Warum nicht eine Sanierung?

14. April: „Köhlbrandbrücke: Planung kostet 56 Millionen Euro“

Wenn die drei Bundesländer Hamburg, Niedersachsen und Bremen/Bremerhaven sich im globalen Welthandel schon nicht auf eine wirtschaftliche Arbeitsteilung im Seeverkehr einigen können, müsste es doch möglich sein, in Hamburg drei Container-Terminals zu einer Arbeitsteilung (Zuteilung der Schiffe nach Größe auf die Terminals) zu bewegen. Schiffe, die die Köhlbrandbrücke nicht mehr passieren können, werden am Burchardkai oder Eurokai-Terminal be- und entladen. Welches Schiff wohin kommt, wird genauso früh entschieden wie bisher. Es sind nur zwei Betreiber, die sich einigen müssten, bei einem ist die Stadt Mehrheitseigentümer. Eine neue Köhlbrandbrücke ist dann nicht mehr erforderlich, sicherlich aber eine umfassende Sanierung/Optimierung. Eine neue höhere Brücke würde auf beiden Seiten eine deutliche Verlängerung der Anfahrtrampen erforderlich machen. Wo sollte die Rampe in Wilhelmsburg beginnen, im Reiherstiegviertel? In Waltershof müsste die Rampe möglicherweise über die A 7 eingefädelt werden. Dann doch lieber eine teure Sanierung der Brücke und unabhängig davon die Fertigstellung der A 26 mit dem dann zur Verfügung stehenden Autobahnring um Hamburg.

Achim Kleist

Dieses Modell gibt es bereits

14. April: „Elbphilharmonie, Wasserzähler, Umzug: Bald ein Passwort für alles?“

Der Vorstoß der CDU spannt einen zu kurzen Bogen. Zum einen kann Hamburg gar nicht mehr „weltweiter Vorreiter“ bei einer einheitlichen digitalen Signatur für öffentliche Dienste werden, da ein solches System bereits längst in anderen Ländern wie zum Beispiel Dänemark mit der NemID existiert. Zum anderen erfordert eine erfolgreiche und bessere Digitalisierung der Verwaltung vor allem einen echten Kulturwandel in den Behörden, woran es aber immer noch stark hapert, wenn man nur einmal an die häufig extrem veralteten Silostrukturen denkt, bei denen kaum eine Kooperation nach außen hin wie etwa über gemeinsam genutzte Softwareplattformen stattfindet. Deshalb sollten erst einmal diese Defizite behoben werden, zumal andere Metropolen wie Kopenhagen mit ihrer professionellen Datenstrategie ebenfalls gezielt Start-ups und neue Geschäftsmodelle unterstützen, um daraus einen gesellschaftlichen Mehrwert zu kreieren, während in Hamburg hingegen ein ähnliches kooperatives Modell komplett fehlt!

Rasmus Ph. Helt, Hamburg

Alternative Quellen fehlen noch

12. April: „Atomausstieg am Sonnabend spaltet die deutsche Politik“ und „Pro und Kontra: Ist der Atomausstieg in Deutschland richtig?“

Es ist nicht zu fassen, da werden die letzten drei Akw’s abgeschaltet zu einem Zeitpunkt, wo noch nicht ausreichend sichere alternative Quellen zur Verfügung stehen, nur weil der Zeitpunkt so festgelegt wurde. Die Konsequenz daraus: Noch weiter steigende Strompreise und noch mehr CO2-Ausstoß durch Inbetriebnahme von Kohlekraftwerken. Selbst die „Fridays-for Future“-Bewegung befürwortet unter diesen Umständen eine längere Laufzeit. Ganz abgesehen davon, dass wir als Industriestandort verlässliche, bezahlbare Energie benötigen. Noch unverständlicher erscheint es mir, dass in Deutschland Technologien für Akw’s entwickelt wurden, den sog. „Kugelbett-Reaktor“, der absolut sicher ist, hier aber nicht weiter entwickelt worden ist, dafür aber in China und einen „Dual-Fluid-Reaktor“, der sogar existierenden Atommüll verbrennen kann. Damit könnte auch das Endlagerproblem gelöst werden. Auch diese Technologie fand hier zu wenig Zuspruch, so dass das Unternehmen mit seinen Physikern nach Vancouver/Kanada ging, wo es auch bei den Behörden die entsprechende Unterstützung fand.

Ilonka Ressler

Hinters Licht geführt

Die Bevölkerung wird in dieser Frage hinters Licht geführt. Erst wurde seinerzeit unter Merkel die Laufzeit der Meiler verlängert mit dem Hinweis, „sind noch total sicher“. Was die Taschen der Betreiber ordentlich füllte, die Anschaffungskosten haben sich durch die Strompreise längst amortisiert. Der Strompreis hätte demnach verringert werden müssen. Dann kam Fukushima und unsere Kanzlerin, eine promovierte Physikerin, hat wohl noch mal in ihrem Physikbuch nachgelesen und festgestellt, Atomkraftwerke könnten durchaus beschädigt werden. Deutschland ist ja bekannt für das häufige Vorkommen von Tsunamis. Es wurde sofort beschlossen die Meiler zu schließen, mit dem Hinweis, Ersatz durch alternative Quellen zu schaffen. Es fehlt bis heute an einem schlüssigen Plan.

Herbert Drapatz

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