Die Rentner wurden vergessen

29. März: „49-Euro-Tarif startet – das sind die Details“

Ich habe jetzt schon viel über das neue Ticket und die neuen Preise beim HVV gelesen. Aber eins ist mir bei all den Preisen und Angeboten aufgefallen – was sollen denn die Rentner und Rentnerinnen bezahlen, wenn sie mal mit dem HVV fahren möchten? Ich glaube nicht, dass sich alle das 49-Euro-Ticket leisten können. Ich mag vielleicht falsch liegen, aber unser Senator für Verkehr hat natürlich, wie es seine Art ist, die älteren Menschen in unserer Stadt vergessen. Warum lässt man die älteren Menschen ab 65 nicht für 25 Euro pro Monat im HVV-Gesamtbereich fahren? Das wäre doch noch eine Überlegung wert, und die älteren Bewohner dieser Stadt würden sich sicherlich freuen.

Klaus Lammertz

Es gibt Verbesserungsbedarf

Ihre Berichterstattung über das Deutschland-Ticket ist nicht ganz präzise. 1. Sie schreiben, dass die HVV-Card uneingeschränkt weiter gilt. Dies ist aber nur eingeschränkt der Fall: Die bisherige Möglichkeit, am Wochenende und an Feiertagen eine erwachsene Person und weitere drei ältere Kinder (6-14 Jahre) im HVV-Gesamtbereich kostenlos mitzunehmen, wird ab 1. Mai entfallen. Ich müsste dann 15 Euro pro Monat mehr bezahlen, wenn ich diese Mitnahmemöglichkeiten behalten möchte. Ich zahle derzeit 60,40 Euro, das wäre faktisch eine Verteuerung. 2. Studenten und Studentinnen bekommen das Deutschlandticket nicht vergünstigt. Das Semesterticket kostet 180 Euro im Semester, das sind 30 Euro im Monat. Wer auf das Deutschlandticket aufstocken will, muss über 18 Euro dazu zahlen, da liegt die Vergünstigung unter einem Euro im Monat. Gerade diese Personen mit geringem Einkommen, die unter der Inflation besonders leiden, hier zu vergessen, kann ich absolut nicht nachvollziehen, insbesondere bei einer Partei, die „sozial“ im Namen führt. Ich begrüße die Einführung des Deutschlandtickets sehr, kann aber nicht verstehen, dass bei 49 Euro Leistungen gestrichen werden, die beim 9-Euro-Ticket möglich gewesen sind. Falls sich das nicht ändert, überlege ich, das Deutschlandticket einer anderen Großstadt zu erwerben, das vielleicht dort mehr Vorteile hat (z.B. Berlin-Ticket, das direkt in der BVG-App gespeichert werden kann). Fazit: Es gibt Verbesserungsbedarf.

Bernd Wittmann, Hamburg-Bahrenfeld

Ab wann ist man ein Senior?

29. März: „Senioren-Smartphones: Von wegen altes Eisen“

Vielen Dank für Ihren Artikel. Ich habe ihn heute wie immer auf meinem iPad gelesen. Ich mache das in meiner Mittagspause, da ich ja mit 65 Jahren immerhin noch zwei Jahre bis zu meiner regulären Rente habe und in einem Hamburger Unternehmen seit 31 Jahren arbeite. Ich habe das Gefühl, dass Sie Ihr Verständnis von „Senioren“ altersmäßig deutlich nach oben korrigieren müssen. Natürlich arbeiten wir hier mit Microsoft 365 und SAP. Privat nutzte ich ein Phone, ein iPad, sowie ein Notebook und einen Desktoprechner. Ich bin Jahrgang 1958, und ich und viele meiner „Alterskollegen“ waren dabei, wie das Internet, so wie wir es heute nutzen, „entstanden“ ist. Wir kennen auch noch Windows 3.1 und IBM OS/2. Das Nutzten digitaler Medien ist für uns Alltag und eine Selbstverständlichkeit. Wir können auch noch unser WLAN zu Hause selbst aufbauen und einrichten. Bei meinem Neffen (24 Jahre) sehe ich da deutliche Defizite. Sie sind leider nicht das einzige Medium, bei dem die „Senioren“ schon bei 60 Jahren beginnen. Nichts für ungut und Gruß.

Edgar Meyer-Schönfelder, Hamburg

Ich habe da mal eine Idee...

