Kurze Wege sind von Vorteil

21. September: „Flugzeuge, wo man auch wohnt. Dieser Moment, wenn der erste Flieger plötzlich über dem potenziellen Eigenheim auftaucht“

Wenn ich recht informiert bin, handelt es sich beim Hamburg Airport um den ältesten Verkehrsflughafen Deutschlands, und das schon seit über 100 Jahren. Es erscheint mir schon recht blauäugig, in einer Großstadt wie Hamburg eine Immobilie ohne Blick auf den Stadtplan auszusuchen. Ich selbst kenne die Situation um sechs Uhr von der LH 001 geweckt zu werden, nutze aber gern auch den Vorteil der kurzen Wege, um geschäftlich oder privat zu meinem Flieger zu kommen. Natürlich kann man darüber streiten, ob ein Flughafen innerhalb einer Stadt sinnvoll ist, aber die Gründe hierfür sind seit Jahrzehnten bekannt. Man sollte hier nicht den Heiligen Florian bemühen.

Heinz Ekat

Jetzt ist es aber genug

20. September: „Ein letztes Mal: Die ganze Welt verneigte sich vor Elizabeth II“

Elisabeth II war ganz gewiss eine großartige Persönlichkeit. Dass ihrer Leistungen und Persönlichkeit entsprechend gedacht und ihr Tod angemessen betrauert wurde, ist in Ordnung. Jetzt aber erhoffe ich von den Medien unserer Republik, dass sie mit weiterer Berichterstattung darüber aufhören. Wir sollten nicht vergessen, dass die Verstorbene zu den Nachfahren jener Personen gehörte, welche sich vor mehr als tausend Jahren mit dem bloßen – nicht geschriebenen – Recht der Stärkeren der Allgemeinheit gehörendes Land angeeignet und die dort Lebenden unterworfen haben.

Bernd Wenzel, Buchholz

Spenden die Oligarchen?

20. September: „Ukraine-Hilfe: Wo die Not jetzt groß ist. Spenden von Privatleuten stellenweise fast auf null gesunken“

Es wäre vielleicht leichter, wieder mehr Spendenbereitschaft für die geflüchteten Ukrainerinnen zu zeigen, wenn es nicht so viele andere Anlässe zum Spenden gäbe, wie für Kinder in Somalia, Äthiopien, Mali usw. Und noch leichter fiele es, wenn transparent werden würde, wie groß die Bereitschaft der ukrainischen Oligarchen ist, ihren eigenen Landsleuten zu helfen, mit den Millionen, die sie vielleicht auch durch den Krieg gewonnen haben.

Manfred Stöckling

Demonstrieren für den Frieden

Im Frühjahr wurde für den Frieden und gegen den russischen Aggressor demonstriert. Warum wird das nicht wöchentlich fortgesetzt? Allein 38.000 Ukrainer könnten demonstrieren bis zum überfälligen Frieden. Und Bischöfin Fehrs erwähnte unlängst in einem Interview die Friedensbewegung vor einigen Jahrzehnten. Die Kirche und andere Institutionen könnten die Demonstrationen stark unterstützen. Wenn es jetzt keinen Frieden gibt, werden vermutlich Kältetote hinzukommen, auch auf russischer Seite.

Volker Posselt

Energieverbrauch reduzieren

20. September: „Wirtschaft fordert Reaktivierung von Atomkraftwerken“

Die jetzige Entwicklung der Energiepreise ist nicht nur eine Folge des Krieges in der Ukraine, sondern auch eine Folge der Versäumnisse in den letzten Jahren bei der Abkehr von fossilen Energie. Jetzt soll die Atomkraft, nach dem Willen der Handelskammer, diese Preisentwicklung begrenzen, obwohl die Auswirkungen auf die Strompreise wohl eher marginal sein dürften. Gleichzeitig schweigt die Handelskammer aber zu den Fragen nach der Sicherheit der Atomkraftwerke und dem Drohpotenzial, das in diesen liegt. In Frankreich sind rund 20 Prozent der Atomkraftwerke wegen Versprödung von Metall abgeschaltet. Ein Problem, das auch die deutschen Atomkraftwerke haben. Und trotzdem, die Handelskammer fordert, dass Atomkraftwerke wieder zugeschaltet werden. In Saporischschja sehen wir, welches Drohpotenzial in Atomkraftwerken steckt. Wir sehen, wie schnell ein Atomkraftwerk nicht mehr ausreichend gekühlt werden kann, wenn das Stromnetz zusammenbricht. Und trotzdem, kein Wort der Handelskammer zu diesen Risiken der Atomkraft. Anstatt unsere Energie bei Diskussionen über den Weiterbetrieb einer Hochrisikotechnologie zu verschwenden, deren Nutzen in Zweifel steht, sollten wir unsere Energie lieber für den Umbau unserer Energieversorgung und der Reduktion unseres Energieverbrauchs einsetzen.

