Bei den Politikern sparen

22. November: „Haushaltssperre – das sind die Folgen für die Bürger“

Es wird an jeder Schraube gedreht, wo noch gespart und gekürzt werden kann. Da werden Versprechen gebrochen (Gastro-Regelung) und soziale Leistungen überprüft. Eventuell werden auch noch die Renten gekürzt. Es sollte doch möglich sein, dass Politiker für ihre Fehler selbst einstehen, zum Beispiel sollte bei der Kostenpauschale, der Büroausstattung, den Reisekosten, dem Sachleistungskonto und dem Übergangsgeld gespart werden. Auch bei der Mitarbeiterpauschale. Pro Minister zehn bis 15 Mitarbeiter oder Berater, pro Kopf ca. 10.000 Euro monatlich. Neben den relativ hohen Diäten, werden noch etwa 120 Dienstwagen genutzt, und das Kanzleramt soll für 777 Millionen Euro ausgebaut werden. All das sollte auch auf den Prüfstand, um eine Lösung zu finden!

Gudrun Schuch-Nehrke

Mehr Aufmerksamkeit!

21. November: „Lkw gegen Radler – eine tödliche Gefahr. Abbiegeunfälle nehmen zu. Was Fachleute fordern“

Ich möchte nicht falsch verstanden werden! Tödliche Unfälle von Radfahrern durch Abbiegen eines Kraftfahrzeugs sind ganz schrecklich und bestürzen mich immer wieder sehr. Aber ich möchte hier einmal meine täglichen Beobachtungen als Autofahrer mitteilen: Wenn ich beim Rechtsabbiegen vorsichtig anhalte und mit Schulterblick nach einem Radfahrer Ausschau halte, beobachte ich immer wieder, dass der Radfahrer bzw. die Radfahrerin stur geradeaus schaut und auch die Geschwindigkeit beibehält. Kein Kopfdrehen oder Blickkontakt, denn er will mir wohl damit signalisieren „ich habe hier Vorfahrt!“. Ein Sekundenfehler von mir, und es ist geschehen, denn er kann nicht mehr bremsen. Besonders wundert mich dieses Verhalten bei Eltern, die auch noch ihr Kind dabei haben. Ich finde das verantwortungslos, denn viele Unfälle könnten mit mehr gegenseitiger Aufmerksamkeit vermieden werden. Mir sagte schon mein Vater als kleines Kind: „Du musst im Verkehr immer mit den Fehlern der anderen rechnen.“ Wenn das alle Teilnehmer am Straßenverkehr, auch Radfahrer, Fußgänger und Rollerfahrer beherzigen würden, hätten wir sicher weniger Tote und Schwerverletzte zu beklagen.

Aleksander Hein

Stadtlotsen als Beifahrer

Die „Kapitäne“ der Landstraße sind immer alleine auf Fahrt. Sobald die Stadtgrenze erreicht ist, sollte ein Stadtlotse als Beifahrer an Bord gehen. Dieser achtet zusätzlich auf den Verkehr, Umleitungen, Fußgänger und Radfahrer. Eine andere Möglichkeit wäre, den riesigen Fahrerkabinen ein neues Design zu verpassen, damit der Fahrer eine bessere Übersicht hat. Die entsetzlichen Fahrradunfälle sind nicht mehr zu ertragen.

Bernd Blume

Schuld sind neue Verkehrswege

Vielleicht besteht ja ein Zusammenhang mit dem fortschreitenden Umbau der Verkehrsinfrastruktur ( Verlegung der Radwege auf die Fahrbahn). Wie in Hummelsbüttel, Poppenbüttler Weg, wo letztes Jahr eine Radfahrerin beim Abbiegen von einem Lkw tödlich verletzt wurde. Hier wurde der Radweg 50 Meter vor der Kreuzung auf die Fahrbahn geführt. Wenn dann noch das sogenannte Straßenbegleitgrün hoch ist, dann sieht man die Radfahrer erst im letzten Moment. Aber kritische Selbstreflexion ist ja von einem grünen Verkehrssenator nicht zu erwarten.

