Keine Reaktion von Eurowings

20. März: „Klageflut von Fluggästen – 5000 Fälle allein in Hamburg“

Der Artikel sieht die Ursache der Klagen „bei bestimmten Internetportalen“. Ich halte das für einseitig. Kann nicht auch ein Grund sein, dass die Fluggesellschaften Erstattungsansprüche einfach aussitzen? Mein Flug mit Eurowings nach Wien im Oktober 2022 fiel durch Streik aus. Vier eingeschriebene Briefe mit Bitte um Erstattung und Mahnungen blieben ohne jede Reaktion durch Eurowings. Eurowings stellt sich einfach tot. Und hat letztlich Erfolg damit, denn ich habe mich gegen eine Klage entschieden, weil mir der Aufwand zu hoch ist.

Prof. Dr. med. Mathias Freund

Ansprüche nicht erfüllt

Der Grund für die zahlreichen Klagen ist, dass die Fluggesellschaften überhaupt erst einen Grund zur Klage liefern und dann, wenn sie zur Zahlung der Entschädigung aufgefordert werden, alles dafür tun, berechtigte Ansprüche nicht oder erst sehr spät zu erfüllen. Dieser Aspekt ist in dem Artikel leider nicht andeutungsweise erwähnt. Ursache der Klageflut sind nicht Anwaltskanzleien, sondern die Fluggesellschaften.

Stefan Bohn

Preiswert, aber dauert lange

20. März: Kommentar: „Gut, dass Schluss ist. Für die Energiewende braucht es Atomkraft nicht“

Es stimmt, die Folgen eines Atomunfalls, eines GAUs, sind unvorhersehbar und unberechenbar. Allerdings gehört zur Risikobeurteilung auch die Wahrscheinlichkeit des Vorkommens eines Unfalls. Die wird meist nicht oder zu wenig berücksichtigt. Offensichtlich tun das aber die Länder mit Kernkraft. So wie die Bundesregierung eine klare Haltung zum Atomausstieg hat, haben diese eine klare Haltung zum Weiterbetrieb. Wer hat denn nun recht? Ist das reine Ansichtssache? Technologie für den Ersatz der AKWs ist vorhanden und preiswert, allerdings dauert das sehr lange: Zum Beispiel werden für genauso viel Strom wie von einem abgeschalteten AKW drei bis vier große Offshore-Windparks benötigt. Kann man die schnell genug bauen? Ich frag ja nur mal... Es gilt immer noch die Weisheit der berühmten alten Oma: „Man darf das alte Wasser erst wegschütten, wenn man neues hat.

Dr. Ing. Friedrich Weinhold

Goldbäder für Frau Baerbock?

20. März: „Merkwürdige Zeiten: Wofür Baerbock 136.552,50 Euro ausgibt … und warum ihr Ministerkollege Lindner dafür gerade einmal 650 Euro braucht“

Haben wir wirklich Leute gewählt, die – kaum in entsprechender Position – sämtliche Hemmungen verlieren und die Grenzen des Anstands dem Volk gegenüber ungehindert übertreten? Wie kann es möglich sein, dass die erwähnten (und auch noch nicht entdeckten) Personen Steuergelder in den genannten aberwitzigen Höhen verschwenden? Was macht eine Visagistin für 11.379,38 monatlich mit einer Frau Baerbock? Wird sie in Goldbäder getaucht? Für 8000 Euro monatlich lässt sich Herr Habeck bildlich vermeintlich vorteilhaft darstellen. Schon mal was von exzellenten Handykameras und -filtern gehört, die jeder bedienen kann? Wozu brauchen wir denn eine Verdoppelung der Regierungszentrale für 800 Millionen Euro, wenn bundesweit Tausende nach einer bezahlbaren Wohnung suchen? Ich muss sofort einen Blutdrucksenker nehmen.

