Klima ist ein globales Problem

10./11. Dezember: „Wie Hamburg seine Klimabilanz schönt. Ziele wurden nur durch Kauf von Zertifikaten aus Nigeria erreicht“

Der Bericht zeigt den ganzen Irrsinn von lokalen und länderspezifischen Klimabilanzen durch das Herunterbrechen von globalen auf lokale Ziele. Dies führt letztendlich dazu, dass die Vertreibung der Industrie aus Deutschland als Erfolg für die Klimabilanz dargestellt werden kann. Dafür wird im Ausland dann umso mehr CO2 „produziert“. Ein Land oder ein Ort, in dem keine physischen Waren selbst produziert werden, hat dann die beste Klimabilanz. Und es wird wahrscheinlich auch doppelt „eingespart“. In Hamburg durch Zertifikatekauf aus Nigeria und in Nigeria durch die Modernisierung von Holzöfen. Durch eine Klimapolitik, die nicht das globale System sieht, steht am Ende der Wohlstand in Deutschland auf dem Spiel und für das globale Klima ist nichts gewonnen, sondern eher eine Verschlechterung zu erwarten.

Dr. Bernd E. Langner, Winsen

Mogelpackung Zertifikate

Wenn es noch weiterer Beispiele für die bigotte Politik in Hamburg bedurfte, dann ist der Kauf von Zertifikaten in Nigeria, um die versprochenen CO2-Einsparungen zu erreichen, eine Steilvorlage. Es handelt sich schlicht um eine Mogelpackung. Mit dem zugegebenermaßen cleveren Geschäftsmodell Emissionshandel ist „greenwashing“ ja so schön einfach. Dabei stellt sich für mich ohnehin die Frage, wie viel Geld tatsächlich in konkrete Projekte fließen und wie viel davon irgendwo anders versickern.

Carsten Nicolaisen

Hamburgs Lebensader

10./11. Dezember: „Streit um Schlick: Bürgermeister und grüner Senator gehen aufeinander los“

Ein weiteres Beispiel, dass die Grünen keinerlei Ahnung von Wirtschaft haben. Die Diäten als Abgeordnete und Amtsträger nehmen sie aber gerne mit. Der Hafen ist und war immer Hamburgs Lebensader. Er generiert erhebliche Einnahmen, die auch in die Taschen der Politiker fließen. Aber vielleicht merkt ja der eine oder andere Grüne irgendwann, dass man Ideologie nicht essen kann?

Jörg Ökonomou

Stadion ja, Konzerthalle nein

10./11. Dezember: „Entscheidung steht: Diebsteich wird Regionalligastadion. Altona 93 frohlockt, Bezirkspolitik aber klagt: ,Stadt fehlt der Mut‘“

Gerne könnte das Stadion größer werden – da gibt es aber einen gewaltigen Haken an der Sache: Die geplante Konzerthalle mit ebenfalls 5000 Plätzen in 150 Meter Entfernung. Schon jetzt ist die Verkehrsproblematik in Altona-Nord vorhanden, plus Baustelle neuer Bahnhof Diebsteich. Wir Anwohnerinnen und Anwohner wünschen uns den Sport – aber nicht, damit eine defizitäre und steuerfinanzierte Konzerthalle überflüssigerweise alle Hamburgerinnen und Hamburger belastet.

Frank Morgenstern, Altona-Nord

Voll im Trend, aber unsinnig

10./11. Dezember: „Hamburg testet Tiny Houses für Flüchtlinge“

Wie kann man nur auf die unsinnige Idee kommen, für die Flüchtlinge Tiny Houses aufzustellen? Diese sind zwar aktuell wegen ihres Minimalismus voll im Trend, sie haben aber in Zeiten von Energiekrise und Flüchtlingswelle ganz entscheidende Nachteile: Da sie mit Abstand aufgebaut werden, verbrauchen sie relativ viel Bodenfläche. Außerdem haben sie vier Außenwände und ein Dach, was bei Kälte eine höhere Heizleistung verlangt. Jeder Eigenheimbesitzer kann das bestätigen. Die bislang üblichen Heizsysteme sind zudem überdimensioniert für Kleinstbauten und müssten technisch erst noch angepasst werden. Energieeffizienter sind daher Wohngebäude oder Wohncontainer, in denen sich Zimmer an Zimmer reiht und jedes Zimmer nur eine Außenwand hat, um größere Energieverluste zu vermeiden. Auch kann man hier auf kleinerem Raum und mehreren Etagen viel mehr Menschen unterbringen. Da es in der Enge der Großstadt immer schwieriger wird, Raum für Einzelhäuser oder Kleingartenhütten zu schaffen bzw. zu erhalten, macht es wenig Sinn, mit Tiny Houses erneut für eine Vereinzelung von Häusern mit zusätzlichem Energieaufwand zu sorgen.

