Tötungsmaschine Lkw

31. August: „Experten stellen tödlichen Abbiegeunfall nach. Nach dem Tod eines 15-Jährigen rekonstruieren Polizei und Dekra die Tragödie. Konnte der Lkw-Fahrer den Radler sehen?“

Um diese tragischen Unfälle in Zukunft möglichst zu vermeiden, müssen wir ganz woanders ansetzen. Wir sollten und können uns auch künftig nicht auf die Technik verlassen, denn bis auch der letzte Lkw europaweit mit einem Abbiegeassistenten ausgerüstet sein wird, werden noch Jahrzehnte vergehen, und auch dann ist keine Sicherheit garantiert. Eigentlich ist es so viel einfacher: Jedem Menschen sollte von klein auf an förmlich eingetrichtert werden, großen Respekt vor solchen riesigen Fahrzeugen zu haben. Sobald so ein Koloss aufkreuzt oder sich in unmittelbarer Nähe befindet, sollten alle Alarmglocken läuten. Dann heißt es absteigen vom Fahrrad und dem Lkw die Vorfahrt lassen. Man sollte diese Fahrzeuge durchaus als Tötungsmaschinen ansehen. Wenn ich mein Leben lang als Radfahrerin nicht so gehandelt hätte, wäre ich schon tausend Tode gestorben. „Nimm’ dir Zeit und nicht das Leben!“

Sylvia Nitze

Es fehlen Energieberater

30. August: „Solaranlagen und begrünte Dächer – Senat verschärft Klimagesetz. Maßnahmenbündel nimmt Hamburger stärker in die Pflicht. Wie die Stadt CO2 einsparen will“

Der Senat beschließt und lässt die Betroffenen wieder einmal im Regen stehen. Wie wäre es, wenn der Senat zunächst einmal eine Offensive startet, die genügend qualifizierte Energieberater hervorbringt? Dort ist nämlich der erste Engpass zu finden. Z.B. sind wir seit Jahresanfang auf der Suche nach einem Energieberater, mit dem wir maßgeschneiderte Lösungen und Programme für das ein oder andere Haus erarbeiten möchten. Alle Energieberater sind überlastet, Wartezeiten ohne Ende, Absagen zuhauf. Wie soll ein Hausbesitzer von allein die richtige Strategie finden? Wie soll er allein durch den Förderdschungel kommen? Der Senat verkennt auch, dass viele Dächer Hamburgs, so z.B. Flachdächer aus den 60er-Jahren in der Regel gar nicht tragfähig genug sind, um eine Solaranlage, geschweige denn eine Dachbegrünung aufzunehmen. Ausnahmeanträge würden dann zu ausufernden bürokratischen Prozessen führen, dienen aber nicht im Geringsten der Energiewende. Mittlerweile wollen viele Hausbesitzer ja gern die Energiewende mitmachen, aber es fehlt nicht nur an den Energieberater(inne)n sondern an allem, was dazugehört. Soll sich der Hamburger Senat doch bitte mal von der Praxis inspirieren lassen und zunächst den eigenen Gebäudebestand nach diesen Vorgaben sanieren. Wenn das klappt, besteht genügend Know-how, um ein gutes Gesetz zu machen.

Sabine Glawe

Wartung in Eigenregie

Seit mehr als 30 Jahren haben wir eine begrünte Garage und zwei Erker bepflanzt. Ich erwarte, dass die Dachbegrünung weitere 30 Jahre und länger hält. Bei der Garagenbegrünung habe ich noch gestalterische Anfängerfehler gemacht, die mich zu einer Nachbesserung zwingen werden. Die Erkerbepflanzung ist bis auf eine einjährige Kontrolle und Entfernung von wenigen Pflanzen wartungsfrei. Der Vorteil ist, dass bei Starkregen das Regenwasser zum Großteil auf dem bepflanzten Dach zurückgehalten und über Stunden nach und nach der Regenwasserzisterne zugeführt wird. Ich würde gerne unser Satteldach mit seiner 36°-Schräge ebenfalls bepflanzen, wohl wissend, dass dieses eine besondere Herausforderung ist. Neben der Dachbepflanzung kann ich mir auf dem Erker eine PV-Installation gut vorstellen. Meine Satteldächer sind leider nur west- und ostausgerichtet und damit nicht optimal. Zum Thema Klimaschutz kann ich mit einer 80 Jahre alten Hainbuche, statt Plastikzaun aufwarten. Immerhin kommen ca. 200 Quadratmeter Heckenfläche, die ich noch selbst pflege, zusammen. Ich würde es als gerecht empfinden, wenn all diese Klimaschutzmaßnahmen steuerentlastend ohne Nachweis für Gärtner- bzw. Handwerkerarbeiten gefördert bzw. unterstützt würden. Und nicht erst, wenn ich aus Gesundheitsgründen gezwungen werde, die Pflegearbeiten an Firmen zu vergeben. Solange ich es noch gesundheitlich kann, würde ich selbst kontrollieren, wie es um unseren Dachbegrünungs- und Heckenzustand bestellt ist.

