Schlechte Verkehrsplanung

11. November: „Turbo-Takt: Alle 100 Sekunden eine U-Bahn“

Gerade mal 13.000 Einwohner erhalten einen „U-Bahn-Anschluss“, der über eine halbe Milliarde Euro kostet. Bei einem „Modal Split“ von ca. 20 Prozent dürften die Züge ziemlich leer sein, oder der Bereich Horner Geest bereits ab Mittag. Der wahre Grund für die kurze U 4-Verlängerung mit nur zwei Haltestellen ist die Tatsache, dass Hamburg bisher keine komplette U 4-Linie vorweisen kann, um Fördermittel vom Bund zu erhalten. Ursprünglich war ja geplant, die U 4 vom Bramfeld (!) in die HafenCity zu führen, aber die Planungen wurden typischerweise immer wieder geändert. Stadtteile mit wesentlich viel mehr Fahrgastpotenzial bleiben weiterhin ohne „Gleisanschluss“. Der nächste teure Schildbürgerstreich U 5 reiht sich nahtlos in eine inzwischen traditionell schlechte Verkehrsplanung ein, die konsequent auch noch bessere, bequemere und preiswertere Alternativen wie z.B. Straßenbahnen ignoriert.

Jens Ode

Leistungskatalog abspecken

11. November: „Chef der größten Krankenkasse sagt drastisch steigende Beiträge voraus. TK-Vorstand rechnet mit ,vielleicht bald 20 Prozent‘ und hält nur drei Arten von Kliniken für nötig“

Der Gedanke liegt nahe, auch die Privatversicherten zur Kasse zu bitten. Nun sollte man allerdings nicht vergessen, dass die Privatversicherten häufig selbst Arbeitgeber sind und somit die ansteigenden Lohnnebenkosten voll mittragen. Abgesehen davon hat ein Großteil der privat versicherten Bürger einen erheblichen Selbstbehalt und überlegt sich genau wann und wie viel er zum Arzt geht und welche Diagnostik sinnvoll ist. Zur Kostensenkung schlage ich schon lange vor, den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen abzuspecken. Für alle alles 24/7 ist out!

Dr. Kristin Woywod, Prisdorf

Und der Verbraucherschutz?

9. November: „Jetzt kann man bei Edeka auch Aktien kaufen. In vielen Märkten werden Gutscheine für die Geldanlage angeboten“

Es ist nicht zu glauben. Voraussetzung um Investmentfonds bzw. ETFs beraten zu dürfen, sind u.a. eine Prüfung bei der IHK, Nachweise über die finanzielle Zuverlässigkeit und jährliche Prüfungen durch einen Wirtschaftsprüfer. Vor der Beratung hat eine gründliche Analyse der Vermögensverhältnisse eines Interessenten zu erfolgen, Dauer zirka eine Stunde. Danach muss dann je nach Risikoklasse eine sogenannte „Erstaufklärung“ über alle Anlageklassen gemacht werden, auch über die, die den Anleger gar nicht interessieren, ungefähr eine weitere Stunde. Erst dann darf die eigentliche Anlageempfehlung ausgesprochen werden, und das gesamte Gespräch muss für spätere Kontrollen protokolliert werden. Insgesamt also mindestens drei Stunden intensive Beratungsleistung. Anders im Supermarkt? Dort darf neben Eiern und Milch der Aktienfonds verkauft werden? Ganz ohne die verbindlichen „vorvertraglichen Informationspflichten“, welche jeder Berater noch vor Gesprächsbeginn erfüllen muss? Jeder ehrliche und gut ausgebildete Berater wird mit zahlreichen Vorschriften gegängelt, während sogenannte „Fintechs“ oder „Start-ups“ nichts Vergleichbares beachten müssen. Das ist Verbraucherschutz auf den Kopf gestellt.

Detlev Haupt, Diplom Finanzwirt

Krieg schadet dem Klima

9. November: „Klimakonferenz: Scholz für ,industrielle Revolution‘“

Gibt es eigentlich Untersuchungen über den Schadstoffausstoß von Panzern, Kampfjets, Flugabwehrraketen? Ich kann mir nicht vorstellen, dass die mit Katalysatoren oder Partikelfiltern ausgestattet sind. Noch düsterer dürfte es wohl bei den Geschossen selbst aussehen. Wie viele Emissionen setzt eine detonierende Bombe frei, wie viel ein einziger Schuss aus

einem Panzer? Solange es Krieg in der Ukraine und in anderen Teilen der Welt gibt, werden auch die Anstrengungen um ressourcenschonende Technologien torpediert.

