Madsen hätte immer einen Job

15. März: Entscheider treffen Haider – heute mit Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Claus Ruhe Madsen: „Du, Claus, da ist was schiefgelaufen...“

Am Beispiel Madsen zeigt sich, dass auch für politische Spitzenämter ein entsprechender Hintergrund ausschlaggebend für ihre Besetzung sein sollte. Und nicht zwingend Parteizugehörigkeit mit den entsprechenden Proporz-Regeln. Leider haben wir in Deutschland zu viele „Führungspersönlichkeiten“, die außer einem abgebrochenem Studium nicht viel mehr vorzuweisen haben. Wer für sich in Anspruch nimmt, Vordenker und Entscheider für die Bevölkerung zu sein, sollte schon über eigene Erfahrungen verfügen, die die Mehrheit der Bürger betreffen, z.B. Beruf und Familie. Ein notwendiger realistischer Blick aufs Ganze ergibt sich nun mal nicht nur aufgrund des eigenen Parteiprogramms. Vorteilhaft ist in dem Bereich auch eine gewisse finanzielle Unabhängigkeit. Madsen jedenfalls hatte und hätte immer einen Job.

Holger Schütz

Änderung der Gesetzeslage

15. März: „Panne bei Recherche zu späterem Attentäter“

Der o. g. Bericht zeigt auf, dass nach der jetzigen Gesetzeslage Personen, die einen Bedarf einer Schusswaffe dokumentieren können (z.B. durch die Bescheinigung vom Bund Deutscher Sportschützen an die zuständige Dienststelle) sogar ein gesetzlicher Anspruch auf die Erlaubnis zusteht. Staat und Behörden sind eindeutig überfordert, jede Person, die eine Waffenerlaubnis hat, ständig und dauerhaft auf Zuverlässigkeit zu überprüfen. Da werden Datenschutzbeauftragte und das Grundgesetz Grenzen setzen. Als Lösung bietet sich an: alle Mitglieder eines Schützenvereins müssen ihre Waffen und Munition, durch Aufsichtspersonen gesichert, in einer Vereinsanlage aufbewahren und nur zu Schießübungen (in ihrer Anlage) und Waffenpflege ausgehändigt bekommen und verpflichtend wieder zurückbringen. Eine Änderung der jetzigen Gesetzeslage würde weit mehr zur Verhinderung solcher schrecklichen, unerträglichen Mordtaten beitragen als eine Verschärfung der Waffengesetze.

Udo Bauer, Wedel

Kaputt gewirtschaftet

15. März: „Galeria schließt: Was kommt danach? In Harburg gibt es erste Ideen für Neubebauung, in Wandsbek sind Weichen für Umbau des Karstadt-Hauses gestellt“

Die Schließung der Galeria-Kaufhäuser in Wandsbek und Harburg ist für die Nahversorgung der beiden Stadtteile eine Katastrophe. Als Konsument wird man durch die Schließungen gezwungen, immer mehr Dinge des täglichen Lebens im Internet zu bestellen. Wer das nicht möchte oder kann, bleibt auf der Strecke und die Umwelt auch. Ich frage mich, wo die 680 Millionen Euro Steuergelder geblieben sind, mit denen die Unternehmensgruppe unterstützt wurde. Hat der Bund im Gegenzug keine Beschäftigungsgarantien für die nach der ersten Schließungswelle verbliebenen Standorte verlangt? Herr Benko erreicht nun langsam aber sicher sein erklärtes Ziel. Er war von Anfang an nicht am Einzelhandelsgeschäft interessiert, sondern an den Immobilien und den Standorten an sich. Wieder wurde ein Traditionsunternehmen durch zweifelhafte Investoren kaputt gewirtschaftet. Mein Mitgefühl gilt insbesondere auch den Mitarbeiter/-innen, deren Verzicht auf Gehalt einfach ohne die zugesagte Arbeitsplatzgarantie verpufft.

Susanne Grabler

Ein Gewinn für das Internet

Und was ist die Konsequenz von all den Filial-Schließungen, wenn in ganzen Landstrichen, ja sogar Großstädten, weit und breit kein Warenhaus, also kein Vollanbieter mehr zu finden ist? Die Leute werden noch mehr im Internet bestellen, sie werden ja geradewegs dazu gezwungen! Das gleiche gilt für MediaMarkt/Saturn etc. Je weniger Filialen, d. h. je geringer die Flächendeckung und nahe Verfügbarkeit, umso mehr Bedeutung gewinnt das Internet. Nicht das Internet ist schuld, sondern keine Strategie damit gefunden zu haben.

