Knallerbse mit guten Wünschen

29. Dezember: „Pro und Kontra zum Böllerverbot. Zwei Herzen schlagen in seiner Brust: Unser Redakteur meldet sich doppelt zu Wort, einmal als sein jüngeres Alter Ego“

Ich bin 74 Jahre alt und finde mich im Statement des Alter Egos Ihres Redakteurs auch heute noch wieder. Und es gefällt mir. Das Leben ist zu kurz, als dass man die „Vernunftfalte“ zwischen den Augen immer tiefer werden lässt. Ein wenig Spaß und heidnische Rituale muss das Leben schon bieten. Für jede Generation übrigens und auch heute noch. Wir Deutschen neigen derzeit zur Bevormundung, übertriebenen Regelungen und meinen immer, unsere Vernunft und Ansicht muss weltweit gelten. Bei der letzten Fußball-WM wurden wir deswegen weltweit deutlich abgemahnt. Nehmen Sie bitte an Silvester eine Knallerbse zur Hand und beginnen das neue Jahr mit guten Wünschen zu Gesundheit und Leben. Es geht uns in Deutschland verdammt gut, und wir haben alle Freiheiten. Nur die heutige junge Generation muss lernen, damit umzugehen. Mich hat der Artikel zum Schmunzeln und Nachdenken angeregt. Das hat doch was.

Martin Bendt, Hamburg-Nienstedten

Die Grünen als Alibi

29. Dezember: „Autonomes Fahren? SPD ist skeptisch“

Das Gesicht des ewiggestrigen Populisten ist für mich Dirk Kienscherf. Sein Job ist es sicherzustellen, dass kein Wähler zur CDU überläuft. Denn wenn es eine wirkliche Verkehrswende gäbe, würde man im Rathaus solches riskieren. Als Alibi hat die SPD extra die Grünen. Sie dürfen gestalten – gerade so viel, dass sich niemand einschränken muss. Und so lärmt der menschen- und klimafeindliche Verkehr weiter ungebremst durch die Straßen unserer Stadt. Von vielen, die sich eine smartere Welt wünschen, längst nur noch mit Schulterzucken hingenommen.

Rainer Holtorff

Innovative Zukunftsprojekte

29. Dezember: Leserbrief „,Tor zur Zukunft‘ schließt sich“ und Weihnachten 2022: „HHLA beerdigt Hyperloop für Hamburg“

Den in dem Leserbrief aufgestellten Behauptungen über Zukunftsprojekte bei der HHLA muss ich widersprechen. Das „Tor zur Zukunft“ ist weit offen. Denn beispielsweise stößt der von der HHLA Tochter „Sky“ entwickelte Leitstand zur Steuerung von 100 Drohnen gleichzeitig inzwischen weltweit auf großes Interesse in der Industrie. Auch die vom HHLA Start up „Modility“ betriebene Plattform für den kombinierten Straßen- und Schienenverkehr ist ein Beleg dafür, dass die HHLA erfolgreich in Zukunftsprojekte investiert. In der Innovationseinheit HHLA Next arbeitet die HHLA an weiteren Lösungen für eine zukunftsfähige und vor allem nachhaltige Logistik. Die dafür notwendigen finanziellen Mittel erwirtschaftet die HHLA selbst. Diese Investitionen sind angesichts der globalen Veränderungen in der Logistik notwendig, um auch künftig im Hamburger Hafen zukunftsfähige Beschäftigung anbieten zu können.

Hans-Jörg Heims, Leiter HHLA-Unternehmenskommunikation

Immunsystem statt Stofflappen

28. Dezember: „Fallen jetzt alle Corona-Maßnahmen? Virologe Christian Drosten stuft Pandemie auf Endemie herunter“

Der „mündige“ Bürger kann nur hoffen, dass mit der Pandemie auch alle Binsen- und „Naseweisheiten“ von Politikern, Ärztefunktionären, Wirtschaftsweisen, Journalisten und sonstigen Experten ein Ende haben werden. Tschentscher „beharrt auf Maskenpflicht“, Lauterbach „warnt“ „vor Leichtsinn“, Montgomery verkündet, was „zu guter Prävention“ gehört, Monika Schnitzer erklärt, dass die Maskenpflicht „die wirtschaftliche Aktivität nicht einschränkt“, und Insa Gall meint, „sie wirkt auch gegen Grippe und Erkältungen“. Um rücksichtsvoll gegenüber meinen Mitmenschen zu sein, bedarf es keiner Verlautbarungen des Bürgermeisters oder des deutschen Gesundheitsministers, und „gegen Grippe und Erkältungen“ hat mir bisher immer mein Immunsystem geholfen und kein Stofflappen, den ich mir in halbvollen Bussen oder Bahnen vor’s Gesicht binden soll.

