Späte Positionierung

20. Oktober: „Scholz: „Klare Kante“ gegen Antisemitismus. Kanzler fordert rigoroses Vorgehen. Pistorius zu Gesprächen in Israel“

So eine klare Positionierung von Spitzenpolitikern gegen Antisemitismus hätte ich mir schon vor Jahren gewünscht, wenn in Berlin die alljährlichen Al-Quds-Demonstrationen von Palästinensern stattfanden. Dort wurden Israelfahnen verbrannt, auf ihnen rumgetrampelt und allen Juden der Tod gewünscht. Nun kommen großartige Lippenbekenntnisse ausgerechnet jener Politiker, die sonst zu diesem Thema eher Zurückhaltung übten. Ihre empörten Stimmen waren seinerzeit nicht zu hören. Allerdings meldete sich Frau Merkel deswegen tatsächlich mal zu Wort und meinte lapidar, dass es unerträglich sei, dass Judenhass von deutschem Boden ausginge. Eine klare Nennung des Personenkreises, der „demonstrierte“, blieb natürlich aus. Das hätte auch nicht zur Willkommenskultur gepasst.

Jochen Schultz

Es reicht!

20. Oktober: „Hoheluftchaussee könnte zum Boulevard werden. Viele Bäume, Platz zum Sitzen, breite Radwege – Grüne in Eimsbüttel wollen U5-Bau für Umgestaltung der Straßen nutzen“

Die Grünen haben doch in der Verkehrsplanung die Bodenhaftung verloren. Eine der Hauptverkehrsadern der Stadt zu einem Boulevard zu machen ist doch eine Lachnummer, die nicht ernst gemeint sein kann. Und das Hamburger Abendblatt scheint mit der großen Berichterstattung darüber diese Schnapsidee auch noch wohlwollend zu kommentieren. Die fadenscheinigen Argumente von Ali Mir Agha im Stadtplanungsausschuss und Vorsitzenden der Grünen im Bezirk Eimsbüttel sollten Bürgern genug Gründe liefern, bei den nächsten Wahlen das Kreuz an der richtigen Stelle zu machen. Es reicht!

Dietmar Johnen-Kluge

Auf Kontrolle vorbereiten

20. Oktober: „Wartezeit am Airport – Stress für Kontrolleure. Personal an Sicherheitskontrolle ist belastet durch gereizte Passagiere und wenige Pausen. Bei Fehlern droht der Jobverlust“

Neben all den Personalproblemen, die hier geschildert werden, ist die Situation bei der Sicherheitskontrolle am Flughafen doch auch vielfach von den Wartenden „hausgemacht“! Es gibt kaum einen Reisenden ohne großes oder mehrfaches Handgepäck. Fast niemand bereitet sich in der Warteschlange auf die Kontrolle vor (Jacken und Mäntel ausziehen, Beutel mit Flüssigkeiten im Koffer obenauf legen, Laptop griffbereit halten) und fängt dann erst, wenn er/sie an der Reihe ist, an in seinem/ihrem Gepäck zu graben. Kürzlich beobachtete ich, wie ein Sicherheitsmitarbeiter erstmal mehrere Kosmetiktäschchen einer Dame nach Flüssigkeiten durchsuchen und in einem Klarsichtbeutel separieren musste. Es ist wohl klar, dass das mindestens doppelt so viel Zeit in Anspruch nimmt!

Angelika Evers

Man will Autofahrer vergrämen

19. Oktober: „Busse werden immer unpünktlicher. Wer den Bus nimmt, wartet bisweilen lange, weil diese öfter im Stau stehen – vor allem auf diesen Strecken“

