Politik ist für die Menschen da

13. Januar: „Grüne wollen Hafenautobahn verhindern – Koalitionskrach droht. A-26-Neubau war mit der SPD vereinbart, doch nun plädiert Ökopartei für eine andere Lösung“

Hamburg ist die einzige mir bekannte Großstadt, die keine ausgebaute Umfahrung hat. Die Elbe kann nur mit den Fähren bei Glückstadt und Zollenspieker oder dem Elbtunnel, der A 1 und bei Geesthacht oder Lauenburg überquert werden. Da Verkehr weniger Freizeit als Wirtschaftsverkehr ist, dazu gehören auch die Pendler, sind ausgebaute Umfahrungen erforderlich. Das Nadelöhr Elbtunnel wäre entschärft, wenn die A 20 bei Drochtersen über die Elbe gebaut und an die A 1 angeschlossen würde. Auch die A 26 mit Anbindung an die A 1 im Osten wäre eine Entlastung für den Tunnel und für die Stadtteile, die als Ausweichrouten dienen. Hamburg ist das Drehkreuz des Wirtschaftsverkehrs von und nach Skandinavien. Eine verantwortungsvolle Verkehrspolitik hat das im Blick. Ideologische Vorstellungen und Umerziehung, wie sie die Grünen betreiben, sind gegen die Bevölkerung. Eine Behinderung des Verkehrs – auch des Parkraums – belastet die Menschen. Und für die ist Politik da.

Wolfgang Knobel, Drage

Kein Transitverkehr in Hamburg

Bei der A-26-Ost handelt es sich um einen seit vielen Jahrzehnten benötigten Lückenschluss zwischen den Autobahnen A 1 und A 7. Sinn und Zweck dieses Lückenschlusses ist es zu verhindern, dass Transitverkehre unnötigerweise durch das Hamburger Stadtgebiet fahren. Hamburg ist eine der wenigen europäischen Großstädte, die über keine Ringautobahn verfügen. Dies führt dazu, dass ein Großteil der nicht für Hamburg bestimmten Verkehre quer durch das Hamburger Stadtgebiet fahren muss. Dies kann nicht im Interesse Hamburgs liegen. Es ist zwar richtig, dass mit der A-26-Ost auch der südliche Hafen besser angebunden werden soll. Die Zielrichtung der A-26-Ost geht jedoch weit darüber hinaus (s. o.). Deshalb verkürzt von einer „Hafenautobahn“ zu sprechen, ist sachlich falsch. Im Kern geht es bei dem Projekt darum, Hamburg von Transitverkehren jeglicher Art zu entlasten.

Norman Zurke

A 26 wäre Pendler-Autobahn

Auf diesen Vorstoß der Hamburger Grünen hatte man lange gewartet. Die Abkehr von der überteuerten und anachronistischen Hafenautobahn ist überfällig und ein positives Signal vor allem für den Hamburger Hafen, weil sie dessen verkehrliche Prioritäten klar benennt: Absoluter Vorrang für die Haupt-Hafenroute! Die heißt nicht umsonst so! Alle vier Hamburger Containerterminals – CT Altenwerder, Burchardkai, Eurogate und Tollerort – sind mit der Haupt-Hafenroute über den Waltershofer Knoten an die A 7 mit dem nationalen und europäischen Fernstraßennetz verbunden. Deshalb müssen die Mittel vor allem auf die dringend erforderliche Erneuerung der Querung über den Köhlbrand konzentriert werden und dürfen nicht an eine wenige Kilometer weiter südlich geplante A-26-Ost als parallele Doppelstruktur gebunden werden. Zumal im südlichen Hamburger Hafen bereits leistungsfähige Anbindungen an das Autobahnnetz existieren: Im Westen Richtung A 7 ist es die Verbindung über den Kattwyk, deren Kapazität erst kürzlich mit einer separaten Brücke für den Pkw- und Hafen-Verkehr verdoppelt wurde. Im Osten geht es bereits jetzt über die Hohe Schaar und die Kornweide direkt an die A 1. Und die Formulierung im Koalitionsvertrag ist zwar eindeutig, aber falsch: „Die A 26 (Hafenpassage) trägt so zur Entlastung des Verkehrs im Hamburger Stadtgebiet bei.“ Das genaue Gegenteil ist der Fall: Die „Hafenpassage“ würde in erster Linie als Pendler-Autobahn für das südliche und westliche Hamburger Umland missbraucht und wie ein Staubsauger zusätzliche Verkehre in die Hamburger Innenstadt pumpen. Alle wollen weniger Verkehr in der City und in den Wohngebieten. Mit einem solchen zusätzlichen Angebot an die motorisierten Pendler kann man das getrost vergessen.

