Unruhe im Schulbetrieb

23. November: „Wieder neun Jahre Gymnasium: Volksinitiative meldet Erfolg“

Und es geht schon wieder los: Sollen wir alle zehn bis 15 Jahre über Schulformen abstimmen? Nein, das Thema ist zu ernst, um mal wieder Unruhe in den Unterrichtsbetrieb zu bringen. Jede und jeder hat die Möglichkeit neun Jahre zur Schule zu gehen, also gibt es keinen Bedarf für eine erneute Diskussion. Hier werden mal wieder Interessen vertreten, die durchaus durchsichtig sind. Mein Kind soll nicht mit „denen“ in eine Klasse gehen, das steckt doch dahinter.

Jutta Kodrzynski

Unsere Gesellschaft verroht

23. November: „Werden alte Hunde für Welpen ,ausgetauscht‘? Kurz vor Weihnachten wollen Halter kranke Vierbeiner einfach abgeben“

Bei der Lektüre des Artikels über die Probleme des Tierheims Süderstrasse ist mir das Frühstücksbrötchen im Hals stecken geblieben. Alte Hunde gegen Welpen eintauschen oder einfach im Tierheim abgeben, weil sie zu viel Arbeit machen? Wirklich? Ich kann beim bestehen Willen nicht verstehen, wie manche Menschen morgens noch in den Spiegel schauen können, nachdem sie ihren langjährigen Weggefährten einfach „entsorgt“ haben. Überraschend allerdings finde ich den Artikel nicht, wenn man sich die heutige Gesellschaft einmal genauer anschaut. Vieles, was nicht passend ist, anstrengend oder einfach nur über einen gewissen Zeitraum Einsatz erfordert, wird aufgegeben oder eben entsorgt. Unsere Gesellschaft verroht zusehends und Werte wie Verantwortung und Zuverlässigkeit scheinen heute nur noch leere Worthülsen zu sein. Selbst Besitzerin eines Haustiers, das beinahe 15 Jahre alt ist, ist es für mich unvorstellbar, eine derart unsoziale Handlung zu vollziehen. Wer sein Haustier so behandelt und einfach abgibt, der hat in meinen Augen auch sonst ein Thema. Und was das tierische Geschenk unter dem Weihnachtsbaum angeht, möchte man den Menschen da draußen zurufen: Erst denken, dann handeln!

Isabelle Ziegler

Juristen am falschen Platz

22. November: Leitartikel: „Scholz’ Scherbenhaufen. Nach dem Karlsruhe-Urteil hat die Ampel ein substanzielles Problem“

Das Hauptproblem scheint mir, dass keine Fachleute regieren und das wird sich spätestens 2025 bei den Bundestagswahlen rächen. Wer kennt sich aus mit BWL und VWL innerhalb der Regierung und des Parlaments? Es sind zu viele Juristen am falschen Platz, und ein Kinderbuchautor ist Wirtschaftsminister. Es bietet sich schon lange ein neues Mehrwertsteuersystem an wie in anderen Ländern auch. Drei Sätze – also noch ein zusätzlicher höherer Steuersatz für Luxusartikel und auch eine Erhöhung der 19 Prozent. Damit könnte auch die Gastronomie weiterhin mit sieben Prozent belastet werden – nirgends habe ich seit Jahrzehnten die Begründung gehört oder gelesen, aus welchem Grund speziell die Speisen für den Hausverzehr bei 19 Prozent liegen sollen. Bei gerechteren Sätzen könnte auch Geld für die Kosten bezüglich der Energie, für Krankenhäuser, spezielle Subventionen und vielleicht sogar noch das Rentenloch generiert werden. Denn das ist notwendig wegen der geburtenstarken Jahrgänge und der ausufernden, völlig nutzlosen Kosten für die Putinschen Kriege und die (Wirtschafts-) Flüchtlinge.

Volker Posselt

Kühne wäre besserer Partner

22. November: „HHLA-Führung wollte Betriebsrätin fristlos kündigen. Betroffene hat gegen den Teilverkauf der HHLA an MSC gekämpft“

MSC ist nicht der richtige Partner für Hamburg! Nach einem Jahr oder etwas später wird die Firma mit Sicherheit gewinnorientiert agieren und die Beschäftigten reduzieren oder andere Rationalisierungen vornehmen. Die Entscheider solch einer Übernahme sollten sich die Geschichte und Politik dieser Firma genau anschauen. Herr Kühne wäre mit Sicherheit der bessere Partner für Hamburg, mit seiner persönlichen Verbindung zu Hamburg.

