Unzutreffende Schlagzeile

02. Januar: „Silvester: Feiernde greifen Polizei und Feuerwehr an“ und „Die Übergriffe auf Einsatzkräfte waren extrem“

Feiernde greifen Polizei und Feuerwehr an. Entschuldigung, aber dieses Aussage entspricht nicht den Tatsachen. Feiern ist ein würdiges, festliches, lustiges, fröhliches Beisammensein. Warum also diese unzutreffende Schlagzeile, die dem Sachverhalt nicht gerecht wird. Wäre es nicht besser das „Kind beim Namen“ zu nennen! Gewaltbereite Chaoten greifen Polizei, Feuerwehr und Rettungskräfte an. Diese Schlagzeile verharmlost das Geschehen und muss wie Hohn in den Ohren der angegriffenen und verletzten Einsatzkräfte klingen.

Fred Bonkowski

Respektlosigkeit macht wütend

Wir sind fassungslos und wütend. Wie können einige Menschen so respektlos und hirnlos sein und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten mit Böllern, Raketen und Schreckschusswaffen beschießen? Leute denkt doch mal nach, was ihr damit anrichten könnt! Das kann nicht nur verletzen, sondern auch tödlich enden. Das sind doch die Berufsgruppen, die wir rufen, wenn wir in Not sind oder Hilfe brauchen. Wir sind jedenfalls sehr dankbar dafür, dass wir jederzeit Hilfe bekommen, wenn wir sie brauchen. Auch nachts.

Familie Stendel, Sasel

Vorurteilsfrei neu nachdenken

31. Dezember: „Wie fahrtüchtig sind Senioren noch? Altonas Bezirksamtsleiterin Stefanie von Berg (Grüne) fordert eine konsequentere Überprüfung“

Die Unfallhäufung unter Beteiligung alter Menschen in der Waitzstraße gibt Anlass, über eine Verkehrstüchtigkeit der Waitzstraße und der dortigen Parkplätze erneut vorurteilsfrei nachzudenken. Es gibt schließlich nicht nur dort alte Autofahrer. Aber offenbar nur dort eine solche Unfallhäufung. Von Stefanie von Bergs Vater auf alle Senioren zu schließen, verbietet sich. Und bundesweit gesehen, hält sich die Unfallverursachung der sehr alten und der sehr jungen Verkehrsteilnehmer immer noch der Waage.

Rainer Funke

Fühle mich diskriminiert

Wie nicht anders zu erwarten, kommt der Vorstoß, ältere Autofahrer einer Überprüfung der Fahrtüchtigkeit zu unterziehen, von einer Grünen-Politikerin. Der Blick in die Verkehrsunfall-Statistik ist einseitig, wo bleibt im Vergleich die Unfall-Statistik für Junge, Frauen/Männer/Diverse und Verkehrsanfänger oder Autofahrer mit Migrationshintergrund? Als ältere Autofahrerin und als Ältere in Gänze fühle ich mich mehr und mehr von einer Gesellschaft diskriminiert, die für sich in Anspruch nimmt, beurteilen zu können, was richtig und was falsch ist. Was für eine Intoleranz! Wenn auch noch das Wahlalter auf 16 Jahre reduziert wird, dann haben wir „Alten“ nichts mehr zu lachen!

Ingrid Kallbach

Keine stabile Lösung gefunden

Man kann ja gerne über alles diskutieren, aber genauso interessant wie die Statistik über Unfälle von Senioren am Steuer wäre ja mal das Verhältnis der Schadensfälle zu den jungen Rasern und Autoposern, die ja gerne mal mit Höchstgeschwindigkeit und ohne Rücksicht auf Verluste durch die Stadt jagen. Und ferner stellt sich die Frage ob die Waitzstraße die einzige Straße in Hamburg ist, wo ständig diese Parkunfälle passieren. Mehrmals hat man an dieser Straße herumgewerkelt ohne eine wirklich stabile Lösung zu finden. Liegt es nun an der besonderen Klientel oder an der unzureichenden Planung bzw. Ausführung der Sicherungsmaßnahmen? Wenn man vor Ort das Durcheinander von kleinen und großen Bügeln, Fahrradplätzen, Bänken und Pollern sieht, können einem schon Zweifel kommen. Warum hier eine einheitliche, stabile Betonpollerung nicht vorgenommen wurde, ist unverständlich, wäre aber sicherlich auch zu einfach gewesen und die beteiligten Büros, Gutachter, Planer etc. hätten ja gar nichts mehr zu tun.

