Trauer und Wut

27. Januar: Leitartikel: „Fragen nach Brokstedt“

Ich stimme Herrn Iken uneingeschränkt zu und empfinde neben der Trauer um die Opfer eine ohnmächtige Wut nach diesem denkbar furchtbarsten Geschehen, weil offensichtlich der Staat wider besseren Wissens seine Bürger nicht schützen will. Was wir jetzt hören und lesen sind Ausflüchte, die die Unfähigkeit eines Rechtsstaats aufzeigen, dessen Prioritäten in so einer Gemengelage versagen. Es ist Täterschutz, wenn nach Gewaltverbrechen u.a. mit Messereinsatz, die Inhaftierung wegen fehlender Rechtskraft (da wahrscheinlich Revision eingelegt wurde?) und gar nach positivem psychiatrischem Gutachten vorzeitig beendet wurde. Die sofortige Aberkennung des Schutzstatus sollte bis zum Beweis der Unschuld automatisch erfolgen und nicht den „verstopften Behördenmühlen“ zur Entscheidung anvertraut werden. Abschiebehaft für verurteilte Gewalttäter sollte auch für Staatenlose zum Schutz der Gesellschaft möglich sein. Anderenfalls wird sich die Stimmung im Lande leider weiter zu Lasten der großen Mehrheit zugewanderter Flüchtlinge und Migranten, die hier ein friedvolles Leben führen und unsere Gesellschaft bereichern, verschlechtern.

Dr. Thomas Bergeest

Nicht zu begreifen...

Es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde, die nicht zu begreifen sind. Wir denken voller Mitgefühl an die Eltern der ermordeten Kinder. Danke für den Bericht von Matthias Iken. Hier konnte man lesen, was viele Bürgerinnen und Bürger denken. Auch wir wünschen uns, dass diese Bluttat uns die Augen öffnen muss für mehr Gerechtigkeit in Deutschland.

Karin Groenefeld

Woher kommen die Rücklagen?

25. Januar: „Karlsruher Richter kippen höhere Parteienfinanzierung“

Für das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes zur Parteienfinanzierung sind ganz gewiss die meisten Menschen in Deutschland dankbar. Interessant ist, dass CDU und SPD sagen, sie hätten genügend Rücklagen gebildet, um zu viel erhaltene Finanzmittel zurückzahlen zu können. Einerseits ist das beruhigend. Andererseits stellt sich die Frage, inwiefern die Parteien diese zusätzlichen Zuschüsse dringend benötigt haben können, wenn sie das Geld doch in den letzten vier Jahren beiseitegelegt, also gar nicht angetastet haben? Haben diese Parteien ihren Verfassungsauftrag infolge Fehlens finanzieller Mittel in den letzten vier Jahren vernachlässigt, oder diente der abgeschmetterte Zuschuss-Antrag in Wahrheit lediglich dem Streben nach mehr wirtschaftlicher Bequemlichkeit?

Bernd Wenzel, Buchholz

Der Schrecken sitzt tief

25. Januar: „Menschlich gesehen. Und nun zum 80.“

Dagmar Berghoff berichtet von ihrer nicht einfachen Kindheit. Das Schicksal von Frau Berghoff ist kein Einzelfall gewesen. Tatsächlich haben unzählige Menschen im zerstörten Hamburg aufgrund der Kriegsfolgen in prekären Verhältnissen, viele auch in Nissenhütten, gelebt. Wir wohnten jahrelang mit sechs Personen in einem 24-qm-Zimmer, das Haus von Trümmerbergen umgeben, und es dauerte weitere zwölf Jahre, bis ich in einer kleinen akzeptablen Wohnung leben konnte. Das ist für die nachfolgenden Generationen sicherlich unvorstellbar. Tatsächlich führt diese erlebte Betroffenheit dazu, dass mich jede weitere Eskalation im Hinblick auf Waffenlieferungen zur Unterstützung der Ukraine mit Schrecken erfüllt.

Susanne Wolff

Kochen ist auch Arbeit

23. Januar: „Ernährungs-Doc: „Diese drei Nahrungsmittel sind Killer“ und 23. Januar: „Ampel will Mütter aus der Teilzeit holen“

Die wenigsten Eltern werden die Lebenserwartung ihrer Kinder absichtlich verkürzen wollen, weshalb hier eine frühe Aufklärung, am besten schon in der Entbindungsklinik, den U-Untersuchungen, sowie in Kita und Schule wichtig wäre. Gesunde Ernährung setzt Interesse, Wissen, Wollen, Können und Zeit der Eltern voraus, bei Geldmangel ggf. auch noch der Verzicht auf tierische Lebensmittel. Es braucht den Zugang zu Informationen und eine gewisse Stärke, um das Wollen in die Tat umzusetzen. Schnippeln und Kochen ist nicht nur Liebe, sondern eben auch Arbeit. Neben meinem Teilzeitjob war das Einkaufen und Zubereiten von Mahlzeiten mein größter „Zeitfresser“. Eine Erhöhung der Arbeitszeit würde die Ernährungssituation vieler Kinder möglicherweise zusätzlich verschlimmern und den Stress der Mütter erhöhen.

Anja Maselkowski

Schreiben Sie uns gerne an oder per Post an das Hamburger Abendblatt, 20445 Hamburg
Von den vielen Leserbriefen, die uns erreichen, können wir nur einen kleinen Teil veröffentlichen. Teilweise müssen wir kürzen, um möglichst viele Meinungen zu veröffentlichen. Mit Ihrer Einsendung erlauben Sie uns, alle Inhalte und Ihre Kontaktdaten an die zuständigen Redakteurinnen/Redakteure und/oder an externe Autorinnen/Autoren weiterzuleiten. Sollte eine Weiterleitung Ihrer Kontaktdaten und ein Dialog mit uns nicht gewünscht sein, bitten wir um Mitteilung. Einsendungen werden sowohl in der gedruckten Ausgabe sowie den digitalen Medien vom Abendblatt veröffentlicht und geben ausschließlich die Meinung der Einsender wieder. Veröffentlichte Leserbriefe finden Sie auch auf abendblatt.de/leserbriefe.