Wolfgang Eilken, Hamburg-Lurup

Wer zahlt die Zeche?

Der Umweltsenator verliert kein Wort über die Belastungen, die auf die Bürger und die öffentlichen Unternehmen zukommen. Nach der Nullzinspolitik der EZB und der hohen aktuellen Inflation treibt er viele Bürger und Unternehmen an die Grenze der Belastbarkeit. Will er die Stadt weiter hoch verschulden oder zahlt Otto Normalverbraucher die Zeche (höhere Gebühren für die Netzentgelte und Zwangsinvestitionen)? Hat er daran gedacht, dass das Verteilnetz für nicht selbst verbrauchten Strom aufnahmebereit sein muss? Ist berücksichtigt worden, dass die „Sache“ nur bei ausreichend vorhandener Speicherkapazität funktioniert? Schon jetzt betrugen die Kosten für das Ausregeln volatiler Erzeugung laut Bundesnetzagentur für 2022 über drei Milliarden Euro mit steigender Tendenz. Mir scheint der Gesetzesentwurf mit der heißen Nadel genäht, um eine bestimmte Klientel zu beruhigen.

Werner Berndt

Verbote statt Förderung

Das neue Klimaschutzgesetz und der Klimaplan des Hamburger Senats macht da weiter, wo diese Regierung zuletzt aufgehört hat: Es wird Öl in ein bereits lichterloh brennendes Feuer gegossen! Die (nebenbei ökologisch wenig wirksamen) Maßnahmen verteuern das Bauen weiter. In nahezu allen Fällen wird keine Förderung gewünschter Verhaltensweisen als politisches Mittel gewählt, sondern stets das Verbot unerwünschter Vorgehensweisen. Das heißt, die Regierung greift dirigistisch in die Möglichkeiten der Bürger und der Wirtschaft ein zu investieren. Das führt dazu, dass die Investition unterbleibt. Das ist schon jetzt häufig so und wird zukünftig weiter zunehmen. Diesem typisch grünen Zwangs- und Verbotsszenario stehen die sozialistischen Fantasien des sozialdemokratischen der SPD gegenüber. „Die Reichen“ oder „die Immobilienkonzerne“ sollen das alles bezahlen, nicht die Mieter. Nun sind zwei Drittel der deutschen Immobilien in Privathand. Das sind weit überwiegend keine Superreichen, sondern Menschen, die ihre Ersparnisse für die Altersvorsorge hier angelegt haben. Diese sollen nun also in der Folge dieses öko-sozialistischen Vorgehens schrittweise enteignet werden. Das Vorgehen wird damit also nicht nur das selbst erklärte Ziel des Klimaschutzes verfehlen, es ist außerdem zutiefst unsozial und schadet unserer Stadt massiv.

Dr. Philip Düwel

Nie wieder mit der Bahn!

