Nur noch „Harry Potters“?

17. Februar: „Welche Faschingskostüme Schulen und Kitas anmahnen. Einrichtungen erbitten einen ,kultursensiblen Umgang‘ mit Verkleidungen“

Was heißt, „Erwachsene … kennen es nicht anders“? Das empfinde ich als eine Unterstellung, die ich zurückweise. Was treibt einige selbst ernannte Moralisten an, zu bestimmen, welche Verkleidungen noch rechtmäßig sind oder nicht. Soll nun auch noch die Vielfalt der Kostüme beschränkt werden und es nur noch Prinzessinnen und Harry Potters geben? Die Kinder sollten sich so verkleiden können, wie sie möchten und Spaß haben, so wie wir früher.

Ingke Tjebbes

Früher hatten wir Megaspaß

Ich erinnere aus meiner Schulzeit derartige „Probleme“ nicht. Wir waren alle als Piraten, Cowboys, Jim Knopf, Prinzen und Prinzessinnen und Indianer verkleidet und hatten zusammen immer einen Megaspaß. Und nun gibt es scheinbar Leute in Hamburg, die der Meinung sind, ein neues großes Problem aus der Taufe zu heben, die Kultursensibilität. Das ist pure „Problemherbeiredung“! Genau diese Personen sollten die wahren Probleme in Schulen und Kindergärten wahrnehmen. Lesen und Schreiben sowie Rechnen/Mathematik sind doch die Kernprobleme sowie Mütter und Väter, die sich nicht adäquat um ihre Kinder kümmern in dieser Lebensphase.

Manfred Puls

Verhandlungen auf Augenhöhe

16. Februar: „Habermas ruft nach Initiativen für Friedensverhandlungen. Philosoph stößt Debatte um den Umgang mit Russland an“

Ohne Zweifel die Initiative eines klugen Mannes. Leider fehlt mir die Fantasie, wie es gelingen soll, einen Psychopathen wie Putin an den Verhandlungstisch zu bekommen, solange er noch Unterstützung im eigenen Land erfährt und er sein militärisches Potenzial noch nicht ausgereizt hat. Eine überzeugende Antwort darauf hat Herr Habermas wie alle anderen „Friedensbemühten“ jedweder Couleur offensichtlich nicht. Verhandlungen auf Augenhöhe wären aber die mindeste Voraussetzung, um zu einem konsensfähigen Kompromiss zu gelangen. Inwieweit der dann tragfähig ist, kann nur die Zukunft zeigen. So sehr ich es mir auch wünschen würde, habe ich meine Zweifel. Ich fürchte, dass sich dann eine Situation wie in Israel/Palästina entwickeln könnte. Auch dort hat es trotz etlicher Abkommen bislang nicht für einen dauerhaften Frieden gereicht. Die Gräben zwischen den beteiligten Parteien scheinen zu tief geworden zu sein. Gleichwohl hat das westliche Bündnis selbstverständlich das Recht und die Verpflichtung, neben der eher trägen Lieferung von Waffen alle diplomatischen Möglichkeiten zu nutzen. Und zwar ohne die ewig destruktiven Kommentare eines Andrij Melnyk. Leider schaffen ihm ja Medien – auch das HA – immer wieder eine Bühne. Der beste Umgang mit Herrn Melnyk ist kein Umgang.

Dr. Dirk Buddensiek, Norderstedt

Bitte weniger Blut und Dreck

16. Februar: „Was wird aus Hamburgs Kultur?“

Betrachte ich die Krise des Sprechtheaters, sehe ich vor allem eine Krise der Intendanten und Regisseure und weniger die eines ausbleibenden Publikums. Die kommen schon. Viele Stücke sind auch in diesem Jahr sehr gut besucht. Publikumsbeschimpfung ist auf keinen Fall die Lösung. Versucht’s doch gern mal weniger mit Blut, Wasser und Dreck zu arbeiten, um das Publikum zu schrecken. Das können Film, Netflix, TV und Co. sowieso besser. Videoscreens können eine neue Ebene einziehen, aber die helfen doch nicht jedem Stück. Pop-Rockmusik-Anleihen belegen eher eine Krise des wahren Sprechtheaters, als dass sie wirkliche Theaterfreunde locken, nicht mal die jungen. Das funktioniert in den Arenen doch viel besser. Spielt mehr Dramen als Romanverschnitte. Versucht’s mit weniger Selbstdarstellung der Regisseure und gebt den großen Dramatikern mehr Raum. Und denkt an eure und unsere Zukunft: Gebt den jungen oder unerfahrenen Theaterbesuchern mal die Chance, unsere großen Dichter ohne Verfremdung kennenzulernen, um eine Grundlage für ihr Verständnis für zeitgenössische Abwandlungen der Werke zu schaffen. Bleibt doch einfach „Sprech“-Theater – auch mit jeder Menge spannenden Experimenten, aber schöpft die Wirkung nicht aus scheinbar Spektakulärem, sondern aus den Texten und Gedanken der ganz Großen.

