Das Kind beim Namen nennen

31. Januar: „Gallina: ,Wir haben rechtmäßig gehandelt‘“

Es ist erschütternd, dass der Respekt vor der körperlichen Unversehrtheit der Menschen extrem abgenommen hat. Wie fühlen sich die Opfer bzw. die Hinterbliebenen einer solchen Tat, die hätte verhindert werden können, wenn nicht bekannte gewaltbereite Wiederholungstäter nach wie vor auf freiem Fuß wären und auch noch unseren Schutz und finanzielle Zuwendung genießen. Man kann konstatieren, dass im Zuge der Flüchtlingswelle viele Migranten gekommen sind, deren „Lunte“ wohl ziemlich kurz ist. Aber bestimmte Kreise, Politiker, Soziologen etc. schließen die Augen davor und nennen das Kind nicht beim Namen und gewähren weiterhin Täterschutz, um nicht in eine bestimmte Ecke gedrückt zu werden. Bei Übergriffen in Berlin hat man sofort veröffentlicht, dass unter den Randalierern auch Deutsche waren – Gott sei dank. Ich befürchte, dass uns in der Zukunft leider noch mehr dieser Attacken vor die Füße fallen werden, wenn die Politiker nicht endlich Maßnahmen ergreifen und weiter die Augen verschließen.

Harald Danck

Zweite Chance sehr gut genutzt

31. Januar: „Scholz und Baerbock im Fernduell“

Jeder Mensch, der Fehler begeht, hat eine zweite Chance verdient. Im Gegensatz zu Herrn Scholz, der für G20 in Hamburg keine Verantwortung übernehmen wollte, der in Zusammenhang mit der Cum-ex-Affäre durch sein unglaubwürdiges Verhalten mehr verschleiert als zur Aufklärung beiträgt und der als zaudernder Staatsmann zu Lasten der Ukraine gegenwärtig versagt, hat Frau Baerbock ihre zweite Chance hervorragend genutzt. Nach einer desaströsen Selbstinszenierung als besonders qualifizierte Führungspersönlichkeit vor der vergangenen Bundestagswahl, hat sie es als Außenministerin geschafft, durch ihr im Stil selbstbewusstes und in der Sache unbeirrbares Auftreten in aller Welt zu überzeugen. Nur Polit-Neider dieser wunderbaren Verwandlung zur gereiften Persönlichkeit können Frau Baerbocks Bemerkung, dass wir uns gegen Russland im Krieg befinden, auf die Goldwaage legen und semantisch fehldeuten, um zu versuchen, die Außenministerin zu diskreditieren. Selbstverständlich hat sie recht: Wir befinden uns im Krieg, wir kämpfen ihn nur nicht selbst! Die wahre Pragmatikerin ist Frau Baerbock, nicht Herr Scholz.

Georg C. Domizlaff

Demokratie statt Oligarchie

31. Januar: „Der Soli gehört abgeschafft“

Den Appell kann ich nicht unterstützen. Ich kann auch dem Hauptargument dieses Appells nicht folgen. Hat nicht der Bundesfinanzhof als höchste Fach-Gerichtsinstanz entschieden, dass die Aufgaben im Osten weiterhin bestehen? Auch das weitere Argument des Autors, es gehe um die Glaubwürdigkeit der Politik im Allgemeinen, ist doch eher ein Argument, das so auf alle Regierungstätigkeiten angewendet könnte, wenn man nur will. Gerade diese Politik ist doch glaubwürdig, weil sie tatsächlich weiterhin die zur Finanzierung der Aufgaben der Einheit heranzieht, die einen höheren Verdienst haben. Selbst dadurch kommen noch Milliarden zusammen. Hier knickt nicht wieder wie in früheren CDU-geführten Regierungen die Politik ein vor der oberen Mittelschicht. Hier wird deutlich, dass wir in einer Demokratie leben und nicht in einer Oligarchie.

Manfred Stöckling

Klimaschutz mitdenken

30. Januar: „Baumfällungen für neue Parkanlage am Tegelsbarg“

Es ist ja schön, eine bestehende Parkanlage neu zu gestalten und das sogar mit Bürgerbeteiligung! Aber es ist ein Unding, dafür geschützte Bäume zu fällen! Man muss doch auch den Klimaschutz mitdenken, wie es so schön neudeutsch heißt. Da sollte sich doch jede Baumfällung ausschließen, jeder „alte“ Baum ist wichtig für den Klimaschutz! Aber schon beim Ausbau der Kreuzung Tegelsbarg/Poppenbüttler Weg wurden ca. 25 Bäume, mit einem Durchmesse von zum Teil 50 Zentimetern für neue Radstreifen gefällt. Ich wüsste gerne, wie lange da Rad gefahren werden muss, um den Wegfall der Bäume fürs Klima zu kompensieren!

