Nichts dazu gelernt?

30. Dezember: „Montgomery fordert Tests für Reisende aus China. Vorsitzender des Weltärztebundes fürchtet neue Covid-19-Varianten. Lauterbach lehnt schärfere Maßnahmen ab“

Wie Recht hat doch Herr Montgomery und wie weitsichtig ist die italienische Regierung, die die Gefahr erkannt hat. Nur unser Gesundheitsminister Dr. Lauterbach, sonst immer einer der Ersten, der vor dem Virus warnt, sieht keine Veranlassung die einreisenden Chinesen einem Coronatest zu unterziehen. Muss erst wieder eine neue Variante eingeschleppt werden, bevor unsere Regierung reagiert? Sie scheint bis jetzt nichts dazugelernt zu haben. Wir haben durch etliche Maßnahmen die Pandemie in den Griff bekommen und riskieren durch das leichtsinnige Verhalten von Herrn Dr. Lauterbach, dass unsere Wirtschaft, das Gesundheitswesen und unsere Bevölkerung erneut geschwächt und einer enormen Belastung ausgesetzt werden. Ich habe für so einen Leichtsinn kein Verständnis.

Fred Mordhorst

Das ist Kaffeesatzleserei

29. Dezember: „Wetter 2023 – so planen Sie Ihre Wochenenden“

Der „Experte“ Frank Böttcher gibt also eine Wettervorschau für das Jahr 2023! Das versetzt mich in großes Erstaunen, da Meteorologen das Wetter zwar für den morgigen Tag und vielleicht noch mit einiger Sicherheit für Übermorgen voraussagen können, aber schon beim dritten Tag oft daneben liegen, danach ist das eher Kaffeesatzleserei, man könnte auch ein Orakel befragen. Und nun ein ganzes Jahr? Was er gemacht hat, ist lediglich eine statische Aufarbeitung, mit der er Wahrscheinlichkeiten errechnet. Aber wir wollen guten Mutes das einmal glauben und planen also für das dritte Aprilwochenende und das erste Maiwochenende Wochenendausflüge, so als Test. Mal sehen. Wird wohl voll werden.

Gerhard Maack

Drei Jahre zugeschaut

29. Dezember: „Notaufnahmen appellieren an Hamburger: Bitte nicht böllern!“

Über Sinn oder Unsinn von Silvesterkrachern lässt sich trefflich streiten. Wenn jedoch auch im dritten Corona-Jahr noch solche Appelle zum Schutz der Krankenhäuser erforderlich sind, obwohl „Corona“ nicht mehr signifikant wütet, läuft im Gesundheitssystem etwas verkehrt. Silvesterfeiern und Infektionswellen gab es auch früher, ohne dass um die Aufnahmekapazität der Krankenhäuser zu fürchten war und durch Corona nicht mehr gerechtfertigte „Maskenwünsche“ verlautbart wurden. Man darf als Politiker doch nicht drei Jahre zusehen, falls Krankenhauskapazitäten fehlen und dann beständig von einer Ausnahmesituation sprechen, die fortlaufende Restriktionen rechtfertigen soll.

Dr. Raimond Emde, Hamburg

Eine bittere Erkenntnis

30. Dezember: Dohnanyi am Freitag: „Wir waren schon einmal weiter“

Die Einlassungen von Herrn Dohnanyi verlangen Widerspruch. Sein Hinweis „Immanuel Kant sprach vom wechselseitigen Eigennutz“, und seine Aussage „von wirtschaftlichen Abhängigkeiten“ mit der Anmerkung, „wir waren schon mal weiter“ treffen nicht die derzeitige verzwickte politische Situation. Solange es Menschen vom Kaliber Putin gibt, sind diese wohlfeilen Aussagen Schall und Rauch. Wandel durch Handel, die vielleicht moderne Auslegung von Kant, in den letzten Jahrzehnten durchaus praktiziert, hat uns nicht vor einem Putin bewahrt. Leider ist dies doch die bittere Erkenntnis: Gespräche mit einem teuflischen Despoten, der seine Ziele nicht erreichen kann, aber nicht davor zurückschreckt, die totale Vernichtung des ukrainischen Staates zu „erledigen“, weil eine Niederlage nicht eingestanden werden kann, können keine Friedensverhandlungen eröffnen. Es gibt in Russland kein Politbüro mehr, wie zu UdSSR-Zeiten, wo Machtstrukturen in Balance gehalten werden konnten.

Folkert Bildhauer

Anhalten oder Gas geben

22. Dezember: „Wieder Waitzstraße: Senior fährt in Café-Terrasse. SUV rauscht in Außengastronomie“

Ich war sechs Jahre als Instruktor für Sicherheitstrainings tätig und kann somit angeben, dass es fast ausschließlich zu Fehlbedienungen von Automatikwagen kommt, weil die Fahrer (meist ehemalige Schaltwagenpiloten) diese Wagen mit beiden Füßen bedienen, anstatt, wie es richtig ist und auch so gelehrt wird, nur mit dem rechten Fuß. Man hat bei diesem Vorgehen stets nur eine Wahl: Anhalten oder Gas geben. Ein Verwechselung und derartige Unfälle sind dadurch vermeidbar.

Rainer Manthey

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