Es fehlt eine ermäßigte Karte

29. März: „49-Euro-Tarif startet – das sind die Details“

Das Ticket für ganz Deutschland mag ja sehr gut sein, wie viele Autofahrer zusätzlich von der Straße geholt werden, wird sich zeigen. Was mir bei der ganzen Berichterstattung fehlt, sind Hinweise zur Seniorenkarte. Zurzeit gibt es eine Karte für 53 Euro im HVV, ab 65 Jahren. Diese hat eine Gültigkeit im gesamten HVV-Netz und ist für viele Rentner ausreichend, um zum Arzt bzw. Einkaufen zu gelangen, weitere Reisen schaffen viele auch nicht. Daher fehlt hier eine ermäßigte Karte für diese Menschen. Kein Sozialrabatt, denn den bekommen nicht alle Rentner. Die arbeitende Bevölkerung bekommt, größtenteils zusätzlich vom Arbeitgeber Zuschüsse und spart daher immens, sei es Allen gegönnt. Für den HVV soll man sich, laut Ihrem Bericht, eine Monatskarte für 69 Euro oder eine Wochenkarte für 29 Euro kaufen können, wo ist da der Sinn bzw. die Ersparnis? Dann kann ich gleich das 49-Euro-Ticket kaufen und wieder kündigen. Es würde mich sehr freuen, wenn auch Rentner im HVV vergünstigt fahren können. Wenn man zu zweit im HVV fahren möchte, bleibt, für uns, bei den jetzigen Preisen, das Auto sonst erste Wahl. Eine Seniorenkarte für ca. 30 Euro, Gültigkeit im HVV, wäre eine gute Ergänzung. Dann wäre ich dabei und lasse das Auto vermehrt stehen.

Renate Wolff, Neugraben

Tarifsystem ist unübersichtlich

Bei allem verständlichen Jubel vermisse ich auch jetzt wieder einen Gedanken: Anreize zu schaffen, damit der öffentliche Nahverkehr auch für gelegentliche Fahrten häufiger anstelle des Autos genutzt wird. Heute kostet eine Tageskarte 8,40 Euro bzw. 7,10 Euro (ab 9 Uhr). Das bedeutet, dass sich erst bei mindestens sechs bzw. sieben Fahrten im Monat das Deutschland-Ticket rechnet. Hinzu kommt, dass das Tarifsystem für Einzel- oder Tageskarten gerade für gelegentliche Nutzer extrem unübersichtlich ist. Ich frage mich also, woher die prognostizierten vielen neuen Abo-Kunden kommen sollen. Es wäre also an der Zeit, zusätzlich auch das System der Einzel- und Tageskarten radikal zu vereinfachen. Anderenfalls bleibt das Deutschland-Ticket in erster Linie eine mehr oder minder deutliche Verbesserung für Bestandskunden, wobei die Vergünstigung für Senioren noch am geringsten ausfällt.

Eckart Westphalen, Hamburg

Ein Meilenstein wird errichtet

Mit dem 49-Euro-Ticket und den zusätzlichen Vergünstigungen im HVV wird ein Meilenstein errichtet, der sehr wahrscheinlich viele Menschen überlegen lässt, das Auto stehen zu lassen – ein wichtiger Baustein für die Klimaziele, zu denen die Regierung verpflichtet wurde. An einigen Stellen dürften dabei aber bestehende Engpässe zu gravierenden Problemen führen. Deshalb ist es nun an der Zeit, auch die „Kleinstaaterei“ auf der Schiene anzugehen. Durchgehende Regionalzüge zwischen Niedersachsen und Schleswig-Holstein schaffen bessere Verbindungen und entlasten den Hauptbahnhof erheblich; entsprechende Gutachten liegen seit längerem vor und könnten – politischer Wille vorausgesetzt – zum nächsten Fahrplanwechsel etabliert werden.

Dr. Martin Schwager

Mir fehlt der Anreiz

Als überzeugte Autofahrerin lese ich mit großem Interesse alle Artikel zu diesem Thema. Was ich bei den vielen Angeboten jedoch vermisse, ist ein Anreiz für mich auf die öffentlichen Verkehrsmittel umzusteigen. Ich bin kein Abo-Kunde, Student, Schüler oder ohne Einkommen. Ich muss aus einigen Gründen immer wieder im täglichen Bedarf das Auto nutzen, sei es um direkt vom Büro zum Sport zu kommen, also mit Laptop, Handtasche, Sporttasche, um von A nach B zu kommen oder den pflegebedürftigen Angehörigen auf dem Rückweg zu versorgen. Wo ist der Anreiz für mich, an einzelnen Tagen die öffentlichen Verkehrsmittel zu benutzen? Das würde ich gerne tun, aber für eine einzelne Fahrt mit dem Bus (ca. vier Kilometer) 3,60 Euro zu zahlen ist nicht attraktiv und verleitet nicht zum Umstieg. Oder habe ich da etwas übersehen?

