Kein Wasser für Löschschaum

11. April: „Großalarm – Rauchwolke verdunkelt die City“

Hier sieht man, wie eine unzureichende Infrastruktur große Schäden verursacht, Löschmaßnahmen erschwert und Einwohner gefährdet. Dass ein Industriegebiet dieser Größe nur über eine Löschwasserversorgung mit 80 mm dicken Wasserleitungen verfügt, ist sehr bedenklich. In Industriegebieten in Deutschland sind eigentlich Wasserversorgungen mit 250 mm dicken Leitungen vorhanden. Dies hätte in Gefahrenabwehrplänen und Feuerwehrplänen auffallen müssen, diese sind zwingend gefordert. An einer solchen Einsatzstelle muss umgehend ein massiver Löschschaumeinsatz eingeleitet werden. Wie man auf den Videos der öffentlichen Medien sehen kann, ist aber nicht ausreichend Wasser vorhanden, um Löschschaum herzustellen. Es dauert viel zu lange, bis die Feuerlöschboote mit ihren großen Pumpen an der Einsatzstelle positioniert werden. Außerdem muss eine Vielzahl an Schläuchen verlegt werden, bis das Wasser an der Einsatzstelle ankommt. In dieser Zeit hat das Feuer ausreichend Zeit, sich auf andere Bauteile (trotz vorbeugendem baulichen Brandschutz) auszubreiten und ist dann nicht mehr einfach zu beherrschen bzw. zu kontrollieren. Beim Großbrand entstehen sehr giftige Stoffe, die auch von der Einsatzstelle weit entfernt Menschenleben gefährden können. Auch wenn Hamburg eine reiche Stadt ist, ist die Infrastruktur sehr schlecht.

Ralf Waldmann, Oberbrandmeister

Wir zündeln zu viel!

11. April: Leitartikel: „Europa muss sich wappnen. In dem Konflikt um Taiwan sollte die EU ihre Interessen definieren“

Als eine der ältesten Hochkulturen der Welt und ein Land, in dem die Regierung nicht alle vier Jahre neu gewählt wird, hat China Zeit und muss und will das Taiwan-Dilemma nicht heute lösen. China reagiert nur, wenn durch die westliche „Politik“ der tausend Nadelstiche (Besuche in Taiwan von Spitzenpolitikern) und trotz der völkerrechtlichen Tatsachen (Anerkennung des Alleinvertretungsanspruches der VR-China durch die UN) am momentan vagen Status gerüttelt wird. Dann geht es darum, das „Gleichgewicht“ der international ungeklärten Situation wieder herzustellen und den Alleinvertretungsanspruch in Erinnerung zu rufen. Und natürlich geht es dabei auf beiden Seiten um strategische und wirtschaftliche Interessen. Das Maß der Kriegsgefahr im weit entfernten südchinesischen Meer bestimmen die USA und damit ein wenig auch Deutschland. Wir zündeln zu viel!

Uwe-Carsten Edeler

Waffenstillstand sofort

8./9./10. April: Hamburger KRITIken: „Keiner redet mehr vom Frieden. Die Reaktionen auf den Friedensappell ehemaliger Politiker muss verstören“

Endlich sagt es einer laut und deutlich: Wer sich in Deutschland für alsbaldige Friedensverhandlungen zum Krieg in der Ukraine – nicht deren Kapitulation – ausspricht, wird in der breiten Medienöffentlichkeit mit Hass und Häme überzogen und als Putin-Versteher diffamiert. Das ist ein Skandal! Laut ARD-Deutschlandtrend wollen 53 Prozent der in Deutschland lebenden Bevölkerung sofortige Friedensverhandlungen. Sind das alles Verrückte, deren Stimme und Argumente keine Beachtung finden dürfen? Sind 300.000 Tote nicht mehr als genug? Und wer garantiert, dass die in der Medienöffentlichkeit vielzitierte und offenbar herbeigesehnte Frühjahrsoffensive der Ukraine tatsächlich eine bessere Verhandlungsposition verschafft? Was, wenn außer weiteren zigtausend Toten die Ukraine weitere Geländeverluste erleidet? Oder Russland doch taktische Atomwaffen einsetzt? Der Papst und die Länder, die die Mehrheit der Weltbevölkerung repräsentieren, haben recht: Es muss um Frieden verhandelt und ein Waffenstillstand vereinbart werden und zwar sofort! Und natürlich muss die Sicherheit der Ukraine dafür von der wesentlichen Welt und der UNO garantiert werden. Putin stünde tatsächlich isoliert da, wenn er sich gemeinsamen, nachdrücklichen Initiativen der BRICS-Staaten, Deutschlands, Frankreichs sowie der gesamten westlichen Welt zu einem gerechten Frieden verweigern würde. Das könnte er sich nicht leisten. Man kann nur hoffen, dass die Regierungen der westlichen Welt wirklich ein Ende des Blutvergießens wollen!