Annelie Kirchner

Und die pflegenden Frauen?

12. Dezember: „Sozialverband für Kanzler-Vorstoß zur Rente mit 67“

Der Kanzler möchte, dass die Menschen bis 67 erwerbstätig sind. Er verweist dazu auf ein „Steigerungspotenzial“ beim Anteil von Frauen am Arbeitsmarkt. Dazu sollen die Ganztagsangebote in Krippen, Kitas und Schulen ausgebaut werden. Aber schon wieder wird eine bestimmte Gruppe ignoriert: Was ist mit den Millionen Frauen, die in Deutschland die Pflege von pflegebedürftigen Mitmenschen übernehmen? Was ist mit dem Ausbau der Entlastung in der Pflege, Herr Scholz? Bitte die pflegenden Angehörigen nicht vergessen. Nicht schon wieder!

Carin Schomann, Hamburg-Altengamme

Kalte, klare Luft tut gut

12. Dezember: „So gefährlich ist Kälte für den Körper. Die Temperaturen draußen sinken – für den Menschen eine große Herausforderung“

Nachdem wir nun die Angst um Corona fast überwunden und auch die Angst vor der Sommerhitze verkraftet haben, schüren Sie nun die Angst vor der Kälte. Als ob es nicht schon immer kalte Tage im Winter gegeben hätte, als ob die Menschen nicht wüssten, dass man sich warm anziehen muss. Nach meiner Erfahrung tut man dies ganz von selbst, damit man nicht friert. Und mein gestriger Spaziergang in kalter, klarer Luft hat mir alten Frau und meinem Hund sehr gut getan.

Bettina Schaper-Poser

Großartige Leistung

9. Dezember: „Immer mehr hungrige Kinder kommen in die Archen. An den Standorten Jenfeld, Billstedt und Harburg wächst der Bedarf an Mahlzeiten stetig – viele Familien sind verzweifelt“

Der Artikel macht deutlich, wie es Kindern in armen Familien in dieser Krisenzeit geht. Es ist großartig, das die Mitarbeiterinnen der Arche sich darum kümmern, dass die Familien am Ende des Monats noch genug zu essen haben und Zuwendung und Betreuung erhalten. Man kann nur wünschen, dass viele Spenden für die Arche eingehen und dass viele Lebensmittelgutscheine für Familien in Not dort abgegeben werden

Regina Grabbet

Es geht nur um die Autofahrer

3. Dezember: „Wieder Parkplatzärger in Hoheluft. Bezirk will Querparken verbieten und breite Gehwege schaffen. Anwohner befürchten Verlust von 300 Parkplätzen. Sondersitzung geplant“

Das stimmt so nicht ganz. Es sind genau genommen die Autofahrer, die verärgert sind und laut werden. Deren laute Stimme sollte aber nicht dazu führen, die Fußgänger und Radfahrer zu überhören. Der Bericht ist leider sehr einseitig auf die Bedürfnisse der Autofahrerinnen und Autofahrer ausgerichtet. Wo sind die Stimmen der Fußgänger, deren Wege durch die übergroßen Autos immer mehr zugeparkt sind? Wo der Blick auf die Radfahrer, die ihr Gefährt nicht zwischen den Autos durchschieben können? Schade, dass Sie diese anderen Stimmen und andere Perspektiven nicht in dem Bericht mit einbeziehen. Viele Fußgänger und viele Radfahrer begrüßen die Maßnahmen nämlich sehr. Es ist nach 50 Jahren autogerechter Stadt nur fair, wenn der öffentliche Raum unter allen Verkehrsteilnehmerinnen gerecht aufgeteilt wird.

Dr. Bettina Hennig

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