E. Christian Wolters, Hamburg

Noch mal gut gegangen...

20. November: „33 Jahre alter Radfahrer stirbt nach Abbiegeunfall mit Reisebus. Schon zehn Radfahrer bei Unfällen in diesem Jahr gestorben – das sind so viele wie in den vergangenen drei Jahren zusammen“

Vor ein paar Monaten ist mir das Gleiche passiert, aber mit einem guten Ausgang. Auf der Ludwig-Erhardt-Straße/Ecke Rödingsmarkt. Ich befand mich auf dem rot markierten Fahrradweg, und ein rechts abbiegender Reisebus fuhr direkt auf mich zu. Er kam immer dichter. Da habe ich gemerkt, dass der Bus nicht anhält und mich gar nicht sieht. Ich bin vom Fahrrad gesprungen und habe geschrien. Nur wenige Zentimeter vor mir blieb der Bus stehen. Der Busfahrer ist ausgestiegen und hat mich in den Arm genommen: „Ich habe sie nicht gesehen!“ Ich hatte großes Glück, weil ich mit Bedacht und Vorsicht losgefahren bin. Ich versuche immer mit dem Fahrer des abbiegenden Fahrzeugs Blickkontakt zu halten. Es war hier nicht möglich, da der Bus verdunkelte Scheiben hatte. Trotz der zahlreichen neuen Radwege ist es gefährlich in der City mit dem Fahrrad durch die vielen Baustellen zu fahren. Für mich ist das Erlebnis immer noch ein Trauma, das ich nicht vergessen kann.

Monika Ecks, Hamburg-Kirchhof

Eine berechtigte Frage

21. November: „Warum sind viele Muslime schlecht integriert? Antisemitismus alarmiert die Bundesregierung“

Diese berechtigte Frage muss vorrangig der deutschen Seite gestellt werden: Wieso ist es Ihnen seit über 60 Jahren nicht gelungen, den zugewanderten Menschen das Gefühl zu geben, hierher zu gehören? Warum haben Sie die religiösen Bedürfnisse dieser Menschen nicht auf der Grundlage der deutschen Verfassung geordnet, sondern in die Hände bestimmter Gruppen und Strukturen gelegt? Warum haben Sie bis heute nur zugeschaut, dass die Religionsausübung nicht integrationsfördernd, sondern alternativlos integrationsfeindlich stattfindet?

Mesut Sipahi, Hamburg

Großer Schaden durch Ditib

17. November: „Razzia im Morgengrauen. Polizei durchsucht Blaue Moschee an der Alster. Ministerin Faeser: ,Wir dulden keine islamistische Propaganda‘“

Ja, man kann das Islamische Zentrum Hamburg (IZH) mal genau durchleuchten. Das wird sicherlich manches zutage fördern, was nicht ganz koscher ist, zum Beispiel Verbindungen zu Hisbollah-Kreisen – der Einfluss der Islamischen Republik Iran ist ja offensichtlich. Wenn aber Frau Faeser als eigentlichen Grund für die Razzia die antisemitische und anti-israelische Hetze des IZH nennt, offenbart dies nur die Doppelzüngigkeit und Unfähigkeit der deutschen Politik. Die 900 von der türkischen Ditib bezahlten deutsch-türkischen Imame und türkischen Staatsbeamte verbreiten seit Jahr und Tag Hetze gegen Israel und Juden, verherrlichen Mord an und Krieg gegen Kurden, Vertreibung von Armeniern etc. Dies hat eine nachhaltig verheerende gesellschaftliche Wirkung unter den drei Millionen in Deutschland lebenden Personen türkischer Herkunft oder türkischer Staatsbürgerschaft. Dagegen findet die „Hetze“ des IZH unter den in Deutschland lebenden 150.000 Iranern oder Herkunftsiranern, die überwiegend sehr gut integriert sind, nur geringen Widerhall. Der soziale Schaden, den das IZH hier anrichten kann, ist minimal gegenüber dem der Ditib. Wann entschließen sich die deutsche Politik und die deutsche Justiz endlich dazu, den langen und unseligen Arm Erdogans abzutrennen, der weit in die deutschen Moscheen und Schulen reicht?

Prof. Ludwig Paul, Hamburg

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