30 Uhr. Wegen Betriebsversammlung von 13 bis 14.30 Uhr geschlossen. Soviel zu der Aussage des Postbanksprechers bzgl. der aktuellen Öffnungszeiten. Und wieso geht er davon aus, dass jeder über einen Internetzugang verfügt? Warum wird hier nicht endlich mal Klartext gesprochen, dass die Deutsche Bank bei der Postbank keine Privatkunden mehr haben will?

Christiane Bloss

Steinwüste Burchardplatz

24. November: „Händler sauer: 285 Parkplätze weg. Weil der Burchardplatz umgestaltet wird, entfallen Stellflächen. Kaufleute fürchten um Existenz“

Ob Anwohner, Einzelhändler und/oder Autofahrer: Ohne Rücksicht werden in Hamburg Parkplätze vernichtet, oder zu Radspuren und „Switchpoints“ umgewandelt. Ob Händler pleite gehen, Gehbehinderte weite Strecken laufen müssen – Herrn Tjarks und seine Behörde interessiert das überhaupt nicht. Herr Bürgermeister, wie lange wollen Sie sich dieses unwürdige Treiben noch ansehen? Außerdem: Der Burchardplatz soll in eine Steinwüste verwandelt werden, Aufenthaltsqualität gleich null.

Karin Oschatz, Hamburg

Zeitraubender Umweg

11./12. November: „Wie Hamburgs S-Bahn besser werden will“

Die Konzentration sämtlicher Bahnlinien am Hauptbahnhof – die S4 und die U5 sollen auch noch dazu kommen – bedeutet für viele Fahrgäste einen zeitraubenden und lästigen Umweg, der geplante Verbindungsbahnentlastungstunnel (VET) eine Zumutung. Bei den Bauarbeiten sind nicht nur das Museum für Kunst und Gewerbe, und das Bieberhaus mit Ohnsorg-Theater, sondern auch der Hauptbahnhof selbst gefährdet, was den Totalausfall des Hamburger Bahnsystems bedeuten kann. Abhilfe: Entlastung durch ein Verkehrsnetz, statt des jetzigen Verkehrssterns. Wie bei jedem anderen Stau gilt: „Bitte weitläufig umfahren“. Das erfordert eine Nordtangente Rahlstedt-Sengelmannstraße-Lurup mit Verknüpfungen zu sämtlichen querenden U- und S-Bahnen. Dazu auch eine U-Bahn Landungsbrücken-P+R Waltershof- Finkenwerder. Die bietet einen schnellen, kurzen Weg zur Innenstadt und entlastet auch den Elbtunnel. Wenn der Fehmarnbelttunnel fertiggestellt ist, läuft der Skandinavienverkehr über Lübeck. Nach Süden geführte Züge können dann nach Halt in Rahlstedt über den Ostteil der Güterumgehungsbahn direkt nach Harburg geleitet werden, müssen nicht am Hauptbahnhof oder gar Altona „Kopf“-machen. Der Hauptbahnhof wird dadurch entlastet, die Züge sparen viel Zeit. Das erspart uns den VET. Der ist sowieso überflüssig, weil bei geschickter Führung die S-Bahn Hauptbahnhof-Dammtor in Hochlage auf dem Niveau der vorhandenen Strecke erst östlich parallel gebaut werden kann, westlich von Dammtor können südlich parallel noch zwei weitere Gleise für den Fernverkehr gebaut werden. Die S-Bahn verschwenkt dann wieder auf die alte Strecke, die alten Bahnhöfe bleiben bestehen. Dieser Vorschlag erhielt bei einer Diskussion am 24. Mai diesen Jahres im Museum für Kunst und Gewerbe lauten Beifall. Für die VET-Versionen rührte sich kein Finger.

Hans-Ulrich Ottensmeyer

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