Dem Beispiel England folgen

17. März: „Podcast: Wie jetzt? Muss man Werbung für Süßigkeiten verbieten?“

Muss man nicht, aber es würde sicherlich auch nicht schaden. Aber warum nicht dem Beispiel England folgen und die Zuckersteuer erhöhen, selbst wenn es dann teurer werden würde, ist doch auch schon was erreicht, nämlich, dass die Leute die Süßigkeiten nicht kaufen, weil zu teuer. In Großbritannien wurde eine Abgabe je nach Zuckergehalt des Getränkes fällig. Bei mehr als fünf Gramm Zucker in 100 Millilitern beträgt sie 21 Cent, ab acht Gramm dann 33 Cent. Die Industrie hat sofort darauf reagiert und weniger Zucker verbraucht. Danach ist der Zuckergehalt der Softdrinks von 4,4 auf 2,9 Gramm pro 100 Milliliter gesunken, was einer Zuckerreduktion von 30 Prozent pro Kopf und Tag entspricht. Laut einer Studie von 2017 haben sich die Zahlen der stark gezuckerten Getränke halbiert.

Gitta Uther, Seevetal

Oder Mexiko?

Nein, muss man nicht! Warum machen wir es nicht wie andere Nationen, z. B. Mexiko? Dort ging der Verkauf von stark zuckerhaltigen Lebensmitteln (auch z. B. Ketchup und Cola) und Süßigkeiten nach Einführung einer Zuckersteuer um 30 Prozent zurück! Über das Portemonnaie bekommt man sie alle!

Elfi Schröder

Premierenpublikum ist speziell

17. März: „Puccini-Premiere mit Wucht, trotz Stör-Rufen. Axel Ranischs Inszienierung der drei ,Il trittico‘-Einakter eröffnet die Italienischen Opernwochen der Staatsoper“

Das Hamburger Premierenpublikum ist leider in Teilen sehr speziell. Nach dem Motto: ich habe eine Karte bezahlt, ich darf hier machen was ich will, wird gepöbelt und laut dazwischen gerufen, ohne Rücksicht auf andere Zuhörer. Früher sagte man dazu „unerzogen“ oder „rücksichtslos“ -– heute heißt es „freie Meinungsäußerung“. Ich erinnere nur an die Premiere von „Nabucco“ vor einigen Jahren – während der laufenden Aufführung wurden beim Verlassen des Hauses die Türen zugeknallt. Viele besuchen leider die Premieren nur aus „gesellschaftlichen“ Gründen und nicht aus Neugier an Musik und Theater! Das weiß der Kenner und bucht einen späteren Termin, in dem es meist ruhiger zugeht. Mit etwas Hirnschmalz wäre man schnell dahinter gekommen, wozu die Videoeinspielungen auch dienen sollen. Für jede, der drei völlig unterschiedlichen Opern, benötigt man ein anderes Bühnenbild und der Bühnenumbau ist nun mal nicht in zwei Minuten zu schaffen. Hätten die Premierengäste zehn Minuten in einem abgedunkelten Zuschauerraum ohne jede Aktion warten müssen bis es weitergeht – na dann wäre der Protest sicher noch lauter gewesen. Hamburg – Musikstadt!

Angelika Evers

Ich verstehe Ihre Kritik nicht

Ihre Kritik am „trittico“ habe ich, wie alle Ihre Kritiken davor, aufmerksam gelesen und, wie immer, nicht verstanden. Meines Erachtens sollte ein Kritiker allgemein verständlich schreiben und nicht für Musikstudenten im letzten Semester! Ich kann die von Ihnen als „Nöler“ bezeichneten Kritikrufe nachvollziehen. Eine solche Aufführung hätte in Italien, wir haben dies in Verona erlebt, zu einem solchen Protest geführt, der den Abbruch der Aufführung zur Folge gehabt hätte. Wir trauen uns da nicht, unsere Meinung so zu äußern. Hier hat m. E. ein Regisseur künstlich versucht, mit künstlerisch sehr freizügigen und fragwürdigen Mitteln, drei Opern ohne jeglichen Bezug zueinander, zusammenzufügen. Sie geben das in Ihrer Kritik ja unterschwellig auch zu. Herr Puccini würde sich im Grab umdrehen.

Wolfgang Giehl

Kein Krieg, keine Waffen!

