An den Bedürfnissen vorbei

21. März: „So könnte der neue S-Bahn-Tunnel verlaufen“

Je mehr die Deutsche Bahn aufgrund ihrer Verspätungen und Streckensperrungen unter Druck gerät, umso mehr gefällt sie sich darin neue Megaprojekte anzukündigen, die von den Bedürfnissen der Bahnfahrenden und Pendler/-innen meilenweit entfernt sind. Ein neuer Tunnel für die S-Bahn bringt nicht einen einzigen zusätzlichen S-Bahnzug durch die Stadt. Vielmehr ist während der Bauzeit mit massiven Einschränkungen und Betriebsunterbrechungen zu rechnen. Wie ein solches Tunnelabenteuer ausgeht, kann man derzeit in München beobachten: Ein neuer S-Bahn-Tunnel, der eigentlich 2025 fertig sein sollte, wird jetzt mit Fertigstellung in 2037 und Kosten von derzeit 7,2 Milliarden Euro kalkuliert. Und dieser Tunnel liegt genauso tief wie in Hamburg zwischen 20 und 35 Meter unter der Erdoberfläche. Projekte, die umgehend Entlastung und Qualitätsverbesserungen für die Bahnfahrenden bringen würden, werden von der DB ignoriert oder kommen nicht voran. Dazu zählt die Durchbindung von sechs Regionalbahnlinien am Hauptbahnhof zu drei Durchmesserlinien, z.B. von Kiel nach Bremen und Itzehoe nach Lüneburg. Das würde den Hauptbahnhof signifikant von Umsteigevorgängen entlasten und seine Kapazität erhöhen und wäre ohne Vorabinvestitionen umsetzbar. Aber irrsinnigerweise enden alle zwölf Regionalbahnlinien am Hauptbahnhof, obwohl dieser technisch als Durchgangsbahnhof ausgelegt ist.

Jutta Wallmann

Ist das der richtige Weg?

Welch ein Wahnsinn! Die Bahn verursacht Milliardenverluste und nun lässt sich Hamburg auf die nächste Großbaustelle ein. Wir sollten uns fragen, inwieweit die Politik noch auf dem richtigen Weg ist und die Bahn sich zusammen mit der Politik über die Interessen der Bürger/Wähler hinwegsetzt. Neben der Fahrradwege wird jetzt noch der Tunnelbau zum Hamburger Verkehrschaos beitragen.

Thomas Hoven

Eine Lanze für Frau Baerbock

20. März: „Merkwürdige Zeiten: Wofür Baerbock 136.552,50 Euro ausgibt …“

Ich möchte mal eine Lanze für Frau Baerbock brechen und die Leserschaft bitten, ihr die Visagistin zu gönnen. Wenn Frau Baerbock nicht immer gut gestylt wäre, würde es, wie schon geschehen, in den Sozialen Medien hämische Kommentare geben, wie sie aussieht, wenn sie nach langem Flug übernächtigt aus dem Flugzeug steigt. Wir sind eine Medien-Demokratie und die Akteure haben einen Anspruch darauf, dass sich die Diskussionen um ihre Leistungen drehen und nicht um ihr Aussehen. Dazu brauchen sie professionelle Hilfe, um sich auf ihren Job konzentrieren zu können, für den wir sie gewählt haben.

Dr. Dieter Firnrohr

Bodenlose Unverschämtheit

Es ist eine bodenlose Unverschämtheit, wie diese Regierung mit Steuergeldern umgeht. Es sind ja nicht allein die Visagisten und Fotografen und Prachtbauten – der ganze Apparat ist aufgebläht wie noch nie zuvor. Mit allen Folgen, Rentenansprüchen z.B. Und niemand wird dafür zur Rechenschaft gezogen. Ist ja nur Steuergeld. Und da wundert man sich noch über Politikverdrossenheit?

Annette Bopp

Kosmetik ist Privatsache

Ich bin entsetzt! Die Grüne Partei ist einmal angetreten, alles anders zu machen als die „etablierten“ Parteien. Und jetzt benötigen sie eine Visagistin bzw. einen Fotografen, um sich ins rechte Licht setzen zu lassen. Geht’s noch? Ich erwarte von euch Politikern und Politikerinnen, dass ihr euren Job erledigt, Kosmetik ist Privatsache!

