FDP: Ein strategischer Fehler

24. März: „Gericht stoppt Windpläne – wie es weitergeht“

Die Aussagen von Herrn Habeck in den Tagesthemen sind für mich absolut nachvollziehbar. Wenn Informationen über ein Gesetzesvorhaben, welches noch in Vorbereitung ist, bewusst an die Presse weitergeleitet werden, um offenbar den Minister und seine Arbeit in Misskredit zu bringen, dann ist die Veröffentlichung unseriös, und kann auch nicht mit der Pressefreiheit gerechtfertigt werden. Wenn der Artikel eines Redakteurs, welcher noch nicht zu Ende recherchiert und somit auch nicht für die Veröffentlichung bestimmt ist, vorab erscheint, wird dieser auch nicht begeistert sein. In einer Regierungsmannschaft muss indes vorausgesetzt werden, dass mit bestimmten Informationen vertraulich umgegangen wird. Nach meinem Eindruck begeht die FDP einen strategischen Fehler, wenn sie in dem Bestreben, die Erosion ihrer Wähler zu stoppen, Populismus setzt und gegen die Pläne ihrer Koalitionspartner polemisiert. Dadurch entsteht gegenüber der Bevölkerung ein völlig falscher Eindruck der Regierungsarbeit und die Zustimmung zur Koalition insgesamt sinkt. Nicht vergessen sollte man in diesem Zusammenhang, dass die jetzige Regierung die Versäumnisse der Vorgängerregierung unter Frau Merkel aufholen muss. Die hatte es nämlich weitgehend vermieden, den Menschen in diesem Lande die unangenehmen Wahrheiten zu verkünden, weil sie Wahlen gewinnen wollte. Man kann nicht Ziele setzen und dann die zur Erreichung notwendigen Maßnahmen nicht treffen. Wenn z.B. spätestens nach dem beschlossenen Atomausstieg der Ausbau erneuerbarer Energien energisch vorangetrieben worden wäre, hätten wir eine Reihe von Problemen der Energieversorgung und der exorbitanten Teuerung nicht. Und eine Heizung, die heute eingebaut wird, läuft im Normalfall auch 2045 noch, wo wir eigentlich klimaneutral sein wollen.

Peter Westendorf, Hamburg

So macht Einkaufen Spaß

24. März: „Kahlschlag bei Galeria Karstadt an der Mönckebergstraße“

Es ist immer wieder traurig zu lesen, dass es mit diesem traditionellen Unternehmen bergab geht. Leiden tun die Beschäftigten und natürlich auch die Kunden. Managementfehler? Ich meine ja, ohne mir selbst ein fundiertes Urteil anzumaßen. Doch es geht eben auch anders wie ein Beispiel aus Husum zeigt. Ich bin oft in Husum (Nordfriesland). Im dortigen Kaufhaus C.J. Schmidt im Zentrum der Stadt bringt das Einkaufen Spaß! Dort wird nicht an Personal gespart! Viele freundliche qualifizierte Mitarbeiter stehen seit Jahrzehnten für die Kunden bereit, beraten und nehmen sich Zeit für die Kunden. So geht es auch, und alle sind mehr als zufrieden! Vielleicht sollte sich das Galeria Karstadt-Management dort einmal schlau machen?

Lutz Jaffé, Hamburg

Grund: Bohrungen in Diebsteich

23. März: „Mysteriöser Ton – was brummt da in Altona?“

Ich habe eine ganz einfache Erklärung: Seit einiger Zeit wird am Bahnhof Diebsteich gebohrt. Tag und Nacht und sehr laut und tieffrequent. Die Bohrungen befinden sich direkt an den Bahngleisen, die dadurch wie Saiten einer Bassgitarre zum schwingen gebracht werden. Diese Gleisschwingungen verbreiten sich bis zum Bahnhof Altona und natürlich auch in die andere Richtung nach Lurup. Momentan ist Ruhe, der Bohrer wird gerade versetzt, die Bahn hat allerdings erneute Tag- und Nachtbauarbeiten in den nächsten Tagen angekündigt, unter anderem vom 26. auf den 27. März. Ich bin Tontechniker von Beruf und direkter Nachbar zum neuen Bahnhof Diebsteich.

Christoph Köpf

In Deutschland zu aufwendig

20. März: „Klageflut von Fluggästen – 5000 Fälle allein in Hamburg“

Der Artikel schildert sehr eindringlich, wie sehr die Zahl der Klagen von Fluggästen gegen Luftfahrtgesellschaften steigt. Der Richterbund sieht die Ursache hierfür bei den Portalen, mit deren Hilfe geschädigte Fluggäste ihre Ansprüche schnell und einfach durchsetzen können. Er fordert hier von der Politik Abhilfe. Tatsächlich liegt die Ursache jedoch in der hohen Anzahl von Fällen, in denen Luftfahrtgesellschaften versuchen, geschädigte Fluggäste um ihr Recht zu bringen. Tatsächlich ist es in Deutschland in der Regel sehr aufwendig, teuer, sehr langwierig und wirtschaftlich riskant, sich sein Recht vor Gericht zu erstreiten. Dem Justizapparat mag das recht sein, erspart diese Tatsache ihm doch viel Arbeit, weil Menschen all das scheuen. In der Praxis bedeutet das meines Erachtens jedoch, dass Deutschland sich von einem realen in einen formalen Rechtsstaat wandelt.

Michael Bröker

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