Das reicht alles noch nicht

18. November: Leitartikel: „Verzweifelte Generation“

Dass die Friday for Future-Demos nur einen „geringen Erfolg“ für sich verbuchen können – dem möchte ich vehement widersprechen! Dass wir alle heute (bis auf wenige unverbesserliche Ausnahmen) uns des Klimawandels sehr bewusst sind und beginnen unser Verhalten zu verändern, das ist zu einem großen Teil der Fridays for Future-Bewegung zu verdanken. Viele gesellschaftliche Bereiche wurden davon erfasst. Natürlich reicht das alles noch nicht. Aber was hat die „Letze Generation“ vorzuweisen? Im Wesentlichen, dass man über Klimaaktivismus, nicht über den Klimawandel debattiert.

Birte Baldauf

Kein Verständnis

18. November: „,Letzte Generation‘: Was bringt der Protest der Aktivisten? Die einen sind genervt, die anderen verzweifelt“

Es ist für mich schwer nachvollziehbar, wie man Verständnis für die Klebeaktionen der „Letzte Generation“ aufbringen kann. Selbst wenn diese Aktionen aus Verzweiflung stattfinden, handelt es sich um einen eklatanten Rechtsbruch, der Gesundheit und Leben gefährden kann. Wo sind die Grenzen? Ein isoliertes nationales Handeln ist ohnehin vollkommen sinnbefreit. Das Ausland wird uns mit Sicherheit nicht mit dem gleichzeitigen Ausstieg aus Kernkraft und fossilen Energien folgen, da Deutschland hier ein jämmerliches Bild abgibt und sicher nicht als Vorbild dienen kann. Möglicherweise sollte man die Situation einmal pragmatisch und mit weniger Aufgeregtheit betrachten und sich von der, in meinen Augen arroganten Theorie verabschieden, dass die Menschheit in der Lage ist, das Klima zu beeinflussen und mehr Energien in die Abwehr der Folgen investieren.

Lutz Weiser, Hamburg

Versagen der letzten Regierung

Über die Aussage von Jens Spahn habe ich mich sehr geärgert. Sowas von arrogant und herablassend. Meines Wissens gehörte Herr Spahn zur letzten Regierung. Diese, sowie die Vorgängerregierungen, hätten diese „große Aufgabe“ schon lange in Angriff nehmen können. Die letzten 16 Jahre wurde statt dessen nur herum gelabert und so gut wie nichts gegen den Klimawandel getan. Die Warnungen der Experten werden immer lauter, viele junge Menschen haben große Angst vor der Zukunft. Um auf ihre Verzweiflung aufmerksam zu machen und auch weil sich die jungen Menschen von der Politik im Stich gelassen fühlen, wählen sie z. T. drastische Protestformen. Darüber kann man streiten. Über die Dringlichkeit des Themas Klimaschutz jedoch nicht.

Birgit Peters

Entspannt ins neue Jahr

14. November: „Behörde prüft Feuerwerk-Regeln für Silvester“

Warum muss die Behörde erst prüfen? Es hat sich doch in den letzten zwei Jahren gezeigt, wie schön und entspannt ein Jahreswechsel ohne diese sinnlose Böllerei sein kann. Umfragen haben ja auch bereits gezeigt, dass die Mehrheit dagegen ist. Ein organisiertes Feuerwerk seitens der Stadt und man könnte auf jede Menge Dreck, CO-Ausstoß, sowie Leid bei Tieren verzichten. In anderen Ländern funktioniert das doch auch.

Holger Karstens Hamburg

Keine Qualitätskontrolle?

16. November: „Zustand der Straßen etwas schlechter. Stadteigener Betrieb bewertet fast jede sechste Fahrbahn mit Note 5. Zum ersten Mal seit Jahren sinkt die Qualität wieder“

Die Ausfallstraße von Hamburg nach Ahrensburg (B 75) wurde letztes Jahr am Übergang zu Schleswig-Holstein saniert. Danach war die Fahrbahndecke so uneben, dass man beim Überfahren das Gefühl hatte, die Baustelle sei noch nicht ganz fertig. Aber nichts passierte seitdem. Die Aufträge werden scheinbar an den billigsten und unerfahrensten Straßenbauer vergeben. Eine Qualitätskontrolle zur Abnahme findet wohl auch nicht statt. Das ist armselig! Außerdem wird hier mit Steuergeldern geschlampt.

