Scheußliche Verkehrsschneise

21. November: „S4 statt RB 81: Der neue Fahrplan steht. Von 2027 an rollen die Züge von Hamburg in Richtung Ahrensburg“

Hamburg kam sich besonders clever vor, für die S4 ein Finanzierungsmodell gefunden zu haben, bei dem der Bund 84 Prozent der Kosten des Projekts bezahlt. Aber das hat seinen Preis. Dafür wird jetzt fast der gesamte Skandinavien-Güterverkehr mit bis zu 120 Güterzügen pro Richtung und Tag durch das Stadtgebiet des Hamburger Ostens gezogen. Das macht natürlich die Einrahmung der Strecke durch sechs Meter hohe Lärmschutzwände beiderseits der Strecke erforderlich. Die Graffiti-Künstler werden sich freuen, die von Verschattung geplagten Anwohner, die zum Teil gezwungen werden ihre Gärten zu verkaufen, nicht. So entsteht eine auch städtebaulich scheußliche Verkehrsschneise, die den Hamburger Osten und besonders die Stadt Ahrensburg zerteilt. Der Jubel über die angeblich verbesserte Anbindung von Ahrensburg und Bargteheide in die Hamburger Innenstadt wird sich auch in Grenzen halten, denn verbunden mit der Umstellung von den geräumigen Doppelstockzügen der RB 81 auf die S-Bahnzüge sind deutlich verlängerte Fahrtzeiten von zehn bis 12 Minuten und das in Zügen ohne Klo! Zudem wird die S-Bahnverbindung nördlich von Ahrensburg, wenn sie die separaten S-Bahngleise verlässt und sich die Schienen mit den Güterzügen teilen muss, sehr verspätungsanfällig. Das werden besonders die Reisenden ab Bad Oldesloe spüren. Ein S-Bahnausbau nur bis Rahlstedt und eine Taktverdichtung im Regionalverkehr ab Bad Oldesloe hätte für die Bahnreisenden deutlich mehr gebracht. Auch ist der Jubel der DB-Projektleiterin verfrüht, denn selbst der erste Abschnitt wird nicht vor Beginn des Jahres 2028 fertig, und das gesamte Projekt nicht vor 2030, denn die Angaben der Deutschen Bahn beziehen sich immer auf Ende des Jahres und das ist noch alles ohne die üblichen mehrjährigen Verzögerungen bei Bahnprojekten gerechnet. So existiert für weite Teile des Gesamtprojektes noch nicht einmal ein rechtskräftiger Planfeststellungsbeschluss.

Michael Jung

Medien tragen Verantwortung

18./19. November: „Hamburger KRITIken: Wer will da noch Politiker werden? Karl-Theodor zu Guttenberg ist vor zwölf Jahren zurückgetreten. Seine Erinnerungen daran sind hochaktuell“

Ein lesenswerter Artikel, der mir gut gefallen hat, zeigt er doch am Beispiel des früheren Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg auf, welchen Belastungen Politikerinnen und Politiker als Mitglieder einer Bundesregierung oder Landesregierung bis hin zu politisch Verantwortlichen in Ämtern in den Kommunen, auch ehrenamtliche Bürgermeister und Bürgermeisterinnen in Städten, Kreisen und Gemeinden, in ihren Ämtern ausgesetzt sind. Unsere Demokratie kann aber nur dann überleben, wenn sich Menschen finden, die trotz der vielfachen Erwartungen und des Drucks an die Politik in den genannten Institutionen für die Gesellschaft verantwortungsvolle Arbeit leisten. Genauso braucht die Demokratie eine vielfältige Medienlandschaft. Egal ob in den Redaktionen analog oder digital gearbeitet wird, sollte jede Journalistin bzw. jeder Journalist vor der Berichterstattung die Frage verantwortungsvoll reflektieren, welchen Beitrag sie oder er inhaltlich tatsächlich für die Sache leisten kann, ohne dabei den Menschen als Politiker primär zu diskreditieren, nur um höhere Aufmerksamkeit zu erzielen.

Dr. Volker Bonorden

Hört auf mit dem Gejammer!

