Preis festlegen nach Kfz-Größe

11. Juli: „Ärger über Wohnmobil-Fahrer: Nutzen sie das Anwohnerparken aus? ADAC schaltet sich in Hamburger Diskussion ein: ,Parkraum nicht als Dauerstellplatz missbrauchen‘“

Wir müssen es wohl hinnehmen, dass sich Straßen ohne Bewohnerparkzonen teilweise in Trailerparks verwandeln, wenn dort reihenweise und dauerhaft Wohnmobile abgestellt werden. Völlig unverständlich erscheint uns allerdings, warum die Größe von Fahrzeugen keine Rolle bei den Kosten der Bewohnerparkausweise spielen soll. Für einen Kleinstwagen zahlt man aktuell genauso viel wie für einen Camper, der ein Mehrfaches an Raum und Sicht einnimmt. Dabei wäre es doch ein Leichtes, hier die Hamburger Parkgebührenordnung anzupassen. In der Kfz-Zulassungsbescheinigung, die beim Beantragen des Ausweises übermittelt werden muss, finden sich präzise Angaben zu Länge, Breite und Höhe des Fahrzeugs. Ein durchschnittliches Wohnmobil hat ein Volumen von 50 Kubikmetern, ein SUV von 17, ein Smart misst etwa acht Kubikmeter. Es liegt doch nahe, hier mit einer Preisstaffelung anzusetzen, auch als Anreiz, den knappen Raum in den Städten nicht mit immer größeren Autos vollzustellen.

Dr. Antje Gottberg und Sabrina Glos

Armutszeugnis für Airport

10. Juli: „Flugkapitän klagt: ,Hamburg hat schlimmsten deutschen Airport‘. Verspätung durch langsame Kontrolle und Beladung: ,Vor allem am Wochenende eine Katastrophe‘“

Dieser Einschätzung kann ich als Flugreisender nur zustimmen! Seit Jahren ist die Organisation des Flughafens eine einzige Katastrophe. Erlebnisse beim letzten Flug nach Zürich: Zweimal Stromausfall bei der Sicherheitskontrolle (Notstromaggregate?). Türen zu, keine Erklärung oder Entschuldigung. Nach ca. 20 Minuten eine Lautsprecherdurchsage, dass es wegen Stromausfalls beim Sicherheitscheck zu Verzögerungen kommt. Zwischen Sicherheitscheck und Abflug wurde viermal das Abfluggate geändert. Kein Einstieg per Rüssel, lange Busfahrt zum Flugzeug. Ganz anders der Rückflug von Zürich: Jede Abflughalle hat eine eigene Sicherheitskontrolle mit genügend Personal, keinerlei Wartezeiten, es blieb beim ursprünglichen Gate, bequemes Einsteigen per Rüssel. Zurück in Hamburg kurz vor 23 Uhr: Lange Staus vor der Gepäckausgabehalle, von zwei Türen ist offensichtlich eine defekt und lässt sich nicht öffnen. Es regnet und dadurch ist gut zu erkennen, dass jede dritte Gehwegplatte ein- bzw. mehrfach zersprungen ist. Was für ein Armutszeugnisse für einen der größten deutschen Flughäfen! Und Herr Eggenschwiler als Flughafenchef schweigt und freut sich über die Verlängerung seines Vertrages! Ich empfehle ihm dringend ein Praktikum bei seinen Landsleuten in Zürich. Hier kann er lernen, wie man einen Flughafen managt.

Uwe Jobmann, Seevetal

Ich fühle mich diskriminiert

7. Juli: „Simrockbad nervt Rollstuhlfahrerin. Kein geeigneter Parkplatz, Putzmittel in einziger Behindertenkabine: Was Bäderland dazu sagt“

Die Bartholomäus-Therme in Hamburg Winterhude/Barmbek ebenfalls. Ab 8. Juli ist die Therme bis Ende August (mindestens) geschlossen. Vor diese Tatsache stellte Bäderland seine Gäste am 7. Juli – also genau einen Tag vorher. Grund: Die Angestellten (Bademeister) müssen Dienst in der neuen Alster-Schwimmhalle und in den Freibädern der Stadt machen. Es herrsche Personalmangel. Von wegen! Der wahre Grund (laut einem der fünf anwesenden Bademeistern): Es gibt zu wenig Besucher in der Therme. Dabei ist das wunderbare Bad in den vergangenen zwei Jahren aufwendig renoviert worden. Kacheln und Fußböden neu, Duschen umgebaut genau wie die Aromabäder und die schicke Sauna. Eine neue Bar (an der man so gut wie nie jemanden sieht) glänzt ander Stirnseite des Bades. Das stolze 12,50 Euro Eintritt verlangt. Das zahlen die vielen Gehbehinderten, meist älteren und gebrechlichen Besucher zwar zähneknirschend, doch die nahezu stufenlose Anlage mit einem geräumigen Parkplatz ist für sie im Gegensatz zu anderen Bädern bestens geeignet. Ich gehöre mit Mitte 80 zu den gehbehinderten Besuchern, für die die 32 Grad warme Therme wie ein Gesundbrunnen wirkt. Und nun wird die mit Steuergeldern mehr als aufwendig renovierte Therme wieder geschlossen. Was kümmert das Management die älteren Leute? Ich fühle mich in der Tat diskriminiert.

