Beschluss nicht praxistauglich

1. März: „Aus für neue Gasheizungen – was Kunden wissen müssen“

Förderprogramme besitzen eine logische Konsequenz: Das, was gefördert wird, wird teurer. Beim Verbraucher kommen Förderprogramme daher regelmäßig nicht an. Unabhängig davon, reicht die vorhandene Infrastruktur unseres Hamburger Stromnetzes in den meisten Fällen noch nicht einmal dafür aus, genügend Ladestationen für Elektroautos zu installieren. Wenn nun auch noch Wärmepumpen in dem gewünschten Ausmaß betrieben werden sollen, muss Stromnetz Hamburg wohl ein beispielloses Förderprogramm erhalten. Auch hilft die Sonne nicht weiter, da Solarenergieanlagen ebenfalls intakte Stromleitungen vor Ort verlangen, die aber erst einmal geschaffen werden müssten. Sind schon die Kosten der Anschaffung einer neuen Heizungsanlage kaum zu bewältigen, wird der Betrieb der Heizungsanlagen für Mieter und Vermieter vielfach unbezahlbar. Nach einer Berechnung des Frauenhofer-Instituts verursachen Wärmepumpen für eine 100 m² große Wohnung bei den heutigen Strompreisen von 40 Cent pro kWh, Heizkosten zwischen minimal 2500 Euro bis maximal 10.000 Euro im Jahr. Ideologische Kopfgeburten sind nun einmal nicht unbedingt praxistauglich.

Heinrich Stüven

Mehr Tempo bei Förderung

Herr Habeck legt ja ordentlich an Tempo zu. Ab 2024 keine Öl- und Gasheizungen mehr, ohne mindestens 65 Prozent erneuerbare Energien. Dies ist ja grundsätzlich zu loben. Wünschenswert wäre dieses Tempo allerdings auch bei der staatlichen Förderung. Aktuell dauert es bis zu 27 Wochen bis zur Genehmigung einer Förderung. Die Auszahlung der Förderung nach Einbau z.B. einer Wärmepumpe 19 Wochen. Da darf man als Privathaushalt erstmal ordentlich in Vorlage treten. Die Handwerker wollen ihr Geld ja auch pünktlich haben. Diese Wartezeiten sind absolut inakzeptabel.

Joachim Stoffers, Ellerhoop

Typisches Ablenkungsmanöver

28. Februar: „Özdemir plant Werbeverbot für ungesunde Lebensmittel“

Danke, Herr Özdemir. Sie haben einen Anlauf gestartet, um etwas durchzusetzen, was seit vielen Jahren Wissenschaftler, Erzieher und Eltern fordern und gutheißen. Was jedoch seit jeher von der Wirtschafts- und Werbelobby hintertrieben wird. Hier als Alternative „mehr Aufklärung“ und „mehr Medienkompetenz“ zu empfehlen, halte ich für unsäglich, denn es hat bewiesenermaßen seit Jahrzehnten nicht funktioniert und ist ein typisches Ablenkungsmanöver. In dieser Sache die FDP um Rat zu fragen, ist, wie wenn man den Bock bittet, dem Gärtner zu helfen. Setzen Sie das gegen die Widerstände durch!

Prof. Ludwig Paul, Hamburg

Kontrolle auf Bahnhöfen

28. Februar: „Die Folgen aus Rostocks Randale“

Geldstrafen für die Vereine, deren Chaoten gewalttätig gegen Menschen vorgehen und Sachen in Gewaltorgien beschädigen, ist kein geeignetes Mittel diese enthemmten Idioten zu stoppen. Sie sind von der Strafe ja auch nicht direkt betroffen. Deshalb sollte man für diese Vereine zeitlich begrenzt keine Gästekarten mehr zur Verfügung stellen. Für die Rostocker Chaoten erst einmal bis zum Ende der Rückrunde. Das träfe sie direkt und sie können dann nur noch ihrem Heimatverein schaden. Die Kosten für die umfangreichen Polizeimaßnahmen können dann auch eingespart werden. Als sehr kritisch empfinde ich auch die Bezeichnung „Fan“ für diese Typen. Warum werden sie nicht als das bezeichnet, was sie tatsächlich sind, nämlich keine Fans, sondern nur Chaoten. Insoweit verniedlichen alle Medien und werfen sie mit den echten Fans in einen Topf. Das haben die echten Fans nicht verdient.

