Müll selbst entsorgen

24. Oktober: „Mehr Hinweise auf Müll und Verschmutzung“

Die Gründe für die zunehmende Verschmutzung des öffentlichen Raums und der Parks in Hamburg nur bei der Stadtreinigung zu suchen halte ich für falsch. Überwiegend sind die Hamburger selbst schuld an ihrer vermüllten Stadt. Dass die Mülleimer überquellen, liegt oft daran, dass niemand in der Lage ist, seinen Müll platzsparend zusammenzufalten. Kaffeebecher kann man flach drücken und dann in den Papierkorb werfen. Besonders schlimm sind natürlich 1,5-Liter-Flaschen, die mit ihrem vollen Volumen, den Deckel fest zugeschraubt, in den Müll gestopft werden, möglichst noch mit Flüssigkeit darin. Das Gleiche gilt für Tetrapacks, die auch mit geschlossenem Deckel weggeworfen werden. Zudem meinen viele Hamburger, dass privates und öffentliches Grün ideale Entsorgungsplätze für ihren Müll darstellen. Wenn man schon nicht in der Lage ist, den Müll in einen Papierkorb zu werfen, könnte man den Müll ja wenigstens an den Straßenrand werfen, wo ab und zu eine Kehrmaschine vorbeikommt. Stattdessen wird der Müll zwischen irgendwelchen Büschen entsorgt, wo es ganz schwierig wieder herauszupulen ist. Es wird immer so getan, als wenn der Müll in der Stadt von selbst entsteht, aber es haben ihn ja auch irgendwelche Leute dort hingeworfen. Wenn einem die Sauberkeit Hamburgs am Herzen liegt, sollte man vielleicht auch mal öfter solche Leute ansprechen, die ihren Müll einfach fallen lassen und nicht immer nach der Stadtreinigung schreien.

Jean Jalbert, Hamburg

Wir werden schlecht regiert!

22./23. Oktober: „Zwischen Hamburg und Berlin. Ein E-Mail-Wechsel über Scholz’ Machtwort“

Die Kolumne hat dieses Mal den Nagel wirklich auf den Kopf getroffen. Diese Ampel-Regierung macht ausschließlich Parteipolitik, es geht nur um die eigene Macht und Ideologie, ohne jeden Pragmatismus und ohne an das Wohl der Menschen zu denken. Theo Waigel hat in einem bemerkenswerten Interview mit Markus Lanz gesagt, dass man in so einer Situation auch sparen müsse. Herr Scholz tut aber so, als könnten wir uns weiterhin alles leisten. Aber das können wir nicht. Der Staat muss den Bedürftigen helfen, aber er kann nicht allen helfen. Viele Menschen müssen auch „Opfer bringen“ und können es meines Erachtens auch. Das muss man auch so kommunizieren. Die ersten Entlastungszahlungen waren schon viel zu hoch und wenig zielgerichtet, und jetzt folgt ein „Wumms“ nach dem anderen. Das ist das Geld der Steuerzahler, das Herr Scholz da gerade verschleudert und das wir der künftigen Generation wegnehmen. Ich finde, wir sind noch nie so schlecht regiert worden, leider! Und das in dieser Situation, in der es um alles geht.

Margret Sauer

Keine Verdachtsmomente?

23./24. Oktober: Leitartikel: „Ermittler im Zwielicht. Das Disziplinarverfahren gegen den Generalstaatsanwalt und die Folgen“

Danke für den Leitartikel. Er greift aber zeitlich zu kurz. 2020 lief ein Ermittlungsverfahren gegen Anna Gallina wegen Vorteilsnahme. Nach der Wahl zur Senatorin für Justiz wurde das Verfahren wegen mangelnden Interesses der Öffentlichkeit eingestellt. Wie wurde das mangelnde Interesse ermittelt? Jetzt wird aber gegen den damaligen Lebenspartner von Frau Gallina wegen dieser Vorteilsnahme geklagt. Gegen Hamburgs Ex-Bürgermeister Olaf Scholz lief ein Verfahren wegen des Cum-Ex-Skandals seit dem 19. Februar 2020. Drei Wochen vor der Bundestagswahl wurde das Verfahren von der Staatsanwaltschaft Hamburg ohne Einleitung von Ermittlungen eingestellt. Es hätten sich keine zureichenden Verdachtsmomente für Straftaten ergeben. So sieht die Rechtsstaatlichkeit in Hamburg aus. Daher unbedingt die Verfahren gegen die Staatsanwaltschaft durchführen.