Karin Gruber

Bedingungen sind eine Farce

29. März: „IOC öffnet für russische Sportler Tür zur Rückkehr. “

Diese Entscheidung ist doch sehr fragwürdig und ist nicht nur ein Schlag ins Gesicht der Ukrainer. Sicher ist es für die Sportler nicht schön, wenn sie von internationalen Wettkämpfen ausgeschlossen werden, ist aber aus meiner Sicht in diesem Fall völlig richtig. Die Bedingungen, unter denen sie jetzt teilnehmen dürfen, sind doch eine Farce. Allein der Passus, sie dürfen den Krieg nicht aktiv unterstützen, ist wohl lachhaft, ganz zu schweigen von der Einhaltung des Anti-Doping Codes. Wie soll denn das unter diesen Umständen kontrolliert werden? Diese Entscheidung zeigt aber, dass Herr Bach dem russischen Präsidenten sehr gewogen zu sein scheint, oder geht es hier vielleicht um Geld? Es wird nicht klappen, aber was wäre, wenn die anderen Weltverbände sich jetzt zusammenschließen würden, nach dem Motto: Stell Dir vor, es sind internationale Wettkämpfe und keiner geht hin?

Derk Langkamp

Wie hoch ist Aufklärungsrate?

28. März: „Hier stehen Fahrräder (nicht) sicher“

In diesem Artikel wird eine Vielzahl von Zahlen angeboten, die darüber informieren sollen, wie es um das Diebstahlsgeschehen bei Fahrrädern in Hamburg bestellt ist. So interessant die Zahlen zu den regionalen Unterschieden auch sein mögen, mindestens genauso informativ wäre es gewesen zu erfahren, wie hoch die Aufklärungsrate bei den angezeigten Diebstählen ist. Vermutlich ist darauf verzichtet worden, weil es diesbezüglich wenig Erbauliches zu berichten gibt. Ich selbst bin Opfer eines Diebstahls geworden und habe dies auch zur Anzeige gebracht, weil das Voraussetzung ist, um von der Versicherung entschädigt zu werden. Mehr als die Information der Polizei nach Wochen, dass das Verfahren eingestellt worden ist, habe ich aber nicht bekommen. In Anbetracht dessen, dass Fahrräder einen immer höheren Stellenwert im Rahmen der Mobilität haben, wäre es sicherlich nicht abwegig, wenn bei der Polizei eine Einsatztruppe zu Aufklärung von Fahrraddiebstählen eingerichtet würde.

Günter Dorigoni, Hamburg

Spricht mir aus dem Herzen

27. März: „Es kann nicht darum gehen, Russland zu besiegen. Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche, Annette Kurschus, über Waffenlieferungen an die Ukraine und Kirchenasyl für russische Kriegsverweigerer“

Dass mir die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche, Frau Kurschus, einmal aus dem Herzen spricht, hätte ich nicht gedacht. Bisher waren mir die weltlichen Werte, wie Eigentum, Versorgung der Familie, soziale Sicherheit usw. wichtiger, egoistisch vielleicht. Seit der Ukrainekrise hat sich gesellschaftlich nun einiges verändert. Und plötzlich sind wir gezwungen, den gesunden Menschenverstand einzuschalten. Dass das mit regierungspolitischen Zielen kollidieren kann, ist sehr wahrscheinlich.

Udo Freiberg, Buchholz in der Nordheide

Keine Diskussionen

24. März: „Frühlingsdom gestartet: Es geht wieder rund“

Ich freue mich sehr, dass wieder Dom ist und Freitag Abend das traditionelle Feuerwerk stattfindet. Besonders froh bin ich, dass es wegen dieses Feuerwerks keine Diskussionen und Überlegungen in Regierung, Parteien und Gesellschaft gibt, das Feuerwerk einzuschränken oder gar zu verbieten, wie es bei den Silvesterfeuerwerken der Fall ist.

A. Degner-Krogh

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