30. August: „So kommen die Fans in den Volkspark“

Warum so viele Fans mit dem Auto in den Volkspark kommen? Die Antwort kann ich ihnen geben: Mein Erlebnis mit der S-Bahn zusammen mit meinem Besuch aus Berlin zum Heimspiel gegen die Hertha hat mich dermaßen aufgeregt,dass ich das schöne Ergebnis (3:0 für den HSV) kaum im Nachhinein genießen konnte. Die An- und Abreise war eine Katastrophe. Wir kamen mit der S-Bahn vom Friedrichsberg. Alle S-Bahnen trafen sich am Hauptbahnhof, dort musste man mit der S 21 weiter nach Stellingen fahren. Eine andere Möglichkeit gab es nicht, mit der Bahn dorthin zu kommen. Also standen wir zunächst mit Hunderten auf dem Bahnsteig, um in eine Bahn zu kommen. Diese kam etwa alle 15 Minuten (warum werden hier keine Sonderzüge eingesetzt, die einfach durchfahren?). Die einfahrenden Bahnen waren schon randvoll mit HSV-Fans (die Züge kamen aus Neugraben). Man versuchte, sich irgendwie rein zu quetschen, was nicht jedem gelang. Als wir nach drei Versuchen in der Bahn waren, stoppte diese am Bahnhof Holstenstraße wegen Personen auf den Geleisen und sollte nach Ansage nach Altona umgeleitet werden. Wir standen etwa 20 Minuten, ohne dass sich etwas tat bei 29 Grad im völlig überfüllten Zug und warteten auf Durchsagen, die nicht kamen. Viele verließen den Zug. Dann die Durchsage, es geht nun doch weiter und zwar nach Stellingen! Alle, die frühzeitig raus sind, weil sie auf anderen Wegen versuchen wollten ins Stadion zu kommen, taten mir jetzt leid. Mit ziemlicher Verspätung kamen wir dann auch endlich in Stellingen an. Das Spiel konnten wir aber zum Glück noch rechtzeitig sehen. Nach Spielende wollten wir diesmal von Eidelstedt nach Hause fahren. Am Bahnhof dichtes Gedränge. Niemand kam auf den Bahnsteig, weil unten der Treppenaufgang geregelt wurde, um nur eine bestimmte Personenzahl hinaufzulassen, was Sinn macht. Allerdings kümmerte es niemanden, wie gedrängelt und geschubst wurde. Ein Zurück gab es nicht mehr. Man hatte Sorge, nicht umzukippen oder auch erdrückt zu werden. In meinem Kopf kamen die Bilder aus Duisburg von der Loveparade. Mir wurde übel und Luft bekam man auch kaum. Mir stellt sich die Frage, wie lange es wohl dauert, bis hier die ersten Opfer zu beklagen sind. Auf dem Hauptbahnhof bei einfahrender S-Bahn, wo alle so so nah an der Kante stehen? Oder im Gedränge vor der Treppe am Bahnhof? Von den Personen, die sich dann auch noch zu prügeln anfingen, will ich gar nicht erzählen. Polizei war so gut wie keine vor Ort. Wir fühlten uns sehr unsicher. Sehr viele waren alkoholisiert. Die Bahn von Eidelstedt Richtung Hamburg blieb zwischendurch auch wieder für 20 Minuten stehen. Warum? Man weiß es nicht. Und dann finden sie es fragwürdig, dass so viele mit dem Auto anreisen? In meinem Auto sitze ich sicher und werde dann nach dem Fußballspiel genießen können. Für einen Parkplatz würde ich auch einen weiteren Fußweg in Kauf nehmen, aber das Erlebnis „Bahn“ tue ich mir nie wieder an! Mein Besuch aus Berlin war sehr erschrocken. Mal schauen, wie es in Berlin geregelt ist auf dem Weg zum Olympiastadion, da wollen wir dann das Rückspiel ansehen.

Claudia Jaeger

Das ist eine Unverschämtheit

29. August: „Bahn-Kunden verärgert, weil Sparpreise nicht angezeigt werden“

Ich kann Ihren Artikel nur voll unterstreichen. Ich habe des Öfteren festgestellt, dass wenn ich über mein I-Phone in der Bahn-App eine Fahrkarte kaufen wollte, diese unverhältnismäßig teuer war. Ich habe dann auf dem Laptop nachgeschaut und siehe da, der Preisunterschied war enorm. Ein Beispiel: Für eine Fahrkarte von Ahrensburg nach Utrecht in den Niederlanden wird auf der Bahn-App lediglich der Flex-Preis angezeigt, 155 Euro. Auf dem Laptop kostet dieselbe Karte 35 Euro. Darauf falle ich nicht herein und werde weiterhin meine Karten über meinen Laptop kaufen oder in Ahrensburg am Schalter. Ich finde dies aber eine Unverschämtheit.

