Wer bekommt das Fördergeld?

28. September: „Schneller Förderstopp für private Ladesäulen. Nach nur einem Tag beendet Verkehrsminister Wissing das Programm für Elektroautos – 33.000 Anträge bewilligt“

Nach einem Tag sind die Fördermittel ausgeschöpft! Hoffentlich gehören auch Normalbürger zu den Bevorzugten. Es wäre schon interessant, aus welchen Bevölkerungsgruppen sich die Begünstigten zusammensetzen...

Friedrich Meyer-Hildebrand

Eine wortgewandte Replik

27. September: „Oh Hajo Schumacher, oh ihr Autobesitzer… Eine Replik von Kunsthallen-Direktor Alexander Klar auf die Seite-1-Kolumne unserer Wochenendausgabe“

So sehr ich Hajo Schumachers allsamstägliche höchst wortkreativ-amüsante Kolumne schätze, bin ich in diesem Falle geneigt zu sagen: Si tacuisses! Die tief seufzerische, Klar’sche Replik stößt argumentativ den Meister des Wortes vom angestammten Thron: Ein höchstlöbliches Chapeau an den gleichfalls wortgewandten Herausforderer!

Dr. Theo Jasper

Die Moralkeule nervt

„Es ist natürlich völlig unsinnig in der Stadt ein Auto zu besitzen.“ Der Ton der Replik von Alexander Klar auf die Wochenend-Kolumne von Hajo Schumacher gefällt mir überhaupt nicht! Die Moralkeule, die er schwingt, vor Haltung triefend, nervt nur noch. Die „Droge Auto“ hat uns angeblich alle unterjocht, Hamburg hat „seine Schönheit verloren“ – geht’s noch etwas größer? Was – wie immer – vergessen wird, die Wege sind auch in Hamburg manchmal lang, und wer, wie ich, auf dem Lande wohnt, ist auf ein Auto angewiesen,weil es weder S- noch U-Bahn gibt, und Busse nur bis halb fünf Uhr fahren ( Ja, sowas gibt es wirklich). Auch Alexander Klar lebt in seiner Blase. Das darf er. Aber bitte die Menschen nicht ständig umerziehen wollen. Wir können alle selbst denken.

Sylvia Rossow-Czysewski

Ich brauche keine Ratschläge

Der Autor äußert sich sehr egoistisch über die Menschen, die kein Carsharing machen wollen, die aus tiefer Überzeugung nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren wollen und die mit regelmäßigen Neuanschaffungen die Automobilindustrie am Laufen halten und dadurch Millionen von Arbeitsplätzen Beschäftigung garantieren. Wenn man sein Gehalt allerdings in einer öffentlich-rechtlichen Körperschaft garantiert bekommt, mag das alles nicht so wichtig sein. Herr Klar möge aber bitte auch akzeptieren, dass ich das Recht habe, mit einem der mir zur Verfügung stehenden Autos den ganzen Tag und das sieben Tage die Woche einfach nur ziellos durch die Gegend zu fahren und die schöne Umwelt zu genießen. Ob ich das dann auch mache, ist meine ganz persönliche Entscheidung und ich brauche dafür keine Ratschläge.