14. März: „Triumph für „Im Westen nichts Neues“. Das von der in Hamburg und Berlin ansässigen Firma Amusement Park produzierte Kriegsdrama gewinnt gleich vier Oscars“

Höchste Zeit für die Aufklärung über so ein Kriegsdrama, das es auch heute überall auf der Welt gibt. Die Botschaft kann nur lauten: Kein Krieg, keine Waffen! Befürworter wie Frau Baerbock und Frau Strack-Zimmermann müssten mal direkt an die Front. Durchhalteparolen verlängern das wahnsinnige Leid aller Beteiligten. Am Ende kann es doch immer nur Verhandlungen und Kompromisse geben.

Antje Netz

Kopfnicken, Tagesordnung?

15. März: „Frauengold: Meine Abrechnung mit dem Frauentag“

Ja, ja und noch mal ja! Frau Stauber hat so sehr Recht mit ihren Forderungen nach auskömmlicher Bezahlung für alle Berufe – eben auch (aber nicht nur) für die so oft von Frauen ausgeübten Tätigkeiten, die so schlecht bezahlt werden, dass man davon nicht ordentlich leben kann. Und sie hat Recht mit der Forderung, dass ein angemessener Rentenausgleich geschaffen werden muss für Teilzeit-Phasen aufgrund von Kindererziehung. Und zwar für Frauen, aber auch für die Männer, die es sich leisten, für ihre Kinder phasenweise auf Vollzeitarbeit zu verzichten. Und nun? Ich fürchte, der Appell von Frau Stauber erntet Kopfnicken und wird dann schnell wieder vom Tagesgeschehen überrollt und vergessen. Das darf nicht sein! Man müsste den Beitrag als ständige „Wiedervorlage“ allen zuständigen Ministerien regelmäßig um die Ohren hauen, eine Petition starten, den Beitrag mehrfach wiederholt publizieren oder mit anderen schlauen Ideen dafür sorgen, dass diese Forderungen nicht wieder in der Versenkung verschwinden. Wer immer dazu beitragen könnte, hätte meine Unterstützung! Von mir ein herzliches Dankeschön an Frau Stauber für den Denkanstoß.

Sabine Fechner, Halstenbek

Grandioser Wurf

15. März: „Hausbesitzern droht Kosten-Schock. Die EU will Millionen Eigentümer zur Sanierung verpflichten. Experten warnen vor einer Krise“

Die von unseren Steuergeldern alimentierten Personen in Brüssel haben sich mit der Sanierungspflicht für Hausbesitzer einen grandiosen Wurf geleistet. Wahrscheinlich ist diese Verpflichtung aber wohl nur für die deutschen Hausbesitzer angedacht und wird von unserer Regierung in vorauseilendem Gehorsam umgesetzt. Die Herrschaften sollten mal versuchen, diese Regelungen in der Bretagne an den wunderschönen alten Häusern umzusetzen, oder in der heimlichen Hauptstadt Korsikas (Corte) die Einschüsse aus der Zeit Pasquale Paolis aus „Energieeinspargründen“ mit Gipskarton zu verdecken. Die Typen würden die Bretagne, bzw. die Insel kaum wieder ungeschoren verlassen können. Und woher sollen die Waldbauern in Rumänien das Geld für solche Sanierungen bekommen? Oder gilt für die ein anderes Recht? Nur wir Deutschen lassen uns stillschweigend alles gefallen.

Hans-Heinrich Kruse

Das löst Ängste aus

Bei der Betrachtung der aktuellen Forderungen der Politik an die Bürger habe ich den Eindruck, dass bei zu vielen politisch Verantwortlichen kein Kontakt zum wirklichen Leben des Durchschnittsbürgers – in letzter Zeit besonders Hausbesitzers – besteht. Nach den finanziellen Belastungen durch die enorme Inflation, die im Koalitionsvertrag festgeschriebenen Sanierungsmaßnahmen, die unabsehbaren Auswirkungen der Grundsteuerreform, die Pläne hinsichtlich der Heizungsanlagen, droht nun noch die EU Zwänge zur Altbausanierung an. Das alles löst Ängste aus, besonders bei älteren Menschen mit kleiner Rente, die auch ganz gewiss keinen Kredit erhalten. Politiker mit Mitgefühl und Einsicht können doch so etwas in dieser Masse nicht mit ihrem Verantwortungsbewusstsein für die von ihnen vertretenen Menschen vereinbaren.

Barbara Jaenisch

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