Thomas Schendel

Eine leidenschaftliche Rede

21. November: „Wenn Kinder nicht mehr Lesen lernen“

Vielen Dank für die Dokumentation der so klugen und leidenschaftlichen Rede von Kirsten Boie zum Thema „Lesen lernen“. Ich hoffe von Herzen, dass Vertreter von Wirtschaftsunternehmen und politische Entscheider endlich begreifen, wie elementar wichtig das Lesen, und damit das Verstehen von Texten und Zusammenhängen, weit über den Schulbesuch hinaus ist und auch in Zukunft sein wird. Ich bin seit acht Jahren als ehrenamtliche Lesementorin in einer Grundschule tätig und weiß, dass die Verbesserung der Lesekompetenz positiv für die Entwicklung der Kinder ist. Sie lernen nicht nur zu lesen und zu verstehen, es eröffnen sich auch ganz neue Möglichkeiten, ihr Wissen zu erweitern und die Welt zu entdecken. Unsere Arbeit ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein, es bedarf einer politischen Entscheidung, endlich und langfristig in die Bildung der Kinder zu investieren, angefangen – scheinbar einfach und selbstverständlich – mit Lesen lernen.

Inge Benchakroun

Immer mehr Analphabeten

Vielen Dank für Frau Boies sachliche Analyse des Lese-Problems. Leider hat unsere Gesellschaft keine Aufmerksamkeit für dieses zentrale Thema. Da geht es – typisch deutsch – eher um Haltungsfragen wie Gendersprache, die das Lesen lernen für zugewanderte Kinder oder solche mit Lese-Rechtschreibschwäche deutlich erschwert. Es fehlt der Hinweis auf den wachsenden Anteil an Analphabeten in den Schulen, die eine Verbesserung der Lesefertigkeit der Schüler erschwert, die schädlichen Einflüsse des überbordenden Medienkonsums und die zunehmende Zahl zerrütteter Familien – aber dann hätte Kristen Boie auch ein ganzes Buch schreiben müssen.

Christian Martens

Wie passt das zusammen?

21. November: „Die City wird zum Laufsteg der Autohersteller. Ferrari, Aston Martin, Lynk & Co, Byd, VinFast – nicht nur die Luxusmarken zieht es in die Innenstadt. Woran liegt das?“

Habe ich etwas verpasst? Da will der Hamburger Senat die Innenstadt möglichst autofrei gestalten, um die Luft- und Aufenthaltsqualität dort zu steigern, und jetzt bieten sogenannte Eventmanager (früher hießen die schlicht Autoverkäufer) tolle Probefahrten mit ihren Fahrzeugen durch die Innenstadt als Erlebnis an. Da passt doch etwas nicht.

Michael Björnson, Hamburg-Lurup

Der Normalzustand ist erreicht

18./19. November: „Block House und andere Gastronomen wollen Preise erhöhen. Corona-Sonderregelung läuft zum Jahreswechsel aus. Katerstimmung in der Branche“

Das Gejammer der Gastronomen wegen einer eventuell anstehenden Rückführung der Mehrwertsteuer von sieben auf 19 Prozent nervt nur noch. Ich kann deren Sorgen zwar irgendwie nachvollziehen, aber das Gejammer in keiner Weise verstehen und will es auch nicht mehr hören. Die Senkung der Mehrwertsteuer zu Pandemiezeiten war schon okay und hat auch als indirekte Subvention vielen Gastronomiebetrieben das Überleben gesichert. Aber nach der Pandemie ist jetzt bei uns praktisch wieder der Normalzustand erreicht. Somit sollte auch für alle wieder die Normalität gelten, also auch für die Gastronomie. Dass nun eine Rückkehr zur üblichen Mehrwertsteuer durch Preiserhöhungen kompensiert werden soll, ist den Gastronomen deshalb nicht zu verübeln, wir leben ja schließlich in einer Freien Marktwirtschaft. Im Prinzip habe ich auch nichts gegen Preiserhöhungen in der Gastronomie, das wäre zumindest ehrlich, und ich kann ja dann jederzeit frei entscheiden, ob ich mir den Gang ins Restaurant noch leisten kann. Aber was ich nicht will ist, dass mit meiner Einkommenssteuer (die fließt ja bekanntlich in einen großen Steuertopf, aus dem viele Subventionen finanziert werden, u.a. auch die derzeitige Mehrwertsteuersenkung für die Gastronomie) dieser Wirtschaftszweig indirekt noch weiter unbegrenzt subventioniert wird. Mal abgesehen davon, dass dem Staat diese Einnahmen auf Dauer ja auch verloren gehen.

Michael Pilz, Hamburg

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