Wolfgang Brocks

Der Erreger bleibt gefährlich

Die Umbenennung der Covid-19-Pandemie in eine Endemie suggeriert fälschlicherweise ein Zurückweichen des Erregers. So einfach ist das aber nicht: In großen Teilen der Welt herrschen Endemien – keineswegs harmlose Erreger – wie z. B. Malaria, Gelbfieber, Tuberkulose usw. Gerade von letzterer Seuche kennen wir leider enorme Resistenzentwicklungen gegen Behandlung. Das ist bei Covid-19 leider auch nicht auszuschließen. Erst deutliches Sinken der Covid-19-Infektionszahlen und der Todesfälle könnte Entwarnung geben.

Dr. André Rensch

Strenge Vorgaben bei Einreise

28. Dezember: „China lockert – Japan bangt. Pekings Corona-Kehrtwende löst Ansturm bei Flugbuchungen aus“

Die EU sollte bei Reisenden aus China die gleichen Vorgaben einführen, wie China sie für Einreisende vorgegeben hatte. Die EU hat vor zwei Jahren schon einmal den Fehler begangen, die Grenzen für chinesische Besucher nicht zu schließen. Das Ergebnis ist hinlänglich bekannt. Dieser Fehler sollte nicht noch einmal begangen werden. Wir können uns nicht immer hinter unserem jetzigem Impfstatus verstecken und glauben, uns kann nichts mehr passieren.

Thomas Hoven

Aus der Krise nichts gelernt?

27. Dezember: Kommentar: „Maskenpflicht bleibt wichtig. Sie wirkt auch gegen Grippe und Erkältungen“

Die Analyse greift zu kurz: Zum einen gibt es Städte wie Kopenhagen, wo die Maskenpflicht in Bussen und Bahnen wie im übrigen Dänemark bereits im Frühjahr 2021 abgeschafft wurde, und die sowohl bei der Pandemie- als auch allgemeinen Influenzabekämpfung in diesem Herbst keineswegs schlechter als Hamburg dastehen. Zum anderen ließen sich gerade die vulnerablen Bevölkerungsgruppen wie insbesondere ältere Menschen viel besser dadurch schützen und damit auch das Gesundheitswesen nicht unerheblich entlasten, indem man ihnen zum Beispiel Taxifahrten zum ÖPNV-Preis anbietet, anstatt sie die Dienste des HVV nutzen zu lassen. Deshalb bedarf es hier in jedem Fall nicht nur beim Ersten Bürgermeister einer besseren politischen Selbstreflexion, zumal es ebenfalls sehr nachdenklich macht, dass im rot-grünen Senat überhaupt kein echter Ehrgeiz für eine professionelle digitale Datenstrategie zum Infektionsgeschehen als eine entscheidende Lehre aus den letzten drei Krisenjahren erkennbar ist!

Rasmus Ph. Helt

Vorteil für die Grünen

27. Dezember: „,Kinderarmut hat sich verschärft“

Kein Wunder, dass sich unsere grüne Familienministerin für ein Wahlrecht ab 16 ausspricht, kann sie doch fast zu Recht davon ausgehen, dass grüne und unter Umständen auch naive Ideen eher bei jüngeren und unerfahrenen Menschen auf fruchtbaren Boden fallen. Auch ich war mal 16 Jahre alt und kann mich gut erinnern, dass ich politische Zusammenhänge noch gar nicht erkennen konnte und einer Politik, die mir viele Rechte und wenig Pflichten versprach, durchaus zugetan gewesen wäre. Frau Paus war es doch auch, die nach dem durchaus vernünftigen Vorschlag unseres Bundespräsidenten, einen Pflichtdienst für alle jungen Menschen einzuführen, aufgekreischt und auf die persönliche Freiheit hingewiesen hat. Ich halte es für den durchsichtigen Versuch, ihrer Partei durch die Herabsetzung des Wahlalters einen Vorteil zu verschaffen.

Michael Busch

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