Matthias Hagedorn

Soll Putin belohnt werden?

Wie soll das denn gehen mit den Friedensgesprächen? Mit einem brutalen Aggressor, der sich Gespräche nur vorstellen kann unter Bedingungen, die völlig unannehmbar sind? Mit einem Aggressor, der hundert-, wenn nicht tausendfach, Kriegsverbrechen begangen hat? Mit einem Aggressor, der ein Nachbarland überfallen hat? Soll das belohnt werden? Soll Russland mit Teilen des Ukrainischen Staatsgebietes belohnt werden? Und wo hört das auf? Mit einem Kriegsverbrecher kann man nicht verhandeln, er gehört vor Gericht. Und wenn man doch verhandeln will, dann nur von einer Position der Stärke aus. Hat man nichts aus den Zeiten vor dem Zweiten Weltkrieg gelernt? Erst Österreich, dann die damalige Tschechische Republik? Was haben die Appeasement-Politik und das Münchner Abkommen denn gebracht? Hitler hat trotzdem Polen überfallen. Wehret den Anfängen! Ein Frieden ist leider nicht in Sicht und muss erst erkämpft werden. Jetzt „bedingungslose Friedensgespräche“ zu verlangen, ist einfach nur naiv.

Gerhard Maack

Es hängt alles an Putin

Ich kann Herrn Iken nur zustimmen: Es redet niemand mehr vom Frieden, und die Menschen, die sich für ein Schweigen der Waffen und Verhandlungen einsetzen, werden niedergemacht. So schlimm das auch ist, es ist leider aber die schreckliche Realität: Es hängt alles an der Person Putin, der menschenverachtend agiert und zu Verhandlungen nicht bereit ist. Eine Beendigung der Kämpfe würde von ihm als Schwäche ausgelegt und ihn ermutigen, seinen Eroberungsfeldzug weiter auszudehnen. Erst wenn Putin nicht mehr da ist – wie auch immer das geschehen kann – gibt es Hoffnung auf Verhandlungen und Frieden. Auf jeden Fall muss Putin für seine Verbrechen zur Verantwortung gezogen und bestraft werden. Russland muss dann natürlich auch den sehr teuren Wiederaufbau der Ukraine bezahlen.

Helmut Jung

Wann gibt es ein Gegenmittel?

8./9./10. April: „Harsche Kritik an ,Klima-Chaoten‘“

Es ist unverantwortlich, was sich die Kleber der „Letzten Generation“ herausnehmen. Die Störungen vom Gründonnerstag haben einen erheblichen CO2-Ausstoß mit sich gebracht. Vom Rest ganz zu schweigen. Nicht zu verstehen ist, dass es immer noch kein Gegenmittel gibt, den Klebstoff innerhalb kürzester Zeit mit einem Gegenmittel zu lösen. Hier sollten vor allem die Hersteller der Klebstoffe von der Politik gefordert sein. Bei der Corona-Pandemie hatte man innerhalb von wenigen Wochen/Monaten ein Gegenmittel. Und bei den Klebstoffen ist kein Gegenmittel in Sicht!

Ute und Gerhard Asmussen

Es sind ja „nur“ Rentner

8./9./10. April: „49-Euro-Ticket – für viele wird es jetzt teurer“

Nicht alle Senioren haben durch das neue Ticket Vorteile. Bisher reichten mir drei Zonen für 38,90 Euro. Nun muss ich also 10,10 Euro mehr zahlen, um meine bisherigen Ziele zu erreichen. Sicher kann man nun mit den Regionalzügen in ganz Deutschland reisen, aber das ist vielleicht ja nicht nur für mich überdimensioniert, sondern auch für Bürger in anderen Städten. Es ist also nicht alles Gold, was glänzt. Daran haben die Verantwortlichen wohl nicht gedacht oder: Schwund gibt es überall – es sind ja „nur“ Rentner!

Horst Pietzsch

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