Wir brauchen ein Böllerverbot

9. November: Kommentar: „Nehmt endlich Rücksicht! Böllern gehört längst nicht mehr zu Silvester“

Ja, wir leben in einem (relativ) freien Land, aber dass die Freiheit Verbote nicht mag – dem kann ich nicht zustimmen. Unsere Gesellschaft kann nur frei sein, wenn es auch Verbote gibt. Einige Verbote sind selbstverständlich, über andere kann man streiten, sind aber von der Mehrheit so gewollt. Das dazu ein Böllerverbot gehört, ist für mich nur eine Frage der Zeit. Es geht so nicht weiter. Der Appell „Bitte nehmt doch Rücksicht auf die Mehrheit. Wenigstens ein bisschen“ ist lieb gemeint, aber genau so naiv und blauäugig wie das Halloween-Zelt in Harburg. Die Böllerfraktion versteht nur eine andere Sprache.

Dörte Lauerbach

Der ÖPNV wird kaputtgespart

8. November: „Wird das Deutschlandticket teurer? Nach dem Bund-Länder-Treffen ist die langfristige Finanzierung des Tickets weiter ungewiss“

Mit dem 49-Euro-Ticket kann man kreuz und quer durch Deutschland fahren. Das sind 1,60 Euro pro Tag. Für den Preis bekommt man nicht einmal eine Eiskugel. Man kann nicht den Umweltgedanken vorschieben, um Leistung quasi zum Nulltarif zu bekommen. Wer möchte, dass der ÖPNV funktioniert, der sollte auch seinen Beitrag dazu leisten. Denn wer meint, 49 Euro seien genug oder sogar zu viel, der leistet seinen Beitrag dazu, dass der ÖPNV und die Infrastruktur auf Sicht kaputtgespart werden. Wohin das führt, erleben wir jeden Tag bei der Deutschen Bahn. Bemerkenswert ist, dass die Geiz-ist-geil-Begeisterung sofort endet, wenn es um die eigene Lohntüte geht.

Uwe Karsten Bäcker

Vorsicht bei der Wortwahl

7. November: „Vandalismus gegen mobile Blitzer nimmt zu. Schon 95 Messanhänger im Stadtgebiet mutwillig zerstört“

Die Wortwahl „Schon jetzt macht die Stadt ordentlich Kasse...“ in Ihrem Artikel unterstellt der Verwaltung Abzockermentalität. Damit befeuern Sie genau die Denkweise einiger Autofahrer, die dann am Ende zu dem beschriebenen Vandalismus führt. Sollen doch diejenigen, die meinen, sich nicht an die Regeln halten zu müssen, durch ihr Fehlverhalten die Stadtkasse füllen. Den meisten Bürgern sollte das recht sein.

Hans-Joachim Bull

Seit 60 Jahren befreundet

6. November: „Freunde finden als Erwachsener. Soziale Ängste und Stress halten Menschen davon ab, neue Bekanntschaften zu machen. Ein Psychologe weiß Rat“

Dieser Artikel ist so wichtig. Man muss rausgehen, neue Kontakte knüpfen, den Horizont erweitern, sonst wird es schnell fade und eintönig. Aber den ersten Schritt muss man selbst machen. Ich habe seit der Kindheit eine Freundin, mal sehen wir uns oder telefonieren auch nur, aber die Verbindung hält schon über 60 Jahre. Bei uns in Hamburg-Neugraben haben wir die AWO, dort gibt es an verschiedenen Nachmittagen Treffs, zum Klönen, Kaffee trinken und spielen. Wer Interesse hat, ist herzlich willkommen. Im Internet sind die Daten zu sehen.

Renate Wolff

Nicht familienfreundlich

6. November: „Bargeld im Bus ist ab dem 1. Januar Geschichte. Kampagne informiert über neuen Fahrkartenverkauf. Warnung von Verbraucherschützern, scharfe Kritik vom Verkehrsclub“

Bei der Abschaffung der Barzahlung im Bus wird wieder einmal nicht an Familien gedacht. Wir versuchen unsere Kinder zur Selbstständigkeit zu erziehen, mit passendem Bargeld in der Tasche sind Grundschüler problemlos in der Lage, ihre Fahrkarte selbst zu kaufen. Mit einer Prepaid-Karte, bei der man die Karte an dem Bezahlterminal selbst auswählen muss, sieht das ganz anders aus. Für den HVV mag das wirtschaftlicher sein, im Sinne der Kunden ist es sicher nicht.