Ralph Busch

Der Zeitplan stimmt nicht

15. März: „Der Kampf um unser Wasser. Die Versorgung mit Trinkwasser droht zum Luxus zu werden. Mit einer nationalen Strategie will der Bund das verhindern“

Seit Jahren beklagen Trinkwasserversorger und Naturschutzverbände, dass das Grundwasser mehr geschützt werden muss. Selbst die EU droht mit einer Klage wegen der Verunreinigungen mit Pestiziden und Nitraten. Ob sich allerdings die Umweltministerin mit einer Wasserstrategie durchsetzen wird, bleibt sehr zweifelhaft. Die anderen Ministerien werden ihren Bereich möglichst frei halten von Regelungen. Allerdings bleibt zu hoffen, dass auf nachhaltigere Weise mit dem Grund- und Trinkwasser sowohl in Industrie und Landwirtschaft als auch in der Bevölkerung umgegangen wird. Nachdenklich macht dabei jedoch der Zeitrahmen: Die Klimaveränderungen machen sich immer deutlicher bemerkbar, der Zeitplan umfasst dagegen drei Jahrzehnte. Bleibt der Zeitplan, dann sind aufgrund der langsamen Wasserbewegung im Boden Erfolge erst 2060 oder 2070 zu verzeichnen. Das ist auf jeden Fall zu spät.

Rüdiger Ramm

Nur 21 Prozent grüne Energie

13. März: „Heizungstausch – was jetzt noch sinnvoll ist. Eigentlich hatten die Hamburger bis 2027 Zeit, auf erneuerbare Heizungen umzusteigen. Doch jetzt soll alles viel schneller gehen“

Durch das geplante Gesetz ist eine elektrisch betriebene Wärmepumpe bei Erneuerung der Heizung faktisch vorgeschrieben. Hat man diese dann für 30.000 Euro installiert, heizt man nach dem Gesetzestext dann zu 100 Prozent mit erneuerbarer Energie. Praktisch aber nicht. In Hamburg kommt aus der Steckdose derzeit 75,2 Prozent fossil erzeugte Energie. Ein schöner Mix aus viel Kohle, Öl und Gas. Und nur 21 Prozent grüne Energie. Und da in Hamburg seit sieben Jahren keine einzige Windmühle genehmigt wurde, scheint sich das auch nicht hastig zu ändern. Dem geplanten Gesetz vorangestellt werden sollte also der einfache Satz: „Sobald die Stadt 65 Prozent grüne Energie zur Verfügung stellt...“

Thorsten Schima, Hamburg

Eine saubere Energielösung

Danke für den umfangreichen umfassenden Bericht – endlich mal wird der Leser komplett informiert; leider wird von allen Experten einerseits nicht gesagt, wie hoch die Stromkosten einer Wärmepumpe sind und andererseits überhaupt nicht mehr über Elektro-Nachtspeicher-Heizungen gesprochen. Wir haben in den 80er-Jahren viele Wohnungen/Häuser mit solchen Heizungen gebaut und bei guter Bausubstanz und Wärmedämmung erfüllten die damals schon beinahe den „Niedrigenergiestandard“, später sollten diese Heizsystem verboten werden und heute wäre eine optimierte Nutzung mit geeigneter eigener PV-Anlage die sauberste und preiswerteste Beheizung.

Fritz Scholle

Mietsteigerung durch Hintertür

14. März: „Zwei Pläne für bezahlbare Mieten. Rot-Grün will Erhöhungen begrenzen, eine Volksinitiative Wohnungsunternehmen enteignen“

SPD und Grüne wollen Mietsteigerungen begrenzen. Was für eine Heuchelei. Dann machen wir es eben durch die Hintertür. In Rotherbaum wurden ganze Straßenzüge von normaler in gute Wohnlage umgewandelt. Das bedeutete für uns Mieter eine zusätzliche Mieterhöhung von mehr als zehn Prozent und für den Vermieter war es wie ein Lottogewinn.

Peter Meyer, Rotherbaum

Schreiben Sie uns gerne an oder per Post an das Hamburger Abendblatt, 20445 Hamburg
Von den vielen Leserbriefen, die uns erreichen, können wir nur einen kleinen Teil veröffentlichen. Teilweise müssen wir kürzen, um möglichst viele Meinungen zu veröffentlichen. Mit Ihrer Einsendung erlauben Sie uns, alle Inhalte und Ihre Kontaktdaten an die zuständigen Redakteurinnen/Redakteure und/oder an externe Autorinnen/Autoren weiterzuleiten. Sollte eine Weiterleitung Ihrer Kontaktdaten und ein Dialog mit uns nicht gewünscht sein, bitten wir um Mitteilung. Einsendungen werden sowohl in der gedruckten Ausgabe sowie den digitalen Medien vom Abendblatt veröffentlicht und geben ausschließlich die Meinung der Einsender wieder. Veröffentlichte Leserbriefe finden Sie auch auf abendblatt.de/leserbriefe.