Uwe-Carsten Edeler

Das Thema geht uns alle an

16. Februar: „Veranstaltungsverbot auf Großer Moorweide“

Hamburg besteht nicht nur aus dem Bezirk Eimsbüttel. Das Thema geht die ganze Stadt an, Herr Thering. Machen Sie ihren Einfluss geltend und erwirken Sie bei den Vertretern der CDU-Fraktion eine Ausnahmegenehmigung für die traumhaften und fantasieanregenden Darbietungen der Roncalli-Künstler an diesem perfekten Standort Moorweide. Urbanes Leben in einer Großstadt darf sich nicht reduzieren auf Bolzen oder Hundeauslauf auf öffentlichen Grünflächen.

Werner Heß

Ausnahme E-Roller?

16. Februar: „Schon 15.000 E-Roller umgeparkt. Pilotprojekt der Stadtreinigung erfolgreich – es wird fortgesetzt“

Wenn ich mein Auto falsch abstelle, auf der falschen Fahrbahn unterwegs bin, oder zu schnell fahre, dann bekomme ich einen Strafzettel oder gar Bußgeld und muss dafür kräftig zahlen. Wenn dadurch eine Gefährdungslage entsteht, wird abgeschleppt, und ich werde zusätzlich ganz empfindlich zur Kasse gebeten. Worin liegt nun eigentlich der Unterschied zu den (zulassungs- und versicherungspflichtigen) E-Rollern? Warum werden die nicht genau so behandelt wie alle anderen Verkehrsteilnehmer? Ich habe mal gelernt, das vor dem Gesetz alle gleich sind. Im Falle der E-Roller scheint das nicht der Fall zu sein. Es wird sogar die von der Allgemeinheit finanzierte Stadtreinigung mit dem „Ausputzen der von den Fahrern und Eigentümern zu verantwortenden Rechtsverstößen“ beauftragt. Bedenklich!

Ralph Fritz

Anbieter sollten Kosten tragen

Das Projekt als erfolgreich zu bezeichnen, ist an Absurdität kaum zu übertreffen. Zeigt es doch, abgesehen von der Frage der Sinnhaftigkeit und des fragwürdigen Beitrags zur Mobilitätswende dieses Fortbewegungsmittels, die Rücksichtslosigkeit vieler Nutzer. Dass dafür zwei Teams der Stadtreinigung zu Lasten der Steuerzahler abgestellt wurden, weitere 13 Duos mithalfen und jetzt über eine Kostenbeteiligung der Anbieter verhandelt wird, macht mich wütend und sprachlos. Es sollte selbstverständlich sein, dass die Kosten zu 100 Prozent von den Anbietern übernommen werden. Wann wird diesem Irrsinn ein Ende gesetzt? Welche Absurditäten der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende müssen wir noch ertragen und finanzieren?

Claudia Vadaleau, Hamburg

Auf Kosten der Steuerzahler

Für 20.000 Euro pro Monat wurden E-Scooter umgestellt – auf Kosten der Steuerzahler. Und im nächsten Jahr bekommen wir die Gebührenerhöhung der Städtereinigung. Es ist nicht zu fassen, was sagen unsere Politiker dazu? Jeder falsch parkende Pkw wird abgeschleppt, und der Fahrzeughalter bekommt eine saftige Rechnung. Die E-Scooter sind – sofern falsch abgestellt – eine „Gefahr für Leib und Leben“, und die Situation wird nicht besser, sondern zunehmend schlechter. Die einzige Lösung: Falsch abgestellte E-Scooter aufladen, mitnehmen und gegen ordentliche Gebühren vom Vermieter abholen lassen.

Petra Scholle, Hamburg

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