Das ist die Realität!

9. Dezember: „Immer mehr hungrige Kinder kommen in die Archen. An den Standorten Jenfeld, Billstedt und Harburg wächst der Bedarf an Mahlzeiten stetig – viele Familien sind verzweifelt“

Bitte schicken Sie Ihren Artikel über die Arche allen verantwortlichen (Sozial-) Politikern zu. Aber machen Sie unangenehm deutlich, dass dieser erschütternde Bericht die wirklich wahre Realität beschreibt. Ich höre noch den damaligen Gesundheitsminister Herrn Spahn satt und zufrieden fabulieren, dass Einrichtungen wie die Tafeln im Grunde überflüssig seien. Solche Selbstversorger sind mit verantwortlich dafür, dass Tafeln und ähnliche Organisationen das dramatische Versagen der Politik abfedern müssen! Sie haben in der Politik nichts zu suchen!

Dr. Helmut Klingenfeld, Ahrensburg

Verbesserungswürdig

9. Dezember: „Warntag: Hamburgs 123 Sirenen funktionieren“

Na gut, der Bundes-Alarm auf dem Mobil-Phone mit Nina-App funktioniert. Aber die neuen (?) Sirenen an der Hafenkante säuseln weit weit weg von z.B. Barmbek-Mitte. Die wecken mich nicht, wenn Putins Raketen näher kommen. Das war früher im kalten Krieg schon mal besser organisiert. Mein Fazit: Sirenen-Sound und Sirenen-Dichte sind verbesserungswürdig. Auch abseits der Elbe.

Rolf Tonner

Reichstag umbenennen?

9. Dezember: „Sorgen um die Sicherheit des Bundestages. Nach der Großrazzia gegen mutmaßliche Rechtsterroristen stellt sich die Frage: Wie gut ist das Parlament geschützt?“

Es ist mir völlig unverständlich, weshalb das Berliner Parlamentsgebäude nicht schon längst umbenannt worden ist in „Haus des Deutschen Bundestags“ oder „Haus des Deutschen Parlaments“. Ich selbst zucke jedes Mal zusammen, wenn vom Berliner „Reichstag“ oder „Reichstagsgebäude“ die Rede ist. In diesem (neuen) Haus war meines Wissens nie ein „Reichstag“ drin. Kann es sein, dass die Verantwortlichen in Politik und Denkmalpflege die Symbolkraft und die emotionale Macht historischer Begriffe gewaltig unterschätzen? Dass sich selbst ernannte „Reichsbürger“ für den „Reichstag“ zuständig und damit im Recht wähnen, erscheint schließlich mehr als plausibel. Ob sich deutsche Bundestagsabgeordnete im „Reichstag“ wohlfühlen, ist hingegen eine andere Frage.

Dr. Eva-Maria Oehrens

Aussagen stimmen nicht

9. Dezember: „Paketdienste im Weihnachtsstress. Allein bei DHL in Allermöhe werden täglich 500.000 Sendungen umgeschlagen. Bei den Preisen lohnt sich ein Vergleich“

Leider stimmen die Aussagen des Herrn Eckelmann von DHL nicht so ganz. Auch wenn DHL in Hamburg-Allermöhe 400 Mitarbeiter mehr eingestellt hat und in drei Schichten gearbeitet wird, heißt das nicht, dass auch pünktlich zugestellt wird – im Gegenteil! Die Sendungen haben teilweise 14 Tage Auslieferzeit bis der Kunde sie erhält. Meinen am 25. November getätigten Onlinekauf musste ich am Donnerstag bei der DHL-Filiale selbst abholen, obwohl mir dieser ständig mit neuen Liefertagen per E-Mail angekündigt wurde und ich zu Hause war! Auf der Abholkarte, die einen Tag nach meiner Abholung am Freitag in meinem Briefkasten lag, stand: „Eine persönliche Zustellung war am 07.12.2022 um 16:38 Uhr leider nicht möglich“ – warum auch immer. Eine andere Bestellung vom 30. November wird ebenfalls seit Tagen angekündigt (Voraussichtliche Zustellung am...), aber auch nicht angeliefert. Ich bin gespannt, ob die Spiele für meine Neffen und Nichten, die ich diese Woche online bestellt habe, rechtzeitig zum Fest ankommen. Nie und nimmer glaube ich der Aussage, dass bis zum 20. Dezember aufgegebene Päckchen und Pakete rechtzeitig zum Fest bei den Empfängern angeliefert werden. Auch Freunde, Familienmitglieder und Nachbarn klagen über die ungenügende Dienstleistung von DHL. Die Beschwerden bei der Bundesnetzagentur über DHL haben neue Höchststände erreicht.