Rainer Eickenrodt

Stadien für Zuschauer sperren

Wie lange will man sich noch diese Gewalt gegen Menschen und Gegenstände von sogenannten Fußballfans gefallen lassen? Was nützen die Appelle der Vereine an die Vernunft der Beteiligten und andere Maßnahmen? Dieses erbärmliche Schauspiel wiederholt sich jedes Mal aufs Neue und interessiert diese Chaoten überhaupt nicht. Das betrifft nicht nur Hansa Rostock, das ist beim bezahlten Fußball ein allgemeines Problem. Wenn unbeteiligte Personen durch diese Gewaltbereitschaft gefährdet, öffentliche Verkehrsmittel zerstört und Polizisten verletzt werden, dann haben die verantwortlichen Politiker die Pflicht, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, derartige Gewaltorgien zu verhindern. Abgesehen davon kostet dieser Riesenaufwand an Polizeikräften dem Steuerzahler viel Geld. Das ist überhaupt nicht einzusehen! Bei solchen Ausschreitungen müsste man im Wiederholungsfalle die Stadien für die Zuschauer sperren. Dann könnten die beteiligten Vereine es nicht mehr dabei belassen, ihr Bedauern zum Ausdruck zu bringen, sondern müssten sich im eigenen Interesse etwas Wirksameres einfallen lassen. Aber solange die Kasse stimmt, wird sich nichts ändern.

Dieter Ringsdorf

Vereine müssen Flagge zeigen

Eine Fan-Kultur zur Unterstützung der Vereine ist grundsätzlich positiv. Wer möchte schon gerne in einem Stadion sitzen, wenn es den Zuschauern egal ist, wer gewinnt und 90 Minuten nahezu emotionslos den Vorgängen auf dem Rasen zuschauen? Allerdings wird am Beispiel der Hansa-„Fans“ wieder einmal deutlich, dass die Verantwortlichen in den Vereinen zu gerne wegschauen. Diejenigen „Fans“, die randalierend beim St.-Pauli-Spiel waren, sind keine Fans, sondern übelste Krawallmacher, die einen Anlass für ihre gewaltverherrlichende Darbietungen suchen. Es wird Zeit, dass die Vereine hier Flagge zeigen und diesen Idioten lebenslang den Zutritt zu den Stadien verwehren. Das sollte für jeden gelten, der überführt wird oder sich nicht an das Vermummungsverbot hält. Um die Vereine dabei zu unterstützen und die Allgemeinheit zu entlasten, sollten die Vereine an den Kosten für den Polizeieinsatz angemessen beteiligt werden, mit einem Punktabzug bestraft werden und im Wiederholungsfall von den sportlichen Aktivitäten ausgeschlossen werden. Vielleicht ist es auch sinnvoll, Hochrisiko-Spiele grundsätzlich ohne Publikum durchzuführen. Leider werden die echten Fans durch solche Maßnahmen bestraft.

Bernd Freitag

Ein berührender Theaterabend

28. Februar: „,Die Weiße Rose‘ – auch 80 Jahre danach aktuell“

Dank Ihrer Kulturredaktion für die lesenswerte Theaterkritik. Dieser Aufführung in den Hamburger Kammerspielen wünscht man wirklich ein volles Haus an jedem Spieltag. Ein Meisterstück auf der Bühne – mit ganz viel Tiefgang. Es geht unter die Haut. Dazu ein unglaubliches, facettenreiches und authentisches Ensemble. Für mich war es ein berührender, ein nachdenklicher, ja, ein mahnender und auch ein ganz wichtiger Theaterabend.

Rainer Neumann, Hamburg

Statt Friesisch Kuddelmuddel?

27. Februar: „Wie mit Sprache auch Welten verschwinden“

Ja, es verschwinden Welten und Kulturen: Friesisch, Sorbisch, Plattdeutsch, alleine in unserem Umfeld. Wir, gesteuert von den Medien und der überall präsenten Werbung helfen fleißig – aber wir gendern. Ich springe auf mein E-Bike, mach mir die „buds“ ins Ohr und „whatsappe“ mit meinem Boss, nehme dann meinen SUV, um zu shoppen. Die EU hat 240 Millionen Einwohner und in keinem Land ist Englisch Muttersprache. Welche Sprache erwarten wir von unseren Kindern und den Einwanderern? Kuddelmuddel, Pidgin oder lieber gleich kantonesisch?

Dietmar Frerichs, Bad Oldesloe

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