Herbert Mellin

Verzicht ist nicht zu erwarten

7. November: „Darum geht es beim Klimagipfel in Ägypten. 30.000 Delegierte aus 200 Ländern ringen um alte Versprechen, das 1,5-Grad-Ziel und viel Geld“

Die nunmehr über Jahre andauernden Mahnungen, Vorschläge, Weltkonferenzen und daraus eingeleitete Maßnahmen haben bisher nicht zu der angestrebten Senkung der globalen Erwärmung geführt. Dabei wird die eigentliche Ursache geflissentlich außer Acht gelassen – nämlich die exorbitant gestiegene Weltbevölkerung von zwei Milliarden Menschen vor 100 Jahren auf nunmehr fast acht Milliarden. Diese progressive Entwicklung wurde zudem verstärkt durch einen gewaltigen erhöhten Lebensanspruch der heutigen Generation. Man braucht nur die Beiträge im Abendblatt über die Geschichte Hamburgs lesen, mit den damaligen, bescheidenen Lebensverhältnissen der Bürger. Der heutige Mensch mit seinen komfortablen Lebensansprüchen bewegt sich nunmehr vom anfänglich stolz errungenen Fortschritt auf den Weg der Selbstzerstörung. Freiwilliger Verzicht ist nicht zu erwarten. Daher bleibt nur als Lösung eine konsequente Reduzierung der Weltbevölkerung – wie auch immer dies mit den hohen ethischen Ansprüchen verwirklicht werden kann – denn die Natur ist unerbittlich!

Heinrich Schulze, Henstedt-Ulzburg

Weniger CO2 bei Tempo 60

8. November: „Rot-Grün will Tempo 60 reduzieren. In Wohngebieten soll die Regelgeschwindigkeit gelten. CDU übt Kritik“

Fahrzeuge verbrauchen im Stadtverkehr, bei niedrigen Geschwindigkeiten, wesentlich mehr Kraftstoff, als wenn sie mit 60 km/h fahren. Rot-Grün hatte applaudiert, als das Kohlekraftwerk Moorburg, eines der saubersten Kohlekraftwerke Europas, vom Netz genommen wurde. In den letzten 30 Jahren konnte keine CO2-Reduzierung festgestellt werden, so der Präsident des Umweltbundesamtes. Wann befreit sich Rot-Grün in Hamburg von der Ökoideologie und setzt sich für pragmatische, zielführende Maßnahmen ein, um die CO2-Emissionen zu reduzieren?

Peter Kurland, Neu Wulmstorf

Überall wird Personal gesucht

8. November: „Das Bürgergeld droht zu scheitern. Vor allem um die Höhe des Schonvermögens gibt es heftigen Streit zwischen Ampel und Union“

In jedem Einkaufszentrum, an vielen Bars, Restaurants usw. stehen Aufsteller, dass dringend Personal gesucht wird. Da ist es völlig absurd und eine völlig falsche Entscheidung der Politik, das Bürgergeld einzuführen, wo sich leider so mancher jetzt noch Hartz-IV-Bezieher lieber weiter auf der Couch lümmelt als sich einen Job zu suchen. Es ist und bleibt ein Schlag ins Gesicht für jeden, der tagtäglich zur Arbeit geht, seine Miete usw. selbst zahlt, wenn jetzt auch noch Bürgergeld mit höherem Einkommen gewährt wird. Selbstverständlich gibt es auch Ausnahmen, die wirklich nicht arbeiten können, aber das sind nun mal auch Ausnahmen.

Renate Hartmann

Typisch HSV!

10. November: „Chancenloser HSV. Die Hamburger verlieren bei Greuther Fürth verdient mit 0:1 und enttäuschen vor allem offensiv“

Typisch HSV! Da spielen alle Konkurrenten um den Aufstieg für die Rothosen und wie immer weiß der HSV die Gunst der Stunde nicht zu nutzen. Wenn es Trainer Walter nicht bald gelingt, mehr Konstanz in die Leistung seiner Mannschaft zu bringen, wird es auch im fünften Anlauf auf die erste Liga nichts.

Martin Wucherpfennig

Schreiben Sie uns gerne an oder per Post an das Hamburger Abendblatt, 20445 Hamburg
Von den vielen Leserbriefen, die uns erreichen, können wir nur einen kleinen Teil veröffentlichen. Teilweise müssen wir kürzen, um möglichst viele Meinungen zu veröffentlichen. Mit Ihrer Einsendung erlauben Sie uns, alle Inhalte und Ihre Kontaktdaten an die zuständigen Redakteurinnen/Redakteure und/oder an externe Autorinnen/Autoren weiterzuleiten. Sollte eine Weiterleitung Ihrer Kontaktdaten und ein Dialog mit uns nicht gewünscht sein, bitten wir um Mitteilung. Einsendungen werden sowohl in der gedruckten Ausgabe sowie den digitalen Medien vom Abendblatt veröffentlicht und geben ausschließlich die Meinung der Einsender wieder. Veröffentlichte Leserbriefe finden Sie auch auf abendblatt.de/leserbriefe.