Sicherheit für alle Fans

28. Februar: Kommentar: „Rote Karte für Gewalttäter. Ausschreitungen müssen Konsequenzen haben“

Alle, die beim Spiel dabei waren, hatten Angst um ihre Gesundheit. Für dieses Ausmaß an Gewalt hätte es nur eine Antwort geben dürfen: Nämlich sofort das Spiel zu beenden und am Grünen Tisch das Spiel mit 2:0 für St. Pauli zu werten. Zusätzlich erwarte ich von St. Pauli als Heimmannschaft, dass sich die Vereinsführung aus ihrer Verantwortung nicht herausredet, sondern die Sicherheit für alle Fans gewährleistet.

Nils Karberg

Kuschelkurs bringt nichts

28. Februar: „Die Folgen aus Rostocks Randale. Nach menschenverachtender Gewalt am Millerntor denkt St. Paulis Präsident an Punktabzug“

Es ist doch der helle Wahnsinn, dass für ein läppisches Fußballspiel zwischen den Erzrivalen St. Pauli und Hansa Rostock 1700 Polizeibeamte aufgeboten werden müssen, um einen einigermaßen geordneten Verlauf dieses Spiels mit seinen unsäglichen Begleiterscheinungen vor, während und nach dem Spiel zu gewährleisten! Es ist doch wahrlich an der Zeit, den Vereinen, deren gewaltbereite und zerstörungswillige Klientel (denn als echte Fußballfans kann man diese Leute doch nicht bezeichnen) auch noch in Sonderzügen (die anschließend alle renovierungsbedürftig sind ) zu den Spielen anreisen, die Daumenschrauben anzuziehen. Der Kuschelkurs, und der Versuch der Deeskalation seitens der Polizei hat doch überhaupt nichts gebracht. Im Gegenteil, diese speziellen Fans setzen ihre Randale und Zerstörungswut weiterhin fort und halten sich auch nicht an das Verbot des Abbrennens von bengalischem Feuerwerk und dem Abschießen von Leuchtspurmunition in die gegnerischen Besucherblocks. Diese Vereine müssen dazu verpflichtet werden, die Rechnung von Polizeieinsätzen und die Beseitigung der von ihren Fans verursachten Schäden zu übernehmen und umgehend zu begleichen. Sollten die Vereine das nicht akzeptieren, wird ihnen die Spiellizenz entzogen oder sie müssen eine Saison vor leeren Zuschauerrängen spielen. Es kann doch nicht sein, dass für die entstandenen Kosten die Allgemeinheit einzustehen hat.

Hans-Hermann Krogmann

Zum Umgang mit Gewalttätern

27. Februar: „Ukraine will alle besetzten Gebiete befreien – auch die Krim“ und „Putin wirft Nato ,Beteiligung‘ am Krieg vor. Kreml-Chef: Ziel ist die ,Zerstörung der ehemaligen Sowjetunion‘“

In meiner 40-jährigen Arbeit mit Gewalttätern habe ich insbesondere drei Wahrheiten erkannt: Erstens kann ich einen Täter nur dann erfolgreich konfrontieren, wenn er weiß, dass ich ihm nichts Böses, ihn nicht fertigmachen, will. Zweitens gibt es immer eine Vorgeschichte und die müssen wir verstehen und aufklären, um zu dauerhaften Lösungen zu kommen. Und drittens müssen alle Beteiligten anschließend mit geradem Rücken aus der Tür gehen können. Diese Grundsätze einer sozialen Friedensarbeit müssen auch für diesen Krieg Berücksichtigung finden. Die gegenseitigen Dämonisierungen und Beschimpfungen führen nur zu weiterer Konfrontation und Gewalt. Es ist so wichtig, endlich zu konstruktiven Verhandlungen zu kommen – auch wenn sie im Klein-Klein beginnen –, anstatt Vorschläge dazu sofort mit Unterstellungen abzuwerten.

