Dankbar für dieses Angebot

6. September: „Millionenplan – wie Klaus-Michael Kühne den Hafen retten will“

Der übliche Aufschrei war zu erwarten. Fakt ist aber, dass der Hamburger Hafen und sein Containerumschlag, mehrheitlich repräsentiert durch das Staatsunternehmen HHLA, seit Jahren an Bedeutung verliert. Wer schon den geografischen Nachteil gegenüber den Westhäfen hat, der kann sich keine weiteren Schwächen gegenüber der Konkurrenz leisten. Hamburg und die HHLA leben in der Vergangenheit. Das ideologische Beharren auf einer Staatsmehrheit war schon vor vielen Jahren der Anfang vom Ende, als man der damals größten Reederei der Welt (Maersk) eine Beteiligung verwehrte. Offenbar fürchtete man marktwirtschaftliche Anwandlungen. Nun sind die beiden größten Reedereien stattdessen in Bremerhaven und anderswo engagiert und Hamburg wird nur in geringem Umfang angelaufen. Chance vertan. In welcher anderen Branche würde man solche Angebote ausschlagen, wohlwissend das eine Beteiligung automatisch eine Garantie für Anläufe der Containerschiffe bedeutet, also Umsatz, Arbeitsplätze, langfristige Absicherung und Rendite. Stattdessen rief der Michel mal wieder nach dem Staat. Das Ergebnis ist bekannt. Nun kommt der Mehrheitseigner des größten Logistikunternehmens der Welt in der Schifffahrt, verbunden mit einer Hapag-Lloyd-Beteiligung und bietet ein Engagement an. Wer die Erfolgsgeschichte von Kühne & Nagel kennt, der kann für ein solches Angebot nur dankbar sein. Aber dies würde natürlich ein Ausbrechen aus den üblichen ideologischen Denkmustern erfordern, daher halte ich die Umsetzbarkeit dieser Chance leider für sehr unwahrscheinlich.

Michael Maass

Das ist Geldverschwendung

Die Rettung des Hafens wäre doch totale Geldverschwendung. So wie die Autoindustrie ewig gestrige Verbrenner-Autos promotet und den technischen Sprung in neue Mobilitätskonzepte verschläft, wird hier in Hamburg am Hafen festgehalten. Die desaströse Elbvertiefung war völlig sinnlos angesichts der sinkenden Frachtraten und ausbleibenden Riesencontainerschiffe. Gleiches wird für eine noch höhere Köhlbrandbrücke gelten. Nutzt den Tiefwasserhafen in Wilhelmshaven und macht den Hamburger Hafen mit ein paar mehr ausrangierten Segelschiffen zum noch stärkeren Tourismusmagneten und Industriedenkmal.

Martin Kleinert, Hamburg

Ein Mann mit Lebenserfahrung

Danke für Ihr lesenswertes Interview mit Herrn Kühne. Ein Mann mit großer Lebenserfahrung, ein Manager mit großem Erfolg, ein Freund Hamburgs, der bereit ist unseren schwachen Senat inkl. Bürgermeister zu unterstützen und zu helfen. Lobenswert, wie er seine Gewinnbeteiligung bei der Reederei Hapag-Lloyd in Hamburg einbringen möchte. Wenn ich lesen muss, ob die Stadt andere Pläne z. B. für die HHLA hat, dann muss man sich doch die Frage stellen, wer ist die Stadt? Unsere schwachen und unerfahrenen Politikmanager? Unsere rot-grünen Wirtschaftsamateure? Wir Bürger dieser Stadt sind dankbar für die Ideen und Initiativen, die Herr Kühne vorschlägt. Ich befürchte leider nur, dass unsere kurzsichtigen Politiker aus falschem Stolz ihm nicht folgen werden. Man sollte Herrn Kühne zum Ehrenbürger Hamburgs machen!

Jens-Joachim Brösel, Hamburg

Chance vertan!

