SPD verrät ihre Klientel

16. Oktober: „Wo Wohnen für Studenten purer Luxus ist. Zum Start des Wintersemesters sind die Mieten für WG-Zimmer bundesweit kräftig gestiegen“

Wohnungen in Deutschland sind knapp und daher extrem teuer. Das schädigt zum einen die Schwächsten in unserer Gesellschaft, die Migranten, die sich nach ihrer Anerkennung Wohnraum auf dem freien Markt suchen müssen, alte Menschen mit Mini-Renten und Sozialhilfeempfänger. Zum anderen schädigt es junge Menschen, die sich mit wenig Geld eine Wohnung zum studieren suchen müssen. Es schädigt dagegen nicht die Verursacher dieser Wohnungskrise: die Wähler der Grünen. Die sitzen schön warm in ihren Altbauwohnungen in zentraler, hipper Lage und unterstützen ein Gesetz nach dem anderen, das Wohnungsbau verhindert und diese Krise weiter anfacht. Die SPD macht das zum Machterhalt mit und verrät damit ihre eigene Klientel.

Dr. Philip Düwel

Gewaltspirale unterbrechen!

16. Oktober: Schumachers Woche: „Israel und der Glaube an das Mögliche“

Der Artikel mit dem Beispiel des Sozialpsychologen Kelman ist sehr informativ und richtungsweisend. In meiner beruflichen Tätigkeit als Lehrerin in einer Berufsschule hatte ich das Lernfeld Umgang mit Konflikten auf dem Lehrplan: Respekt auch bei Meinungsverschiedenheiten, Formulierung der Bedürfnisse, Hindernisse verdeutlichen, Lösungen finden. Man kann nur hoffen, dass sich wieder so ein Team zusammenfindet, die das irgendwie hinbekommen im Nahostkonflikt. Ich verstehe sehr gut die Forderung der Unterstützung für Israel auch wegen der moralischen Verpflichtungen unserer historischen Vergangenheit. Den Angriff der Hamas verurteile ich auch auf das schärfste. Allerdings geht mir die Erwartung zu weit, dass deutsche Politiker meinen, wir müssten jetzt die schrecklichen Bilder aus dem Gazastreifen aushalten, die wir sehen. Und sie sind Opfer der Reaktionen der Israelis auf den brutalen Angriff der Hamas. Die Gewaltspirale muss unterbrochen werden. Ich hoffe auf viele besonnene Köpfe, die in Friedensverhandlungen in einem Team länderübergreifend Lösungen erarbeiten. Mit dem Präsidenten Netanjahu wird das nicht einfach. Aber Visionen müssen ja erlaubt sein.

Regina Grabbet

Sicherheit gefährdet?

16. Oktober: „Behörden in Deutschland alarmiert. Wann Israels Armee in Gaza einrückt, könnten Hamas-Unterstützer auch hierzulande aktiv werden“

Selbstverständlich sollte Deutschland den jüngsten Angriff der Hamas auf Israel eindeutig verurteilen und dem Land das Recht auf Selbstverteidigung zugestehen. Aber ist die im Namen Deutschlands fortgesetzte Politik der „uneingeschränkten Solidarität“ mit Israel, die seit Angela Merkel sogar zur „Staatsräson“ hochstilisiert wurde und wieder mal überaus demonstrativ verkündet wird, nicht kontraproduktiv? Sie gefährdet inzwischen auch zunehmend die Sicherheit Deutschlands. Mit der Gegenoffensive Israels wird Wut und Hass der weltweit verstreut lebenden Gegner des Landes bis zum Äußersten getrieben und bis weit in die Zukunft hinein projiziert; sie wird sich bei einer unverändert undifferenzierten Politik Deutschlands dann auch massiv gegen unser Land (als Freund Israels) richten.

Peter M. Lange, Henstedt-Ulzburg

Sie ist ein Wahrzeichen

14./15. Oktober: „Köhlbrandbrücke – Liebeserklärung an eine Hamburger Ruine. Bei einer Hafenrundfahrtdiskutieren Ingenieure und Architekten über die klügste Köhlbrandquerung – und zeigen einen Weg auf“