Jonas Kannenberg

Was für ein Blödsinn!

Was ist das jetzt wieder für ein Blödsinn! Statt die Busse mit normalen Kartenautomaten wie im Supermarkt auszustatten, wird jetzt ein Vermögen ausgegeben, um neue Karten und neue Lesegeräte anzuschaffen. Umständlicher geht es ja wohl nicht! In jedem Kiosk kann man inzwischen bargeldlos bezahlen – warum dann nur nicht im Bus? Ich kann mir vorstellen, dass der Schuss nach hinten losgeht und im nächsten Jahr einfach mehr Schwarzgefahren wird. Frohes Weiterwursteln!

Antje Bühringer

Objektiv und sensibel

2. November: „Hamburger mehrheitlich für eine Begrenzung der Zuwanderung. Abendblatt-Umfrage: 82 Prozent der CDU- und 49 Prozent der Grünen-Wähler für Obergrenze“ und 8. November: Leserbrief: „Ich bin entsetzt!“

Ich finde den Inhalt des Leserbriefes sehr einseitig geschildert, da überhaupt nicht auf die zahlreichen ungelösten Probleme eingegangen wird, die wir in der Tat durch die Massen von Flüchtlingen seit 2015 in Deutschland haben. Das ist leider in unserem Land das große Problem, dass man inzwischen kaum auf die Fehler in der Flüchtlingskrise hinweisen darf, ohne gleich mit der AfD in Verbindung gebracht zu werden oder in die rechte Ecke gestellt zu werden. Und ich finde, dass das Hamburger Abendblatt sehr objektiv und sensibel mit dieser Thematik umgeht!

Stephanie Reichard

Bravo!

Bravo, ich stimme ihnen voll und ganz zu. Das Abendblatt hat die Verantwortung, nicht zum Rechtsruck beizutragen.

Angela Jessen

Aus der Zeit gefallen

6. November: „Unerwartete Konkurrenz für Christmas Garden. Ein Mitbewerber hat mit der Lumagica eine weitere Lichtershow angekündigt“

Nun sollen auch noch Parks illuminiert und beschallt und Tiere und Pflanzen in ihrer nächtlichen Ruhe gestört werden. Mit der Energie, die wir eigentlich sparen wollten? Auch die Licht-Aktionen eines Herrn Batz sind doch inzwischen längst aus der Zeit gefallen. Aber solange nicht das eigene Haus von der Kliffkante rutscht oder in Fluten oder Bränden untergeht, begreift der Mensch den Klimawandel offenbar nicht.

Andreas Kirchner

Zeichen von Unkenntnis

4./5. November: „Wie viel arbeiten Lehrer wirklich? Hamburger Lehrkräfte an Gymnasien und Stadtteilschulen sollen ihre Arbeitszeit genau erfassen“ und 8. November: Leserbrief: „Weniger Arbeit, höheres Gehalt“

Schade, dass der Leserbriefschreiber offensichtlich das Hamburger WAZ-Modell nicht verstanden hat. In diesem sind die Ferienzeiten nämlich als Überstunden und Urlaub ausgewiesen. Das heißt Lehrerinnen und Lehrer arbeiten in den Schulwochen regelmäßig mehr als die üblichen 40 Wochenstunden. Diese werden, nach Abzug der Urlaubstage, als Vor- und Nacharbeit mit den Ferien minutengenau verrechnet. Dem Leserbriefschreiber steht es frei zu entscheiden, beliebig viele Arbeitsstunden ohne Vergütung zu arbeiten. Dies jedoch von einzelnen Beschäftigten oder ganzen Berufsgruppen zu erwarten, ist, gelinde ausgedrückt, kühn. Die polemischen Behauptungen des Leserbriefs bzgl. Anwesenheit und Arbeitszeiten von Lehrkräften lassen sich mit einem sachlichen Blick auf Stundenpläne, Terminkalender der Schulen etc. ebenfalls leicht und sachlich widerlegen.

Nina Ruppel, Hamburg-Lokstedt

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