Unvergessliche Momente

4./5. März: Leitartikel: „Festakt für Neubürger. Die FDP hat recht: Eine Einbürgerung sollte gebührend gefeiert werden“

In der Wochenendausgabe wurde intensiv über Einbürgerungsfeiern berichtet und diskutiert. Ich wünsche mir, dass wir dem Beispiel folgen. Von Kanada bis Südafrika sind solche Feiern üblich und teilweise Pflicht. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass diese Momente bindend und unvergesslich sind… Die Pandemie ist vorbei: Liebe Verantwortliche in Land, Kreis und Stadt, kommt aus dem Quark. So ist Integration zu betrachten, statt ständiger Kritik.

Heinz Gérard, Ahrensburg

Wegducken ist angesagt

4./5. März: „Hamburger KRITIken: Politik beginnt mit der Betrachtung der Wirklichkeit“

Vielen Dank, für die klaren Worte und Zeilen. Bei der Verteilung der hohen EU-Subventionen hätten viele EU-Länder gerne drei Arme, die sie in Höhe strecken, bei der gerechten Verteilung der Menschen hingegen, die unsere (europäische) Unterstützung benötigen, wird der Kopf eingezogen. Wegducken ist angesagt. Politiker/-innen sind ja (zum Glück) auch nur Menschen und mit unfassbar vielen Themen beschäftigt, die es zu entscheiden gibt. Nur der gesellschaftliche Konsens schafft unseren gewählten Vertretern die Legitimität, neue, konsequente Wege zu gehen. Möglichst auf einem konsensualen Pfad eines neuen Einwanderungsgesetzes mit eindeutigen Leitplanken.

Jens Wende

Hochkomplexes Thema

4./5. März: „Was wird aus Verkehr und Infrastruktur?“

Das Thema ist hochkomplex. Wenn die Bevölkerung in Brandenburg und Sachsen-Anhalt beängstigend schrumpft, muss man doch nicht der wachsenden Stadt für Hamburg den Vorrang einräumen. Primäres Ziel sollte doch sein, das Wachstum bzw. den Zuzug zu verhindern. Es müssen in den ausblutenden Bereichen unseres Landes Anreize für die Menschen geschaffen werden, dort leben zu wollen. Angesichts der wachsenden Digitalisierung und Homeoffice kann man dort arbeiten und damit dort leben, zu günstigen Preisen für Wohnungen u. a. Kulturbedürfnisse können auch von dort mit Auto oder ÖPNV erfüllt werden. Unterstützen könnte man das durch sinkenden Wohnungsneubau in den Ballungszentren und hohe Mieten. Es ist doch nicht zu verantworten, dass einst grüne Hamburg immer weiter zu verdichten und den Menschen hier die Lebensqualität zu nehmen.

Peter Knappe

Grün ist nicht nur sexy

4./5. März: „Zuschnitt von Bewohnerparkzonen in der Kritik“

Man kann den Grünen nicht vorwerfen, sie hätten nie klar kommuniziert, wie sie sich die Hamburger Verkehrspolitik vorstellten. Insoweit entbehrt es nicht einer gewissen Ironie, dass nun gerade in jenen Stadtteilen der Protest gegen das Anwohnerparken am lautesten ist, in denen die Grünen mit meist über 40 Prozent der Stimmen ins Bezirksamt gewählt wurden. „Grün“ ist eben nicht nur sexy, sondern schränkt beim Anwohnerparken auch eigene Lebensqualität ein und kostet wie bei der Energiewende viel eigenes Geld. Einige haben es schon vor der Wahl verstanden, andere merken es erst hinterher. Ich persönlich gebe es nur ungern zu, aber das war nun mal der Wählerwille. Jedem steht es frei, beim nächsten Mal eigene Entscheidungen zu revidieren.

