Meine Hochachtung

23. Mai: Leitartikel: „Die Polizei entlasten!. Immer mehr Aufgaben, immer weniger Beamte – das geht so nicht weiter“

Danke für Ihren Leitartikel. Wir waren gestern als Familienangehörige zu Gast bei der Vereidigung der neuen Polizistinnen und Polizisten. Sie schreiben, dass Polizisten, Krankenschwestern, Kindergärtnerinnen oder Lehrer, eben die, die den „Laden“ am Laufen halten zu wenig Respekt erhalten. Die Polizistinnen und Polizisten halten den Laden notfalls mit Leib und Leben am Laufen. Diesen Gedanken hatten gestern alle Anwesenden. Da sollte der Respekt obligatorisch sein. Meine Hochachtung für die jungen Menschen, die sich bewusst in der heutigen Zeit für diesen Beruf entschieden haben!

Uta Albers, Moisburg

Zahlenmaterial passt nicht

22. Mai: „Wo Senioren wohnen – und was ihnen fehlt. Zahl der Menschen über 64 wird steigen – aber altersgerechte Wohnungen gibt es kaum. Neue Daten zeigen Verteilung“

Beim Lesen des Artikels ist mir aufgefallen, dass die darin genannten Akteure anscheinend einen wesentlichen Aspekt des gesellschaftlichen Wandels noch nicht mitbekommen haben. Menschen sind heute mit 64 noch keine Senioren im Sinne des Artikels, nämlich dass sie assistenzbedürftig sind und seniorengerechte Wohnungen brauchen. Die Grenzen haben sich in den vergangenen Jahrzehnten erheblich verschoben. Hier wird also mit Zahlenmaterial argumentiert, dass nicht zu den vorgebrachten Schlussfolgerungen und Forderungen passt. Für eine fundierte Diskussion wäre eine differenzierte Analyse, wann Menschen in der Zukunft seniorengerechten Wohnraum brauchen, nötig.

Peter Neitzel

Großartiges Ereignis

22. Mai: „Harley Days: Die Luft bebt, die Ohren dröhnen. Bei der Abschlussparade röhrten 5000 Motorradfahrer durch die City. Warum einige nicht mitfahren konnten“

Ja, es war wieder ein großartiges Ereignis an dem ich mit meiner 31 Jahre alten HD-Heritage Softail teilnehmen durfte. Leider gibt es immer einige, denen der ohnehin schöne sonore Klang einer Harley nicht genug ist, schade, denn die meisten halten sich an die Regeln. Zu der kontrollierten Maschine mit 450 PS sei gesagt, dass es sich keines Falls um eine Harley Davidson handelt. Was Sie beschreiben ist eine Boss Hoss mit einem V8 Chevy Motor! Die ist eigentlich schon auffällig genug!

Thomas Schendel

Schwankende Leistung

22. Mai: „Die Relegation ist sicher...“

Mal ganz ehrlich: Was will der HSV mit den in den vergangenen Spielen gezeigten Leistungen in der Ersten Bundesliga? Immer wieder liest man von Benotungen: zwei, drei, vier oder manchmal auch 5,4, das bedeutet „ausreichend“, aber damit sind die einzelnen Teile der Mannschaft oftmals total überbewertet. Sollte es der HSV tatsächlich in die Erste Liga schaffen, was unter der über die Saison gezeigten sehr schwankenden Leistung man besser nicht hoffen sollte, so werden sie nach meinem Dafürhalten wohl Gefahr laufen, den Negativrekord von Tasmania Berlin locker zu knacken!

Jürgen Brockmöller, Hamburg

Ursachenforschung betreiben

22. Mai: „Was die SPD jetzt lernen sollte. Forsa-Chef Manfred Güllner mit überraschendem Blick auf den Wahlausgang in Schleswig-Holstein“

Nicht nur die SPD sollte einen Lernprozess starten, auch anderen „Normal-Parteien“ (Ex-Volksparteien) würde eine Ursachenforschung – warum treiben sie viele Wähler in das Nichtwählerlager – nicht schaden. Ein Aspekt, alle mimen eine Art Hilfs-Grüne, wird im Artikel schon genannt. In meiner Jugend, schon etwas her, war die SPD mal eine Arbeitnehmer-/Normalbürgerpartei auf dem Boden der Tatsachen (von einigen weltfremden Träumern, vor allem bei den Jusos, mal abgesehen) und stellte einen vernünftigen Kanzler. Wenn „Volksparteien“ die wirklichen Probleme der Normal-Arbeitnehmer aus dem Blick verlieren, warum sollen diese dann wählen gehen? Wenn man sich die Politiker-Äußerungen so anschaut, dann sind die einzigen (Rand-)Probleme unseres Landes Klima, feministische Außenpolitik, Mini-Randgruppen-Spezial-Probleme, wie z. B.. Gendern und sonstige Weltrettungsmaßnahmen. Dass es im Land genug richtige (Nicht-Zeitgeist-)Probleme gibt, das wird gerne übersehen. Glaubt wirklich ein Politiker in der SPD oder CDU, dass Klimawandel, Gendersternchen, Anwohnerparkzonen oder ähnlicher Zeitgeist-Klimbim bei den Normalbürgern, also die Busfahrer, Schlosser, Altenpfleger, Polizisten, Buchhalter, Rentner, usw., welche in „normalen“ Stadtteilen wie Lurup, Niendorf, Volksdorf, z.B., also nicht in den angesagten Zeitgeist- und Lifestyle-Hochburgen, wohnen, ganz oben auf der Liste der Sorgen und Probleme stehen? Sind es nicht eher die „profanen Alltagsprobleme“ (auskömmliche Löhne/Renten, bezahlbare Mieten, innere Sicherheit, ordentliche Schulbildung für die Kinder, u. ä.) welche die Masse der Menschen umtreibt?