Mit Erstaunen habe ich Ihren Artikel zu den Busverspätungen gelesen ! Wer glaubt denn ernsthaft, dass die in Hamburg betriebenen Maßnahmen gegen den Individualverkehr ohne Auswirkungen auf den Bus-ÖPNV bleiben? Autofahrern in Hamburg soll es nicht gut gehen, Man will sie vergrämen! Die Radfahrer beanspruchen – auch bei vorhandenen Fahrradwegen – das rechte Drittel der Straße. Die anderen Verkehrsteilnehmer bleiben mit 15 bis 20 km/h dahinter, weil Überholen mit 1,5 m Abstand auf engen Straßen mit Gegenverkehr nicht möglich ist. Dann werden zusätzliche Hindernisse auf den Fahrspuren installiert, die Busse werden aus den Buchten auf die rechte Spur gestellt. Das führt zeitweise zu Stillstand auf zweispurigen Straßen und Behinderungen auf vierspurigen Fahrbahnen. Dafür sind die Gehwege dann bis zu acht Meter breit. Und in diesen erzwungenen Staus stehen dann nicht nur die Autofahrer in ihren Pkw, aus denen sie raus sollen, sondern auch Linienbusse, die Polizei, die Feuerwehr und der Rettungsdienst. Alle stehen in erzeugten Staus und brauchen länger! Wir sollten in Hamburg aufpassen, dass die Ideologie nicht zu Irrsinn und Idiotie wird. Ein ÖPNV, der unzuverlässig ist, taugt nicht als Alternative. Ich glaube, der Anreiz zum „Umsteigen“ ist ein guter, verlässlicher ÖPNV zu bezahlbaren Preisen und jederzeit nutzbar. Und nicht das Vergrämen des Autofahrens. Denkt mal darüber nach und berücksichtig Euren eigenen, klaren Verstand beim nächsten Kreuz auf dem Wahlzettel.

Johannes Kahl

Keine faire Berichterstattung

20. Oktober: „Miese Noten bei Google – Hagenbeck wehrt sich. Negative Kommentare verärgern Tierpark-Chef Dirk Albrecht. Jetzt hat er einen Anwalt eingeschaltet“

Ich muss gestehen, ich finde den Artikel des Abendblattes eher unpassend. Wenn Bewertungen abgegeben werden, ist die Sichtweise nicht selten sehr einseitig und überzogen. Dann einen einzigen Stern zu vergeben, ist schon unschön genug. Aber das ist ja noch die liebe freie Meinungsäußerung. Jedoch wird anscheinend tatsächlich das eine oder andere von Zeitgenossen bewertet, ohne es je gesehen zu haben. Wenn der Hagenbeck Chef sein Unternehmen und seine Mitarbeiter schützen will, scheint es mir legitim, nach Beweisen zu fragen. Das als „wieder mal negative Presse“ gegen den Zoo darzustellen, ist keine faire Berichterstattung. Und mal abgesehen davon, Hamburg kann stolz auf den Zoo, dessen Mitarbeiter und die Verantwortlichen sein. Trotz Widrigkeiten und Dissonanzen scheinen mir die Tiere, wie es sich gehört, im Mittelpunkt zu stehen. Ein Zoo ist heutzutage mehr als ein Besuchermagnet. Vielleicht schreiben sie einfach mal positive Berichte darüber. Und damit über all diejenigen, denen es um mehr, als das Zeigen von Tieren, geht.

Diana Baumann

Ich bin dankbar

19. Oktober: „Vom Blitz getroffen und überlebt“

Ich kann sagen, dass auch ich in meinem nun fast 94-jährigen Leben eine ganze Anzahl lebensgefährlicher Situationen, beruflich wie auch privat, beginnend mit dem 17. Lebensjahr gut überstanden habe. Daher mein Spruch: Ich bin dankbar, dass ich überhaupt so alt geworden bin und dass bei meinem Beruf, der nicht ganz ungefährlich war, mein Schutzengel immer dicht hinter mir war.

Klaus Harder

Schildbürgerstreich

19. Oktober: „Vergeblicher Kampf um eigene Kita. Hamburgerin will Kita eröffnen. Doch die Genehmigung wird nicht erteilt – Ersparnisse sind weg“

Wenn man diesen Artikel liest, muss man sich schämen, Hamburger zu sein. Wie kann man als Bezirksamt eine so engagierte Erzieherin wie Frau Czernig so vor den Kopf stoßen, statt froh zu sein, dass es noch Menschen mit so einem Engagement gibt. So viel ich weiß, steht laut neuester Gesetzgebung jedem Kind ein Kitaplatz zu, was leider vom Staat bisher nicht umgesetzt wurde. Um so schlimmer ist dieses bürokratische Verhalten des Bezirksamtes zu bewerten. Es sollte sich schämen. Und die Regelung, dass Kitas, die nicht über genügend eigene Außenfläche verfügen( wie auch bei der dichten Bebauung), den Zugang zu öffentlichen Spielplätzen zu untersagen, grenzt schon an einen Schildbürgerstreich und setzt dem Ganzen noch die Krone auf. Das Bezirksamt Mitte sollte noch einmal in sich gehen um vielleicht doch noch zu einer guten Lösung zu kommen. Ich wünsche es Frau Czernig von Herzen.

Fred Mordhorst

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