Eleonora Lorenz, Ammersbek

Die Hürden der Fachkräfte

29. August: Kommentar: „Wachstum verpflichtet. Hamburg muss Neu-Bürger besser integrieren“

Ich möchte als Lehrerin an einer Beruflichen Schule mit vielen Migranten zwei Beispiele dafür geben, wie die Behörden in Hamburg den Abbau des Fachkräftemangels verhindern. Erstens: Ein ehemaliger Schüler von mir, der seit neun Jahren mit einem Aufenthaltstitel in Hamburg lebt, hat in dieser Zeit einen Schulabschluss gemacht und eine Ausbildung als Koch abgeschlossen. Nach zweijähriger Berufstätigkeit möchte er jetzt den Arbeitgeber wechseln und hat auch sofort eine neue Anstellung gefunden. Allerdings kann er diese Stelle zurzeit nicht antreten, da erst einiges geprüft werden muss und das kann einige Monate dauern, weil die Behörde überlastet ist. Also sitzt der junge Mann zu Hause, anstatt zu arbeiten, Steuern und Sozialabgaben zu zahlen. Zweitens: Die Fristen für die Einbürgerung werden in absehbarer Zeit verkürzt, was zu begrüßen ist. Allerdings ist es fast schon ein Lottogewinn, auf der Webseite der zuständigen Behörde einen Termin für das obligatorische Einbürgerungsgespräch zu bekommen. Hat man dies dann endlich geschafft, dauert es bis zur Einbürgerung noch einmal locker ein Jahr. Macht dies Hamburg für Fachkräfte aus dem Ausland attraktiv?

Maike Dethert

Das geht entschieden zu weit!

29. August: „Scholz verlangt Aufklärung von Aiwanger. Markus Söder bestellt den Chef der Freien Wähler ein“

Es ist schon sonderbar genug und wahrscheinlich der bevorstehenden Bayernwahl geschuldet, dass eine 35 Jahre zurückliegende Jugendsünde, die seinerzeit nicht einmal zur Relegation, sondern allenfalls zu einem Verweis der Schulleitung Anlass gegeben hat, dermaßen hochgepusht wird. Zwar scheint das ominöse Flugblatt noch zu existieren, sonst könnte sich Vize-Regierungssprecher Büchner nicht so fundiert darüber äußern, aber dass jetzt auch noch der Herr Bundeskanzler, den das überhaupt nichts angeht (Aiwanger gehört weder seiner Regierung, noch einer der in ihr vertretenen Parteien an), die Angelegenheit zur Chefsache machen will, geht entschieden zu weit. Es reicht, wenn Ministerpräsident Söder sich seinen Vize zur Brust nimmt.

Hans-Otto Schulze

Kein Einzelfall

26./27. August: „Hunderte Schüler zum Start ohne Schule. Die Stadtteilschule Altona verlängert die Ferien, startet auf der Wiese und muss improvisieren. Die Eltern sind sauer“

Auch mir ging es 1960 nicht anders. Da die neue Grundschule Eckerkoppel nicht pünktlich fertig wurde, mussten wir in der Schule Sonnenweg (heute: Gyula-Trebitsch-Schule) eingeschult werden und haben einen Teil des ersten Schuljahres, vor dem Umzug in unsere neue Schule, dort verbracht. Dass die nicht pünktlich fertiggestellte Schule in Altona „...ein in Hamburg bis dato wohl einmaliger Vorgang “ ist, stimmt so also nicht. Warum diese negative Meinungsbeeinflussung? Ohne diesen Zusatz wäre der Artikel schlicht informativ gewesen, was ja eher einer unabhängigen Zeitung entspräche. Manchmal muss ich mich als treuer Leser über solche Manipulationen leider ärgern.