Peter Drygalla

Was heißt hier normal?

20./21. Mai: „Wartezeiten am Flughafen im normalen Rahmen. Einsatz von Bundespolizei am Sicherheitscheck zeigt erste Wirkungen“

Wir sollten/wollten am Montagmorgen um sechs Uhr nach Frankreich in den Urlaub starten, über Paris mit Air France. Wir sollten zwei Stunden vorher zur Stelle sein, und wir waren kurz nach vier Uhr da. Die erste Stunde verbrachten wir wartend vor dem Check-in-Schalter, um unsere zwei Koffer loszuwerden, nachdem wir am Vorabend vergeblich am Flughafen waren. Eingecheckt hatten wir natürlich online, wie übrigens fast alle Passagiere. Dann stellten wir uns in der Sicherheits-Schlange an, um zur Abflugzeit noch nicht einmal die Eingänge zur Security erreicht zu haben. Und niemand war vor Ort, den man fragen konnte! Wir wussten nicht, dass der Flug verspätet starten würde oder was zu tun wäre, sollten wir ihn verpassen. Auf der sog. Service-Hotline kam die Auskunft, die Nummer würde nicht existieren. Schließlich eine SMS mit einem Link zu „Oups – diese Seite existiert nicht“. Im Nachhinein glauben wir, dass der Flieger um sechs Uhr überbucht war und man für 10.15 Uhr einen City-Hopper als Ersatz für die Gestrandeten gefunden hatte. Dann hätten wir aber weitere vier Stunden quasi in Geiselhaft am Gate verbringen müssen! Nun haben wir neu gebucht für wesentlich mehr Geld. Und wir haben dazugelernt: Buchen wir doch ein Zeitfenster für die Slot&Fly-Spur „zügig und entspannt zur Sicherheitskontrolle – ab 72 Stunden vorher“. Ach ja, und die Drag-and-Drop-Automaten, die funktionieren meistens auch nicht! Danke, International Airport Hamburg, wir werden wohl zukünftig lieber mit dem Auto verreisen!

Katrin Menge-Winkelmann

Der Kreditpartner haftet

20./21. Mai: „Warum es günstiger ist, Kredite gemeinsam zu beantragen. Gestiegene Zinsen machen es schwerer, Schulden aufzunehmen. Obendrein prüfen Institute intensiver die Bonität. Doch es gibt Tricks, mit denen sich Geld sparen lässt“

Es wäre sehr wichtig gewesen, in diesem Artikel auf die Haftung jedes Partners für die gesamte Kreditsumme hinzuweisen. Jeder der Unterzeichner eines gemeinsamen Kreditvertrages haftet gesamtschuldnerisch, d. h., die Bank kann sich aussuchen, von wem sie die Raten oder die Rückzahlung fordert. Sollte einer der Kreditnehmer nicht mehr zahlen können oder wollen, haftet der Kreditpartner. Dieser hat dann eine Forderung gegenüber dem Partner, die aber oft nur mit juristischer Hilfe durchzusetzen ist.

Renate Rodeck

Schreiben Sie uns gerne an oder per Post an das Hamburger Abendblatt, 20445 Hamburg
Von den vielen Leserbriefen, die uns erreichen, können wir nur einen kleinen Teil veröffentlichen. Teilweise müssen wir kürzen, um möglichst viele Meinungen zu veröffentlichen. Mit Ihrer Einsendung erlauben Sie uns, alle Inhalte und Ihre Kontaktdaten an die zuständigen Redakteurinnen/Redakteure und/oder an externe Autorinnen/Autoren weiterzuleiten. Sollte eine Weiterleitung Ihrer Kontaktdaten und ein Dialog mit uns nicht gewünscht sein, bitten wir um Mitteilung. Einsendungen werden sowohl in der gedruckten Ausgabe sowie den digitalen Medien vom Abendblatt veröffentlicht und geben ausschließlich die Meinung der Einsender wieder. Veröffentlichte Leserbriefe finden Sie auch auf abendblatt.de/leserbriefe.