Klar, es würde schwer werden...

2. Juni: „0:3 – das war’s mit dem Aufstieg. HSV im Relegationshinspiel bei VfB Stuttgart klar unterlegen. Vagnoman trifft gegen Ex-Club, Suhonen sieht Rot“

Dass es gegen Stuttgart in der Relegation schwer werden würde, war klar. Aber das, was der HSV gezeigt hat, war wirklich nicht eines möglichen Aufsteigers würdig. Ich hatte tatsächlich den Eindruck es spielt eher der Dritte der Ersten Liga gegen den 16. der Zweiten. Und dass Stuttgart mit dem neuen Trainer einen Lauf hat, war auch kein Geheimnis. Dass Walter trotzdem an seinem einzigen Spielsystem festhält, auf das sich die Gegner bestens einstellen können, lässt auch für Montag kein anderes Ergebnis erwarten. Besser wäre gewesen, man hätte mal in Heidenheim angerufen und rausgefunden wo die ihren Kampfgeist und ihren Willen herholen, ein Spiel in der Nachspielzeit noch zu drehen.

Frank Köster

Es ist zum Verzagen!

Und wieder versagt die Mannschaft in einem wichtigen Spiel. Und wieder sieht der Fan eine völlig überforderte Truppe auf dem Platz. Nichts funktioniert! Die bekannten Defizite, z. B. den Spielbeginn verschlafen, die Abschlussschwäche vor dem gegnerischen Tor, kein Spieler weiß so richtig, was er auf dem Platz soll, wurden nie abgestellt, d. h. eine Weiterentwicklung der Mannschaft ist nicht zu beobachten! Die Herren Walter und Boldt haben sich den Titel „Totengräber des HSV“ in ihrer zweijährigen Dienstzeit redlich erarbeitet. Der VfB kann den Schampus schon kalt stellen. Dieser verunsicherte, demotivierte HSV wird ihn im Rückspiel nicht aus dem Sulky hebeln. Es ist zum Verzagen! Quo vadis, HSV?

Dr. Hartmut Klingenfeld, Ahrensburg

Nicht erstligatauglich!

Der HSV ist nicht erstligatauglich! Wenn es das teuerste Zweitligateam nicht schafft, sich am Ende der Saison vor Mannschaften wie Darmstadt und Heidenheim zu platzieren, hat es in der höchsten Spielklasse nichts verloren. Nach der deutlichen Niederlage in Stuttgart hat das Relegationsrückspiel nur noch finanziellen Wert. Für die vielen treuen Fans mag es bitter sein, ihren Verein weiter in der zweiten Liga zu sehen. Aber ihnen bleibt so wenigstens ein Abstiegskampf vom ersten Spieltag an erspart. Und sie werden sich an die zweite Liga gewöhnen müssen, denn in der kommenden Saison wird der HSV mit dem Kampf um den Aufstieg nichts zu tun haben. Zu groß ist die Konkurrenz und das Spielsystem zu wenig flexibel und durchschaubar. Hinzu kommt eine Defensive, die bis auf den Torwart nur Zweitligadurchschnitt ist. Ob Trainer Walter und Sportchef Boldt allerdings weiterhin in der sportlichen Verantwortung bleiben, muss abgewartet werden. Gemessen an ihrem nicht eingehaltenen Aufstiegs- Versprechen stehen die Zeichen eigentlich auf Trennung.

Martin Wucherpfennig

Verkehrspolitik ist Irrsinn

2. Juni: „U-Bahn-Station ,schwebt‘ über der Elbe. Die Linie U 4 wird auf den Grasbrook verlängert – dort entsteht eine spektakuläre neue Haltestelle“