Martin Weinmann, Hamburg-Eppendorf

Festkleben vor EU-Kommission

3. März: „Atomkraft: Deutschland steigt aus – Europa fährt hoch“

Wie wäre es eigentlich, wenn sich die sogenannten Klimaaktivisten statt nur auf den Autobahnen auch mal in Brüssel vor den Gebäuden der Europäischen Kommission festkleben würden? Schließlich zeigt doch allein schon das Beispiel Frankreich mit seinen zum großen Teil alten, maroden Atomkraftwerken, deren Laufzeit nun auch noch verlängert werden soll, wie fahrlässig mit der Gesundheit der Menschen und der Umwelt selbst bei störungsfreiem Betrieb der Atomkraftwerke umgegangen wird. Und auch die Fridays-for-Future-Aktivisten könnten auf die Zukunft hinweisen, die über Jahrtausende durch schwer radioaktiven Abfall so belastet wie bedroht sein dürfte, für den bisher noch nicht einmal ansatzweise Endlagerstätten in Sicht oder überhaupt in Planung sind. Wenn Länder wie Polen, Tschechien oder Ungarn neue Atomkraftwerke bauen wollen, natürlich vorzugsweise mit Subventionen der Europäischen Union, tröstet immerhin, zynisch formuliert, dass bei uns Westwinde vorherrschen, so dass im Falle einer Kraftwerkshavarie ja „nur“ französische Radioaktivität zu uns herüberweht.

Ulrich Reppenhagen

Mittelstand wird ausgegrenzt

3. März: „Neues „Klimaticket“: Drei Tage gratis Bus und Bahn fahren. Wenn Arbeitgeber 12 Euro zuschießen, erhalten Beschäftigte HVV-Abos umsonst oder für 34 Euro“

Unsere Verkehrspolitik in Hamburg macht mal wieder durch Merkwürdigkeiten auf sich aufmerksam… Beim Lesen des Berichts über das Klimaticket war ich erst hocherfreut. Bis ich zu dem Satz kam, in dem offenbart wird, dass das Ticket nur für Betriebe über 100 Mitarbeiter sein soll. Da kommt mir wieder die Galle hoch. Warum wird hier denn der Mittelstand wieder einmal ausgegrenzt? Wenn ich als erstes gleich von Airbus lese – einem Unternehmen, das im Verhältnis zum Mittelstand sehr viel Geld verdient – sich schon darüber freut, ärgert es mich. Denn ich sehe ehrlich nicht ein, warum wir als Steuern zahlender Hamburger Betrieb mal wieder in die Röhre gucken und dann mehr bezahlen sollen. Bis vor kurzem sollte noch das Profiticket für Kleinbetriebe eingeführt werden, um auch den kleinen eine kostengünstige Teilhabe am ÖPNV zu ermöglichen… Nun dieses. Danke, Hamburg!

Carsten Wulff

Einzellösungen helfen nicht

1. März: „Sorge im Hafen: Umschlag von Containern bricht um 26 Prozent ein. Geheimpapier zeigt dramatischen Mengenrückgang in allen Fahrtgebieten“

Nach Versäumnissen in Politik und Wirtschaft führen die Einzelbetrachtungen in den Häfen zwischen Hamburg und Wilhelmshaven, HHLA und Eurogate, Linien und Terminalbetreiber, Politik und Naturschutzverbänden sowie ein fehlendes Konzept der HPA für den Hafenentwicklungsplan nach jeweils eigenen Interessen nicht weiter, lassen weitere Ladung verlieren und verhindern wirtschaftliche Innovationen im Gesamtinteresse. Die Innovation des ITSS (Integrated Terminal Ship System) des direkten Umschlags zwischen Großcontainer- und Zubringerschiffen mit erheblicher Produktivitätssteigerung und Kostenverringerung konnten wegen der obigen Innovationsbarrieren nicht realisiert werden. Dennoch würde das ITSS es ermöglichen, Container für Hamburg aufgrund dreifacher Terminalproduktivität und um 80 Prozent verringerte Umschlagskosten kostengünstiger in Wilhelmshaven umzuschlagen und nach Hamburg zu feedern, als mit den Großschiffen Hamburg direkt anzulaufen. Somit würden folgende Einzelprobleme gelöst und durch das ganzheitliche Hafenkonzept Deutsche Bucht und das Gesamtinteresse abgedeckt: Hamburg würde keine Umschlagsmengen verlieren, und Wilhelmshaven eine wirtschaftliche Auslastung erreichen, beide am Wachstum partizipieren und ihre Position im Wettbewerb zu den Westhäfen stärken, in der Diskussion wäre über das erforderliche Baggern nach der Elbvertiefung dieser der Druck genommen und mit einem benötigten ca. 4000 TEU Feederschiff könnte die Köhlbrandbrücke weiter unterfahren und der Containerhafen Altenwerder unverändert weiter angelaufen werden.

Dr. Johannes March (Kapitän),

Buchholz i.N.

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