Wunderbare Nebenwirkung

20. April: „Streiks treffen Flughafen Hamburg und die Bahn massiv“

Wenn der Flughafen Hamburg bestreikt wird, ist das eine Wohltat für die unter Fluglärm und Flugdreck leidenden Bürger. Gerne könnte der Streik länger dauern. Endlich einmal wieder länger als sechs Stunden schlafen zu können, endlich wieder die Fenster öffnen zu können, ohne sofortige Beschallungsorgien, endlich einmal wieder vor 24 Uhr Ruhe finden Uhr und frische Luft atmen zu können, ohne die extremen Feinstaubbelastungen etc. aus den Düsen ertragen zu müssen, das ist ein großes Geschenk und eine wunderbare Nebenwirkung der Streiks.

Uwe Kühl, Norderstedt

Die CDU ist der Urheber

19. April: „Senator kauft Behörde zurück – mit Verlust“

Es ist schon ein starkes Stück, wenn ausgerechnet die CDU den Rückkauf der „Finanzbehörde“ am Gänsemarkt als zu teuer kritisiert. War es doch der CDU-Senat, der 2006 gleich im Bündel knapp 40 wertvolle städtische Immobilien weit unter Wert und überhaupt verscherbelte. Der damalige CDU-Senator Peiner, der auch mitverantwortlich zeichnete für die Milliardenverluste der später in die Pleite gerutschte HSH-Nordbank, handelte Hamburg neben schlechten Verkaufserlösen auch noch nachteilige Mietverträge aus, da nicht eindeutig geregelt wurde, dass der private Investor und künftige Vermieter für Erhalt und Sanierung des Gebäudes zuständig sein sollte, sondern im Zweifel der Mieter. Durchaus ein zweifelhaftes Kuriosum zu Lasten des Staates und seiner Steuerzahler! Nicht zuletzt wurde durch den Paketverkauf „Hamburgischen Tafelsilbers“ die Spekulation mit innerstädtischen Immobilien weiter befeuert, was wiederum zur Explosion der Gewerbemieten und damit zur Geschäftsaufgabe vieler familiengeführter alteingesessener Läden im Zentrum führte. Und die Verkaufserlöse wurden nicht einmal in die städtische Infrastruktur investiert, denn in der Zeit der CDU-geführten Senate zwischen 2001 und 2011 wurde die Sanierung von Straße, Brücken und sonstigen öffentlichen Räumen völlig vernachlässigt und den nachfolgenden Senaten als schwere Bürde hinterlassen, wie die heutigen unzähligen Baustellen immer noch belegen.

Ulrich Reppenhagen

Mit zweierlei Maß gemessen?

19. April: „Harvestehuder empört – weil es plötzlich Knöllchen hagelt“

Genau die gleiche Situation gibt es bei uns in Eppendorf in der Heilwigstraße: Seit ca. 15 Jahren gibt es direkt vor dem Haus einen gepflasterten Bereich, der immer als Parkplatz für zwei Fahrzeuge genutzt wurde. Das war gängige Praxis und wurde jahrelang nie von der Polizei oder dem Ordnungsamt geahndet. Seit wir die Anwohnerparkzone haben, wird das Parken auf dieser Fläche nicht mehr geduldet. Bereits mehrere Anwohner bekamen ein Knöllchen über 55 Euro. Das Knöllchen wird damit begründet, dass es sich um einen Bürgersteig handele, und kein blaues Schild aufgestellt sei. Es gibt aber auf dieser Seite der Heilwigstraße in Richtung Alster nirgendwo blaue Schilder. Alle Anwohner sind darüber mehr als verärgert, zumal das Ordnungsamt eher willkürlich die Vergabe von Knöllchen handhabt. Tagsüber stehen Kleintransporter unterschiedlicher Baufirmen auf diesen Plätzen, ohne gültiges Parkticket und teilweise so, dass der Fußgänger-/Radweg zugeparkt ist. Diese Fahrzeuge haben bisher nie ein Knöllchen bekommen. Offenbar fokussiert sich das Amt auf die Pkw. Seit mehr als drei Monaten ist zudem der angebliche „Bürgersteig“ mit mehreren Säcken Bauschutt versperrt. Ein Überqueren der Straße für Fußgänger ist damit unmöglich, obwohl es ja angeblich ein „Gehweg“ ist. Jede Woche kommt ein weiterer Sack hinzu, und das Ordnungsamt unternimmt nichts. Offenbar wird hier durch das Ordnungsamt mit zweierlei Maß gemessen und willkürlich Knöllchen vergeben.