Bernd Glodek

Den Kulturkampf annehmen

27. September: „Stimmt die CDU in Thüringen mit der AfD fürs Genderverbot?“

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Marco Wanderwitz hält die Kontroverse um die Gendersprache also für einen „brotlosen Kulturkampf“? Wenn es sich hier um einen Kulturkampf handelt und das ist zweifellos der Fall, dann muss die CDU ihn annehmen, statt nur herumzueiern. Bereits jetzt spaltet die Gendersprache die Gesellschaft und die deutsche Sprachgemeinschaft in bedenklichem Ausmaß. Vor über 2500 Jahren antwortete der chinesische Philosoph Konfuzius auf die Frage seines Schülers Zi-lu, was er als Erstes täte, wenn ihm die Regierung übertragen würde: Er würde zunächst die Sprache in Ordnung bringen, denn: „Stimmen die Wörter und Begriffe nicht, ist die Sprache konfus. Ist die Sprache konfus, so entstehen Unordnung und Misserfolg. Gibt es Unordnung und Misserfolg, so geraten Anstand und gute Sitten in Verfall. Sind Anstand und gute Sitten in Frage gestellt, so gibt es keine gerechten Strafen mehr...“ Am Ende folgt daraus, dass ohne eine klare, verbindliche und gemeinsame Sprache als Verständigungsgrundlage in Staat und Gesellschaft nichts mehr funktioniert. Das ist kein „brotloser Kulturkampf“. Vielmehr haben der Staat und alle seine Organe, besonders im Kultur- und Bildungsbereich, die Aufgabe und Verpflichtung, unsere in Jahrhunderten entwickelte, tradierte, in der Sprachgemeinschaft vereinbarte und standardisierte deutsche Hochsprache nicht nur als höchstes Kulturgut, sondern auch als Grundlage für den Bestand unseres Gemeinwesens zu pflegen und zu schützen, statt die Zerstörung dieser Grundlage tatenlos hinzunehmen oder gar zu fördern.

Dr. Hans Kaufmann, Hamburg

Verzichten oder verbieten?

26. September: Leitartikel: „Fliegen ist ungerecht: Kurzfristig gibt es nur einen Weg, wie die Luftfahrt klimafreundlich wird“

Herr Mester liegt mit seiner Meinung natürlich richtig: Fliegen ist ungerecht. Aber für welche der vielen liebgewordenen Gewohnheiten unserer Wohlstandsgesellschaft gilt das nicht? In Summe aller dieser Dinge leben wir einfach über unsere Verhältnisse, was sich als Ergebnis in den Klimaproblemen zeigt. Und auf welche Dinge wollen wir freiwillig verzichten und was sollte uns einfach verboten werden?

Wilfried Schlag, Hamburg-Osdorf

Das ist nicht zu stoppen

26. September: „Asylpolitik im Realitäts-Check. Was hilft wirklich in der Flüchtlingskrise?“

Völkerwanderungen gibt es, seit es Menschen gibt. Die Ursachen waren vielfältig. Was gegenwärtig geschieht, da liegen die Ursachen auf der Hand. Nicht einmal brutalste Maßnahmen können diese Wanderungen stoppen. Vielleicht hilft es zu versuchen, sie zu steuern. Tröstlich ist, was die einschlägigen historischen Wissenschaften belegen: Immer wieder waren die Aufnahme und die Integration von Zugewanderten ein Gewinn für das Gemeinwohl.

Albrecht Hauter, Hamburg

Alles für die Katz

26. September: „Osterstraße wird erneut aufgerissen“

Erneut wird in Hamburg mal wieder in Bau- und Entwicklung chaotisch gehandelt. Nach nur wenigen Jahren wird die Osterstraße erneut aufgerissen, um ein Fernwärmenetz zu installieren. Für über acht Millionen wurde saniert: neuer Straßenbelag, attraktiver Fußweg und Fahrradweggestaltung. Und jetzt, „alles für die Katz“. Wer macht eigentlich eine derart desaströse Verkehrs- und Bauplanung? Herr Tjarks oder Frau Pein als zuständige Senatoren? Oder untergeordnete Behörden? Aber kein Problem, Hamburg hat’s ja! Ach nein, der Steuerzahler muss es ja bezahlen. Na gut, ist doch egal, jeder wurschtelt halt in seinem Bereich herum, wie er will. Absprachen und gemeinsame Planungen, Fehlanzeige! Hauptsache hinterher schöne Fotos in der Presse!

Hans-Jürgen Vogt

Ein Machtwort des Präsidiums

26. September: „Trainer Walter lässt HSV-Profis weiter schuften“

Entweder das Präsidium spricht jetzt ein Machtwort an Tim Walter gerichtet, und die Spielweise ändert sich spürbar in Form von Punktgewinnung, Tim Walter fokussiert sich auf die Spiele und kündigt den Werbevertrag mit Vilsa und hält nicht 90 Minuten lang seine Wasserflasche werbewirksam in die Fernsehkameras, sondern ist nur für die Spieler da und korrigiert, wann und wo es notwendig ist, oder ein Trainer mit Kompetenz im Job wird engagiert. Anders scheint es nicht zu funktionieren.

Friedrich Lüning

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