Sorry, aber schon in der Überschrift zu diesem Bericht liegt ein totaler Widerspruch. Denn die Köhlbrandbrücke „ist keine Ruine“, sie ist eines von sehr wenigen „Wahrzeichen“ Hamburgs, wie Michel, Rathaus, Elbphilharmonie,etc. Und diese Wahrzeichen in Hamburg gilt es zu bewahren, auch unter dem Aspekt, „Koste es was es wolle“. Und für diese Schutzwürdigkeit bringt es der frühere Oberbaudirektor Prof. Jörn Walter genau auf den Punkt, wenn schon wirklich ein Neubau sein muss, dann kann es nur ein Nachbau exakt so wie die jetzige Brücke sein, also ein „Klon“, sonst geht die gesamte Silhouette der Stadt verloren! Die dazu geäußerte „Spitze“ von Herrn Kienscherf (SPD), er könne sich damit anfreunden, nur müsse die Brücke dann doch bitte etwas höher sein, zeigt mal wieder den eigentlichen Hintergrund, warum die jetzige Brücke lt. dem Hamburger Senat unbedingt abgerissen werden soll. Damit die Hafenwirtschaft mit Container-Terminal Altenwerder den ungebremsten Zugang mit den immer größeren Containerschiffen neuester Bauart erhalten kann. Kann man ja verstehen, aber dann sollten diese sich auch an den Kosten des Neubaus beteiligen und nicht erwarten, dass der Steuerzahler dieses allein bezahlt! Dieser Konsens sollte im Interesse aller Beteiligten getroffen werden.

Hans-Jürgen Vogt

Chance für innovative Ideen

„Liebeserklärung an eine Ruine“ heißt es in der Überschrift. Im Text liest man dann, die Brücke kann noch einige Jahrzehnte erhalten werden, wenn man den Schwerverkehr minimiert. Also ist die Brücke keine Ruine. Wann wagen es Senat und Bürgerschaft endlich, gegen die Lkw-Lobby aufzustehen und den innovativen Ideen zum Einsatz von zum Beispiel Port Feeder Bargen eine Chance zu geben. Diese Schuten mit Kränen könnten mit geringsten Infrastruktur Änderungen viele der Leercontainerlager erreichen und einen Großteil des Schwerlastverkehrs überflüssig machen. Bereits 2015 berichtete das Abendblatt mehrfach ausführlich über dieses bewährte System (z.B. erfolgreich in Hongkong und anderen Häfen). Ein Nebeneffekt: Ein Lkw transportiert mit 370 kW maximal zwei Container. Die Port Feeder Barge fährt mit 1.100 kW bald 170 Container. Der geringere Umweltschaden (Feinstaub, Diesel, Lärm) liegt auf der Hand. Die Kosten für die Bargen liegen wahrscheinlich unter den Planungskosten für Brückengutachten. Aber HHLA und HPA halten auch hier schützend ihre Hand über veraltete Techniken, statt neuen Lösungen eine Chance zu geben. Und unsere (nicht nur Grünen) Senatoren verschließen die Augen, statt regelnd einzugreifen.

Till Braun, Hamburg

Mit Plattdeutsch aufgewachsen

14./15. Oktober: Sprechen Sie Hamburgisch?„Botterböter“

Ich bin in Finkenwerder mit Plattdeutsch aufgewachsen, das Wort Botterböter kenne ich aber nicht. Ein Schmetterling wurde bei uns nicht Botterlicker, sondern Bottermück genannt. Das passt auch gut zum Englischen Butterfly. Der Botterlicker ist die Zunge. Das erscheint mir auch recht logisch.

Heinz Krüger

Eine gute Lösung

13. Oktober: „Ramblas als Vorbild für die Mönckebergstraße. FDP mit überraschenden Vorschlägen zur Belebung der Hamburger City. So soll dort auch der größte Indoorspielplatz der Stadt entstehen“

Der Vorschlag, die Mönckebergstraße mit Pavillons aufzuwerten, gefällt mir bisher am besten von allen Ideen, sorgt er doch dafür, dass die Innenstadt auch nach Geschäftsschluss und am Wochenende belebt würde. Man braucht auf der Suche nach Vorbildern aber gar nicht bis nach Spanien schauen, auch der Viktualienmarkt in München oder der Naschmarkt in Wien können dafür herhalten! Wenn der Busverkehr ganz aus der Mönckebergstraße verlegt wird, muss in der Steinstraße in Höhe Parkhaus Kaufhof aber noch eine zusätzliche Haltestelle eingerichtet werden, die am Steintorwall/Steintordamm ist unattraktiv. Am wichtigsten aber sind Wohnungen in der Innenstadt.

Ralph Busch

Schreiben Sie uns gerne an oder per Post an das Hamburger Abendblatt, 20445 Hamburg
Von den vielen Leserbriefen, die uns erreichen, können wir nur einen kleinen Teil veröffentlichen. Teilweise müssen wir kürzen, um möglichst viele Meinungen zu veröffentlichen. Mit Ihrer Einsendung erlauben Sie uns, alle Inhalte und Ihre Kontaktdaten an die zuständigen Redakteurinnen/Redakteure und/oder an externe Autorinnen/Autoren weiterzuleiten. Sollte eine Weiterleitung Ihrer Kontaktdaten und ein Dialog mit uns nicht gewünscht sein, bitten wir um Mitteilung. Einsendungen werden sowohl in der gedruckten Ausgabe sowie den digitalen Medien vom Abendblatt veröffentlicht und geben ausschließlich die Meinung der Einsender wieder. Veröffentlichte Leserbriefe finden Sie auch auf abendblatt.de/leserbriefe.