Wenn Herr Tjarks feststellt, dass die neue Elbquerung „vor einem kuriosen Schicksal nicht bewahrt werden kann“, dann hat er sicher damit partiell recht, aber er verschweigt die Ursache, für die er zusammen mit seinen Senatskollegen verantwortlich ist: Die teilweise Demontage der neuen U 4-Brücke für die Sanierung der alten Elbbrücken. Ja, die für die notwendige Erneuerung der Norderelbbrücken erforderlichen Baustelleneinrichtungsflächen wurden, entgegen den Protesten der Deutschen Bahn, durch den hochgradig prestigebehafteten Elbtower überbaut. Der Senat hat in Kenntnis der Sachlage, die der Stadt gehörenden Grundstücke an die Signa Holding des dubiosen Investors René Benko verkauft. Somit ist ein Transport der erforderlichen Bauteile, für die hoffentlich dem jetzigen Erscheinungsbild der Norderelbbrücken gerecht werdenden Elemente nur von der Westseite über die Elbe möglich. Dafür soll nun die gerade neugebaute U 4-Elbbrücke wenige Jahre nach Inbetriebnahme wieder weichen? Dies zeigt den realen Irrsinn der derzeitigen Hamburger Verkehrs- und Stadtteilentwicklungspolitik. Für Prestigebehaftete Neubauten von internationalen Investoren werden gnadenlos im öffentlichen Eigentum befindliche Flächen geopfert. Welch ein Irrsinn. Die Mehrkosten trägt der Haushalt der Stadt Hamburg, sprich der Steuerzahler. Hat der Verkehrssenator wirklich alles im Gesamtblick?

Michael Jung, Hamburg

...besser als Kfz-Lärm

2. Juni: Leserbriefe: „Mir graust es vor dem Rumpeln“

Mir ist es wesentlich lieber, es fährt unten am Haus alle zehn Minuten eine Straßenbahn vorbei (von Rumpeln kann man bei modernen Stadtbahnen nun wirklich nicht mehr sprechen), als dass ich permanent den Lärm vom Kfz-Verkehr ertragen muss. Und natürlich findet man immer große Metropolen dieser Welt, die nicht auf die Straßenbahn setzen.

Thomas Albrecht, Hamburg

Die Mehrheit war begeistert

2. Juni: „Stargeiger enttäuscht mit dumpfem Einheitston“

Waren Sie wirklich bis zum Schluss anwesend, liebe Kritikerin? Sie haben richtig bemerkt, dass die Verstärkung klangschädlich war, doch der Rest Ihres Textes ist daneben; denn nur eine Zugabe nach ca. zwei Stunden Spiel ist mehr als verständlich. Und was die Phrasierung betrifft, maßen Sie sich ein Urteil an, das bei Profis wie mir nicht gut ankommt. Da hat es jemand geschafft, junges Publikum in den Saal zu bringen, der sonst fast nur für Senioren attraktiv zu sein scheint. Das erscheint Ihnen leider nicht bemerkenswert. Schade; denn die große Mehrheit des Publikums war begeistert. Ich übrigens auch.

Regina Wolter

Aus der Seele gesprochen...

Mit Ihrer Kritik zum David-Garrett-Konzert in der Laeiszhalle haben Sie uns aus der Seele gesprochen. Als Fan der ersten Stunde habe ich schon sehr viele fantastische Klassikkonzerte von David – darunter auch Recitals mit Julien Quentin – miterlebt und mindestens ebensoviele tolle Rockkonzerte. Aber eine elektrisch verstärkte Spitzengeige in der Laeiszhalle wirft doch Frage auf: Hat David Garrett das nötig? Nein, hat er definitiv nicht, und das ist das ganz besonders Ärgerliche daran. Wir waren versucht, in der Pause zu gehen, obwohl meine Erwartungshaltung diesmal bereits vorher nicht sehr hoch war, weil mir schon die Klassikhäppchen auf der letzten Garrett-CD nicht sonderlich zugesagt haben. Wir sind dann doch bis zum Schluss geblieben, und gegen Ende wurde es rockiger und damit besser. Aber ob man mit so einem elektronisch verstärkten Mainstreamklang ein neues Publikum für die wirklich klassische Musik gewinnen kann, darf stark bezweifelt werden. Schade um die vergebene Chance in unserer wunderbaren Laeiszhalle.

Sabine Wehking, Dierkshausen

Was ist denn da los?

2. Juni: „,Beschämend‘: Hamburg lässt geschützte Schwäne abschießen. Nabu empört: Senat erteilt Sondergenehmigung in der Schonzeit“

Huch, was ist denn da los? Haben die Grünen sich von der Landwirtschaftskammer kaufen oder verkaspern lassen? Auf einmal steht das wirtschaftliche Wohlergehen von Landwirten über dem Hamburger Recht zum Schutz der Hamburger Symbolvögel, der Schwäne. Für lauter Tüdelkram wie Wasserfenchel oder Wachtelkönig wurden ganze Bauvorhaben gestoppt – da spielte der wirtschaftliche Schaden keine Rolle. Aber wenn die Bauern mit ihrem Lobbyverband kommen, da wird man gefügig. Merkwürdig.

Jörg Ökonomou

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