Transparente Abrechnungen

6. Oktober: „Wartelisten und Viertagewoche? Hamburger Ärzte drohen beim Protest gegen Gesundheitsminister Lauterbach mit einer Eskalation“

Auch für einen Arzt ist es normal, dass nach dem Einsatz eines Handwerkers in der Rechnung alles genau aufgelistet wird. Als Patient weiß ich aber nicht, was nach einem kurzen Besuch abgerechnet wird. Ein Beispiel: Vor einer Magenspiegelung unterschrieb ich das Einverständnis für die Narkose. Der Arzt überredete mich, auf sie zu verzichten. Ich wollte von der DAK wissen, ob diese dennoch abgerechnet worden sei. Darin habe man keinen Einblick, wurde mir gesagt. Ich könne das in einem Jahr von der kassenärztlichen Abrechnungsstelle erfahren. Ich denke, dass mehr Transparenz für die gesetzlichen Krankenkassen zu erheblichen Einsparungen führen könnte. Lange schon wird das diskutiert. Aber auch für die Ärzte würden die, vom Patienten unterzeichneten Leistungen, Vorteile bringen. Der bürokratische Aufwand ist auch beim kleinen Handwerker groß! Das Bild vom Arzt des Vertrauens bekommt erhebliche Kratzer, wenn mir nur dann geholfen wird, wenn es für die Neuaufnahme Geld gibt.

Dr. Karola Leenen

Ein großes Ärgernis

6. Oktober: „E-Scooter: Wo Hamburg jetzt einschreitet. Stadtreinigung soll falsch abgestellte Leih-Roller aus dem Weg räumen“

Das Problem mit den E-Scootern wird immer schlimmer und zwar nicht nur in den angesagten Wohngebieten, auch wenn angeblich von hier keine Beschwerden eingegangen sind. In Harburg stehen und liegen sie mittlerweile überall herum. Zum Beispiel in den Randbezirken wie Marmstorf oder im Park. Es ist also auch hier ein Problem und ein großes Ärgernis. Wieso soll die Stadtreinigung das Problem auf Kosten der Allgemeinheit beseitigen? Es muss also dringen und zeitnah eine Lösung her und zwar in der ganzen Stadt!

Monique Grote

Gefährdung bleibt bestehen

Die E-Scooter durch die Stadtreinigung (um maximal 20 Meter) versetzen zu lassen, zeigt wieder einmal die groteske Naivität der Hamburger Verkehrsbehörde. Es wird sich dadurch nicht wirklich etwas zum Besseren wenden, die Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer, überwiegend der Fußgänger, bleibt bestehen. Abgesehen davon, wie in dem Artikel bereits erwähnt, dass die Stadtreinigung dafür kaum die zeitliche und personelle Kapazität haben dürfte. Die Schaffung von markierten Parkzonen für E-Scooter könnte eine Abhilfe bringen – wenn denn dafür überhaupt genügend Möglichkeiten und Platz vorhanden wären. Das muss bezweifelt werden, wenn man betrachtet, wo überall die Roller stehen, liegen und stören. Wenn dieser Versuch gescheitert sein wird, sollte die Stadt Mut zeigen und eine radikale Lösung angehen: Eine Taskforce schaffen aus mehreren Teams mit Transportern. Diese patrouillieren durch die Stadt. Jeder falsch und andere Verkehrsteilnehmer gefährdend abgestellte/abgelegte E-Scooter wird von ihnen eingesammelt und unmittelbar der Verschrottung zugeführt. Dann wird sich das Problem in absehbarer Zeit erledigt haben.

Peter Lauritzen

Die Anbieter freuen sich

Ist das ein Aprilscherz? Die Stadtreinigung soll die störenden E-Roller beseitigen und die Verkehrsbehörde bezahlt? Da werden sich die privaten Anbieter aber freuen, dass der Steuerzahler nicht nur ihre Pflichten, sondern auch noch ihre Kosten übernimmt. So kann man öffentliche Gelder auch verschwenden. Es ist empörend, wie wenig sich die Anbieter um die überall herumliegenden Roller kümmern. Sie liegen auf den Fußwegen und in den Grünanlagen, behindern vor allem Rollstuhlfahrer und Blinde. Selbst wenn man dies meldet, erfolgt kaum eine Reaktion. Daher ein Vorschlag: Ohne Roller würden die Nutzer mehr zu Fuß gehen, die Passanten sich sicherer fühlen, die Krankenhäuser entlastet, und wir alle würden viel Energie sparen. Davon würden alle profitieren.