Hartwig Stoffers

Teure Weizenspende

17. November: „Bundesregierung hilft bei ukrainischer Weizenspende“

Es wird berichtet, dass die Bundesregierung den Schiffstransport einer ukrainischen Weizenspende von 25.000 Tonnen mit umgerechnet 13,5 Millionen Euro unterstützt. Nimmt man den Weltmarktpreis von Weizen vom heutigen Tage, der bei 320 Euro pro Tonne liegt, dann beträgt der Warenwert der gelieferten Menge gerade einmal acht Millionen Euro. Charterraten für ein Schiff, dass 25.000 Tonnen Getreide exportiert, liegen derzeit bei 12.000 Euro pro Tag. Von Odessa nach Äthiopien braucht ein Schiff maximal 15 Tage. Somit kostet der Transport gerade einmal 160.000 Euro. Es tut sich der Verdacht auf, dass sich die Ukraine die „Weizenspende“ fürstlich bezahlen lässt. Andersherum kann man auch sagen, es handelt sich um eine verdeckte Finanzierung der deutschen Unterstützung für den Ukrainekrieg aus dem Etat des Landwirtschaftsministeriums.

Michael Jung

Autolärm im Wohngebiet

14. November: „Wie Navis für tägliches Verkehrschaos sorgen. Bei Stau auf der A 7 drängen sich Autos und Lkw in Wohnstraßen im Hamburger Westen. Baustellen verschärfen das Ganze“

Navis in Verbund mit Polizei und dem Landesbetrieb Straße, Brücken und Gewässer leiten den Verkehr in beruhigte Anwohnerzonen: Nach dem Ausbau der Kreuzung Lesserstraße/Tilsiter Straße in Wandsbek-Gartenstadt ist nun das Linksabbiegen verboten, obwohl genügend Platz dafür vorhanden wäre. Das Navi führt jetzt den gesamten Linksabbiegerverkehr 100 Meter weiter in eine schmale, kleine Kopfsteinpflasterstraße, mitten durch ein Milieu geschütztes Hausgebiet. Auf Nachfrage meint die Polizei nur, dass so alles in Ordnung sei. Da verliert man doch den Glauben in solche staatlichen Instanzen, die mit völlig unrealistischen Einschätzungen massiv Lärmbelästigungen und Abgasemissionen in einem engbesiedelten Wohngebiet verstärkt möglich machen. Vielleicht sollte man sich hier mal festkleben!

Gerald Staschke

Irreführende Aussage

12./13. November: „In Eimsbüttel leben Radler gefährlich. Zahl der Unfälle steigt deutlich“

Mich stört die Aussage, dass Fahrradfahrer an jedem zweiten Unfall schuld sind. Diese Aussage ist grob irreführend. Niemals wird berichtet, dass Autofahrer zu 90 Prozent an Autounfällen schuld sind. Weil diese Zahl absolut nichts aussagt. Weil es völlig normal ist, dass „der“ Autofahrer schuld ist, wenn zwei Autos zusammenstoßen. Ähnliches gilt für Radfahrunfälle. Bei Zusammenstößen von Auto und Rad ist überwiegend der Autofahrer schuld, das ist die traurige Wahrheit, über die berichtet werden sollte.

Lars Büngener

Vorsicht vor Radfahrern

Warum wundert mich dieses Ergebnis nicht?Als Chauffeur und damit Vielfahrer in Hamburg bin ich extrem vorsichtig im Umgang mit Fahrradfahrern. Natürlich sehe ich auch Autofahrer, die sich nicht richtig verhalten. Aber meistens wundere ich mich über viele Radfahrer, die ohne Licht, freihändig und ohne Beachtung der Verkehrsregeln die Straßen bevölkern. Wie oft habe ich Gäste, die ich am Hotel Vierjahreszeiten oder Atlantik abgesetzt habe, gerade noch zurückhalten können, bevor ein auf dem Fußweg fahrender Radfahrer sie überfahren hätte.

Jochen Assmann

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