Iris Winter

Alles andere als hilfreich

Die von Ihnen beschriebene Verfolgung der Autofahrer findet seit Monaten auch in Winterhude statt. Insbesondere in den kaum befahrenen Straßen Rondeel und Bellevue parken die Anwohner seit Jahrzehnten unangefochten auch am Straßenrand (kein Halteverbot). Von einem Tag auf den anderen wurden Strafmandate verteilt, mit Punkten in Flensburg! Als ich um eine Erklärung im zuständigen Polizeikommissariat 33 am Wiesendamm bat, war die Antwort des Beamten, wenn ich das nicht wüsste, solle ich meinen Führerschein abgeben. Das war alles und alles andere als hilfreich.

Michael Heine

Kein Großkreuz verdient

18. April: „Die ,herausragenden Fähigkeiten‘ Angela Merkels. Bundespräsident Steinmeier ehrt die frühere Kanzlerin mit dem höchsten Verdienstorden Deutschlands“

Die Leistungen der Kanzlerin Merkel verdienen in der Tat alles andere als ein Großkreuz der höchsten Klasse. Unter Frau Merkel wurde die Bildungspolitik verschlafen, die Digitalisierung nicht in Angriff genommen, die Verkehrsinfrastruktur von Straßen, Brücken und Bahn sträflich vernachlässigt, die Bundeswehr kaputtgespart, der Atomausstieg kopflos beschlossen. In der Russlandpolitik habe sie sich geirrt, kann ja mal passieren, aber den ehemaligen Kanzler Gerhard Schröder wollte man wegen seiner Freundschaft zu Putin sogar aus der Partei ausschließen. Die verfehlte Flüchtlingspolitik von Frau Merkel sowie andere Probleme , die in der Ära Merkel ihren Ursprung haben, muss nun die jetzige Regierung ausbaden. Klare und überragende Verdienste habe ich in der Laudatio des Bundespräsidenten auch vermisst. Verdienste für den Höchsten Orden Deutschlands sehen anders aus. Siehe Adenauer und Kohl.

Karl Georg Imke

Wohnungen statt Hotel

15./16. April: „Ein Traumschloss für den Norden. Hamburger Stararchitekt Hadi Teherani plant spektakuläres Hotel in Holsteinischer Schweiz“

Das „Traumschloss-Projekt“ mag als kühn und spektakulär angesehen werden. Dabei beeindruckt natürlich die Investitionssumme von 180 Millionen Euro. Ich frage mich, welche Höhe die Zimmerpreise in der umgebauten LVA-Klinik haben müssen, um bei diesen Dimensionen irgendwann einmal eine Rendite erwirtschaften zu können. Unterkünfte, in denen Vermögende ihr Kapital unterbringen können, gibt es meines Erachtens im Kreis Ostholstein ausreichend – z.B. Weissenhaus, Bayside, Immenhof. Im Gegensatz zum im Bericht dargestellten Zustand der Klinikgebäude – „Einbrüche, Brände … hatten dem Ensemble stark zugesetzt“ – gibt es andere Aussagen, dass die Gebäude noch sehr gut erhalten sind für den langen Zeitraum des Leerstandes. Es gibt dort ein Trainingsfeld für die Angehörigen der Landespolizeischule, sogar einen Hausmeister soll es dort geben. Meiner Meinung nach hat sich der Star-Architekt mit den angeführten Projekten – Frankfurter Flughafen, Kölner Kranhäuser, die Tanzenden Türme in Hamburg – ausreichend Ruhm verschafft, dass es des Projektes „Lakeside Resort“ nicht mehr bedarf, abgesehen davon, dass es sich bei dem zum Kellersee hin gelegenen Grundstück um ein Naturschutzgebiet handelt, für das der Planer keine Baugenehmigung bekommen dürfte. Achtung kann sich der mit hohem Renommee und weitreichenden Erfahrungen ausgestattete Herr Teherani verschaffen, indem er den Bestand der existierenden Häuser in Wohnraum umwandelt. Zum einen ist es das, was dringend benötigt wird, zum anderen könnten so Unmengen von Ressourcen geschont werden, zum dritten ließe sich bei diesem Komplex alles an umweltschonender Energie- und sonstiger Versorgung verwirklichen, was bei derartigen Projekten möglich ist. Ich freue mich, wenn Herr Teherani seine Planungen bezüglich Hängebargshorst noch einmal grundsätzlich neu überdenkt!

Christian Grantz

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