Jörg Behrschmidt

Amüsante Morgenlektüre

20. September: Deutschstunde: „Manchmal reicht ein Blick in den Duden“

Manchmal reicht ein Blick in das Hamburger Abendblatt, um den Tag mit einem Schmunzeln und Lachen zu beginnen. Ich habe mich bei meiner Morgenlektüre jedenfalls köstlich amüsiert.

Hannelore Moldenhauer

Ich war hoch motiviert

20. September: Leserbrief: „Aktenberge statt Computer“ und 17./18. September: „Hamburg lässt Leiharbeiter Polizeiaufgaben erledigen“

Die Behördenleitung geht seit Jahren einen falschen Weg. Als ich mit 60 Jahren als Polizeibeamter pensioniert werden sollte, durfte ich nicht weitermachen. Aufgrund meiner damaligen persönlichen Situation hätte ich gerne noch ein paar Jahre angehängt, war jedenfalls hoch motiviert. Das war allerdings vor 15 Jahren, jetzt natürlich „Schnee von gestern“. Aber ich bin überzeugt, dass es auch heute viele frisch pensionierte Kollegen gibt, die so ähnlich denken wie ich damals. Die ebenfalls hoch motiviert und durch jahrelange Polizeiarbeit und vor allem wegen ihrer Grundeinstellung zu diesem Beruf bestens qualifiziert sind – und die nur darauf warten, angesprochen zu werden, um zeitbegrenzte wertvolle Unterstützung leisten zu können.

Horst Klann

Nur Rosinen im Kopf

20. September: „Führungschaos: Großsponsor zieht sich zurück. Telekom will den Vertrag wegen der HSV-Governance nicht verlängern“

Es wird höchste Zeit, dass der HSV die Reißleine zieht und sich von (Prof. Dr. ?) Thomas Wüstefeld trennt. Ein Scharlatan wie er im Buch steht, mit Rosinen im Kopf und nichts dahinter, dem jegliches Hanseatische abgeht, der überhaupt nicht zum HSV passt, sondern dessen Ansehen immer mehr in den Dreck zieht. Und seinem engen Freund Marcel Jansen, der dieses Trauerspiel ermöglicht hat, würde es gut zu Gesicht stehen, wenn er ebenfalls die Konsequenzen zieht und seinen Platz räumt.

Thorsten Thiel, Ahrensburg

Eine inspirierende Aufführung

19. September: „Zum Saisonstart eine Blamage. Herbert Fritschs hysterisch ins Leere laufende „Carmen“-Inszenierung an der Staatsoper war selten mehr als Mittelmaß“

Diese „Carmen“-Inszenierung war inspirierend! In der Darstellung grell, bunt, verspielt, in der Musik spritzig! Hervorragend, wie Maria Kataeva als Carmen sang, tanzte und die Kastagnetten spielte. Ich fand, anders als Herr Mischke in seiner Kritik, das schnelle Tempo der Musik sehr nachvollziehbar. Wie wäre denn eine Carmen heutzutage in unserer aufwühlenden, anstrengenden Zeit? Es ist nur zu verständlich, dass der heutige Puls und Rhythmus aufgenommen wird. Da muss die Musik nicht „moussieren“, wie Herr Mischke es sich vorgestellt hat. Sowohl die Musik als auch die Darstellung loteten in dieser Inszenierung jeweils viele Möglichkeiten und Grenzen aus und haben so eine überzeugende, pralle Aufführung gestaltet. Sie hat Spaß gemacht!

Sibylle Schura

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