Norbert Rudolf, Dassendorf

Diskussion sachlich führen

23./23. Oktober: Hamburger KRITIken: „Will Deutschland verarmen? Der russische Überfall auf die Ukraine kommt Europa teuer zu stehen. Da wird China noch gebraucht“

Meiner Meinung nach ist der Unterschied zwischen Gaslieferungen aus Russland und einer chinesischen Beteiligung am kleinsten Hamburger Containerterminal sehr groß und nicht miteinander vergleichbar. Wenn Russland uns kein Gas mehr verkauft, wird es ungemütlich. Aber was soll schon passieren, wenn es Ärger mit China gibt? Mehr, als dass sie keine Schiffe nach Hamburg schicken, wohl kaum. Dann wären sicher auch die anderen europäischen Häfen, in denen China Beteiligungen hat, betroffen. Mir fehlt in dieser Diskussion die Sachlichkeit. Wir (Europa) sollten uns von Abhängigkeiten lösen und wieder mehr im eigenen Land produzieren, dann sind wir auch nicht erpressbar.

Ulrich Mecklenbeck

Politisches Scheingefecht

22./23. Oktober: „Cosco: Pekings langer Arm. Chinas staatliche Reederei hat einen spektakulären Aufstieg hingelegt. Was eine Beteiligung im Hafen Hamburg bedeuten würde“

Ist das jetzt ein politisches Scheingefecht, um von der Totalpleite der Elbvertiefung abzulenken? Eine Pleite in der Größenordnung von zehn Milliarden Euro Steuergeld wie bei der HSH-Nordbank. Sogar die Zufahrt für Schiffe mit mehr als acht Meter Tiefgang in den Nord-Ostsee-Kanal ist nur noch bei Hochwasser möglich. Immer mehr Schiffe meiden den Kanal. Seit Jahren wird von Wissenschaft und Hafenwirtschaft eine Strategie für den Hamburger Hafen angemahnt. Der vorherige Bürgermeister Scholz wie auch der jetzige Bürgermeister Tschentscher haben in der Richtung nichts getan. Nur weiter baggern lassen. Besteht die Strategie jetzt darin, mit chinesischem Geld zu retten, was zu retten ist? Dies auf Kosten neuer Abhängigkeiten wie bei den Gaslieferungen aus Russland und mit Aufgabe von Sicherheitsinteressen?

Holger Giza

Schlechte Konditionen

22./23. Oktober: „Ein neues Haus der Bürgerschaft. Fraktionen und Verwaltung am Alten Wall unter einem Dach – Verhandlungen weit fortgeschritten“

Wer rechnen kann, schließt keinen Mietvertrag über 30 Jahre zu diesen Konditionen, sondern kauft oder baut neu. Oder er versucht seinen Bedarf zu reduzieren. Das würde ganz leicht gehen, wenn Hamburg weniger Bundesland spielte und sich darauf besinnen würde, in erster Linie eine Stadt zu sein.

Peter Harm, Hamburg

Mietwohnungen zu teuer

22./23. Oktober: „Baugeld – so teuer wie zuletzt vor elf Jahren. Zinsen steigen über Vier-Prozent-Marke“

Häuslebauer und Wohnungskäufer gehören gemeinhin nicht zu den Ärmsten der Armen und stehen nicht auf der Straße, sie dürften auch gegenwärtig zumeist gut untergebracht sein. Nur was bedeuten steigende Zinsen für den Mietwohnungsbau? Innerhalb einer klassischen Mietenkalkulation waren früher bei „normalen“ Zinssätzen in Höhe von fünf bis sechs Prozent die Zinsen der Hauptkostenfaktor im Wohnungsbau, ein Wissen, das in den letzten Jahren bei circa einem Prozent Zinsen offenbar verloren gegangen ist. Die um drei Prozent höheren Zinssätze von heute bedeuten für die Mieten im Neubau durchaus 6,7 oder 8 Euro mehr Miete je Quadratmeter Wohnfläche monatlich, ohne Berücksichtigung von ebenfalls steigenden Baukosten. Kostenmieten von
20 Euro und mehr dürften heute an der
Tagesordnung sein. Da Mieten in dieser Größenordnung vermutlich nur an ganz exponierten Lagen zu realisieren sein dürften, ist es kein Wunder, dass – wie zu beobachten ist – immer weniger Mietwohnungen gebaut werden.

Helgo Klatt, Hamburg

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