Stoppt die Formel 1

16. November: „Treibhausgase in Atmosphäre auf Rekordniveau. Weltwetterorganisation warnt: Bewegen uns noch immer in falsche Richtung“

Diese ganze Klimadebatte um weniger CO2- und Methanausstoß wird schon seit Jahrzehnten geführt. Und es passiert so gut wie nichts. Und langsam sollte auch der Letzte begriffen haben, dass Deutschland allein – wie es sich die Grünen scheinbar vorstellen – die Welt nicht retten kann. Meines Erachtens nach liegt die Ursache allen Übels in der stetig wachsenden Erdbevölkerung. Und diese Menschen atmen, konsumieren, verbrauchen Energie. Und die Lebensansprüche gerade in der „westlichen Welt“ nehmen immer mehr zu. Es gibt viele Ansätze, um den Ausstoß von schädlichen Gasen zu minimieren. Zum Beispiel das Bahnfahren attraktiver, günstiger und vor allem sicherer zu machen. Ich persönlich hätte da noch zwei Vorschläge: Stoppt den sogenannten „Motorsport“ (Formel 1). Kein Mensch hat etwas davon, wenn motorbetriebene „Sportgeräte“ sinnfrei im Kreis fahren. Und stoppt die Kriege, denn Panzer verbrauchen bis zu 530 Liter Diesel auf 100 Kilometer (hier der Leopard), also bis zu 100 mal mehr als ein sparsamer Pkw. Ich weiß, das sind naive Gedanken, aber man könnte darüber nachdenken.

Michael Liedtke

Maßlos und unverschämt

16. November: „Heute Warnstreik bei der Bahn – das müssen Sie wissen. ,Massive Auswirkungen‘. S-Bahn in Hamburg und Regionalverkehr im Norden mit Not- und Mindestfahrplan. Bus und U-Bahn nicht betroffen“

Ver.di versucht aktuell für Landesbedienstete in Hamburg eine Lohnerhöhung von 10,5 Prozent zu platzieren. Zur Zielgruppe gehören u.a. Mitarbeiter des Gesundheitswesens, die während Corona für ihr unermüdliches Engagement und ihre aufopfernde Arbeit hoch gelobt wurden. Einig war sich die Gesellschaft auch darin, dass die Bezahlung für die unmittelbare Arbeit an Menschen besser bezahlt werden sollte. Zur Zielgruppe gehört auch die Feuerwehr, deren Einsatzkräfte neben der Feuerwehrausbildung regelhaft über eine handwerkliche Berufsausbildung verfügen, also hoch qualifiziert sind. Unter Einsatz des eigenen Lebens retten sie Menschen und Leben. Zur Zielgruppe gehören auch Polizeibeamte, die sich in einer zunehmend verrohenden Gesellschaft bespucken und bepöbeln lassen müssen, die sich durch sogenannte Fußballfans des Innenstadtvereins mit Gehwegplatten verletzen lassen müssen, wenn Sie die Aufgabe der Exekutiven ausüben. Herr Dressel lehnt die Forderung von 10,5 Prozent Lohnplus reflexartig als unmöglich und nicht finanzierbar ab. Der alle zwei Jahre aus dem Nichts auftauchende Herr Weselsky schafft es hingegen, mit seinen abstrusen Forderungen für ein durch und durch defizitäres Unternehmen Bahn ein Land lahm zu legen. Ein Arbeitgeberangebot von rund elf Prozent und die Einmalzahlung von annähernd 3000 Euro wird von Schaffnern und Zugführern abgelehnt. Da fehlen mir gelinde gesagt einfach die Worte. Das ist maßlos, ja sogar unverschämt und dürfte bei vielen anderen Berufsgruppen sowie der Gesellschaft auf wenig Verständnis stoßen.

Rolf Voß, Winsen Luhe

Vorzüge eines S-Bahnrings

15. November: „Verkehrssenator Tjarks: ,Züge können in Hamburg gar nicht pünktlich sein‘. Grünen-Politiker über regelmäßige Verspätungen im Bahnverkehr, die komplett überlastete Infrastruktur und massive Investitionen“

Herr Tjarks hat nur in einem Punkt Recht: Die Zugverspätungen werden zunehmen. Einer der Gründe ist der Engpass Hauptbahnhof, den alle Züge von Nord nach Süd, West oder Ost passieren müssen. Eine Lösung wäre für alle Seiten gut und würde auch die S-Bahn-Problematik entspannen. Eine Elbquerung zwischen Altona und Waltershof, viergleisig für S-Bahn und Güterzüge. Dann könnte der Ring um Hamburg geschlossen und auf diesen irrwitzigen neuen Citytunnel unter der Alster verzichtet werden. Hier ist ein Tunnel sicherlich viel leichter zu bohren. Die nötige Schienen-Rampe müsste allerdings dann schon vor dem Bahnhof Altona beginnen, wegen der Steigungen. Aber der soll ja sowieso stillgelegt werden. Und die Güterzüge aus Dänemark könnten nur durchfahren ohne die Verbindungsbahn zu belasten. Warum denkt denn niemand über die Vorzüge eines S-Bahnrings nach?