Manuel Humburg, Hamburg

Keine Prämie für das E-Auto

13. Januar: „9149 Elektroautos in Hamburg zugelassen. Zwar steigt der Anteil der reinen Stromer 2022 leicht, liegt aber weit hinter dem Bundesdurchschnitt. Die Hintergründe“

Die Bundesregierung schafft attraktive finanzielle Anreize dafür, dass Klima nachhaltig zu verbessern, indem Endverbraucher ermutigt werden ein teureres Elektroauto zu kaufen. Wir wollten uns 2022 nach längerer Abwägung erstmals ein E-Auto kaufen. Es ist teurer als vergleichbare Verbrenner. Es ist selbst mit Prämie teurer, aber der Umweltgedanke wäre es uns wert gewesen. Der Händler konnte jedoch erst frühestens in 2023 liefern. Seinerzeit stand noch nicht fest, ob es dann immer noch eine Prämie gibt. Wir haben dann mehrere Händler angesprochen, dass das gewünschte Fahrzeug doch auf dem Verkaufsgelände stehen würde. Das wurde mehrfach und wiederholt bestätigt, diese seien aber erst spät im Jahr 2022 verfügbar. Dann auch nur als Tageszulassung zum regulären Original-Verkaufspreis eines Neuwagens also ohne Prämie. Die Prämie haben die Händler über die „Tageszulassung“ auf das Autohaus selber kassiert. Das passiert im großen Stil und keiner spricht darüber. Klar, diese Autos tauchen zwar trotzdem in den niedrigen Zulassungszahlen Hamburgs auf, aber wir als potenzielle Käufer konnten diesen Vorteil nicht in Anspruch nehmen, haben schlussendlich den Verbrenner gekauft und werden somit in den nächsten Jahren auch nicht der Gruppe der E-Automobilisten beitreten. Übrigens verhält es sich genauso mit Solaranlagen, die seit dem 1. Januar Mehrwertsteuerfrei für den Endverbraucher sind. Alles für das Klima. Zu dumm, dass uns eine ziemlich große Firma für PV-Anlagen pünktlich am 6. Januar mitteilte, dass sich die konfigurierte Anlage um 20 Prozent verteuert hätte. Die Spritpreise seien gestiegen. So wird das nichts mit der Klimawende, wenn Preisanreize für E-Mobilität oder die Nutzung regenerativer Energien letztlich in den Taschen der Konzerne und nicht beim Verbraucher landen.

Ralph Voß, Stelle

Danke, für das klare Statement

12. Januar: Gastbeitrag: „Silvester-Chaos in Deutschland: Nicht noch mehr Verbote!“

Vielen Dank an Herrn Strate für sein klares Statement und seine deutlichen Worte. Und vielen Dank an das Abendblatt für das Veröffentlichen dieses Beitrags. Vielleicht ist dieses ja der Anfang einer offenen und nicht verklausulierten Debatte und bedeutet gleichzeitig das Ende der Political Correctness im Hamburger Abendblatt. Es ist ganz sicher überfällig, die Missstände offen zu thematisieren, im Interesse unseres Landes und aller Menschen, die sich an Recht und Gesetz, an kulturelle und soziale Regeln halten und danach ihr (Zusammen-)leben ausrichten. Und damit meine ich ganz ausdrücklich die übergroße Mehrheit an zugewanderten und hervorragend integrierten Menschen, die schon seit Jahren verständnislos den Kopf schütteln, angesichts des Handelns bzw. der Untätigkeit der politisch Verantwortlichen in der Bundesrepublik.

Torsten Knuhr

Unsere Gesetze reichen aus

Bravo, Herr Strate! Ich bin da ganz seiner Meinung, aber... Unsere vorhandenen Gesetze reichen völlig aus, um Straftaten angemessen zu verfolgen und zu bestrafen! Leider wird vor Gericht so lange „geschachert“, bis zumindest der mittlere bis untere Level des entsprechenden Strafmaßes erreicht ist. Anschließend klopft sich der erfolgreiche Verteidiger auf die Schulter und taucht, je nach Qualität der behandelten Straftat, auch schon mal als Staranwalt in den Medien auf. Zur Abschreckung ist meines Erachtens mehr nötig, als nach einem Urteil den Stadtpark zu fegen oder in einer sozialen Einrichtung eine Woche lang Bücher vorzulesen.

Nico Irmen

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