Hans Meins, Hamburg

Fußballinteressierte wissen es

8. Dezember: „Hansi Flick bleibt Bundestrainer. Beim Krisengipfel sprach der Deutsche Fußball-Bund dem 57-Jährigen trotz des schwachen WM-Auftritts das Vertrauen aus“

Gibt es wirklich so wenig Infos zum Thema „Bundestrainer Flick bleibt“? Denn solche Allgemeinplätze wie „man werde die Lehren ziehen“, sind von ihm bekannt. Es hört sich danach an als wenn er noch nicht weiß, was da schlecht gelaufen ist. Doch jeder Fußballinteressierte weiß woran es gelegen hat: Falsche Mannschaft, falsche Taktik, falsche Einwechslungen. Wenn solche Ansagen schon reichen, kann es doch genau so gut sein, dass er nicht die richtigen Lehren zieht. Das ist ihm ja schon während der WM so passiert.

Manfred Stöckling

Rhetorik: Sehr gut!

8. Dezember: „Man muss mit Wladimir Putin reden. Olaf Scholz ist heute genau ein Jahr im Amt – Ein Interview über Krieg, Energie und Geldsorgen“

Ein herzliches „Danke“ für das Interview mit dem Bundeskanzler, dem man für seine Rhetorik ein „Sehr gut“ verleihen muss. Sich wie ein Aal windend, niemals auf den Punkt kommend und mit unhaltbaren Spekulationen jonglierend, offenbart er Realitätsferne par excellence.

Andreas Willscher

Es geht nur um die Autofahrer

3. Dezember: „Wieder Parkplatzärger in Hoheluft. Bezirk will Querparken verbieten und breite Gehwege schaffen. Anwohner befürchten Verlust von 300 Parkplätzen. Sondersitzung geplant“

Ich beziehe mich auf einen Artikel von Frau Ulrich: Dazu stelle ich fest, das stimmt so nicht ganz. Es sind genau genommen die Autofahrer, die verärgert sind und laut werden. Deren laute Stimme sollte aber nicht dazu veranlassen, die Fußgänger und Radfahrer zu überhören. Der Bericht ist leider sehr einseitig die Bedürfnisse der Autofahrer/-innen ausgerichtet. Wo sind die Stimmen der Fußgänger, deren Wege durch die übergroßen Autos immer mehr zugeparkt sind? Wo der Blick auf die Radfahrer, die ihr Gefährt nicht zwischen den Autos durch-schieben können? Schade, dass Sie diese anderen Stimmen und andere Perspektiven nicht in dem Bericht mit einbeziehen. Viele Fußgänger und viele Radfahrer begrüßen die Maßnahmen nämlich sehr. Es ist nach 50 Jahren autogerechter Stadt nur fair, wenn der öffentliche Raum unter allen Verkehrsteilnehmerinnen gerecht aufgeteilt wird.

Dr. Bettina Hennig

Das passiert auch in Barmbek

In dem gleichen Zeitraum (um den 1. Dezember) wurden in Barmbek-Süd in der Lortzingstraße am Eilbekkanal in drei Tagen Arbeiten durchgeführt, die das Querparken nicht mehr möglich machen. Folge: Aus etwa 100 Parkplätzen wurden 47, die Anzahl also mehr als halbiert. Daraufhin habe ich am 5. Dezember den Regionalausschuss in der Wohldorferstraße 30 besucht, bei der Bürgerfragestunde diesen Sachverhalt angesprochen und die Frage nach dem Grund gestellt. Die Antwort lautete: Nicht wegen der Bäume oder der Fußwege, sondern weil das Querparken immer schon verboten war! Ich wohne hier seit 16 Jahren und in dieser Zeit wurde nichts unternommen. Warum also jetzt? Ein Herr aus dem Ausschuss erklärte, dass schon vor längerer Zeit versucht wurde dieses Querparken zu verbieten, es sei jedoch von der Mehrheit (damals SPD) abgewiesen worden. Der Parkplatzmangel in der Lortzingstraße ist ein Problem, auch wegen der Anlegestelle für Kanufahrer im Sommer.

Haiko Swieringa, Hamburg

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