6. September: Kolumne: „Sie sind Mitglied einer WEG? Oje! Zum Glück regeln Hausverwaltungen diese Angelegenheiten für Immobilieneigentümer. Oder auch gegen diese“

Der Headline kann ich als Wohnungseigentümer und Hausverwalter zustimmen, der Subline dagegen nur eingeschränkt. Teilweise werden die anstehenden Probleme eben nicht geregelt und die angerufenen Gerichte goutieren diesen Zustand. Das liegt nicht nur an unterbezahlten, unwilligen oder überforderten Hausverwaltungen, sondern zum Teil auch an den Eigentümern. Die Verwaltung des gemeinschaftlichen Eigentums obliegt gemäß § 18 WEG der Gemeinschaft der Wohnungseigentümer. Zum Teil gibt es Eigentümer, die fachlich in einem bestimmten Teilgebiet kompetenter sind oder dieses zumindest glauben und dieses die Hausverwaltung auch gern spüren lassen. In einer normalen Hausverwaltung gibt es meistens weder einen Rechtsanwalt noch Steuerberater oder Architekten. Derartig ausgebildete Angestellte würden ein wesentlich höheres Verwalterhonorar notwendig machen. Hieraus folgt, dass manchmal Wohnungseigentümer faktisch kompetenter sind und dieses die Verwaltung dann auch spüren lassen. Eine gute Hausverwaltung wird dann gern versuchen, diese Kompetenz im Interesse der Eigentümer einzubinden, wenn es nur um die Lösung der offenen Fragen geht. Ein Hausverwalter steht insbesondere bei Wohnungseigentümergemeinschaften vor einem schwer überschaubaren Aufgabengebiet an dem auch häufig die zuständigen Gerichte scheitern. Wie sonst kann man z.B. erklären, dass es in einer Hamburger Wohnungseigentümergemeinschaft seit den teilnichtigen Abrechnungen und Wirtschaftsplänen für die Jahre 2007 und 2008 weiterhin keine bestandskräftigen Hausgeldabrechnungen und Wirtschaftspläne gibt und fast alle Eigentümer und die Hamburger Gerichte dieses goutieren? Insbesondere die Novellierung des Wohnungseigentumsgesetzes im Jahr 2020 hat hier eine große Chance vertan um offene Fragen zu klären.

Günter Iwanovski, Kaltenkirchen

Wir müssen Vorreiter sein

4. September: „CDU: Härteres Vorgehen gegen „Klima-Chaoten. Bis zu 30 Tage Gewahrsam: Fraktionschef Thering will, dass sich Hamburg ein Beispiel an Bayern nimmt“

Die Frage steht im Raum. Wer sind die wahren Chaoten? Um uns herum bricht die Welt zusammen – für die nächsten Generationen! Und da sollen die Menschen, die in aller Deutlichkeit auf die Klimamissstände Aufmerksam machen in den Knast? Unsere Regierung ist nicht bereit zur Minimierung des C02-Ausstoßes, z.B. auf Fernstraßen eine Geschwindigkeitsbeschränkung von 80 Stundenkilometern zu beschließen (Dänemark macht es uns vor), den Schiffsverkehr nur noch mit Leichtöl zu betreiben, den Lkw-Verkehr endlich auf die Schiene zu zwingen usw. Sollen denn in 30 oder 40 Jahren alle Landstriche permanent überflutet werden, oder durch Tennisball großen Hagelschlag Hausdächer, Natur und Menschenleben zu Schaden bringen? Wir müssen Vorreiter sein! Wenn ein Land auf dieser Welt es vorlebt, ziehen andere Länder nach! Nur so ist der Klimakollaps in den Griff zu bekommen. Klima ist prima – wenn wir etwas einschneidendes unternehmen. Ob Scholz, Lindner, Baerbock oder Habeck – Schluss mit diesen Auslandsbesuchen und Schönredereien in der Dritten Welt. Wir, die Industrieländer sind die Hauptverursacher des skandalösen Klimawandels und nicht die Länder der Dritten Welt! Wer sind denn bei uns nun die wahren Chaoten – die Mahner oder die Nichtmacher?

Gerd Weißmann, Regesbostel

Regeln? Welche Regeln?

5. September: „Auch auf der Alster gelten Regeln. Vom Rechtsfahrgebot bis zum Einhalten von Abständen: Eine städtische Kampagne klärt auf“

Sommerzeit, Badezeit auf der Alster, Regeln werden beachtet, pure Freude für alle Freizeitsportler auf der Alster? Leider sieht die Realität anders aus. Regeln? Welche Regeln? Man sieht: Ankern an Segel- und Begrenzungsbojen oder unter Brückenpfeilern, links fahren im Kanal, Alkohol auf dem SUP und Tretboot, alles normal. Uferböschungen werden ignoriert, die Kette der Verfehlungen ist lang. Diese Missachtung ist für Sportbootfahrer, Segler und Ruderer schwer zu ertragen. Muss erst ein Unglück passieren?

Gert-Rüdiger Wüstney

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