Doris Wolff

Nur noch unerträglich

Das Hamburger Abendblatt berichtete am 13. September 1963 unter der Überschrift „9 Akademiker – mit Hilfe von 100.000 US-Dollar-Stipendium – ein Jahr in die USA“. Dies bei einem DM-Dollar-Kurs von 4:1. Das Auswärtige Amt in Bad Godesberg nahm dies 1963 zum Anlass, die jungen Hamburger – so auch mich – vor der Abreise via Bremerhaven mit der MS Gripsholm nach New York eine Woche auf unser Auftreten in den USA vorzubereiten. Nur dies scheint heute alles nicht mehr notwendig zu sein. Das Bild von Minister Habeck auf dem Rollfeld in Berlin vor dem Abflug zum Staatsdinner mit dem japanischen Regierungschef in Tokio in diesen Tagen zeigt einen grünen Vizekanzler in schlimmer Kleidung mit herumhängenden Schnürsenkeln und einem sogenannten Press-Rucksack. Allerdings ist der Vizekanzler auf allen Fotos deutlich besser genährt als wir 1963er-Stipendiaten. Auch erfahre ich über das Hamburger Abendblatt heute, dass der deutsche Steuerzahler für das Outfit der grünen Minister Habeck und Baerbock via Privatfotografen und Visagisten im Jahr 2023 über 500.000 Euro bezahlt. Dies alles ist nur noch unerträglich.

Christian Krienke

Geht’s noch schäbiger?

20. März: „Diebesbande bestiehlt Senioren mit Rollatoren“

Immer, wenn man denkt, schäbiger geht’s nicht mehr, kommt jemand, der es noch toppt. Schade, dass unser Rechtssystem keine Verhaltensstrafen erlaubt. Sonst könnten die Mitglieder dieser Bande dazu verurteilt werden, vier Wochen an einem Rollator festgebunden ihr Leben zu verbringen. Oder wenigstens vier Wochen behinderten Menschen ganztags bei dem zu helfen, was ihnen schwerfällt.

Christoph Helms

Schikanen, Auflagen, Gesetze...

18./19. März: „Immer mehr Markthändler geben auf. Zunehmende Bürokratie bedrängt viele Betriebe. Sie wollen ,geschütztes Kulturgut‘ werden“

Der Artikel zeigt das ganze Dilemma: Bürokratie, wo man nur hinschaut: Schikanen, Vorschriften, Auflagen, Gesetze usw. machen nicht nur den Händlern auf den Märkten das Leben schwer, sondern allen Selbstständigen. Und nicht nur in Hamburg. Wem ist es da zu verdenken, irgendwann die Reißleine zu ziehen und die Selbstständigkeit aufzugeben, obwohl man gern seiner langjährigen Tätigkeit nachgehen würde. Hinzu kommt noch eine kaum zu tragende Abgaben- und Steuerlast. Und die Politik wundert sich, wenn sich immer weniger Menschen eine Selbstständigkeit vorstellen können, unabhängig von den Märkten. Als Saseler sind meine Frau und ich mindestens ein Mal die Woche auf dem beliebten Markt (findet zwei Mal wöchentlich statt) und kaufen dort praktisch alles ein, was wir an frischen Lebensmittel benötigen. In letzter Zeit ist die Anzahl der Marktstände leicht rückläufig, sicherlich und zusätzlich bedingt auch durch die angespannte Lage auf dem Arbeitsmarkt. Es macht manchmal keinen Spaß mehr, in Deutschland ein Unternehmen zu führen (ich bin selbst mittelständischer Unternehmer), und sei es auch noch so klein wie ein Marktstand auf einem der Wochenmärkte in Hamburg oder Umgebung.

Johan P. Schryver

Jugendstrafrecht anpassen

18./19. März: „,Mein Wunsch ist das Wahlrecht ab 16‘. Bundestagspräsidentin Bärbel Bas will noch vor der nächsten Bundestagswahl eine weitere Wahlrechtsreform auf den Weg bringen“

Ob die jetzt verabschiedete Wahlrechtsreform tatsächlich in Kraft treten wird, hängt von der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts ab. Ich finde es aber mehr als erstaunlich, wenn Frau Bas davon spricht, dass auf Bundesebene verbindliche Regelungen zur Parität bei der Kandidatenaufstellung getroffen werden sollen. Sie ignoriert dabei völlig, dass derartige Vorstöße bereits von zwei Landesverfassungsgerichten als verfassungswidrig verworfen worden sind. Und wenn das Wahlalter auf 16 Jahre gesenkt werden soll, wäre es dringend erforderlich, auch in anderen Bereichen die Altersgrenzen anzupassen. Es kann doch z.B. nicht sein, dass ab 16 gewählt werden darf, aber Straftaten bis 21 Jahren nach dem Jugendstrafrecht geahndet werden können.

Beate Hille

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