Doris Rieger-Bundfuß

Lebensfeindliche Technologie

20. März: „So wird ein Atomkraftwerk zerlegt“

Herzlichen Dank für den gut recherchierten Artikel zum meterweisen Abbau von Atomkraftwerken unter lebensbedrohlichen Bedingungen. Hoffentlich haben die vielen reaktorfreundlichen Politiker und weitere – meist hochintelligente – Befürworter der Atomkraft diesen Artikel gelesen, der einmal mehr zeigt, wie unsauber, teuer, nicht zukunftsfähig, lebensfeindlich und unbeherrschbar diese Technologie tatsächlich ist.

Annelie Kirchner

Deutschland ist keine Insel

20. März: Kommentar: „Gut, dass Schluss ist. Für die Energiewende braucht es Atomkraft nicht“

Sicher, Deutschland schafft die Atomkraftwerke ab. Nur ist Deutschland keine Insel und ringsherum um Deutschland sprießen die Atomkraftwerke wie Pilze aus dem Boden. Bedeutet, dass bei einem Gau Deutschland auch davon betroffen ist. Außerdem, wie wäre denn die Situation bei Engpass in der Stromversorgung? Ist Deutschland dann nicht von dem Atomstrom unserer Nachbarländer abhängig? Nicht zu vergessen, Deutschland hat zugestimmt, dass der Atomstrom als „Grün“ deklariert werden kann. Ich sehe keinen Grund zum auf die Schulter klopfen!

Fred Bonkowski

Windräder bringen nichts

Frau Martus hat uns verschwiegen, dass die Windräder im Jahresschnitt nicht mehr Energie bringen als die Atomkraftwerke, nämlich auch nur sieben Prozent. Die AKWs bringen diese Grundlast im Gegensatz zu den Windrädern aber ständig. Es wird bei Windrädern immer vergessen zu erwähnen, dass sie nur optimal bei einer Leistung von 40 Prozent stehen, nämlich wenn der Wind ständig bläst. Das ist aber nie der Fall. Statt auf einer ganzen Seite zu schreiben, wie ein Atomkraftwerk zerlegt wird, hätte ich lieber eine Seite über die Forschung und den Bau der neuen kleinen Thorium-Flüssigsalz-Reaktoren gelesen. Da sind andere Länder viel weiter als wir.

Donna Gentsch

Offensichtliches Scheitern

20. März: „Viele E-Scooter-Fahrer angetrunken unterwegs“

Vor vier Jahren als ,,sinnvoller Beitrag für eine emissionsfreie, städtische Mobilität“ angepriesen, ist das Scheitern dieses Experiments doch offensichtlich. Die Unfälle mit E-Scootern sind rasant gestiegen, nach nur drei Monaten Benutzung werden die E-Scooter durch neue Elektrofahrzeuge ersetzt – was für eine Rohstoffverschwendung! Die Akkus sind Sondermüll. Die teilweise alkoholisierten ,,Fun-E -Scooter‘‘-Fahrer belasten die Notfallambulanzen und niedergelassenen Ärzte. Die herumliegenden E-Scooter sind eine Zumutung für die Mitarbeiter der Stadtreinigung. Sie werden sogar zusätzlich zum Wegräumen eingesetzt. Die Klärung des „Wildwestparkens“ und Verkehrsregeln für E-Scooter sind immer noch schwammig und sorgen täglich für Gefahr, Ärger und Stress für alle Verkehrsteilnehmer. Die Stadt Hamburg nimmt viele Steuern für die Konzessionsvergabe von E-Scooteranbietern ein. Wer schaut auf die Kosten-Nutzen-Seiten, u.a. in Bezug auf die enorm gestiegenen Kosten, die unser Gesundheitssystem belastet (schwere Brüche, Reha, plastische Chirurgie etc.)? Die Fahrradstadt Hamburg schaut gerne nach Kopenhagen. Warum nicht von den Nachbarn lernen? In den Niederlanden sind E-Scooter verboten. Ich selbst wurde als Radfahrerin vor zwei Jahren von einem E-Scooter-,,Geisterfahrer‘‘ angefahren. Mein Rad war danach ein Totalschaden, seitdem leide ich unter starken Hüftschmerzen. Das Verfahren gegen den 15-Jährigen E-Scooter-Fahrer wurde wegen Nichtigkeit eingestellt. Ich erhielt 350 Euro Schmerzensgeld von Voi. E-Scooter raus aus Hamburg!

Annabelle Stephan

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