Gisela Alberti

Wochenticket nicht akzeptabel

27. Februar: „Neues Wochenticket statt Bewohnerparken?“

Als Anwohner/-innen im Elfriede-Lohse-Wächtler-Weg haben meine Nachbarn und ich das gleiche Problem. Ein teureres Wochenticket ist nicht akzeptabel. Im Schreiben des Landesbetriebs Verkehr (LBV) vom Februar steht, dass in den Bebauungsplänen festgelegt wurde, dass die Kfz der Bewohner/-innen in Tiefgaragen oder privaten Stellplätzen abzustellen seien, um die öffentlichen Parkstände nicht einzuschränken. Bekannt ist dem LBV aber auch, dass nicht ausreichend viele Tiefgaragenstellplätze in den Wohnanlagen geplant wurden. Ich wohne im „Torhaus“. Wir haben für 29 Wohnungen 22 Tiefgaragenstellplätze und keine privaten Stellplätze außerhalb. Meine Nachbarn und ich haben kein Problem mit Anwohnerparkplätzen und den damit verbundenen jährlichen Kosten von zurzeit 65 Euro. Wir möchten aber nicht ausgeschlossen werden mit nicht nachvollziehbaren Argumenten. Wie im Abendblatt so schön steht: „Die Verkehrswende lebt davon, dass sie in den Stadtteilen auf Akzeptanz stößt…“ Nur so, wird das nichts.

Elfi Kurpierz

Kein Spaß beim Radfahren

25./26. Februar: „StadtRad – die Erfolgsgeschichte ist vorbei“

Ich (64) habe das StadtRad vor der Corona-Pandemie gern ausgeliehen. Ich bin von meinem Arbeitsplatz in Hohenfelde zum Siemersplatz geradelt. Nach Feierabend eine schöne Möglichkeit, Sport zu treiben und trotzdem auf dem Nachhauseweg zu sein. In der Pandemiezeit bin ich zeitweilig mit dem eigenen Rad zur Firma gefahren. Später sogar mit einem E-Bike. Leider wurde die Strecke immer gefährlicher. Die große Anzahl von Radfahrern führte dazu, dass es in Stress ausartete. Es wird knapp überholt, man wird geschnitten, die Ampel wird nicht beachtet. Deshalb fahre ich lieber mit dem HVV nach Hause und mache hier bei mir in Schnelsen eine kleine entspannte Tour. Es ist prima, dass die Radwege an der Alster angelegt wurden, aber durch die zusätzlichen E-Roller und der großen Menge der neuen Radfahrer bringt es mir keinen Spaß mehr, das Stadtrad auszuleihen. Beängstigend sind auch die neuen Führungen der Radwege mitten auf der Straße, wie z.B. der Siemersplatz. Als Autofahrer weiß ich, dass die Radfahrer manchmal beim Abbiegen schlecht auszumachen sind. Auch die Geschwindigkeit der Radfahrer hat sich sehr erhöht, es ist für alle Straßenteilnehmer gefährlicher geworden.

Angela Selke

Auf Kosten der Geschichte

24. Februar: „Protest gegen Kopfsteinpflaster in Ottensen“

In der Bleickenallee existiert ein schöner breiter Fahrradweg, für den vor vielen Jahren bereits zahlreiche Parkplätze weichen mussten. Nun ist den Fahrradverbänden die Breite von fünf Metern (!) zu wenig. Sie wollen noch einen zusätzlichen Fahrradweg auf der Straße, für den das historische Kopfsteinpflaster herausgerissen werden soll. Das geht allmählich zu weit: Jetzt soll sogar das Allgemeinwohl (Denkmalschutz) den Interessen der Fahrradfahrer untergeordnet werden. Allmählich sollte auch die grüne Fahrradlobby vernünftig werden und weniger „fordern“. Ein bisschen mehr Demut gegenüber der Geschichte unserer schönen Stadt wären jetzt angebracht.

Hajo Dannemann, Hamburg

Armutszeugnis für Hamburg

24. Februar: „Alles marode – Hilferuf aus dem Tierheim“

Die USA reformiert ihr seit 80 Jahren geltendes Gesetz und verabschiedet sich vom grundsätzlichen Tierversuch für pharmazeutische Produkte, und Hamburg eröffnet ein 32 Millionen Euro teures nicht mehr zeitgemäßes Tierforschungsgebäude. Wer das Tierleid mit so viel Geld manifestiert, der sollte sich verpflichtet sehen, den Tieren Mittel in ähnlicher Höhe zur Verfügung zu stellen, die es nötig haben und Hilfe brauchen. Eine reiche Weltstadt wie Hamburg sollte ein Tierheim in Bestzustand vorweisen können. Die im Artikel beschriebenen Maßnahmen spiegeln diese Verpflichtung nicht wieder, ganz besonders die Äußerungen der Justizsenatorin und ihrer Behörde werden durch den Verweis auf den privatrechtlichen Betreiber dem notwendigen Tierwohl nicht gerecht. Vor drei Jahren hat sich die Senatorin vom Zustand überzeugt, seitdem ist nichts passiert. Ein Armutszeugnis für diese Stadt.

Uwe Gast

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