Dr. Jürgen Koch, Holm

Bremen ist politisch weiter

15. November: „Millionengewinn für den HSV. Bei den Finanzen sind die Hamburger schon erstklassig: 7.800.000 Euro Plus in der Saison 2022/23“

Da fällt mir die kürzliche Debatte über die Kostenbeteiligung für die Polizeieinsätze bei Hochrisikospielen ein. Es ist für die Verantwortlichen beim HSV und in der Politik in Hamburg eine Schande sich hier davonzuschleichen. Das Geld ist ja eindeutig vorhanden. Die Hansestadt Bremen ist hier politisch weiter! Das Ganze ist für Hamburg nur peinlich.

Kai Callesen

Ideologische Scheuklappen

11./12. November: „Parkplatz-Frust in den Elbvororten. Hälfte der Stellflächen für Carsharing ,HVV Switch‘ reserviert: Ladeninhaber in Flottbek entsetzt“

Die neuen nervigen „Switch“- Parkplätze vor den Othmarscher Läden sind ja nur Teilchen des Großversuchs von Senator Tjarks. Er testet gerade, wie lange und wie doll man die gebeutelten Kfz-Junkies in den Elbvororten demütigen und drangsalieren kann, bevor sie ihr Kreuzchen endlich bei einer anderen Partei machen. Dabei bin ich mir sicher, dass es ihm ehrlich um das Klima geht, ideologische Scheuklappen aber seine Sicht auf den richtigen Weg zum Ziel behindern. Die Verkehrssituation zurzeit ist folgende: Alle fünf Verbindungen zwischen City und westlichen Vororten sind derzeit durch Großbaustellen gesperrt oder auf minimalsten Durchlass reduziert. Palmaille/Elbchaussee, Königstraße, Louise-Schroeder-Straße, Beringstraße, Von-Sauer Straße/Osdorfer Weg… alles dicht. Ein Höhepunkt des Großversuchs folgt ab nächsten Donnerstag: Da werden – neben den benannten Ost-West Verbindungen – auch noch wichtige Nord-Süd-Verteiler gesperrt. Die A7 und, damit keiner entkommt, auch die parallele Ausweichstrecke Reventlowstraße. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Thorsten Schima

Den Völkermord vergessen?

11./12. November: „Zurück in den Irak, in das Land der Täter. Der Völkermord des IS an den Jesiden ist anerkannt. Dennoch sitzt Gule Hassan Ido (63) in Abschiebehaft. Ihr Rückflug steht bevor“

Großer Dank ans Abendblatt für die Veröffentlichung des Artikels über das drohende Schicksal der 69-Jährigen Jesidin, von ihrer Familie weg zurück in den Irak abgeschoben zu werden. Wie schnelllebig erscheinen doch die Empörung und die Stellungnahmen bis in den Bundestag zum Völkermord an den Jesiden und Jesidinnen vor zehn Jahren – und wie schnell oder unmerklich ist daraus in Deutschland eine rigorose Abschiebepraxis für die Betroffenen geworden! Ist es das, was kürzlich der Bundeskanzler meinte mit seinen Aussagen zu einer „Abschiebung im großen Stil“? Mit einer derartigen Abschiebepraxis wird doch der Migrationszuwachs nicht gelöst, und auch nicht die Zurückweisung islamistischer Aktivitäten in Deutschland! Am meisten empört mich, wie wenig in diesen öffentlichen Diskussionen das Schicksal der einzelnen Menschen eine Rolle spielt. Warum kann die Mutter nicht bei ihren Söhne bleiben? Ich wünsche mir von der Bundesregierung und von uns allen hier in Deutschland den Schutz für die ihres Lebens Bedrohten, die zu uns kommen und die ausdrückliche öffentliche Solidarität mit ihnen. Nicht nur, aber vor allem in diesen Tagen um den 9. November herum gehört auch dies zur „Staatsraison“! Noch einmal: Dank ans Abendblatt, das an dieser Stelle dem gerecht geworden ist.

Sabine Förster

Schreiben Sie uns gerne an oder per Post an das Hamburger Abendblatt, 20445 Hamburg
Von den vielen Leserbriefen, die uns erreichen, können wir nur einen kleinen Teil veröffentlichen. Teilweise müssen wir kürzen, um möglichst viele Meinungen zu veröffentlichen. Mit Ihrer Einsendung erlauben Sie uns, alle Inhalte und Ihre Kontaktdaten an die zuständigen Redakteurinnen/Redakteure und/oder an externe Autorinnen/Autoren weiterzuleiten. Sollte eine Weiterleitung Ihrer Kontaktdaten und ein Dialog mit uns nicht gewünscht sein, bitten wir um Mitteilung. Einsendungen werden sowohl in der gedruckten Ausgabe sowie den digitalen Medien vom Abendblatt veröffentlicht und geben ausschließlich die Meinung der Einsender wieder. Veröffentlichte Leserbriefe finden Sie auch auf abendblatt.de/leserbriefe.