Helga Vierkant

Mieter zahlt Expansionspläne

8./9. Juli: „Saga will im großen Stil Wohnungen in Hamburg aufkaufen“

Ihrem Bericht zufolge hat die Saga in den beiden letzten Jahren jeweils 220 Millionen Euro Gewinn gemacht, bei einem Umsatz von gut einer Milliarde Euro. Also eine Umsatzrendite von über 20 Prozent! Das ist natürlich fantastisch, wenn es nicht die Mieter der Saga direkt mit ihrer Miete zahlen würden. Bei 140.000 Objekten hat jedes Objekt über 3000 Euro in den letzten beiden Jahren zusammen in die Rendite eingezahlt. Das heißt, die Mieter haben für ihre Wohnung pro Monat im Schnitt 125 Euro mehr gezahlt, als wenn die Saga eine gemeinnützige schwarze Null machen würde! Wieso sollen Mieter für die Expansionspläne der Saga einen hohen Preis zahlen, andere Vermieter müssen auch Geld am Kapitalmarkt aufnehmen? Ist das eine Wettbewerbsverzerrung zulasten der Mieter und kleinerer Vermieter?

Andreas G. Kruse, Hamburg

Jedes Jahr dieselbe Situation

10. Juli: „Tierheime in Not – scharfe Kritik am Senat. Laut Tierschutzbund arbeiten die Einrichtungen am Limit“

Jedes Jahr vor den Sommerferien warte ich auf Ihren Bericht über Tierheime am Limit und die Stadt Hamburg, die die Verantwortung von sich weist. Leider wird auch dieses Jahr meine Hoffnung auf Einigung mit der Stadt und verantwortungsvolle Hundebesitzer enttäuscht. Der Hund hat sich uns nicht aufgedrängt. Solange wir den illegalen Handel mit Welpen nicht in den Griff bekommen, und Hunde von sogenannten Tierschutzorganisationen in Scharen ins Land lassen, wird sich an dieser Situation nichts ändern. Hinzu kommen die ausgesetzten Tiere in den Ferien, was mehr als traurig ist. Ich appelliere an die Stadt Hamburg, den Tieren eine angemessene Unterbringung zu gewährleisten.

Britta Barg-Wetzel Wedel

Wo bleibt der Aufschrei?

8./9. Juli: „USA liefern Streubomben an die Ukraine“

Was ist mit den „westlichen Werten“? Wo ist der Aufschrei der deutschen Politiker, Friedensbewegungen, Kirchen usw.? Ich höre so gut wie nichts! Wie ist das möglich? 80 Jahre, nachdem Hamburg in der Aktion Gomorrha in drei Nächten ca. 20.000 Zivilisten zu beklagen hatte, dank der perfiden Taktik von Airmarshall Harris: „Tannenbäume“ wurden am Himmel platziert zur Kennzeichnung der Ziele, dann erste Welle Sprengbomben, zweite Welle Brandbomben, dritte Welle Phosphorbomben, damit der Feuersturm möglichst lange in Schwung gehalten wurde. Verlieren die „guten“ Kriegsparteien Stück für Stück ihre Hemmungen? Plötzlich haben die USA noch alte Ware, die man jetzt gut entsorgen kann. Und die gute Nachricht: 25 Jahre nach dem Vertragsabschluss zur Vernichtung aller chemischer Waffen geben die USA bekannt, sie hätten jetzt alles vernichtet… Vielleicht gibt es aber ja noch etwas Napalm aus dem Vietnamkrieg? Wer kann das wissen? Wo soll das hinführen? Ich habe immer noch das Foto des nackten, schreienden, vietnamesischen Mädchens, welches damals um die Welt ging. In Deutschland wird noch jede Woche mindestens ein Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden und entsorgt. Was für ein Wahnsinn. Ich hoffe, ich bin nicht allein mit meinen Gedanken und Ängsten.

Thomas Schwieger

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