Mogelpackung Hybridauto

26. April: „Frauengold: Ich will Hybrid mit Reichweite – und Ladesäulen! Und Tempolimit. Und günstigen Nahverkehr. Doch das Autoland Deutschland stellt auf stur. Eine Wutrede“

Das Hybridauto war von Anfang an eine Mogelpackung und rechnete sich nur durch sinnlose staatliche Subventionen. Klar ist doch, dass ein Auto, das zusätzlich eine bis zu 300 Kilogramm schwere Batterie mit sich herumschleppt, mehr Benzin verbraucht. Der Ressourcenverbrauch bei der Herstellung wirkt hierbei noch doppelt, gut dass die Förderung abgeschafft wurde. Nur noch auf drei Prozent aller deutschen Straßen gibt es kein Tempolimit, was soll dies also bringen? Jede/-r Bürger/-in ist doch imstande, eigenverantwortlich den Fuß vom Gas zu nehmen, nach meiner Beobachtung passiert das auch auf deutschen Autobahnen. Zu den Ladesäulen ist anzumerken, dass diese viel Geld kosten, Investitionen in die Netze eingeschlossen, wer soll dafür aufkommen in Barmbek oder Winterhude? Warum sollen Menschen, die kein Auto fahren, als Steuerzahler dafür bezahlen? Stadtbewohnern ist es doch völlig unbenommen mit der U-Bahn oder dem Rad zu fahren. Ferner sollte die Nachhaltigkeit beim Autofahren noch mal besprochen werden, gerade im Hinblick auf China. Wie nachhaltig ist es, 300 neue Kohlekraftwerke zu bauen, aber E-Auto zu fahren – hier wünsche ich mir mehr Ehrlichkeit. Wer seinen Benziner oder Diesel sehr lange fährt und pflegt, handelt meines Erachtens nachhaltiger, als jemand der alle drei bis vier Jahre ein neues E-Auto least oder kauft. Auch im Hinblick auf den ungeklärten Umgang mit Altbatterien.

Torsten Johannsen, Hamburg

Chill-Raum-Paradies Hamburg

26. April: „Warum plötzlich mehr Strafzettel verteilt werden. Vielerorts bekommen Autofahrer beim Parken neuerdings Knöllchen. Woran das liegt“

Nachdem der Widerstand gegen sich selbst replizierende Anwohnerparkzonen wächst, weil die Ignoranz der Politiker gegenüber der Lebensrealität der Bürger nicht mehr hingenommen wird, wird der obsessive Kampf der Ideologen mit Tunnelblick gegen das Auto mit anderen Mitteln geführt. Nun werden die Parkplätze effektiv und auch noch gewinnbringend durch Ahndung von Regelverstößen stark reduziert. Das fördert auch neue Anwohnerparkzonen. Es ist wenig glaubhaft, dass plötzlich überall die sogenannten Parkraummanager selbstständig auf die Idee kommen, strenger zu ahnden. Es ist absurd, dass einerseits der Kauf von Autos staatlich gefördert und andererseits der Anspruch auf einen Parkplatz verweigert wird. Man könnte das Parken an den beschriebenen Stellen wie seit Jahrzehnten einfach erlauben. Anstatt zuerst von den Nutzern als bessere Alternative zum Auto empfundene Lösungen zu schaffen, wird versucht, die Bürger mit der Brechstange vom Auto in den ÖPNV, aufs Rad und den E-Scooter für die letzte Meile zu treiben. Letzteres könnte für ältere Menschen buchstäblich die letzte Meile sein. Die Forderung nach „gerechter Aufteilung des öffentlichen Raums“ ist, wenn es nicht die Radwege betrifft, stark zu hinterfragen. Wenn das letzte Auto durch entzogenen Parkraum und immenser Kosten zwangsabgeschafft ist, wird Hamburg ein Flanier-, Spielstraßen- und Chill-Raum-Paradies. Der Domplatz, der Gertrudenhof, der Gänsemarkt, der kalte, windige Alter Wall und vor allem der Mittelstreifen am Jungfernstieg mit schlichter Baumarktoptik werden dann sicher Blaupausen für die gelungene Gestaltung neuer Räume.

Gerd Weldert

Für’s „Zupollern“ ist Geld da...