Walter Ruhse

Abhängigkeit reduzieren

02. Januar: „EVP-Chef Weber: „China bedroht Sicherheit Europas““

Herr Weber, Vorsitzender der Europäischen Volkspartei, und Herr Wissing, Verkehrsminister, haben vollkommen Recht. Die Einsicht, dass China mit oft unethischen Methoden die Sicherheit des Westens zu unterminieren versucht, kommt keine Sekunde zu früh. China ist kein fairer Partner und hat nur ein Ziel, nämlich einen möglichst großen Teil der Welt von sich abhängig zu machen. Deswegen ist es mehr als notwendig, dass „der Westen“ eng zusammenarbeitet um die Abhängigkeit von China Stück für Stück zu reduzieren. Zusätzlich wäre es sehr wichtig Indien mit in den westlichen Staatenbund einzubringen. Indien ist ein „kommender Big Player“, der sich zu einem sehr wichtigen Partner entwickeln wird. Es darf nicht passieren, dass der Westen Indien ignoriert und dadurch in die Arme Chinas treibt.

Joachim Willers, Ellerau

Kirche sollte sich treu bleiben

02. Januar: Leitartikel „Die angeschlagene Kirche. Die Gläubigen laufen davon, doch eine Reform ist nicht in Sicht“

Die Rufe nach einer Reform der Kirche sind kaum noch auszuhalten! Die Kirche reformiert sich doch seit 2000 Jahren! Eine Änderung der Sexualmoral, der Ethik oder des Pastoralstandards (Zölibat, Ehe für Priester) würde nicht ein einziges Schäfchen in die Kirche zurückbringen, obwohl der Boulevard das suggeriert. Die Diagnose ist völlig falsch gestellt: die Kirche schrumpft nicht wegen des Kondomverbots, sondern weil die Gesellschaft sich gewandelt hat: geschwunden ist der Sinn für Gemeinschaft, Tradition, und Ritual, es wachsen hingegen Selbstbezogenheit, Anonymität und Oberflächlichkeit. Die Kirche hat es da schwer, aber sie sollte sich treu bleiben.

Dr. Olaf Krämer

Meinen herzlichen Dank

31. Dezember: „Schumachers Woche: Wer entscheidet über die Qualität eines Jahres?“

Die „Schumachers Woche Kolumne“ ist für mich seit vielen Jahren Pflichtlektüre, sie ist meist von hoher Qualität und sorgt bei mir für Schmunzeln oder Kopfnicken. Aber dieses Mal hat sich der Autor selbst übertroffen. Wer mit relativ wenigen Sätzen ein genaues, absolut stimmiges Bild über die sehr komplexen und unschönen Themen des vergangenen Jahres zeichnen kann, gehört für mich zu den Top–Journalisten. Allein die Plastizität des Satzes über das stark renovierungsbedürftige Wohnzimmer Deutschland ist ein Highlight. Meinen herzlichen Dank.

Joachim Dultz, Henstedt–Ulzburg

Abgleiten vermeiden

31. Dezember: „Gutes Benehmen kommt niemals aus der Mode“. Die Grundlagen der zeitgemäßen Etikette, einst von Freiherr Knigge beschrieben, sind bis heute aktuell – und keineswegs nur steif“

Dieser Artikel überraschte mich und erfreute zugleich, obwohl meine Beobachtungen die gegenteilige Tendenz aufzeigen. Natürlich geht es nicht ausschließlich um Kleidung, aber der erste Eindruck wird nach dem Aussehen gemacht. Ich meine die Mehrzahl der Bürger achten weniger auf angemessene Kleidung zu unterschiedlichen Anlässen, z.B. die Parlamentskleidung, der Besuch zur Oper oder ein Essen in einem Firsthotel. Natürlich nur durch weise Vorbilder und ein Einschreiten ist ein Abgleiten zu vermeiden. Notfalls müsste sogar auf einen uneinsichtigen Gast verzichtet werden. Mögen diese Vorbilder noch wachsen.

Bernd Graner

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