Dr. Dietrich v. Queis

Herausgabe nur gegen Gebühr

Nun sollen auf Kosten der Steuerzahler die „störenden“ Roller beseitigt werden – das darf doch nicht wahr sein! Die Lösung wäre das Einsammeln der herumliegenden Gefährte und die Herausgabe nur gegen Gebühr und Kostenerstattung. Einerseits ist die Nutzung und das wilde, oft verkehrsbehindernde „Abstellen“ von über 1000 Rollern, Fahrrädern und Mopeds unzureichend geregelt und andererseits kommt die Stadtreinigung ihren eigentlichen Aufgaben inklusive Leerung der öffentlichen Müllbehälter kaum nach. Hamburg hat ein optimales Fahrradverleihsystem mit den Stadträdern und geregelten Abstellflächen, aber von Beginn an eine saubere und geordnete Regelung der „wilden“ E-Gefährte versäumt.

Petra Scholle, Hamburg-Lokstedt

Gracias, Maestro!

5. Oktober: „Der Domingo der Herzen. ,Das Konzert des Jahres‘ in der Elbphilharmonie war ein sehr besonderes Event“

Die sonst so zynischen Pfeilspitzen des Kritikers in Richtung Plácido Domingo klingen ja dieses Mal fast zurückhaltend. Wobei es durchaus Kritik geben könnte – allerdings nicht an der lebenden Legende Plácido Domingo, der mit seinen 81 Jahren immer noch für besondere Konzertabende steht – nein, meiner Meinung nach eher an den horrenden Eintrittspreisen. Einmal mehr wurde deutlich, für wen die Elbphilharmonie gebaut wurde mit unser aller Steuergeldern und dass „Otto-Normal-Verdiener“ hier nicht erwünscht ist. Auch muss nicht immer wieder an die „Me too“-Debatte erinnert werden, warum erinnert man nicht mal an die Spenden, die Domingo an die Opfer des Erdbebens in Mexiko gespendet hat oder die Unterstützung junger Talente…Wer mit den Erwartungen an die Glanzzeiten von Domingo aus den 80er-, 90er-Jahren in so eine Veranstaltung geht, hat selber schuld. Es ist klar, dass ein Künstler seines Alters nicht dieselben Leistungen bringen kann wie damals. Dennoch ist ein Abend mit Plácido Domingo immer etwas Besonderes und soweit ich das mitbekommen habe, wurde er von dem Hamburger Publikum auch gefeiert. Ich selbst habe ihn vor zwei Wochen in Sevilla in der Stierkampfarena unter Sternenhimmel für einen angemessenen Preis von 100 Euro aus dem Parkett lauschen können und war begeistert von seiner Darbietung, dem Konzert, dem Ambiente und den „Sevillanos“, die Domingo mit viel Herz gefeiert haben und neben dem Applaus „Gracias Maestro“ riefen – und das stand sicher nicht nur für den schönen Abend, sondern für seine Lebensleistung.

Saskia van Dijk, Hamburg

Wo ist Platz für die Stadtbahn?

1. Oktober: „U 5 – das Milliardenwagnis hat begonnen. Am Freitag wurde der ,Jahrhundertbau‘ mit dem ersten Spatenstich gestartet“ und Leserbriefe

Die U 5-Planung wird von Lesern, die die Stadtbahn favorisieren, kritisiert. Dies ist aus mehreren Gründen wenig nachvollziehbar: Erstens werden zurzeit viele Straßen mit Radfahrstreifen und breiteren Fußwegen ausgestattet. Das geht natürlich zu Lasten der Autobereiche. Wo sollte dann noch Platz für die Stadtbahn sein? Zweitens ist eine Stadtbahn im Gegensatz zur U-Bahn teilweise vom sonstigen Verkehr abhängig und kann dadurch beeinflusst und gestört werden. Drittens ist das Kostenargument nicht plausibel. Eine Stadtbahnlinie für sich allein reicht nicht, man müsste ein Netz aufbauen, damit dieses Verkehrsmittel akzeptiert wird. Die U 5 aber wird in das U-Bahnnetz passen. Was wäre Hamburg ohne U-Bahnnetz? Dies sollte verbessert und ausgebaut werden. In vielen Städten werden Straßenbahnlinien teils unterirdisch ausgebaut, um den Straßenverkehr zu entlasten.

Dr. Berthold Schwarz, Hamburg-Lurup

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