29. März: „,Klima-Kleber‘ protestieren wieder im Hafen“

Ich habe da mal eine Idee: Anstatt mit ihren Straßenblockaden und durch die verursachten Staus, die Luft noch mehr zu verpesten, können sie sich ja vor der FDP-Parteizentrale setzen. So kommt ihr Unmut über die zu langsame Klimarettung doch an eine richtige Adresse. Alles was schnell realisierbar wäre, wird doch von der FDP blockiert.

Karen Weidmann-Henkel

Alternative: Süderelbequerung

28. März: „Köhlbrandtunnel wird noch später fertig. Bauzeit verlängert sich auf neun Jahre. Scharfe Kritik von der Opposition. Wirtschaft zeigt sich besorgt “

Schon beim Bau der Köhlbrandbrücke (1974 ) war deren begrenzte Lebensdauer allen Verantwortlichen bekannt. Deshalb bekam das Planungsunternehmen IMS, dessen GF ich war, schon 1991 von Strom- und Hafenbau den Auftrag zur Machbarkeit für einen Köhlbrandtunnel. Schon damals war klar, dass der Bau eines Tunnels als Ersatzbauwerk für die Brücke, wegen der Nachbarschaft der Brücke, der komplizierten Anbindungen, der erforderlichen Tiefenlage und schwieriger Bodenverhältnisse technisch sehr aufwendig und teuer, sowie planerisch kompliziert werden würde. Heute (mehr als 30 Jahre später) ist offensichtlich noch immer nicht klar, ob, wann und zu welchen Kosten der Tunnel gebaut werden kann. Die mehrfach verlängerte Angabe zur Lebensdauer der Brücke (2026 bis 2036 heute) erscheint nicht technisch basiert; vielmehr drängt sich der Eindruck auf, dass hierdurch eine rechtzeitige Tunnelrealisierung glaubhaft gemacht werden soll. Den Anforderungen des Hafens wird diese Gesamtlage nicht gerecht! Es sollte deshalb über schneller umsetzbare, technisch weniger komplizierte und auch kostengünstigere Alternativen nachgedacht werden. Es wäre daher sinnvoll, eine Süderelbequerung südlich des CT Altenwerder als niedrigere Brücke, zu überlegen. Mit den Erfahrungen aus anderen Großprojekten erscheint eine Fortsetzung des Köhlbrandtunnelprojektes allein schon von der Zeitachse für den Hamburger Hafen höchst riskant. Eine Tunnelverliebheit darf dabei keine Rolle spielen. Eine politische Kurskorrektur erscheint dringend geboten, um nicht in einem Desaster zu enden.

Dr. Helmut Salzmann, Hamburg

Missmanagement bei Karstadt

28. März: „Gläubiger verzichten auf 1,4 Milliarden Euro. Versammlung in Essen stimmt dem Insolvenzplan des maroden Warenhauskonzerns Galeria Karstadt Kaufhof zu“

Wir werden Zeuge eines Lehrstückes des Kapitalismus. Die Voreigentümer haben seinerzeit Karstadt schon runter gewirtschaftet. Dann hat ein Immobilienspekulant, Benko, den Rest übernommen, weil er die Grundstücke interessant fand. Die Mitarbeiter haben durch Verzicht versucht, Galeria am Leben zu halten. Auch der Steuerzahler hat einen großen Betrag zur Stützung geleistet. Das alte Motto: Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren. Wir werden in den nächsten Jahren weitere Einschnitte und Schließungen erleben. Durch Einsparungen und Missmanagement sind die Kaufhäuser unattraktiv geworden. Der Kunde findet kaum noch Personal, pro Etage oft nur eine Kasse. Im Gegensatz dazu gehört das Sortiment, mit Ausnahmen der Sonderangebote, zu den hochpreisigen.

Harald Danck

Erfrischende Darstellung

27. März: „Nicht immer nur Donald Trump – wer folgt auf Frau Roggensack?

Ich liebe Artikel von Dirk Hautkapp! Er pflegt eine klare Sprache, nimmt mit seiner pointierten Schreibweise auch kein Blatt vor den Mund („ranziges Abtreibungsrecht“) und erläutert verständlich komplexe Zusammenhänge. Ich würde selbst dann Artikel von ihm lesen, wenn er sich mit Schnittmustern von Tischdecken befassen würde. Die erfrischende Darstellung politischer Themen erinnert mich stark an meinen Lieblingsreporter (leider) vergangener Tage, NDR-Englandkorrespondent Karl-Heinz Wocker. Möge Dirk Hautkapp dem Abendblatt, und damit seiner Leserschaft, lange erhalten bleiben!

Andreas Uber

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