Guterres erfüllt seine Aufgabe

26. Oktober: Kommentar: „Skandalöser Denkfehler. UN-Chef rechtfertigt indirekt den Hamas-Terror“

Meines Erachtens begeht der Autor selbst einen Denkfehler. Herr Guterres hat keinesfalls versucht, die abscheulichen Verbrechen der Hamas zu relativieren. Erstens gibt dies sein Redebeitrag vom 24. Oktober 2023 nicht her. Außerdem hat er sich am 25. Oktober 2023 noch einmal ausdrücklich gegen diese Lesart verwahrt. Der UN-Generalsekretär betont sogar mehrfach, welch furchtbare, unmenschliche Grenzüberschreitung die Hamas mit ihrem Massenmord und der Geiselnahme begangen hat. Seine aufrichtige Teilnahme gilt Israel und seinen Staatsangehörigen als Opfer der barbarischen Taten. Ein Denkfehler ist es allerdings, jede Kritik an Israels Politik reflexartig in eine antisemitische Ecke zu stellen oder wie im Beitrag von Herrn Backfisch geschehen als Versuch zu sehen, einen Terrorakt zu rechtfertigen. Als Vertreter der Vereinten Nationen ist es allerdings die Aufgabe des Generalsekretärs auch an das Leid der Palästinenser zu erinnern und darauf hinzuweisen, dass nicht nur die Hamas und arabische Staaten dieses mitverursacht haben, sondern auch die Politik Israels. Hätte er in diesem Zusammenhang darauf hingewiesen, dass Israel Hunderte von UN-Resolutionen zum Palästina-Konflikt in den letzten Jahrzehnten missachtet hat, könnte man die These, er relativiere die Verbrechen der Hamas, vielleicht akzeptieren. Aber genau das tut er nicht.

Johannes Röhrig

Vorsorgen in Risikolagen

25. Oktober: „Millionenschaden in Flensburger Hotel nach Jahrhundert-Hochwasser“

Die materiellen Verluste sind immens, das damit verbundene Leid betroffener Anwohner erfordert dringend solidarische Unterstützung. Viele Schäden in der Natur, wie etwa im Schutzgebiet Geltinger Birk sind noch nicht einmal erfasst. Aufgewachsen in einer süddeutschen Flussniederung, habe ich seit jeher den Wagemut von Menschen in unmittelbarer Ufernähe bestaunt, die beispielsweise an Rhein oder Mosel alle Jahre wieder von Hochwassern heimgesucht werden. Sie kennen das Risiko, nehmen es bewusst in Kauf und schützen sich bestmöglich. Genauso die leidgeprüften Menschen an der Nordseeküste und auf den Inseln. Dass an der Ostseeküste hingegen die Wohnhäuser, Gewerbetreibende und Camper unmittelbar an Kaimauern und Deichen gänzlich ungeschützt die Schönheiten der Natur genießen und damit auch optimal vom Tourismus profitieren, hielt ich immer für riskant und leichtfertig. Dass nach einem ganzen Jahrhundert nun wieder ein Jahrhundert-Hochwasser eintritt, sollte indes nicht verwundern. Es war sogar tagelang angekündigt. Dass manche Hotels am Wasser mit Notstromaggregaten und Wasserpumpen gerüstet waren und daher weniger Schaden zu beklagen haben, erwarte ich geradezu in solch exponierter Risikolage an einer Meeresküste.

Johannes Zink

Wir haben doch den HVV

24. Oktober: „10.000 fahrerlose Kleinbusse bis 2030 in Hamburg. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) fördert Projekt mit 26 Millionen Euro. Andere Städte sollen von Erfahrungen profitieren“

Ich glaube, ich lese nicht richtig. 26 Millionen Euro werden verschwendet! 10.000 Fahrzeuge sollen für eine weitere Verdichtung des Verkehrs in Hamburg sorgen, tolle Idee. Es gibt doch eine mehr als ausreichende Versorgung durch den HVV in Hamburg – U-Bahn, S-Bahn, Busse. Geht man davon aus, dass das geehrte Publikum nicht willens ist, mal 100 oder 200 Meter zur nächsten Haltestelle zu laufen? Da fehlte wohl noch was, um das Ego von Herrn Tjarks zu stärken! Und wer profitiert von diesem unsinnigen Vorhaben? Richtig: der Fahrzeughersteller und einige IT-Firmen. Hört auf mit diesem Quatsch. Es muss nicht alles gemacht werden, was möglich ist.