Lutz Pitschmann

Ein längst fälliger Schritt

26./27. August: „Buschmanns Unterhaltspläne – das sind die Details. Der Justizminister möchte Eltern entlasten, die sich viel, aber nicht zu gleichen Teilen um das Kind kümmern“

Das Justizministerium hat lange gebraucht, um die Regelung des Unterhaltsrechts aus den 1950er-Jahren als veraltet und diskriminierend zu erkennen. Vielen Vätern ist die gleichwertige Mitbetreuung ihrer Kinder untersagt, weil deutsche Familiengerichte im Streitfall dies zumeist unterbinden, wenn eine Mutter sich dagegen ausspricht. So bleibt Vätern nur noch der sogenannte „erweiterte Umgang“, meist zwischen 30 und 50 Prozent Zeitanteil. Das bedeutet bisher in Deutschland volle Unterhaltspflicht – genauso, wie wenn sich jemand der Kinderbetreuung komplett entzieht. Dass Mütter allerdings bei nur 50 bis 70 Prozent Betreuungsleistung rechtlich (und sprachlich) als „allein“-erziehend gelten, ist eine deutsche Spezialität. Allein schon die Logik gebietet es, dass im Barunterhalt das Engagement der Mitbetreuung finanziell differenziert werden muss, wie jetzt geplant. Dass Sozialverbände und die Lobby der „Allein“-Erziehenden massiv dagegen opponieren, ist unredlich und rein ideologisch motiviert. Denn „echt“ allein erziehende Elternteile sind von der Reform überhaupt nicht betroffen.

Johannes Zink

Die Lösung: Kündigung

26./27. August: „Mehr Burn-out und Depressionen – aber dennoch später in Rente? Psychische Probleme bei Beschäftigten nehmen zu und führen oft zu Berufsunfähigkeit“

48 Prozent der Arbeitnehmer ordnen die Bedingungen in ihrem „Job“ im unteren Mittelfeld ein oder gar als schlechte Arbeit. Die Arbeitsbelastung wird als zu hoch und belastend empfunden. Psychische Erkrankungen am Arbeitsplatz haben die körperlichen Belastungen in ihrer Dringlichkeit in vielen Bereichen überholt. „Burn-out“, Überforderung und sogar Depressionen spielen im Betrieb eine eher große oder große Rolle mit stark steigender Tendenz. Psychische Probleme sind Ursache für 34,5 Prozent aller Berufsunfähigkeitsfälle. Furchtbar. Woran könnte das liegen? Am frühen Einstiegsalter ins Arbeitsleben (zwischen 18 und 28 Jahren)? Am späten Renteneinstiegsalter (Durchschnitt mit 63 Jahren)? An der durchschnittlichen wöchentlichen Arbeitszeit von 34,7 Stunden? An zu wenig Urlaub (Urlaubstage, vom Arbeitgeber genehmigte freie Tage, Mutterschutzzeiten und sonstige Freistellungen) von im Durchschnitt 31,8 Tagen im Jahr 2022? Zeit raubende Arbeitswege? An einem schlechten Betriebsklima? Der Arbeitnehmer übt eine Tätigkeit aus, die seine Fähigkeiten übersteigt? An einem schlechten Betriebsklima? An der Bezahlung? Oder wird das Thema von den Gewerkschaften und auch den Medien hochgeredet? Für alle unzufriedenen Arbeitnehmer gibt es eine einfache Lösung: Kündigung! Bei der derzeitigen Nachfrage nach Fachkräften dürfte es zumindest für Fachkräfte kein Problem darstellen, einen ihren Vorstellungen besser entsprechenden Arbeitsplatz zu finden. Und die Unqualifizierten sollten sich fragen, warum sie angesichts der seit Jahrzehnten bestehenden Fortbildungsmöglichkeiten, und den heutigen finanziellen Förderungen unqualifiziert sind. Wie wäre es mit Fortbildung? Ansonsten bleibt noch der Weg in die Arbeitslosigkeit, der offenbar gar nicht so unattraktiv zu sein scheint. Fazit: Jammern auf extrem hohen Niveau. Vor diesem Hintergrund kann man Arbeitgebern und damit dem etwas leidenden Innovations- und Wirtschaftsstandort Deutschland empfehlen, Industrie 4.0 (Roboterisierung, Digitalisierung, KI etc.) energisch voranzutreiben. Und für die, die dabei auf der Strecke bleiben, und das werden nicht wenige sein, sollte sich die Politik überlegen, ob nicht nur deren Erwartungen bezüglich „Lebensstandard“ noch zeitgemäß sind oder vielleicht mehr in Richtung Lebensqualität gehen sollte?

Hans-Peter Hansen, Hamburg