Thomas Schendel

Mehr kleine Wohnungen bauen

27. Januar: „,Nicht bauen? Das können wir uns gar nicht erlauben‘. Die neue Stadtentwicklungssenatorin Karen Pein (SPD) über das Potenzial von Wohnungstausch, den Streit ums Erbbaurecht und den Elbtower“

Das Hauptziel der neuen Senatorin „Hamburgerinnen und Hamburger mit bezahlbarem Wohnraum zu versorgen“, verdient die uneingeschränkte Unterstützung. Ist dieses Ziel doch in den letzten zehn Jahren trotz der eindrucksvoll gebauten 100.000 Wohnungen verfehlt worden. Sind davon weniger als 30 Prozent Sozialwohnungen „bezahlbar“, während die restlichen 70 Prozent Wohnungen – von der freien Wohnungswirtschaft gebaut – teuer bis extrem teuer sind und für Normalverdiener nicht bezahlbar. So liegt z. B. der Durchschnittspreis für Eigentumswohnungen in der HafenCity bei 10.000 Euro/qm2 und für Mieten bei 23 Euro/qm2. Hamburg gehört nach München, Frankfurt, Stuttgart und Berlin zu den teuersten Mietstädten. Viel Bauen hat keine Dämpfung der Preisentwicklung bewirkt! Vor diesem Hintergrund sind immer mehr „Normalverdiener“ gezwungen, die Stadt zu verlassen, um sich im günstigeren Umland eine Wohnung zu suchen. Daher sind stringente Vorgaben der Stadt für ein generell preiswerteres Bauen notwendig. Hierbei ist der Anstoß der Senatorin „mehr kleinere Wohnungen zu bauen“, entsprechend dem hohen Anteil von Ein- und Zweipersonenhaushalten in Hamburg, sinnvoll. Ebenso sollte man die IBA-Erfahrungen mit Smart Price Houses nutzen und gleichzeitig die Initiative der Architektenkammern für „einfaches Bauen“ aufgreifen. Auf jeden Fall ist der Bau von 10.000 Wohnungen ohne bedarfsgerechte Steuerung ökonomisch und ökologisch nicht vertretbar.

Peter Koch

Mehr Waffen, mehr Tote

28./29. Januar: Schumachers Woche: „Deutschland, einig Leo-Land“

Immer mehr Waffen in der Ukraine hat immer mehr Tote und Zerstörung zum Ergebnis. Haben frühere Kriege uns allen nicht gelehrt, wohin das führt? Und dieses Mal vermutlich nicht nur in den „totalen Krieg“ sondern in den totalen Untergang. Das wird der Ukraine nicht helfen. Nur Verhandlungen (und Zugeständnisse, so bitter sie auch sein werden) können die Erlösung bringen. Und zum Schluss die rhetorische Frage von Hajo Schumacher: „Eine unabhängige EU-Truppe mit US-Panzern? Finde den Fehler“. Herrlich! Wir wollen den Frieden!

Wolf Brake, Ammersbek

Nicht mehr in die Zeit passend?

26. Januar: „Steigt Miniatur Wunderland bei Modellbahn ein?“

Ich finde, es ist eine Schande, eine so schöne, gut ausgebaute Modelleisenbahn abzubauen. Sie ist seit 1949 Bestandteil des Museums und zieht immer noch die Menschen an. Ich war jetzt wieder da und habe gesehen, wie junge und alte Menschen fasziniert das Fahren und die Erklärungen der Ehrenamtlichen aufnehmen. Es ist einfach nur eine Freude in die strahlenden Augen der Menschen zu sehen. Es muss doch möglich sein, diese Spur 1 Modelleisenbahn zu erhalten! Nun wird sie abgebaut und niemand kann sagen, wann und wie sie wieder aufgebaut werden kann. Leider scheint so etwas Wunderschönes nicht mehr in unsere Zeit zu passen! Vielleicht findet man ja doch noch eine Möglichkeit, diese schöne Bahn in ihrer jetzigen Größe zu erhalten! Ich glaube, das würde die Hamburger und unsere Besucher sehr freuen!

Sabine Schendel

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