Zu viel Eintritt für die „Peking“

8. Mai: „Paraden, Feuerwerk, Ballett – so lief der Hafengeburtstag. London hatte die Krönung, Hamburg seinen Hafengeburtstag. Beim Volksfest war endlich alles wie früher. Nur eine Sache war ganz neu“

Am Wochenende haben sich viele Besucher beim Hafengeburtstag aufgemacht, um mit dem kostenlosen Shuttle-Angebot von den Landungsbrücken zum stolzen Viermast-P-Liner „Peking“ im Hansa Hafen zu gelangen. Und dann das: Nach 20-minütiger Anreise erfährt man vor Ort, dass der Schiffsbesuch nicht kostenlos ist, sondern satte 15 Euro kostet. Und das, obwohl fast alle Schiffe auf dem Hafengeburtstag Open-Ship-Aktionen, also kostenlose Schiffsbesuche, anbieten. Auch auf der Webseite von www.hamburg.de, dem offiziellen Stadtportal der Hansestadt, ist die Peking in der Rubrik Open Ship gelistet. Ein Armutszeugnis für die Stiftung Historische Museen Hamburg, die die Peking mit Ehrenamtlichen betreibt. Und kein gutes Aushängeschild für die Hansestadt Hamburg. Viele Besucher kehrten verärgert um, ohne die Tickets zu kaufen.

Norbert Münnig

Dank an die „Lütte Deern“

Es stimmte einfach alles auf der „Lütte Deern“. Die Sonne zeigte sich im richtigen Moment, das Team war super nett und die Eindrücke von der Barkasse aus einmalig! Alle Alltagssorgen waren während dieser wunderbaren Fahrt vergessen. Dafür möchten wir uns in diesen turbulenten Zeiten recht herzlich bedanken!

Familie Lüders

Politik von Kleingeistern

6./7. Mai: „Parkplätze müssen Radbügeln weichen. An der Roonstraße ist bald mehr Platz für Fahrräder – und weniger für Autofahrer“

Es ist doch einfach irre: Fahrradbügel für 220 Fahrräder in einer Straße im Generalsviertel! So viele Menschen gibt es dort gar nicht. Aber beim Hafengeburtstag fahren hunderte Schiffe mit alten Dieselmotoren, und 15 Minuten Feuerwerk verpesten die Luft und den Boden dahinter satt mit starken Umweltgiften. Was für eine scheinheilige Politik von Kleingeistern ohne Ausbildung!

Dr. Harold Eymer

Das kann nicht sein!

6./7. Mai: „Tausende Heizungen in Hamburg sind illegal“ und „Tausende Heizungen offenbar illegal betrieben. Klimabeirat schlägt Alarm: Ein Fünftel der Hamburger Wohnfläche wird mit alten Anlagen erwärmt, die viel CO2 ausstoßen“

Mit sehr großem Befremden habe ich die Überschriften der beiden Artikel gelesen. Meiner Meinung nach kann die Aussage, dass ältere Heizungen, die in Hamburg verbaut wurden, illegal seien, nicht stimmen! Das würde ja bedeuten, dass die Schornsteinfeger und die Heizungsinstallateure keine ordentliche Arbeit machen. Heizungen werden regelmäßig gewartet, und die Werte vom Schornsteinfeger gemessen und kontrolliert. Wenn also die älteren Anlagen illegal sind, machen dann die Heizungsfirmen und/oder die Schornsteinfeger keinen ordentlichen Job? Wir müssen aufpassen: Wenn wir die Klimaziele nicht erreichen, dann ist das so, dann nützt auch keine Hektik und kein Krawall. Gerade das sensible Thema „Heizen“ muss vorsichtig diskutiert werden. Ältere Anlagen und ältere Gebäude mit der Brechstange zu modernisieren, ist der falsche Weg.

Hellmut Dürr

Kitt für die Gesellschaft

8. Mai: „Schumachers Woche: Wie der Mensch zum passiven Glotzer reduziert wird“

Solange Menschen ihr Heil in Religionen finden, hat auch die Monarchie als schützenswertes Kulturgut ihre Berechtigung. Beides sind wirkmächtige Narrative und beides ist Kitt in unserer heterogenen Gesellschaft. Schärft die Monarchie nicht das Geschichtsbewusstsein? Schaffen Symbole, Musik, Worte, Roben und Zeremonien nicht Kontinuität? Stabilisiert sie nicht Werte? Ist sie nicht identitätsstiftend? Sicher: Ebenfalls Event, und mediales Spektakel, mit dem sie Menschen aus unterschiedlichen Bevölkerungsschichten erreicht. Und ganz trivial gedacht: Auch den kommerziellen Nutzen für das Land darf man nicht gering schätzen. Zumindest Respekt sollte jeder diesem einzigartigen kulturellen Erbe entgegenbringen.

