Bitte nachdenken, Frau Faeser

6. April: „Messerverbote in Bus und Bahn. Mehr Polizei, mehr Kontrollen: Innenministerin Nancy Faeser (SPD) reagiert auf die wachsende Kriminalität“

Ein Verbot ist nur so gut wie seine Kontrolle. Seit es gründliche Sicherheitskontrollen auf allen Flughäfen gibt, hat die Zahl der Flugzeugentführungen abgenommen. Trotzdem konnte das Unglück von 9/11 geschehen. Fordert Frau Faeser Sicherheitskontrollen an den Zugangspunkten zu allen Bahnhöfen? Oder gar bundesweit an allen Bushaltestellen? Da müsste zusätzlich zum Fahrer eine zweite Person mitfahren, die die einsteigenden Fahrgäste genauestens kontrolliert. Vielleicht mit mobilem Röntgengerät für das Gepäck? Oder eine weitere Person, um Frauen durch Frauen abtasten zu können? Die innerstädtischen Fahrzeiten von Bussen dürften sich in der Rushhour verdoppeln oder verzehnfachen! Auch das allmorgendliche Szenario an U-Bahnhöfen mit Wartezeiten von 15, 30 oder 60 Minuten an den Sicherheitskontrollen hat Frau Faeser nicht mitbedacht. Wer möchte da noch den ÖPNV nutzen? Mal ganz abgesehen davon, dass uns die eingesetzte Manpower an anderer Stelle, z.B. im Handwerk oder der Gastronomie fehlen würde. Frau Faeser, bitte denken Sie nach, bevor Sie populistische Äußerungen machen!

Kirsten Jancke, Ahrensburg

Das ist nur Billig-Populismus

Veralbern kann ich mich alleine! Wie soll das denn durchgesetzt werden, oft werden nicht einmal die Fahrkarten kontrolliert, da wird dann wohl kaum jemand sein Messer beim Fahrer abgeben. Das Ganze ist doch nur Billig-Populismus, kein Aufwand und keine Verbesserung, produziert aber Schlagzeilen und erweckt den Anschein des Herangehens an die Probleme, ohne sich um Kleinigkeiten wie Lösungen kümmern zu müssen. Eine zügige Abschiebung krimineller Ausländer wäre sicherlich hilfreicher, bei Straftaten gegen Leben, Gesundheit und sexuelle Selbstbestimmung dürfen dann die Zustände im Heimatland auch keine Rolle spielen! Rücknahmeunwilligen Staaten kann man die Entwicklungshilfe kürzen oder streichen. Allerdings nützt mehr Polizei auch nichts, wenn diese dann als „rassistisch“ bezeichnet wird, wenn sie einen Südländer kontrolliert, die 90-jährige Rollatorfahrerin aber nicht. Die täterorientierte Justiz trägt dann auch noch ihren Teil bei, ist doch jede kleine faule Ausrede (Drogenkonsum, schwere Kindheit, Sorgen, Stress, etc.) Grund genug für milde, wenn überhaupt, Strafen.

Peter Drygalla

Bisher alles richtig gemacht...

5. April: „Heizungstausch: Was Profis wie Schornsteinfeger jetzt raten. Die Branche erlebt eine Flut von Anfragen von verunsicherten Haus- und Wohnungsbesitzern“

Wer einen Wartungsvertrag für eine Heizung abgeschlossen hat und dies jährlich zusammen mit dem Schornsteinfeger überprüfen lässt, der hat eigentlich bisher alles richtig gemacht. Warum soll man auf Gas verzichten, wenn Kanada mit Großanzeigen in Deutschland für Gas- und Ölimporte zusätzlich wirbt? Warum neuwertige Heizungsanlagen austauschen? Und wer sind künftig die Großabnehmer für diese Öl- und Gaslieferungen? In ländlichen Räumen gibt es nicht nur Gas- und Ölheizungen, sondern auch Gasherde und Gasthermen im Sanitärbereich. Wer übernimmt dafür die zusätzlichen Mehrkosten beim Austausch? Ob eine Hybridlösung aus einer Wärmepumpe und Gastherme die Anforderungen erfüllen, ist vage und noch gar nicht richtig ausgereift. Wärmepumpen made in China oder made in Germany, wer kann sich was leisten? Hochwertige chinesische Produkte sind auf der Welt ausreichend vorhanden, auch Japan ist ein sehr gefragter Wirtschaftspartner in Europa. Die Bürgerinnen und Bürger sollen überall Einsparungen vornehmen. Schon heute müssen viele Haushalte den Euro zweimal umdrehen, bevor er ausgegeben werden kann. Es kommt noch schlimmer, den Eigentümern werden bereits heute hohe Bußgelderzahlungen angedroht, wenn sie die Umsetzungen für neue Heizungen nicht erfüllen. Die Umfragewerte für die Grünen werden weiter kräftig zurückgehen. Wer woanders mit Steuergeldern so vollmundig und verschwenderisch umgeht, der hat als Grüne Partei das Nachsehen. Auf der einen Seite wird das Geld unsinnig verheizt und auf der anderen Seite fehlt es im Bundesetat an allen Ecken und Kanten. Der Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) sollte die Staatssäckel gut behüten und ordentlich festzurren.