Bernd Lange

Ich bin skeptisch...

Trotz meiner Technikbegeisterung bin ich sehr skeptisch, was die Pläne unseres forschen Verkehrssenators angeht. Wenn auf der Nordsee zwei Frachter kollidieren können, wo weder Fußgänger noch Fahrradfahrer unterwegs sind und keine Baustellen den Verkehr einschränken, dann sehe ich schwarz für den Betrieb dieser Busse auf Hamburgs Straßen. Davon abgesehen wird auch das Sicherheitsbedürfnis vieler ignoriert, die insbesondere bei einsamen Nachtfahrten nicht gerne allein im Bus sitzen.

Hinrich Hartmann

Probleme werden schöngeredet

23. Oktober: „Grüne fordern: ,Flüchtlinge in Hamburg besser verteilen‘. Die Politik plädiert für ,Wohnungsbau statt Abschottung‘. Zuzug sei ,dringend nötig‘ wegen Fachkräftemangel. Straftäter abschieben“

In dem Artikel verneint die Grüne Fraktionsvorsitzende Jasberg den staatlichen Kontrollverlusts, während Schulsenator Thies Rabe mit den Worten zitiert wird, dass sich der Ansturm ohne Qualitätseinschränkungen an den Schulen „nicht mehr bewältigen“ lasse. Was ist denn nun richtig? Sind die jetzigen Entwicklungen kein Kontrollverlust, sondern geplante Qualitätseinschränkungen? Diese Politiker-Sprache und das Schönreden von Problemen sind der Grund für die Wahlerfolge der AfD, denn die Bürger haben schon längst gemerkt, dass eine Diskrepanz zwischen grünem Wunschdenken versus Wirklichkeit besteht und mit letzterer nicht einverstanden sind. Insoweit mutet es etwas bizarr an, wenn die Hamburger Grünen der CDU einen Pakt gegen die AfD vorgeschlagen haben. Mit oder ohne Pakt: Die rot-grüne Politik treibt der AfD die Wähler mit der aktuellen Politik weiter ganz von alleine in die Arme. Die Grünen werden sich noch umgucken, wenn die neue Wagenknecht-Partei Protestwähler nicht nur vom rechten Rand, sondern als Linke Partei dann auch von den Grünen zieht. Das Feindbild „der Rechten“ können sie dann nicht mehr heranziehen.

Ingo Grazner, Hamburg-Eppendorf

Jugendherbergen nutzen

Es verwundert mich, dass man nicht auf die Idee kommt, Geflüchteten eine Unterbringung in Schullandheimen und Jugendherbergen in Stadt und Land anzubieten. Dort finden die Geflüchteten doch alles vor, was sie anfänglich benötigen. Schlafräume mit Betten ( 2, 4 oder 6), Sanitäre Anlagen, Gemeinschaftsräume, Sport- und Spielmöglichkeiten. Die Herbergseltern könnten sich um das leibliche Wohl der Menschen kümmern. (Die Stadt oder die Gemeinden würden es finanzieren). Das ist doch eine bessere Alternative als eine Parzellierung in einer Messe oder Turnhalle und kostengünstiger als eine Unterbringung in Hotels und Pensionen –zumindest für das nächste halbe Jahr, bevor die Schulen und Vereine wieder Ansprüche anmelden. Die Schullandheime stehen sowieso von November bis März mehr oder weniger leer.

Antje Thielking

Die Kunst an der Kunst...

23. Oktober: „,Ich sehe was, was du nicht siehst‘. ,Chipstüten‘ von Axel Loytved“

Die größte Kunst an der Kunst ist Kunst als Kunst zu verkaufen.

Johann-Matthias Andreae

Hamburger Museen fehlen

21./22. Oktober: „Kindergeburtstag feiern? 30 gute Tipps für Kids. Keine Lust auf Kuchenschlacht und Sackhüpfen zu Hause? Das Abendblatt stellt die besten Alternativen in Hamburg vor“

Vielen Dank für die 30 guten Tipps Kindergeburtstage zu feiern. Ich vermisse aber die Angebote der Museen in Hamburg. Die Museen im SHMH (Stiftung Historische Museen Hamburg) bieten gerade für Kindergeburtstage eine Vielzahl Möglichkeiten in ihren Häusern an.

Gert Laufenberg

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