Auch ich wurde von einem dienstbeflissenen Mitarbeiter der Polizei in Hamburg Wandsbek in der Hammer Straße, gegenüber der Bußgeldstelle Hamburg, als Parksünder identifiziert. Auch ich habe auf dem „Gehweg“, der kein Gehweg war, geparkt und wurde mit 55 Euro Bußgeld belegt, weil dort eben auch kein blaues Schild aufgestellt war, welches das Parken erlaubt hätte. Ein Verbotsschild war allerdings auch nicht aufgestellt worden. Zudem wurde das Parken dort über Jahrzehnte erlaubt, geduldet, akzeptiert. Plötzlich dann eben nicht mehr. Nach meinem Einspruch gegen das Bußgeld wurde die Summe natürlich erhöht. Ich habe mich dagegen zur Wehr gesetzt und das AG Hamburg-Wandsbek hat das Verfahren gegen mich eingestellt. Zur „Strafe“ hat dann die Behörde die zuvor über Jahre hinweg genutzte „Parkfläche“ – dort konnten bis zu sieben Pkw abgestellt werden – „zugepollert“, dafür ist immer Geld da. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Rüdiger Steffen, Hamburg-Duvenstedt

Totale Bevormundung

26. April: „Welche Marken bei Edeka jetzt fehlen. Supermarkt-Vorstandschef Markus Mosa wirft den Herstellern ,Gier‘ vor“

Das ist doch totale Bevormundung! Eine Produktzensur, obwohl doch eigentlich der Kunde König sein sollte. Edeka will doch nur seine Eigenmarken stärken. Ich glaube, ich geh lieber zu Rewe oder warum nicht gleich zu Netto?

Martin Kleinert

Wir hatten Glück

25. April: „Wenn Medikamente für das kranke Kind fehlen“

Ich hoffe, dass diese Situation in den Medien noch viel mehr Aufmerksamkeit bekommt. Ich stimme der Forderung des Autoren zu, eine zügige Lösung für das Problem zu finden. Mein Sohn hatte letzte Woche Scharlach und ich bin ebenso wie der Autor von Apotheke zu Apotheke gehetzt, immer mit dem Gedanken: Was, wenn wir kein Antibiotikum bekommen? Wir hatten nach dem vierten Versuch Glück. Aber was tut man, wenn nicht? Es wird so unglaublich viel Zeit und Geld in andere Projekte gesteckt – warum nicht in dieses Problem? Und warum kann es überhaupt so weit kommen?

Inke Kloth, Hamburg

Den Tod nicht ausblenden

22./23. April: „Rot-Grün will Tanzverbot aufweichen“

Mit großer Sorge muss man zur Kenntnis nehmen, dass Hamburger Politikerinnen und Politiker dafür plädieren, das Tanzverbot am Karfreitag, Buß- und Bettag, Volkstrauertag und Ewigkeitssonntag aufzuweichen. Das Zurückdrängen dieser christlichen Traditionen führt für Christen und Nicht-Christen in gleichem Maße dazu, dass Tod, Leid und Trauer mehr und mehr aus dem Blick geraten. Die Reflexion über das Leben, und die Empathie sollen dem Bedürfnis nach oberflächlichem Amüsement und Kommerz untergeordnet werden. Diese Entwicklung ist bedenklich. Die Regierungsfraktionen, die eine Aushöhlung der „stillen Feiertage“ befürworten, begründen dies mit der schwindenden Zahl der Kirchenmitglieder, mit der immer säkulareren, multireligiösen Gesellschaft und damit, dass das Feiern in Clubs und der Besuch von Kulturveranstaltungen die freie Religionsausübung nicht einschränkt. Dies überzeugt nicht. Wer diesen Argumenten folgt, muss konsequenterweise auch für die Abschaffung von Weihnachten, Ostern, Himmelfahrt, Pfingsten und dem Reformationstag eintreten. Die Initiative der Politik unterwirft sich dem zunehmenden Primat der umfassenden Kommerzialisierung und blendet aus, dass wir nicht nur in einer Spaß-, Freizeit- und Konsumgesellschaft leben. Es braucht äußere Anstöße, über Sterben, Elend und auch Trost nachzudenken – unabhängig vom eigenen Glauben. Die Tatsache, dass nur noch eine Minderheit der Menschen in Deutschland Mitglied einer der christlichen Kirchen ist, macht es keineswegs überflüssig, die christlichen Wurzeln unserer Gesellschaft und Kultur zu erkennen und deren Werte zu bewahren. Und abschließend noch eine Frage an die Redaktion des Abendblattes: Hätte es nicht gutem, ausgewogenem Qualitätsjournalismus entsprochen, zu dem Thema auch eine Stellungnahme der Kirche zu erbitten und auch deren Auffassung in dem Artikel wiederzugeben?

Christoph Hasche

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