Rita Humpke

Einen Bären aufgebunden

5. April: Kommentar: „Klimaschutz mit Augenmaß. Bei der Sanierung ist kluge Förderung gefragt“

Auch Ihr moderater Artikel kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass Sie uns einen Bären aufbinden wollen: Klimaschutz ist global. Deutschland soll seinen Reichtum vernichten indem wir klimatechnisch mit ein bis zwei Prozent am Weltklima beteiligt sind. Alles ein Schmarrn!

Angela Zander-Reinert

Gute Nachrichten sind wichtig

31. März: „,Unser Zeitgeist ist panisch‘. ,Tagesschau‘-Sprecher Constantin Schreiber hat genug von Weltuntergangsszenarien“

Ja, es ist schwer für Medien, gute Nachrichten zu finden und darüber zu berichten. Warum? Lesen Sie die Überschrift. Ich nehme an, dass sich schlechte Nachrichten für viele Bürgerinnen und Bürger lesen besser lesen. Welche gute Nachricht war in der Freitagausgabe des Abendblatts zu lesen? Genau! Ihr Beitrag über Herrn Constantin Schreiber. Er hat mich beschwingt und Sie mit mir in Kontakt gebracht. Mehr geht doch nicht und ist ein lohnenswerter Anfang. Als Ihr Abonnement freue ich mich auf gute Nachrichten in Ihrer Zeitung. Ein großartiges Beispiel für eine negative Diskussion ist das 49-Euro-Ticket. Warum denn überhaupt? Ich glaube, es ist anscheinend einfacher zu klagen als zu loben. Ich hatte früher eine (günstige) Profi-Card und spare jetzt die Hälfte. Außerdem spare ich im ÖPNV an den Wohnorten unserer Kinder je Wochenendbesuch bis zu 30 Euro. Klar, ich weiß auch, dass es keine Geschenke gibt; eine Steuererhöhung ist zu erwarten – unser Preis für eine lebenswerte Umwelt. Lasst uns positiv denken, lasst uns agieren. Warum muss uns immer Norwegen alles vormachen und vorleben?

Jens Wende

Ein Schlag in die Magengrube

3. April: „Im Sturm erobert“: Neue Wirtin im Café Reepschlägerhaus. Noch wird renoviert: Ende April bietet dann Arta Shabanaj Frühstück, Kaffee und Kuchen an. Abends gibt es Snacks und Wein“

Anhand der Aussage des Bürgermeisters kann man sehen wie schwierig die Verhandlungen wohl waren. Zu behaupten, der Einsatz einer Tasse Kaffee würde bei acht Cent pro Tasse liegen, ist ein Schlag in die Magengrube eines jeden Gastronomiebetreibers. Ich betreue die Gastronomie seit 20 Jahren zum Thema Kaffee und habe deutlich andere Werte. Aus einem Kilo Kaffee erhält man ungefähr 110 bis 125 Getränke, da die Einwaage häufig bei acht bis zehn Gramm liegt, in dem Fall bei Cappuccino und Co. Wenn man dann noch einen vernünftigen Kaffee nimmt, der für Gastronomiemaschinen geeignet ist, liegt man schon mal bei 13 bis 15 Euro pro Kilo oder auch deutlich höher. Eine Kaffeemaschine für diesen Einsatz kostet ab 5000 Euro aufwärts. Dann gibt es auch noch viele andere zusätzliche Kosten, die schnell dazu führen können, dass eine Tasse Kaffee deutlich mehr als acht Cent kostet. Die Zeit, in der alle nur Filterkaffee wollten, ist schon lange vorbei. Das ganze mit Kaffee, Kuchen, Snacks oder einem Gläschen Wein zu erwirtschaften, ist ein hartes Stück Arbeit. Wenn dann noch mangelnde Resonanz dazu kommt, kann es halt schon schwierig werden. Ich wünsche den neuen Betreibern auf jeden Fall alles Gute.

Thomas Grabe

Schreiben Sie uns gerne an oder per Post an das Hamburger Abendblatt, 20445 Hamburg
Von den vielen Leserbriefen, die uns erreichen, können wir nur einen kleinen Teil veröffentlichen. Teilweise müssen wir kürzen, um möglichst viele Meinungen zu veröffentlichen. Mit Ihrer Einsendung erlauben Sie uns, alle Inhalte und Ihre Kontaktdaten an die zuständigen Redakteurinnen/Redakteure und/oder an externe Autorinnen/Autoren weiterzuleiten. Sollte eine Weiterleitung Ihrer Kontaktdaten und ein Dialog mit uns nicht gewünscht sein, bitten wir um Mitteilung. Einsendungen werden sowohl in der gedruckten Ausgabe sowie den digitalen Medien vom Abendblatt veröffentlicht und geben ausschließlich die Meinung der Einsender wieder. Veröffentlichte Leserbriefe finden Sie auch auf abendblatt.de/leserbriefe.