Uwe-Carsten Edeler

So geht Partnerschaft!

3. Mai: „Reedereien gehen auf Einkaufstour Hapag-Lloyd steigt in Häfen ein, CMA CGM erwirbt Zeitung, Maersk Flugzeuge – Was hinter den Milliardendeals steht“

Gewaltige Gewinne in hohen zweistelligen Milliardenbeträgen haben die großen Reedereien gerade in Pandemie-Zeiten erwirtschaftet. Hapag-Lloyd allein 17,5 Milliarden in 2022! Das ist wirtschaftlich großartig und lässt eigentlich nur positives für die Zukunft erwarten. Aber es muss dennoch die Frage erlaubt sein, warum denn nun große Investitionen vorzugsweise anscheinend „nur“ im Ausland getätigt werden?Die Basis von Hapag-Lloyd liegt schließlich in Deutschland und maßgeblich in Hamburg. Also dürfte der Senat der freien und Hansestadt Hamburg und deren Einwohner doch wohl erwarten können, dass sich sowohl Hapag-Lloyd, als auch die anderen Reedereien mit ihren Gewinnen, die sie ja maßgeblich durch die Bereitstellung der vielfältigen Infrastruktur in Hamburg zu verdanken haben, auch an den Kosten der Erhaltung zu beteiligen hätten. Warum also muss hierfür allein der Steuerzahler aufkommen, wie bei der immer wiederkehrenden Ausbaggerung der Elbe oder bei der umstrittenen, wohl auch außer von der HPA (Hamburg Port Authority) von den Reedereien gewünschten Beseitigung der Köhlbrandbrücke zu Gunsten eines Tunnels, damit dann die Durchfahrt mit den immer größeren und höheren Containerschiffen der Containerhafen Altenwerder auch in Zukunft ohne Behinderung angelaufen werden kann. Diese Milliarden können und dürfen nicht von den Bürgern und Steuerzahlern (über den Senat) von Hamburg bzw. vom Bund oder mit Bundesbeteiligung getragen werden. Und für die Reedereien wäre diese Investition (siehe deren Gewinn-Aussage) ja sicherlich eher und leichter möglich als für die Bürger, Stadt, Senat oder Bund. Ich appelliere daher an Herrn Rolf Habben Jansen von Hapag-Lloyd und seine Reederei-Kollegen von CMA/CGM und Maersk: Zeigen Sie Flagge in Hamburg, beteiligen Sie sich bitte an den ja nur für Sie und Ihre Reedereien zu investierenden Kosten und finanzieren Sie diesen Tunnel, wenn sie diesen unbedingt haben wollen und ebenso die Ausbaggerung der Elbe. Es bleiben ihnen ja dennoch genug Milliarden übrig für andere Investitionen. Genau das versteht man eigentlich in Hamburg unter einer Partnerschaft.

Hans-Jürgen Vogt

Bedenkliche Abhängigkeit

4. Mai: „Der Mann, der Robert Habeck in Bedrängnis bringt. Staatssekretär Patrick Graichen soll eigentlich die Energiewende für den Wirtschaftsminister umsetzen, jetzt bringt er ihn mit der Trauzeugenaffäre in Schwierigkeiten“

Neben der Unsitte, Gelder auszuloben, die dann in Institutionen fließen, die – oh Wunder – von engen Familienmitgliedern dominiert werden , finde ich die Tatsache, dass man sich immer mehr vom amerikanischen Kapital abhängig macht, viel bedenklicher. Wenn der Einfluss amerikanischen Geldes bis in unser Wirtschaftsministerium reicht, darf man sich gern mal mit dem Thema Fremdbestimmung befassen. Die Rolle von Agora und seinem Finanzier Hal Harvey könnte gern noch transparenter gemacht werden. Dieses Thema wiegt für mich viel schwerer. Viele haben diese Zusammenhänge noch gar nicht wahrgenommen und wurden durch „den Trauzeugen“ ein wenig abgelenkt.

Christiane Dornecker

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