18./19. November: „Außengastro auch im Winter – Anwohner sauer. Altona will Sondernutzung bis Ende 2024 erlauben“

Ich kann das Klagen der Gastronomen nicht verstehen. Wie haben sich die Preise entwickelt, nachdem die Steuer von 19 auf sieben Prozent ermäßig wurde? Wurden die Preise für Speisen und Getränke gesenkt? Nein, das Gegenteil war der Fall. Die Preise wurden in den letzten Jahren ständig erhöht. Da haben sich die Gastronomen die Taschen vollgesteckt. Wer glaubt, dass ab Januar 2024 die Preise nur um die 12 Prozent erhöht werden, der glaubt auch noch an den Weihnachtsmann. Da wird noch mehr draufgelegt. Hört endlich auf mit dem Gejammer. Der Staat braucht die Steuern, andernfalls werden sie an anderer Stelle erhöht. Dann wird auch wieder gejammert.

Burghard Dziekan

Überfällige Bußgeldregelung

18./19. November: „Städtische Ladesäulen in neuer Hand. Senat: Zuschlag für Energiewerke Hamburg – Privatwirtschaft sauer“

Die Bedarfserfassung erscheint mir fehlerhaft, solange E-Autos auch ohne Ladevorgang dort abgestellt werden. Gerade bei den wenigen Schnell-Ladestationen empfinde ich es als Taxi-Nachtfahrer sehr ärgerlich, wenn dort zunehmend Autos von Miles abgestellt werden. Hinzu kommt ein hoher Anteil defekter (und das schon seit Monaten) Schnell-Ladepunkte. Ich plädiere für eine längst überfällige Bußgeldregelung für Fahrzeuge, die ohne Ladevorgang Schnell-Ladepunkte unnötig blockieren.

Thomas Splittstößer

Das Auto mit Freunden teilen

18./19. November: „Mit dem Auto Geld verdienen. Viele Fahrzeuge stehen meist ungenutzt auf der Straße oder in der Garage herum. Eine sinnvolle Alternative dazu ist die Vermietung über eine Plattform“

Verdienen? Sparen reicht doch auch schon. Ich teile mir meinen Wagen schon seit vier Jahren mit Freunden. Wir organisieren die Nutzung (wo geparkt, wann unbedingt gebraucht) ganz einfach durch eine Gruppen-WhatsApp. Durch die zwei weiteren Fahrer wurde die Versicherung nur unwesentlich teurer. Steuer, Versicherung und Reparatur werden geteilt. Und über die gegenseitige Tankfüllung reden wir gar nicht, es gleicht sich immer aus, alles Gewöhnung. Das Modell hat sich für uns voll bewährt.

Conrad Bauer-Schlichtegroll

Danke für die offenen Worte!

18./19. November: „,Netanjahu hat versagt, uns zu schützen‘. Hamburgs nächster Generalmusikdirektor, der israelische Dirigent Omer Meir Wellber, über den Krieg“

Ich möchte Ihnen, Herr Meir Wellber, ganz herzlich für ihre offenen und gleichzeitig erschütternden Worte danken, die mich tief aufgewühlt haben! Und ich möchte mit Ihnen, bei aller Verzweiflung, zusammen hoffen, dass dieser Alptraum bald ein Ende nehmen möge. In welcher Form, entzieht sich meiner Vorstellungskraft. Schon jetzt, Herr Meir Wellber, kann ich davon ausgehen, dass Sie von vielen Hamburgerinnen und Hamburgern auf das Herzlichste in dieser Stadt willkommen geheißen werden!

Volker Brüggemann

Ein beeindruckender Beitrag

Vielen Dank für diesen beeindruckenden Beitrag. So aufschlussreich und wahr.

Maren Gerken

Busverkehr einstellen

17. November: „Was wird aus Hamburg? Die Kraft der verrückten Ideen““

Aus meiner Sicht kann eine Belebung der Mönckebergstraße nur funktionieren, wenn auch der Busverkehr sowie die Taxen dort nicht mehr fahren dürfen. Was bringt ein Autoverbot, wenn dort alle ein bis zwei Minuten ein Bus oder Taxi durchfährt? Hamburg fehlen grundsätzlich schöne Plätze, wie es sie in anderen Metropolen gibt. Auch eine hochwertige Gastronomie wird helfen. Ich wohne in der Nähe vom Mühlenkamp, für mich gibt es leider keinen Grund, abends in der Innenstadt zu sein.

Dirk Schultz

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